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Mit Fernbedienung
Lupine Piko R 2016 im Test

Lupine Piko R heißt das neueste Modell von Lupines Piko-Serie. Modellpflege bringt für die Leuchten von Lupine für gewöhnlich mehr Licht und kleinere Optimierungen – für das neue Produktjahr haben die Oberpfälzer aber eine größere Neuerung vorgestellt: Eine Bluetooth-Schnittstelle in den Leuchten Piko, Wilma und Betty samt dazu passender Fernbedienung und Smartphone-App, erkennbar am Zusatz R („Remote“) im Modellnamen. Im MTB-News.de-Test habe ich der Piko R in den letzten Wochen auf den Zahn gefühlt.

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Lupine Piko R – Ausgepackt

Durchaus schick – so lässt sich die Verpackung der Piko bezeichnen. Hier hat man sich inspirieren lassen und auf Details geachtet. Ein Magnetverschluss hält die obere Klappe fest. Nach dem Öffnen präsentiert sich die Piko R zusammen mit dem SmartCore-Akku und der Fernbedienung in der oberen Ebene der Verpackung.

Nimmt man den oberen Träger heraus, kommen die mitgelieferten Zubehörteile zum Vorschein: Ladegerät, Klettbänder für die Befestigung am Helm, ein Verlängerungskabel und die Lenkerbefestigung für die Bluetooth-Fernbedienung. Ich habe für euch ein kleines Unboxing-Video gemacht, in dem ihr sehen könnt, was alles im Lieferumfang der Lupine Piko R 2016 enthalten ist:

Piko R 2016 Unboxing von rikMehr Mountainbike-Videos

In der Hand

Hochwertige Verarbeitung wurde bei Lupine schon immer groß geschrieben und auch die neue Piko macht da keine Ausnahme. Das Gehäuse wurde für das aktuelle Modelljahr neu entworfen und besteht aus schwarz eloxiertem Aluminium, in das wie gehabt Kühlrippen eingearbeitet sind. Bei 15 Watt Leistungsaufnahme wird durchaus merklich Wärme erzeugt und diese muss auch abgeführt werden.

# Der Taster zur Steuerung der Piko - Die Rückseite der Leuchte ist neuerdings aus Kunststoff
# Die Kühlrippen sollen für eine gute Wärmeabfuhr sorgen - bei 15 Watt Leistungsaufnahme ist das durchaus notwendig

Die Frontplatte mit den Linsen ist nicht eben, sondern hat zwei Auswölbungen an den Stellen der LEDs.

# Zwei LEDs befinden sich hinter den Linsen in der Frontplatte

Die Rückseite der Leuchte ist in diesem Jahr nicht mehr Bestandteil des Gehäuse-Aluminiumkörpers, sondern aus Plastik. Hinter der Kunststoff-Rückwand versteckt sich die Bluetooth-Antenne. Die Leuchte wird wie gehabt mit einem Klettband am Helm befestigt, was genauso problemlos wie mit den Modellen der vergangenen Jahre zuvor funktioniert.

# Die Helmbefestigung - geschieht per Klettband und sitzt bombenfest
# Der SmartCore-Akku wird auch am Helm befestigt - Wer ihn lieber in der Tasche oder im Rucksack tragen will: kein Problem, ein Verlängerungskabel wird mitgeliefert

Das Kabel zur Verbindung von Leuchte und Akku ist unverändert. Lupine setzt hier weiterhin auf bekannte Kabel und Stecker, die Abwärtskompatibilität ist damit gewährleistet. Das Kabel ist kälteunempfindlich – auch bei Minusgraden bleibt es damit halbwegs flexibel.

# Der SmartCore-Akku von Lupine - er hat eine Kapazität von 24 Wh (3,3 Ah). Das Anschlusskabel ist kälteunempfindlich.

Alles in allem machen die Komponenten der Piko R den gleichen hochwertigen Eindruck, wie wir ihn schon immer von Lupine gewohnt sind.

Bluetooth-Schnittstelle und App

Die Frage, dich mich vor dem Test bewegte, lautete: Bluetooth-Fernbedienung für eine Bikeleuchte – Marketing-Schnickschnack oder echte Verbesserung? Die Antwort kann ich schon jetzt verraten: es ist eine echte Verbesserung, vermutlich die beste im Leuchtensektor seit Jahren! Dass Lupine Fernbedienungen für die Leuchten anbietet ist nicht neu – vor über zehn Jahren gab es das schon (damals allerdings per Kabel mit der Leuchte verbunden). Zuletzt kam zwar das Top-Modell Betty in den Genuss einer kabellosen Fernbedienung, allerdings ist der Kostenpunkt einer Betty (ab 800 EUR) auch deutlich über dem der Piko angesiedelt. So dürften nur wenige Leute in den Genuss der Fernbedienbarkeit ihrer Leuchte gekommen sein. Lupine geht jetzt mit dem dokumentierten und weit verfügbaren Bluetooth-Protokoll einen Schritt nach vorn und hat auch gleich fast alle Leuchtenmodelle (außer der Neo) damit ausgestattet.

Und so erweitert Lupine die Piko per Bluetooth um einige interessante Features. Die Lenkerfernbedienung ist eines davon, die Konfiguration der Leuchte per Smartphone-App ein weiteres. Auch ist es jetzt möglich mit einer Fernbedienung mehrere Leuchten zu steuern. Sogar umgekehrt funktioniert das. Es wird daher sicher nicht lange dauern, bis wir die ersten Bilder im Fotoalbum sehen, bei denen auf beiden Lenkerseiten Lupine-Fernbedienungen zu sehen sind ;-)

Lupines Leuchten bieten klassisch eine Benutzerschnittstelle, die mit einer Taste auskommen muss. Um damit alle Funktionen der Leuchten einrichten und steuern zu können, sind einige Stunts notwendig: die Taste gedrückt halten und dabei zählen, wie oft die Kontroll-LED aufblinkt um dann im richtigen Moment loszulassen mag funktionieren, ist aber weder sonderlich benutzerfreundlich noch wird man die über zehn verschiedenen Einstellungscodes ohne Anleitung eingeben können.

Der Vorteil einer Bluetooth-Schnittstelle ist, dass jedes Smartphone heutzutage auch eine solche bietet und es so ein Leichtes ist, Leuchte und Smartphone miteinander kommunizieren zu lassen. So dachte auch Lupine und bietet in diesem Jahr erstmals eine iOS- und Android-App an, mit der man die Leuchten Piko R, Wilma R und Betty R konfigurieren kann. Die Leuchte wird einmalig mit dem Smartphone verbunden (Pairing). Danach ist sie jederzeit vom Telefon aus steuer- und konfigurierbar, außerdem ist es möglich, den Leuchten- und Akkustatus über das Telefon abzufragen.

# Lupine Smart Control Smartphone App - Nachdem die Leuchte mit der App verbunden ist (links), kann sie ausgewählt (Mitte) und gesteuert werden (rechts). Es können mehrere Leuchten mit der App verbunden werden.
# Lupine Smart Control Smartphone App - Die Programmierung der Leuchtstufen geschieht mit nur einem Tap (links), weitere Einstellungen erlauben die Wahl des Startmodus der Leuchte (hellste oder dunkelste Stufe) sowie den Zeitpunkt der Akkuwarnung (früh oder spät; Mitte). Was es vorher nicht gab: detaillierte Statusinformationen zu Leuchte und Akku (rechts).

„Light Control“ – die Bluetooth-Fernbedienung

Der größte Vorteil der neuen Piko R ist meiner Meinung nach aber die Lenkerfernbedienung. Diese wird von Lupine Light Control genannt. Sie wird mit einem Gummiband am Lenker befestigt und dient fortan zum Steuern der Lupine Piko R. Der Taster auf der Fernbedienung verhält sich dabei genau so wie der Taster an der Leuchte. Einmaliges Tippen schaltet die Leuchte ein, jedes weitere Tippen wechselt durch die konfigurierten Helligkeitsstufen oder Leuchtmodi. Ein längeres Tippen schaltet die Leuchte wieder aus. Während des Tests ist das Programm mit zwei Leuchtstufen (1.500 Lumen + 150 Lumen) zu meinem Favoriten geworden. Mit der Fernbedienung kann man nämlich per Knopfdruck wunderbar auf- und abblenden, fast so wie man es vom Auto gewohnt ist.

# Bluetooth-Fernbedienung - in der Detailansicht.
# Bluetooth-Fernbedienung - immer mit dem Daumen erreichbar
# Praktisch - die Fernbedienung ist in der Halterung verschiebbar und lässt sich so über z. B. die Bremsgriff-Schelle schieben um so dichter an den Daumen zu kommen

Die Fernbedienung als Feature mag jetzt unspektakulär klingen, ist aber definitiv eine der Erleichterungen auf die man – hat man sie einmal schätzen gelernt – nicht mehr verzichten möchte. Die Fernbedienung gibt mit eingebauten LEDs über den Ladezustand des Akkus und den aktuellen Leuchtmodus Auskunft. Die LEDs sind dabei ziemlich hell, was ich durchaus manchmal als störend empfunden habe. Das dauerhafte Leuchten der LEDs kann aber ausgeschaltet werden – sie erlöschen dann ca. 10 Sekunden nach Betätigen des Tasters wieder.

# Bluetooth-Fernbedienung - blaues Licht bedeutet "volle Leistung"!
# Bluetooth-Fernbedienung - grünes Licht steht für "Sparmodus". Ein fast leerer Akku wird mit rot leuchtender LED angezeigt.

Ein Problem habe ich mit der Bluetooth-Fernbedienung ausgemacht: Sie ließ sich nicht am Lenker meines Cyclocross-Rades befestigen, da dieser sich von der Klemmung (31,8 mm) bis zum Lenkerband nicht verjüngt und das Befestigungsband nur bis rund 25 mm Lenkerdurchmesser ausgelegt ist.

# Die Bluetooth-Fernbedienung - macht eine schlanke Figur und passt an fast jeden Lenker. Und funktioniert auch, wenn sie falsch herum montiert ist…

Auf dem Trail

Viel hilft viel, wird sich Lupine gedacht haben und hat der Piko im neuen Modelljahr noch mal ein paar Extra-Lumen spendiert. Sie pumpt jetzt in der höchsten Leuchtstufe die Photonen mit einem Lichtstrom von 1.500 Lumen auf den Trail. Das ist für eine kompakte Leuchte wie sie die Piko durchaus beeindruckend, bei annähernd gleichem Formfaktor erzeugte die 2012er Piko “nur” 900 Lumen, die Modelle der letzen Jahre lieferten 1.200 Lumen.

# Lupine Piko R 2016 - viel Licht für so eine kleine Leuchte

Das Plus an Lichtstrom ist deutlich bemerkbar und sehr willkommen. Auf den folgenden Fotos habe ich die Ausleuchtung in den verschiedenen Leuchtstufen dokumentiert und zum Vergleich auch Bilder der 2013er Piko mit 900 Lumen angefertigt.

Die Ausleuchtungs-Charakteristik hat sich nicht merklich verändert – die Lupine Piko R konzentriert das meiste Licht in einem Kegel von rund 22 Grad. Dieser Wert ist in den letzten Modelljahren unverändert und erfahrungsgemäß sehr gut geeignet, um den Weg vor dem Bike sinnvoll auszuleuchten. So gibt es hier auch keine Überraschungen: wer bereits mit einer Lupine biken war, wird die charakteristische Ausleuchtung wiedererkennen. Die folgenden Fotos geben ein Gefühl für die Ausleuchtung bei den verschiedenen Leuchtstufen:

# Lupine Piko R 2016 - höchste Leuchtstufe mit 15 Watt - 1500 Lumen
# Lupine Piko R 2016 - 7 Watt - 750 Lumen
# Lupine Piko R 2016 - 2,5 Watt - 300 Lumen

Nachfolgend gibt es noch Vergleichsfotos mit der 2012er Piko, welche 900 Lumen Lichtstrom erzeugt:

# Lupine Piko 2012 - höchste Leuchtstufe mit 13 Watt - 900 Lumen
# Lupine Piko 2012 - 7 Watt - 560 Lumen
# Lupine Piko 2012 - 4 Watt - 360 Lumen

An die gesteigerte Helligkeit gewöhnt man sich schnell und vermisst diese auch sofort, wenn man wieder auf das ältere Modell der Piko wechselt.

Gewicht

Gemessen:
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Gemessen:
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Fazit – Lupine Piko R

Mit der Piko R hat Lupine einen großen Wurf gelandet. 1.500 Lumen Lichtstrom sind eine merkliche und willkommene Steigerung zum Vorgänger. Doch damit nicht genug: mit der unscheinbaren Bluetooth-Fernbedienung liefert Lupine ein Feature, welches man schon nach dem ersten Nightride nicht mehr missen mag. Dem gewohnt hohen Qualitätsanspruch bleibt Lupine auch in diesem Jahr treu und bietet mit der Piko R eine Leuchte, die sich bis auf den stolzen Preis von 350 Euro sonst keine Schwächen leistet.

Pro / Contra

Pro

  • gesteigerter Lichtstrom (1.500 Lumen)
  • Bluetooth-Schnittstelle mit Fernbedienung und Smartphone-App
  • hochwertige Verarbeitung
  • sinnvolle Fokussierung des Lichts auf den Trail

Contra

  • hoher Preis

Preisvergleich Lupine Piko R 2016

Weitere Informationen

Webseite: Lupine Piko R
Text & Redaktion: Marcus Jaschen | MTB-News.de 2015
Bilder: Marcus Jaschen und Rick Schubert | MTB-News.de 2015

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