Maxxis Ardent Race – Kurz & knapp
Der Maxxis Ardent Race soll für Trailbikes das sein, was der Ardent für Endurobikes ist: Ein Alleskönner. Verglichen mit seinem größeren Bruder dürfte das heißen: Etwas schneller rollen, weniger Reserven, weniger Gewicht, mehr Bergauf-Eignung. Aber eben auch: Ein Reifen für quasi alle Bedingungen.
- 54 mm breit (2,2″ auf 25 mm Felge)
- 670 g (in 29″)
- Gleichmäßiges Profil mit eher kleinen Stollen
- Tubeless-Ready, 3C-Gummimischung
Technische Daten
Hersteller | Maxxis |
---|---|
Modell | Ardent Race |
Modelljahr | 2016 |
Kategorie | Reifen |
Einsatzbereich | XC, Trail, AM |
Abmessungen | 29 x 2,2" / 56-622 |
Faltbar | ja |
Karkassenbreite | 53 mm (25 mm Felge) |
Aufbauhöhe | 54 mm (25 mm Felge) |
Profilbreite | 54 mm (25 mm Felge) |
Profiltiefe | 3,5 mm (Neuzustand, Mittelstollen) |
Gummimischung | 3C Maxxspeed |
Karkasse | 120 TPI |
Gewicht | 670 g |
Preis | 59,90 € |
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Maxxis Ardent Race – In der Hand

Aufbau
Die Stollen des Ardent Race sind, wie auch beim Ikon, jeweils auf V-förmigen Linien angeordnet und leicht zueinander versetzt. Die Abstände zwischen den Stollen sind aber anders gewählt: Statt insgesamt 8 Reihen von stollen bringt es der Ardent Race auf nur 6, dazwischen finden sich in Reifenlängsrichtung Rillen ohne Stollen. Die Schulterstollen sind mittelgroß und stehen sehr dicht. Die Mittelstollen sind einseitig abgeflacht, was den Rollwiderstand reduzieren soll.
Aufgebaut ist das Profil auf der leichten 120 TPI XC Karkasse, die die Basis für ein gutes Abrollverhalten und das niedrige Gewicht stellt. Hier finden sich keine zusätzlichen Einlagen zum Schutz der Seitenwand und gegen Durchschläge – eine etwas robustere EXO-Version wird jedoch auch angeboten, sie wiegt etwa 50 g mehr. So bietet Maxxis insgesamt vier verschiedene Ausführungen des Ardent Race in 29“ an, die von vier 27,5“ und zwei weiteren 26“ Varianten ergänzt werden. Damit soll der Reifen Einsatzbereiche von XC bis Trail abdecken. Die vom Hersteller versprochenen 670 g für den Reifen in der TR-Ausführung können unsere Testmodelle nicht ganz halten, die Abweichung ist mit 2 beziehungsweise 4 % aber nicht dramatisch.
Montage
Der Reifen wird als „Tubeless Ready“ bezeichnet, soll heißen: Eine Montage ohne Schlauch ist bei Verwendung von Milch möglich. Ohne Milch wird der Reifen aber nicht dauerhaft dicht sein. Uns gelang die Montage im ersten Anlauf auch ohne Kompressor, hier ist aber wie immer die Reifen-Felgen-Kombination entscheidend.
Auf dem Trail
Für den Praxistest des Maxxis Ardent Race haben wir ihn, wie auch den Ikon, auf dem Yeti SB4.5c und auf einem Alutech ICB2.0 montiert. Trailbikes also – und die müssen heutzutage quasi alles können, was ihre Reifen vor eine große Herausforderung stellt.

Traktion und Dämpfung
Kleine Stollen, kleiner Grip? Das stimmt so nicht! In den meisten Situationen, etwa auf Waldboden, Schotterwegen oder gebauten Trails, reicht das Profil des Ardent Race völlig aus. Dazu kommt: Das Maxxspeed 3C Gummi schmiegt sich sowohl an Wurzeln als auch an steinige Böden gut an und rutscht erst ziemlich spät. Wenn der Ardent Race ausbricht, dann spontaner als der sehr gutmütige Ikon, aber immer noch beherrschbar. Der Seitenhalt ist dabei besser als der Längsgrip. Die gewählte Spur hält der Ardent Race sehr gut, beispielsweise auch am Schräghang. In tiefem Laub oder wenn Schotter auf hartem Grund liegt, fehlt es aber bald an der Grobverzahnung. Dasselbe gilt für echten Matsch. Zudem ist die Dämpfung nicht sehr gut, es fehlt dem Reifen dazu jedoch auch an Masse und Volumen.

Selbstreinigung
Die eher niedrigen Stollen sorgen dafür, dass sich Matsch gar nicht so richtig festsetzen kann. Durch die Längsrillen zwischen den Stollen „schneidet“ der Reifen ein und baut guten Seitenhalt auf – aber nur solange die flachen Stollen es vermögen und nicht den Wunsch nach echten, groben Stollen aufkommen lassen. Für Matsch gibt’s Spezialisten.
Rollwiderstand
Der Maxxis Ardent Race rollt leicht. In Kurven legt er sich mit leichtem „Kippen“, weshalb uns auch der Ikon am Hinterrad besser gefällt. Was den absoluten Rollwiderstand angeht, haben wir keine Messungen getätigt, sondern uns nur im „Wettrollen“ mit anderen 29-ern versucht. Mit echten XC-Reifen wie Rocket Ron kann er nicht mithalten, genau wie sein Markenbruder Ikon rollt er aber fast so gut wie das Modell Aspen und beinahe genau so gut wie Schwalbes Nobby Nic im Trailstar-Compound.
Haltbarkeit
Das 3C-Compound von Maxxis konnte im Test mit einer guten Haltbarkeit überzeugen. Keine Stollen rissen ab, und trotz steiniger Testbedingungen blieb die Tubelesseignung erhalten. Wer viel wiegt oder zu Reifenschnitzern neigt, sollte die stabilere Exo-Variante in Betracht ziehen. Der Verschleiß entspricht dem von vergleichbaren Produkten bei Continental, Onza oder Schwalbe (zwischen Pacestar und Trailstar). Der Durchschlagschutz ist, dem geringen Gewicht des Reifens entsprechend, nicht überwältigend, obwohl die Seitenwände etwas solider ausgeführt sind, als es das Gewicht erwarten ließe.

Fazit – Maxxis Ardent Race
Wer ein Fan des Ardent ist, wird auch ein Fan des Ardent Race. Und wer einen schnell rollenden Alleskönner sucht, ebenfalls. Für uns gehört der Ardent Race wegen seiner Präzision ans Vorderrad – gewählte Linien setzt er super um. Die Dämpfung ist nur Mittelmaß, und die Breite fällt eher etwas geringer aus. Das Gewicht macht ihn aber als Allrounder interessant.
Stärken
- Sehr gute Seitenführung
- Macht auf fast jedem Grund eine gute Figur
- geringer Rollwiderstand
Schwächen
- Dämpfung gering
- Fällt schmal aus
Testablauf
Als Testbike für den Review der Maxxis Ardent Race und Ikon Reifen haben wir ein Yeti SB4.5c Trailbike verwendet. Das Bike ist die richtige Basis gewesen, um zu überprüfen, wie die Reifen sich auf dem Trail schlagen und wie es um ihre Haltbarkeit bestellt ist.
Hier haben wir die Maxxis Reifen getestet
- Pod Smrkm, Tschechien: Feste Naturböden und Brechsand
- München, Voralpen: Isartrails, Tegernseer Land
- St. Moritz, Engadin: Waldig, steinig, gebaute Trails
- Testername: Stefanus Stahl
- Körpergröße: 177 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
- Schrittlänge: 82 cm
- Armlänge: 65 cm
- Oberkörperlänge: 63 cm
- Fahrstil: Verspielt, sauber und mit vielen Drifts
- Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk: Die richtige Mischung aus Komfort und Popp macht’s
- Vorlieben bei der Geometrie: Relativ niedrig, relativ lang
Preisvergleich Maxxis Ardent Race
Weitere Informationen
Webseite: www.maxxis.com
Text & Redaktion: Stefanus Stahl | MTB-News.de 2016
Bilder: Tobias Stahl, Stefanus Stahl, Johannes Herden
24 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumBei Conti werden die BC Reifen im hessischen Korbach gefertigt, aber bestimmt nicht von Hand geschnitzt. Die Fertigungsmethoden sind auch bei Maxxis in Taiwan oder Schwalbe in Indonesien ähnlich. Conti dürfte min. 30€ Grenzkosten pro Arbeitsstunde haben (alle Personal-Kosten pro Arbeitsstunde, incl. Finanzierung der Sozialsysteme). In Taiwan oder Indonesien dürften diese Kosten bei max. 20-30% dessen liegen. Dazu vermutlich höhere Umweltauflagen und Kosten bei uns ...
Insofern finde ich Conti Black Chili Reifen unglaublich preiswert, verglichen mit den Fernostpellen von Maxxis, Schwalbe, aber auch den billigeren China-Contis!!!
Der Ardent als Hinterreifen hatte immer Fans, sogar die DH-Version mit null Bremsgrip.
die werden immer dreister
Den Ardent Race werde ich definitiv testen, jedoch nur am CC Rad.
Ich fahre die Kombi Ardent Race (V) und Ikon (H) jetzt auch an meinem Chinaböller. Den Ikon kenne ich schon lange, vom Ardent Race erhoffe ich mir ein in Kurven besser kontrollierbares Vorderrad.
Die Montage war wieder absolut unkompliziert und der Reifen ging mit Standpumpe ohne Milch sofort ploppend ins Felgenhorn (wie der Ikon auch)... das funktioniert bei Maxxis einfach richtig gut und auch deutlich besser als mit meinen vorigen Conti-Setups. Ich habe den Eindruck, als ob die "Lippe" an den Maxxis-Pellen etwas weicher und deutlicher ausgeprägt ist und die deshalb leichter ohne Kompressor zu montieren sind (die Erfahrung habe ich an verschiedenen Felgen gemacht: Cobalt 3, Amride25, Crest).
Bin gespannt auf den ersten richtigen Test im Dreck...
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