Gute Nachrichten aus Österreich – der ehemalige Downhill-Profi Markus Pekoll ist zum neuen Mountainbike-Koordinator der Region Steiermark ernannt worden. Er soll dazu beitragen, die Region zu einem der MTB-Hotspots Europas zu verwandeln und die verschiedenen Nutzergruppen im Wald an einen Tisch bringen.
Die österreichischen Alpen müssten eigentlich ein wahres Mountainbike-Paradies sein – und in den vielen Bikeparks der Republik trifft das auch wirklich zu. Abseits touristischer Lifte sieht es jedoch teils düster aus – nicht mal breite Forstwege darf man einfach so mit dem Mountainbike befahren, von Trails ganz zu schweigen. Viele Infos zur Rechtslage findet ihr in diesem Artikel!
Die Region Steiermark – in der sich beispielsweise der legendäre Bikepark Schladming befindet – hat das erkannt und möchte mit der neu geschaffenen Stelle des Mountainbike-Koordinators etwas ändern. Aus 78 Bewerbern und Bewerberinnen konnte sich am Ende Markus Pekoll durchsetzen. Der 33-jährige ehemalige Downhill-Profi und Landwirt dürfte vielen MTB-News-Lesern noch durch seine spannenden World Cup-Blogs bekannt sein.
Die Anforderungen an einen Mountainbike-Koordinator sind nahezu nicht enden wollend. Man sucht gefühlt ein Allround-Talent. Umso mehr freue ich mich, dass mit Markus Pekoll eine ideale Besetzung für die Funktion des steirischen Mountainbike-Koordinators gelungen ist. Als höchst erfolgreicher ehemaliger Mountainbike-Profi mit Ausbildung, Erfahrung und Sensibilität für Land- und Forstwirtschaft bringt er das Rüstzeug mit, Verständnis für die oftmals diametral erscheinenden Interessen rund um den Mountainbike-Sport zu schaffen.
Christopher Drexler, Sportlandesrat
In seiner neuen Position soll Markus Pekoll einen Interessensausgleich zwischen den verschiedenen Waldnutzern vermitteln. Außerdem soll er in einem ersten Schritt das bisher nicht erfasste Netz legaler MTB-Strecken in der Steiermark erfassen und Besuchern zugänglich machen. Es soll eine einheitliche, klare Beschilderung erfolgen – zudem soll Pekoll bei der Suche nach und Errichtung von potenziellen neuen Strecken unterstützen.
Der Rad- und Mountainbike-Boom ist hoch erfreulich. Denn er zeigt, die Steirerinnen und Steirer sind in Bewegung. Mehr Sportlerinnen und Sportler bei gleichbleibenden und noch dazu wenigen offiziell ausgeschilderten Strecken, birgt natürlich gerade bei einem Sport, der vorrangig im Gelände ausgeübt wird, erhebliches Konfliktpotential in sich. Wir wollen diese Konflikte gemeinsam mit allen Beteiligten entschärfen, den Mountainbikerinnen und Mountainbikern mehr offizielle Strecken anbieten, Aufklärungsarbeit betreiben und ein klares Regelwerk verankern. Wir wollen die Steiermark zu einer der führenden Mountainbike-Regionen Europas machen. Gemeinsam mit unserem Mountainbike-Koordinator Markus Pekoll werden wir uns Schritt für Schritt in diese Richtung bewegen und unser Ziel verfolgen, Rahmenbedingungen zu schaffen, um das Mountainbiking in der Steiermark zu einem sportlichen Erlebnis ohne Ärgernis zu machen. Im Sinne des Sports, im Sinne der Grundbesitzer, der Land- und Forstwirtschaft, der Jagd, des Tourismus und nicht zuletzt auch im Sinne des Mountainbiking als Wirtschaftsfaktor.
Christopher Drexler, Sportlandesrat
Der Mountainbike-Boom macht sich auch auf den Strecken der Steiermark bemerkbar. Allein die Verkäufe von E-Bikes sollen 2020 um 25 % gewachsen sein – damit hält die aktuelle Infrastruktur nicht mit. Laut Pressemitteilung steht man zudem vor dem Problem, dass 87 % der Wälder in der Steiermark in Privatbesitz sind, in teils sehr kleinen Parzellen. So kreuzt der 8 km lange Flowtrail in Schladming ganze 14 Grundstücke unterschiedlicher Besitzer.
Aus meiner Sicht ist es entscheidend, die Bedürfnisse, Erwartungen und Vorstellungen aller Interessensgruppen immer im Blick zu behalten. Ich sehe es als meine Aufgabe als Mountainbike-Koordinator, einen möglichst breit getragenen Interessensausgleich herzustellen. Dafür braucht es klare Spielregeln, die von der Mountainbike-Community ebenso akzeptiert werden, wie von den anderen Beteiligten. Mein Ziel ist es, in Hinblick auf den Mountainbike-Sport im Allgemeinen, und das Streckennetz im Besonderen, ein passgenaues Maßnahmenpaket für die Steiermark zu erarbeiten. Es gilt, als Mediator zwischen allen Beteiligten zu wirken und gegenseitiges Verständnis zu schaffen. Nur gemeinsam werden wir durch Angebotsschaffung und entsprechende Nutzerlenkung die besten Lösungen für den Mountainbike-Sport in der Steiermark finden können.
Markus Pekoll
Hättet ihr Interesse an einem Besuch in der Steiermark, wenn Markus Pekoll die Sache in die Hand nimmt?
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