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Riva 2018
magped – magnetisches Pedal für Klick-Zauderer

Nach erfolgreicher Kickstarter-Kampagne haben wir uns in Riva die magped magnetischen Pedale angeschaut – ein Pedal, das trotz zusätzlichem Halt in Form eines Magneten sich garantiert in jeder Lage lösen lassen soll. Zielgruppe sind Mountainbiker, die kein echtes Klickpedal fahren wollen und dennoch zusätzlichen Halt für ihre Füße suchen. Wir haben mit dem Gründer-Team gesprochen – hier die wichtigsten Fakten für euch.

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# Sicherer Halt am Fuß durch magnetische Anziehung und die Pins des Pedals

magped – kurz und knapp

277 Unterstützer konnte magped im vergangenen Jahr von seiner Idee, einem magnetischen Fahrradpedal, überzeugen. So kamen 24.795 € zusammen und Gründer Paul Wessiack dem Ziel ein Stück näher, sich nie wieder Sorgen machen zu müssen, rechtzeitig auszuklicken. Nach eigener negativer Erfahrung machte er sich mit einem deutschen Tüftler daran, genau das zu entwickeln. Die Idee wurde zum Konzept und bald war das Pedal konstruiert und patentiert – aufgrund eigener Verpflichtungen ging man jedoch nicht in Serie. Nun hat sich Paul gemeinsam mit Designer Harald (ebenfalls ein Quereinsteiger, beide haben erfolgreiche Jobs außerhalb der Fahrradindustrie) der Idee wieder angenommen, das Patent gekauft und das Pedal in besagter Kickstarter-Kampagne auf den Markt gebracht. Das serienreife Ergebnis konnten wir uns in Riva auf dem BIKE Festival anschauen.

# Paul (rechts) und Harald (links) sind Quereinsteiger in die Bike-Industrie und keine Freunde von Klickpedalen - so haben sie sich über die Jahre in Form des magped eine eigene Lösung geschaffen, die nun am Markt verfügbar ist

„Das magped Sicherheitspedal ist die Pedal-Innovation für Mountainbikes und E-Bikes. Durch den Einsatz unseres patentierten Magnetmechanismus ist ein sicheres, schnelles und einfaches Ablösen des Fußes vom Pedal jederzeit möglich. Das Sturz- und Verletzungsrisiko wird im Vergleich zu Pedalen mit festen Verbindungen (z.B. Klickpedalsystem) auf ein absolutes Minimum reduziert – und der Kopf bleibt frei für genussvolles Biken ohne Angst.“

Nun ist diese Idee an sich nicht neu, doch anders als alte Versuche ist das magped relativ leicht geworden. Mit einem Gewicht von 474 g liegt es durchaus auf dem Level vergleichbarer Plattformpedale. Mit denen teilt es sich auch den grundsätzlichen Aufbau: gestanzte Platten werden um die Achse mit ihren drei Industriekugellagern verschraubt und bilden eine mit Pins versehene Trittfläche. Die Besonderheit findet sich in der unteren Hälfte des Pedals: der Neodym Magnet mit 15 kg Haltekraft. Die Besonderheit: der Magnet ist auf einem speziellen Polymer gelagert und in der Höhe einstellbar. So wird einerseits sichergestellt, dass die Schuhsohle auf den Pins Halt findet während die anstelle der Cleats mit dem Schuh verschraubte Platte andockt. Gleichzeitig ist der Magnet durch den Polymer flexibel gelagert, so dass er die Relativbewegungen des Schuhs in einem gewissen Rahmen mitgehen kann und so den Halt verbessert.

# Das Herzstück der magped Pedale ist ein Magnet mit 15 kg Haltekraft, der auf einem elastischen Polymer sitzt
# Anstelle des Cleats wird im SPD-Schuh eine magnetische Metallplatte montiert - Schrauben und Platte sind rostgeschützt
# Marketing-technisch könnte man das magped durchaus als Flatpedal Plus betiteln - sichererer Halt bei Beibehaltung der wesentlichen Vorteile
# Das magped wird aus vier gestanzten Platten (drei davon identisch) sowie einem Achskörper verschraubt - verschiedene Magnete stehen zur Auswahl und eine Magnesium-Version mit Titanachse soll folgen

Die folgenden Vorteile listet magped für das neue Pedal:

Manch einer wird sich eingangs und bei Betrachtung der Bilder bereits gefragt haben, warum das Pedal nur über einen Magneten verfügt. Die Idee ist, dass das Pedal durch den außermittig angebrachten Magneten stets in die selbe, aufrechte Position zurückkippt – so findet der Biker das Pedal stets in der gleichen Stellung wieder und kann durch ein Auftreten von hinten sicher in der richtigen Stellung Halt finden. So soll vermieden werden, dass es wie beispielsweise bei den einseitigen Klick-Pedalen von Shimano zu Schwierigkeiten beim Einrasten kommen kann.

# Durch die außermittige Montage des Magneten dreht sich das Pedal automatisch in eine vertikale Position - so soll ein möglichst einfaches Auftreten in der richtigen Position ermöglicht werden

Kann das magped ein echtes Klickpedal ersetzen? Nein – das kann und will es aber auch gar nicht. So lässt sich die Zugkraft von 15 kg im Sprint problemlos überwinden. Die Idee ist eher, besseren Halt auf einem herkömmlichen Plattformpedal zu bieten. Und die Sicherheit zu geben, dass man sich jederzeit vom Pedal lösen kann.

# Der Magnet ist in der Höhe einstellbar und kann so auf verschiedene Schuhe angepasst werden

Das Team zeigt sich vom ersten Erfolg am Markt motiviert – so soll vermutlich noch in diesem Jahr eine extraleichte Ausführung des Pedals mit Magnesiumkörper und Titanachse folgen. Bewährte Mittel, um ein Pedal attraktiv (und teuer) zu machen. Ein Gewicht für diese Version ist jedoch noch nicht bekannt. Außerdem kann über den Shop ein stärkerer Magnet gekauft werden (20 kg Haltekraft, 19 €), der speziell für gröbere Einsatzbereiche mehr Halt bieten soll. Wir haben jedenfalls direkt vom Stand unser Testpaar mitgenommen und werden die magnetischen Pedale von magped in der Praxis auf die Probe stellen.

Würdest Du ein magnetisches Pedal als Alternative zu deinem aktuellen Pedal in Betracht ziehen?


 

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