Als im vergangenen Jahr der Mountainbike-Weltcup im Zusammenhang mit der Übernahme der Vermarktungsrechte durch Warner Bros. Discovery restrukturiert wurde, schien die Hoffnung groß, dass auch die Marathon-Szene davon in erheblichem Maße profitieren würde. Zumindest konnte man das denken, wenn man dem Konzept von Warner Bros. Discovery Glauben schenken wollte: Das Konzept, welches die medial gering repräsentierte Marathon-Disziplin auf das gleiche Level wie die Cross-Country-, Downhill- und Endurodisziplin heben sollte, wurde als großer ein Zugewinn für die Langstreckenszene bewertet und galt als äußerst vielversprechend.
Nach rund einem Jahr fiel das Fazit jedoch zwiegespalten aus: Auf der einen Seite begrüßten die Sportlerinnen und Sportler die Professionalität der Veranstaltungen und die gestiegene mediale Berichterstattung, auf der anderen Seite ließ die allgemeine Begeisterung bei den Fans vor Ort und im Internet zu Wünschen übrig. Insbesondere der letztgenannte Aspekt und die bis zuletzt anhaltende Funkstille seitens des Radsportweltverbands ließen an einer Fortführung der Marathon-Weltcupserie zweifeln. Nun steht aber fest: Auch 2024 wird es einen Marathon-Weltcup im Rahmen der Mountainbike World Series geben.
In drei verschiedenen Rennen werden nunmehr die Gesamtweltcupsiegerin und der Gesamtweltcupsieger gesucht: Im tschechischen Nové Město na Moravě, in der französischen Bergregion Haute Savoie und im amerikanischen Lake Placid werden die Wettkämpfe ausgetragen.
Die Termine des Marathon World Cups 2024
- 24.05. – 26.05.2024: Nové Město na Moravě (Tschechien)
- 29.06. – 07.07.2024: Haute Savoie / Morzine (Frankreich)
- 27.09. – 29.09.2024: Lake Placid (USA)
Alle drei Veranstaltungen sind eingebettet in bereits geplante Events der Mountainbike World Series. Nové Město na Moravě ist seit vielen Jahren fester Bestandteils des Cross-Country-Weltcupkalenders und wird auch in diesem Jahr in dieser Disziplin die weltbesten Athletinnen und Athleten begrüßen. Wie schon im Vorjahr sollen jetzt auch Wettkämpfe in der Marathon-Disziplin stattfinden. Auch die französische Bergregion Haute Savoie war bereits im vergangenen Jahr Teil der Mountainbike World Series und versammelt in diesem Jahr als einzige Veranstaltung alle vier Disziplinen Cross-Country, Marathon, Downhill und Enduro an einem Ort. Im Vorjahr fanden dort die Marathon-Wettkämpfe rund um den Skiort Morzine statt, wovon auch in diesem Jahr auszugehen ist.
Gänzlich neu im Rennkalender ist die amerikanische Olympiastadt Lake Placid, die bis dato nur im Rennkalender des Cross-Country-Weltcups gelistet war. Die Rennen in Lake Placid liegen für die Marathon-Weltelite geschickt, da nur eine Woche zuvor im amerikanischen Snowshoe die Weltmeistertitel in dieser Disziplin vergeben werden.
Es war fantastisch, in der vergangenen Saison die Premiere des UCI Marathon-Weltcups hautnah mitzuerleben. Das ist nicht nur für die Teams und Fahrer wichtig, sondern auch für die Fans auf der ganzen Welt. Die Austragungsorte in dieser Saison wurden nicht nur wegen ihrer fantastischen Strecken ausgewählt, sondern auch aufgrund der Begeisterung und des Know-hows der ortsansässigen Crews und der atemberaubenden Umgebung, die sie bieten.
Simon Burney, Head of Sport for Cycling Events, WBD Sports
Wie bereits im Vorjahr hält der Radsportweltverband am grundsätzlichen Konzept der Marathon-Weltcupserie fest und ermöglicht auch Hobby-Fahrern die Teilnahme: In der Open-Kategorie können sich Jederfrauen und Jedermänner auf der gleichen Strecke wie die besten Marathon-Asse der Welt messen.
Was haltet ihr von den Marathon-Weltcup-Terminen im Jahr 2024?
7 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumBei Etappenrennen starten aber XC Profis auch
Ich finde das UCI bashing unangebracht. Beide Disziplinen leben von den Teilnehmenden, diese haben sich ganz klar für Gravel entschieden.
Einen großen Teil der Attraktivität macht Medienresonanz aus. Und wenn ich ehrlich bin als selbst begeisteter Marathonfahrer, die meisten Übertragungen von Marathonrennen waren todlangweilig. Nicht wegen der Qualität, sondern einfach an der Natur der Rennen gelegen. Stundenlanges durch die Prärie fahren macht zwar Spaß, aber zum zuschauen eher wenig.
Einziges Highlight meiner Meinung, Cape Epic mit Annika Langvad als Kommentatorin mit echt viel Hintergrundwissen und Insiderinfos
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