Damen – Mitterwallner hat das größte Stehvermögen
Mona Mitterwallner macht den Hattrick perfekt: Bereits zum dritten Mal in ihrere Karriere sicherte sich die 22-jährige Österreicherin den WM-Titel in der Marathon-Disziplin – ein Kunststück, das in so jungem Alter noch keine Athletin jemals schaffen konnte. 5:15:06 Stunden benötigte Mitterwallner für die 104 Kilometer lange Strecke rund um eines der größten Skigebiete im Westen der USA in Snowshoe und war damit 26 Sekunden schneller als die Schweizerin Sina Frei, die Silber gewann. Die Bronzemedaille ging an die Vizeweltmeisterin des Vorjahres, Candice Lill aus Südafrika. Sie erreichte das Ziel 1:09 Minuten nach der siegreichen Mitterwallner.

Der erwartete Kampf der Disziplinen zwischen den Größen der Cross-Country- und Marathon-Disziplin fiel im Feld der Damen deutlich eindeutiger aus, als es sich zumindest die Fahrerinnen mit größerer Erfahrung auf der Langstrecke vermutlich erhofften. Bereits auf den ersten Kilometern machten die etatmäßigen Cross-Country-Spezialisten mächtig Betrieb an der Spitze und setzten sich von allen potenziellen Kandidatinnen mit vollständigen Fokus auf die Marathon-Disziplin ab.
Nach etwas mehr als zwei Stunden Fahrzeiten fand sich schließlich eine fünfköpfige Spitzengruppe an der Front wieder mit allen favorisierten Fahrerinnen aus dem „Cross-Country-Feld“: die drei späteren Medaillengewinnerinnen Mitterwallner, Frei und Lill sowie die Österreicherin Laura Stigger und die Olympiasiegerin aus dem Jahr 2021, Jolanda Neff aus der Schweiz. Im weiteren Verlauf verloren jedoch zunächst Stigger und anschließend auch Neff den Anschluss zur Spitze, der Medaillenkampf vereinfachte sich somit lediglich auf die Verteilung der Medaillenfarbe.
Im finalen, rund 300 Höhenmeter umfassenden Anstieg zum Ziel legte schließlich Mona Mitterwallner auf den Tisch und setzte die Konkurrenz unter Druck. Mit Erfolg: Sowohl Lill als auch Frei konnten schließlich nicht mehr folgen, die Medaillenvergabe somit vorentschieden. Mitterwallner holte sich somit nach ihrem ersten WM-Erfolg 2021 auf Elba und dem zweiten WM-Erfolg im vergangenen Jahr in Glasgow den dritten Sieg auf der Langstrecke.
Ich bin so erleichtert, dass es endlich in dieser Saison geklappt hat. Dieses Jahr hat mir einige Herausforderungen gestellt, aber trotz harter Arbeit kam nicht viel raus. Nach einer hartnäckigen Salmonellenerkrankung, Virusentzündungen und Corona fuhr ich von einer Enttäuschung zur nächsten. Dass ich heute mein drittes WM-Gold im Marathon schaffte, ist eine riesige Erleichterung. Ich habe bis zum Schluss gekämpft, irgendwann zahlt sich jeder Kampf aus.
Mona Mitterwallner
Ergebnisse
Herren – XC-Asse stechen Marathon-Experten aus
Der Däne Simon Andreassen hat zum ersten Mal in seiner Karriere einen Weltmeistertitel in der Eliteklasse gewonnen. In der Herrenkonkurrenz ließ Andreassen auf der 104 Kilometer langen Strecke den Amerikaner Christopher Blevins und den Spanier David Valero hinter sich, die sich damit die Silber- und Bronzemedaille sicherten. Denkbar knapp verpasste indes ein deutscher Fahrer die Medaillenränge: Andreas Seewald belegte mit 18 Sekunden hinter Sieger Andreassen und gerade einmal sechs Sekunden Rückstand zum Drittplatzierten David Valero den vierten Rang.
Dass nach einer Fahrzeit von 4:33 Stunden gerade einmal 18 Sekunden die besten vier Fahrer trennt, zeigt wie eng es im Feld der Herren auf den vielen Singletrails rund um Snowshoe zur Sache ging: Mit Ausnahme eines frühen Ausreißversuchs des amtierenden Short Track-Weltmeisters Victor Koretzky, blieb ein großes Feld von rund 15 Fahrern bis zur Rennhälfte eng beisammen. Erst in der zweiten Rennhälfte sollte sich schließlich die Spreu vom Weizen trennen…
Eine acht Fahrer umfassende Spitzengruppe nahm in der Folge den letzten längeren Anstieg des Tages unmittelbar vor dem Ziel in Angriff. Mit dabei die späteren Medaillengewinner Andreassen, Blevins und Valero, sowie Victor Koretzky, Andreas Seewald, der Tscheche Martin Stosek, der Schweizer Marc Stutzmann und der Italiener Gioele de Cosmo. Es sollten aber – ähnlich wie im Damenfeld – die etatmäßigen Cross-Country-Spezialisten sein, die letztlich den Unterschied ausmachen konnten.
Simon Andreassen, Christoph Blevins, David Valero und Andreas Seewald konnte sich zunächst absetzen – ein packender Vierkampf um die Goldmedaille entbrannte. Diesen entschied auf den letzten Metern schließlich Simon Andreassen, der bereits 2022 mit Bronze Edelmetall bei Marathon-Weltmeisterschaften einfahren konnte. Christopher Blevins verpasste es als Zweiter knapp, die einheimischen Fans in Jubelekstase zu versetzen, David Valero stach noch Andreas Seewald aus.
Dahinter landeten Victor Koretzky und Martin Stosek auf den Rängen fünf und sechs, Gioele de Cosmo wurde Siebter. Auf Rang acht folgte der Sieger des Weltcuprennens im Vorjahr, Simon Stiebjahn. Ein Dreierpack bestehend aus Jakob Hartmann, Martin Frey und Simon Schneller auf den Positionen 14 bis 16 komplettierten ein erfolgreiches deutsches Abschneiden in Snowshoe.
Ergebnisse
Was sagt ihr zu den Ergebnissen der Marathon-WM in Snowshoe?
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32 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumWirklich brav unsere Mädls Mona und Laura! SUPER!! 😌💪🏆
§ 4.2.004
Cross-country marathon – XCM The cross-country marathon format races must respect the minimum distance of 60 km and maximum 160 km. Any organiser wishing to use distances outside those stated must obtain preliminary permission from UCI.
Es steht nichts von einer Mindestanzahl an Höhenmeter und das Reglement zeichnet sogar gleich den Weg für Veranstalter vor, sollten kürzere oder längere Distanzen als die genannten genutzt werden -> muss vorab genehmigt werden, aber ist nicht unmöglich.
https://assets.ctfassets.net/761l7g.../UCI_MTB_Rules_-_Part_IV_-_ENG_-_V01.2024.pdf
SCR kommunizieren ihre ungänzen vielleicht einfach nur lauter als andere es tun. 😅
Einsicht ist der erste Schritt der Besserung und der Erfolg gibt ihnen Recht.
🐖
Das sind natürlich herausragende Erfolge die auch deutlich wertvoller sind als vielleicht mal Roc d'Azur oder wie die anderen großen Marathons heißen zu gewinnen.
Habe mal in ihren Rennplan geguckt, heuer sind sie garnicht wirklich die "bekannten" Eintages-Marathons gefahren.
Ich find die beiden richtig cool, aber wie hier auch schon geschrieben wurde, doch öfter mal in der Vorbereitung oder beim Rennen irgendwas schief geht und man sich denkt, "das ist richtig hobby" (Was sie in ihrem Podcast ja auch oft sagen)
Aber das macht die beiden eben auch aus, führte zu ihren Erfolgen und ist "fan-nah"
Einen eigenen Rennstall zu haben ist deutlich mehr Aufwand als wenn man „nur“ Fahrer z.B für Cannondale oder Canyon ist.
Glaube da geht auch mehr Energie rein als man vermuten mag
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