Maxxis Aspen & Rekon Race Wide Trail XC im Test: In einer Welt voller Kompromisse könnten die Anforderungen eines Cross Country-Reifens nicht anspruchsvoller sein: Schnell rollend, mit viel Grip und möglichst lange haltbar soll ein XC-Pneu Rennsportfans glücklich machen. Dabei rücken breite Reifen mit breiten Felgen – wie sie bisher eher aus dem Trailbike- und Endurosegment bekannt sind – zunehmend in den Fokus: Maxxis geht als erster Reifenhersteller weltweit den Schritt, XC-Reifen mit einer mächtigen Breite von 2,4“ auszustatten – die Rennsportklassiker Aspen und Rekon Race sind seit dem vergangenen Sommer in dieser Version erhältlich und sollen den Markt ordentlich aufmischen. Ob und inwiefern das gelingt, haben wir für euch im Praxiseinsatz herausgefunden!
Maxxis Aspen & Rekon Race Wide Trail XC – Infos und Preise
Wir schreiben den 08. September 2019: Das wohl packendste Finale in der Geschichte des Cross Country-World Cups zieht die Zuschauer im amerikanischen Snowshoe und vor den mobilen Endgeräten rund um den Globus in seinen Bann. Das Team Scott-SRAM ist mit einem Doppelsieg bei den Herren der große Triumphator des Events: Wichtiger Teil des Erfolges sind neuartige Reifen von Maxxis, die im Vorfeld des Rennens als Prototypen immer wieder in Erscheinung traten und in Snowshoe endgültig in den Fokus des Interesses rücken. Es ist die Rede von den Maxxis Wide Trail XC-Reifen, welche den etablierten Reifengrößen im XC-Metier in puncto Reifenbreite den Kampf ansagen.
- Laufradgrößen 29″
- Reifenbreiten 2,4″
- Gummimischung Dual Compound
- Karkasse Wide Trail Casing, EXO Protection, 120 TPI
- Gewicht 725 g (Aspen), 760 g (Rekon Race)
- www.maxxis.com
Preis: 59,50 € (UVP) | Bikemarkt: Maxxis Wide Trail XC kaufen
2,4“ breit, optimiert für die Verwendung mit breiten 30 Millimeter-Felgen, scheint das grundlegende Konzept der Maxxis Wide Trail-Reifen auf den ersten Blick eher für Trail- und Endurobikes als für Cross-Country-Räder geeignet zu sein. Doch auch in diesem Bereich hat sich in den vergangenen Jahren herumgesprochen, dass die Kombination aus breiten Felgen, breiten Reifen und einem konsequenterweise niedrigem Luftdruck Vorteile bietet, die sich nicht von der Hand weisen lassen.
Eine größere Auflagefläche beim Abrollen resultiert in einer gesteigerten Traktion, zudem steigt der Komfort durch eine erhöhte dämpfende Wirkung der Reifen. Zusammengefasst sollen breite Reifen insbesondere bergab höhere Geschwindigkeiten ermöglichen und so auch im Cross-Country-Bereich schneller sein als herkömmliche Varianten mit 2,1“ bis 2,25“. Im Gegensatz dazu geht dieser Trend jedoch zwangsläufig auch mit einem steigenden Rollwiderstand auf festem Untergrund einher, was für viele Fahrerinnen und Fahrer im XC-Bereich stets ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des optimalen Pneus darstellt.
Im Detail
Mit den beiden auf dem Markt der Cross-Country-Reifen etablierten Modellen Aspen und Rekon Race startet Maxxis die Offensive in puncto breite Pneus im XC-Bereich. Seit vielen Jahren gelten die Aspen-Reifen als mitunter schnellste Reifen für trockene Bedingungen. Dementsprechend setzt man bei diesem Modell auf ein dünnes Profil auf der Lauffläche: Engstehende, leicht angewinkelte Lamellenstollen wechseln sich mit kleinen, angeschrägten Blockstollen ab und sollen so auch in anspruchsvollerem Gelände ausreichend Traktion generieren. Die Seitenstollen sind im Gegensatz dazu wesentlich stärker ausgeprägt, damit auch in Kurven der nötige Halt generiert werden kann.
In die Lücke zwischen dem wenig profilierten Aspen-Reifen und dem klassischen Intermediate-XC-Pneu Ikon, der mit mehr Profil für grobes und auch nasses Gelände punktet, fügt sich das Rekon Race-Modell von Maxxis ein: Ein ähnliches Reifenprofil wie beim großen Bruder Rekon ist die Grundlage des neuesten Cross-Country-Reifens in der Produktpalette von Maxxis. Kleinere und niedrigeren Stollen als beim Allround-Reifen Rekon sollen die Bedürfnisse im harten Cross-Country-Alltag bestmöglich abdecken und sowohl bei trockenen als auch leicht rutschigen Verhältnissen überzeugen. Im Gegensatz zum Aspen-Modell kommt der Rekon Race mit einem deutlich größeren Profil daher und scheint somit auch die Brücke zur Trail- und Down-Country-Kategorie zu schlagen.
Die neue Wide Trail-Version der Rennreifen basiert auf einer Konstruktion, die bewusst für die Verwendung bei breiten Felgen mit einer Innenweite von 30 Millimeter ausgelegt ist. Klassische Reifen mit einer Breite von rund 2,1“ bis 2,3“ nehmen durch die verstärkte Ausbreitung im Felgenbett bei breiten Felgen eine eher eckigere Form ein und werden regelrecht „plattgedrückt“. Die Folge: Seitenstollen, die im Wesentlichen für den Einsatz in Kurven optimiert sind, berühren bei geradliniger Fahrt den Boden und erhöhen somit unweigerlich den Rollwiderstand.
Zudem greifen die Seitenstollen bei Kurvenfahrten früher, sodass sich das Fahrverhalten der Reifen verändert und die Kontrolle in Kurven erschwert. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, entwickelte man bei Maxxis für die Wide Trail-Reifen eine komplett neue Version des Profillayouts, sodass dies bei Felgeninnenweiten von 25 bis 30 Millimetern die gewünschten Fahreigenschaften ermöglicht. Nichtdestotrotz ergibt sich laut Maxxis das bestmögliche Fahrverhalten bei einer Felgeninnenweite von 30 Millimetern.
Die Maxxis Wide Trail XC-Reifen verwenden zudem die bewährten Konzepte der amerikanisch-taiwanesischen Reifenschmiede, was Gummimischung und Karkasse angeht: Die Dual Compound-Mischung soll die hohen Anforderungen in Bezug auf Traktion und Schnelligkeit im Cross-Country-Bereich unter Verwendung zweier verschiedener Mischungen vereinen. Feinfädige Karkassen mit 120 TPI (Fäden pro Zoll) sollen zudem ein leichtes Grundgerüst der Reifen ermöglichen und sich dadurch gleichermaßen durch eine hohe Anpassungsfähigkeit an die Unebenheiten des Untergrundes wie auch einen geringeren Rollwiderstand auszeichnen.
Darüber hinaus werden die Seitenwände der Wide Trail XC-Reifen durch die EXO-Protection-Technologie verstärkt, sodass die Reifen gegenüber Abrieben und Schnitten resistent sind. Insbesondere die zunehmenden Herausforderungen auf den XC-Strecken rund um den Globus erfordern unweigerlich diese Maßnahme, da aufgeschlitzte Reifen in der Vergangenheit immer wieder dramatische Wendungen von Rennverläufen verursachten. Der Maxxis Aspen WT und auch der Rekon Race WT können ohne weiteres schlauchlos montiert werden, was sich in der Praxis problemlos bewerkstelligen ließ. Wichtig zu beachten: Die Wide Trail Reifen erfordern ein erhöhtes Maß an Reifenfreiheit am Rahmen eines Race-Bikes und können somit nicht bei jedem Rahmenmodell montiert werden. Eine unvollständige Liste von Maxxis, welche geprüfte Rahmen enthält, befindet sich unter anderem hier.
Was die Auswirkungen auf das Gewicht der Reifen angeht, lässt sich festhalten, dass die Unterschiede zwischen den Wide Trail-Reifen und den etablierten Varianten im Wesentlichen überschaubar bleiben, aber dennoch nicht zu vernachlässigen sind. Insbesondere Rennfahrer werden diesbezüglich besonders genau hinschauen, da Reifen zur rotierenden Masse des Rades zählen und sich somit jedes zusätzliche Gramm besonders bemerkbar macht: Mit 725 Gramm (nachgewogen) bringt der 2,4“-breite Maxxis Aspen rund 65 Gramm mehr auf die Waage als dieselbe Variante mit 2,25“ (im Vergleich zur Herstellerangabe). Beim Rekon Race (760 Gramm bei 2,4“, nachgewogen) beträgt die Differenz etwas mehr und beläuft sich auf 90 Gramm.
Marke | Modell | UVP | Gewicht | Durchmesser | Reifenbreite |
---|---|---|---|---|---|
Bontrager | XR1 Team Issue | 40,00 € | 650 g | 29" | 2,2" |
Bontrager | XR2 Team Issue | 40,00 € | 630 g | 29" | 2,2" |
Continental | Race King ProTection | 52,90 € | 595 g | 29" | 2,2" |
Continental | Cross King ProTection | 52,90 € | 630 g | 29" | 2,2" |
Kenda | Booster SCT | 59,90 € | 670 g | 29" | 2,2" |
Maxxis | Aspen | 54,90 € | 660 g | 29" | 2,25" |
Maxxis | Rekon Race | 54,90 € | 670 g | 29" | 2,25" |
Maxxis | Aspen Wide Trail XC | 59,90 € | 725 g | 29" | 2,4" WT |
Maxxis | Rekon Race Wide Trail XC | 59,90 € | 760 g | 29" | 2,4" WT |
Schwalbe | Racing Ray | 57,90 € | 625 g | 29" | 2,25" |
Schwalbe | Racing Ralph | 57,90 € | 625 g | 29" | 2,25" |
Specialized | Renegade | 49,90 € | 575 g | 29" | 2,3" |
Specialized | Fast Trak | 49,90 € | 595 g | 29" | 2,3" |
Vittoria | Mezcal | 59,90 € | 690 g | 29" | 2,25" |
Vittoria | Barzo | 59,90 € | 660 g | 29" | 2,25" |
Auf dem Trail
Genug zur Theorie, wie schlägt sich das neue Konzept im MTB-Reifen Test? Und viel spannender – krempeln breite Reifen wie die Maxxis Wide Trail XC den Cross-Country-Markt in den kommenden Jahren um?
Die ersten Meter auf den neuen, breiten Reifen offenbaren, weshalb weite Pneus den Durchbruch im Marathon- und Cross-Country-Bereich noch nicht gänzlich schafften: Die große Auflagefläche der Reifen, kombiniert mit einem geringeren Luftdruck ergibt eine Kombination, die mehr Kraft benötigt, um auf Asphalt und Schotter voranzukommen. Insbesondere auf der Langstrecke wird man das Gefühl nicht los, dass im Vergleich zu schnell rollenden XC-Reifen wie beispielsweise dem Schwalbe Racing Ralph oder dem Bontrager XR1 Team Issue ein gefühlter leichter Bremsklotz permanent den Vortrieb lahmt. Der schneller rollende Aspen-Reifen schlägt sich jedoch noch passabel und kann es in Bezug auf das Rollverhalten mit grobstolligeren Modellen in 2,25“, wie beispielsweise einem Specialized Fast Trak, aufnehmen. Der Rekon Race fällt in dieser Hinsicht etwas zurück, steckt aber Intermediate-Reifen für den Allroundeinsatz locker in die Tasche.
Biegt man ins Gelände ab, kommen die konzeptionellen Stärken der breiten Felgen und Reifen zum Tragen und erweitern die Grenzen eines jeden XC-Bikes. Bergauf generieren die Reifen trotz ihres überschaubaren Profils unglaublich viel Traktion und arbeiten sich selbst bei matschigen Bedingungen mühelos über Stock und Stein. Selbst der Maxxis Aspen, der durch sein minimalistisches Reifenprofil für nasses Terrain und steile Passagen ungeeignet scheint, schlägt sich im Vergleich zu etablierten Intermediate-Reifen mit 2,25“ besser.
Zudem nimmt das etwas höhere Gewicht der Reifen im Gelände weniger Einfluss auf das Vortriebsverhalten, da die Geschwindigkeiten dort im Vergleich zu Asphalt- und Schotterpassagen meist geringer sind und die Traktion der Reifen auch in puncto Beschleunigung und Kletterverhalten eine wesentliche Rolle spielen. Der Rekon Race-Reifen setzt sein Intermediate-Profil effizient ein und generiert so viel Traktion, wie es sonst nur von Allround-Reifen wie beispielsweise Schwalbes Nobby Nic bekannt ist. Zudem überraschend: Trotz einer sichtbaren Abnutzung des Reifenprofils bleiben die Klettereigenschaften der Reifen weitgehend erhalten. In anderen Worten: Selbst mit stark abgenutzter Profilierung kämpft sich der Maxxis Aspen noch viele schwierige Stellen berghoch, die bei einem Aspen mit klassischer Reifenbreite von 2,25“ unmöglich zu befahren wären.
Im Downhill schlagen die Wide Trail XC-Reifen die Brücke zur Down-Country- und Trail-Kategorie und erweitern die Fähigkeiten eines Cross-Country-Bikes um ein Vielfaches. Ein spürbares Plus an Traktion, Sicherheit und Komfort auf den Trails resultiert zwangsläufig in höheren Geschwindigkeiten. Die Rekon Raceleisten an dieser Stelle ganze Arbeit und scheinen eher in die Kategorie der Allround-Reifen vorzudringen, als im Cross-Country-Bereich eingeordnet zu werden. Sowohl bei nassen als auch trockenen Bedingungen, ob auf Steinen, Wurzeln oder Flowtrail, der Rekon Race zeigt sich in allen denkbaren Downhill-Szenarien äußerst gutmütig.
Aber auch die Aspen-Reifen können bergab durch ihr optimiertes Reifenprofil überzeugen. Insbesondere in Kurven machen sich die größeren Seitenstollen der schnellen Pneus bemerkbar und generieren spürbar Traktion. Einzig die Haltbarkeit diesbezüglich lässt etwas zu wünschen übrig, die Seitenstollen verschleißen recht zügig und der Kurvenhalt der Aspen-Reifen nimmt im Folgenden ab. Im Gegensatz dazu zeigt sich vor allem der Rekon Race besonders langlebig und verschleißt sehr langsam – ideal für alle Fahrerinnen und Fahrer, die sich selten über die Wahl des Pneus Gedanken machen. In Bezug auf den Schutz vor Plattfüßen verhielten sich die Reifen im Testzeitraum von vier Monaten äußerst unauffällig, ein Nageleinstich konnte mit einem Reifenplug nachhaltig abgedichtet werden. Auch vereinzelte Durchschläge hinterließen keine bleibenden Schäden an den Reifen.
Eine wesentliche Rolle bei der adäquaten Verwendung der Wide Trail XC-Reifen von Maxxis nimmt die Wahl des Luftdrucks ein: Im Grundsatz gilt hier „weniger ist mehr“ – konkret bedeutet dies, dass die gewohnten Luftdrücke um ein Vielfaches zu hoch sind, wenn man die Vorteile der Wide Trail XC-Pneus ausnutzen möchte. Wie groß die Unterschiede sein sollten, hängt stark vom Einsatzzweck und dem Fahrergewicht ab. Während sich bei uns Sindlinger-Brüdern im XC-Einsatz und einem Fahrergewicht von 70 bis 75 Kilogramm ein Luftdruck knapp über der 1 Bar-Grenze (1,1 Bar-1,3 Bar) als ideal herausstellte, empfand Jens (95 Kilogramm) im Trail- bzw. Down-Country-Einsatz ein Wert um 1,8 Bar als optimal. Zum Vergleich: Jens fährt auf Trailbikes üblicherweise Luftdrücke bis zu 2,5 Bar, im XC-Bereich sind Werte von 1,5 Bar-1,8 Bar bei 2,25“ durchaus noch üblich.
Der Einsatz der Wide Trail XC-Reifen setzt also voraus, dass man sich mehr als üblich mit der Wahl des Reifendrucks auseinandersetzt. Denn ein zu hoher Luftdruck führt dazu, dass die zuvor aufgeführten Vorteile verpuffen und sich an anderer Stelle keine nennenswerten Vorteile, beispielsweise im Sinne eines spürbar geringeren Rollwiderstandes, ergeben. Beachtet man diesen wesentlichen Unterschied, ergeben sich jedoch mit den Wide Trail XC-Reifen insbesondere auf den Trails erhebliche Vorteile gegenüber klassischen XC-Pneus, die auch einen Großteil der Trail-Biker überzeugen können.
Kein Wunder also, dass das Scott SRAM-Team inzwischen fast ausschließlich auf die 2,4″-breiten Reifen setzt und dabei Erfolge einfährt, wie es beim World Cup-Finale 2019 der Fall war. Die anspruchsvollen Cross-Country-Strecken im World Cup scheinen geradezu prädestiniert zu sein für die neuen Wide Trail-XC-Pneus und bringen den ein oder anderen Reifenhersteller womöglich in Zugzwang, in ähnlicher Form auf dem Markt nachzuziehen.
Das ist uns aufgefallen
- Preis Aktuell sind die im Sommer in Europa eingetroffenen Wide Trail XC-Reifen im Netz für einen Preis von rund 50 Euro erhältlich – rund zehn Euro teurer als vergleichbare XC-Reifen auf dem Markt. Angesichts der erhöhten Langlebigkeit und der zusätzlichen „Innovationskosten“ ein akzeptabler Preis, der nichtsdestotrotz einige mögliche Kunden abschrecken könnte.
- Montage Nicht selten gestaltet sich die Erstmontage eines Tubeless-Reifens zur endlosen Qual – dem ist bei den Maxxis-Pneus aber nicht so. Mühelos lassen sich die Reifen auf die Felge hieven, zudem springen die Reifen beim erstmaligen Aufpumpen wie gewünscht ins Felgenbett und behalten die Luft im Inneren. Undichte Stellen, an denen nachträglich die Tubeless-Milch verteilt werden müsste, konnten wir ebenfalls nicht finden. Milch rein, aufpumpen und die Reifen sind einsatzbereit – besser geht’s kaum!
- Haltbarkeit Dünn profilierte Reifen wie die Maxxis Aspen-Reifen und in gewisser Weise auch die Rekon Race-Pneus sind nicht wirklich dafür bekannt, über einen langen Zeitraum einsatzfähig zu sein. Die wenigen und niedrigen Stollen an den Reifen werden im Renn-, Trainings- und Tourenalltag üblicherweise in kürzester Zeit auf ein Minimum heruntergeschruppt, sodass neue Reifen schneller benötigt werden als erhofft. Auch bei den Wide Trail-Reifen der XC-Pneus ist Verschleiß zu beobachten, jedoch in deutlich reduzierter Geschwindigkeit. Zudem überraschten die Pneus trotz teilweise abgefahrenem Profil mit weiterhin viel Traktion, was man diesen Reifen nicht unbedingt zugetraut hätte.
Fazit – Maxxis Aspen & Rekon Race Wide Trail XC
Die Maxxis Wide Trail-Reifen mischen den Markt der XC-Pneus kräftig auf: Der Plan der Entwickler, mit breiten Reifen auch im XC-Bereich durchzustarten, geht weitestgehend auf. Insbesondere auf den Trails sind die Pneus etablierten Modellen weitaus überlegen. Bergauf und bergab bestechen die Reifen durch ein hohes Maß an Traktion, zudem sorgen die dämpfende Wirkung und das höhere Maß an Kontrolle für einen Zugewinn an Geschwindigkeit im Downhill.
Im Rennsportbetrieb scheint vor allem der Maxxis Aspen in der 2,4“-breiten Ausführung in der Lage zu sein, die etablierten Reifengrößen in die Schranken zu weisen. Mit einem akzeptablen Rollwiderstand spricht nur wenig gegen den Einsatz im Renngeschehen, vielmehr eröffnen die aufgeführten Pluspunkte einen Wettbewerbsvorteil, der über Sieg und Niederlage entscheiden kann. Einzig auf der Langstrecke und bei Rennen mit hohem Asphalt- und Schotteranteil sind die Aspen-Pneus und erst recht die Rekon Race-Reifen in der breiten Wide Trail-Ausführung fehl am Platz.
Umso mehr schafft jedoch der Rekon Race den Sprung hin zu einem schnellen Alltagsreifen, der eher in der Down-Country-Kategorie aufgehoben scheint als im Cross-Country. Dort sticht er viele schmaler konzipierte Reifen durch die Kombination aus vernünftigen Rollverhalten und viel Traktion aus und überzeugt zudem durch eine hohe Haltbarkeit.
Pro / Contra
Stärken
- erhöhte Traktion & mehr Komfort ermöglichen höhere Geschwindigkeiten
- lange Haltbarkeit
- unkomplizierte Montage
Schwächen
- erhöhter Rollwiderstand
Testablauf
Die Maxxis Aspen & Rekon Race Wide Trail XC-Reifen wurden im Rahmen der aktuellen Einschränkungen von mehreren verschiedenen Testern unterschiedlicher Größen und Gewichtsklassen gefahren. Dabei war das Rad meistens in typischem Mittelgebirgsgelände im Einsatz und wurde sowohl auf anspruchsvollen Trails wie auch in einfacherem Gelände gefahren.
Hier haben wir die Maxxis Aspen & Rekon Race Wide Trail XC-Reifen getestet
- Schwäbische Alb, Baden-Württemberg Kalksteinboden, der insbesondere bei nassen Bedingungen besondere Herausforderungen bietet. Die Trailbeschaffenheit wechselt von vielen wurzeligen und steinigen Passagen bis hin zu engen, aber meist flowig zu befahrenen Spitzkehrentrails
Körpergröße | 182 cm |
Schrittlänge | 88 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 63 cm |
Gewicht | 74 kg |
- Fahrstil
- Bergab zügig, aber saubere Linie; bergauf meist gleichmäßig
- Ich fahre hauptsächlich
- XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, für eine optimale Traktion – auch in Anstiegen
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kompakte Sitzposition; kurzer Hinterbau für mehr Agilität; tiefe Front
Körpergröße | 183 cm |
Schrittlänge | 86 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 63 cm |
Gewicht | 73 kg |
- Fahrstil
- Hohes Tempo bergab, mit Blick auf die saubere Linie – bergauf spritzig und schnell
- Ich fahre hauptsächlich
- XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, für Reserven bei groben Absätzen und eine optimale Traktion in Anstiegen
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich; Tiefes Cockpit, nicht zu gestreckt
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 91 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 95 kg |
- Fahrstil
- Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher