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Les Arcs Enduro2
Zwei Tage, 12.000 Tiefenmeter und 15 Stages auf Sicht

Enduro hier, Enduro da, fast überall hört man zurzeit das „E-Wort“. Zurück zu den Wurzeln des Bikesports, nur geile Trails und viel Geballer mit Freunden wird einem bei den Rennen in der In-Sparte der Mountainbikeszene versprochen. Aber Moment mal: Was ist denn bitte an einem gezeiteten Solo-Run den Trail hinunter so ursprünglich? Klar hat der Wettkampf alleine gegen die Uhr auch seinen Reiz. Oft kann man nach einer schönen Stage adrenalingeschwängerte Biker beobachten, die den Kollegen von gerade erledigten Heldentaten berichten. „Hast du den Drop gesehen, der kam so plötzlich, ich bin voll unten eingeschädelt – das war sau knapp. Hast du das gesehen? Das war echt krass!!“ Nein, niemand hat`s gesehen. Du warst ja leider ganz alleine unterwegs. Sind das unsere Wurzeln?

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Genau das Gleiche hat sich wohl das Trailaddiction-Team um Trans-Savoie Veranstalter Alistair Jamieson gedacht. Mit Freunden biken macht doch einfach mehr Spass. Enduro2 heisst ihr neues Format – der Name ist Programm. Das Teamrennen über 2 Tage, 12000 Tiefenmeter und insgesamt 15 Stages rund um das französische Skigebiet Les Arcs lockte neben 99 anderen 2er-Teams auch das World Of MTB-Team an, bestehend aus Daniel Eiermann und Liteville-Teamfahrer Jakob-Breitwieser. Gestartet und gefinisht wird jeweils im Zweiergespann. Training gibt es keins – Blind Racing lautet die stressfreie Formel für ein nahezu perfektes Wochenende.

Weitere Informationen gibt es unter trailaddiction.com/enduro2.

# Blind Racing zu zweit
# Es heisst früh aufstehen in Bourg-Saint-Maurice. 8.15 Uhr geht die erste Bahn auf den Berg. Kurz vor dem Start versucht Jakob mit seiner Erkältung noch den Arzt zu umgehen - one apple a day ...
# Organisation ist alles oder doch nicht? Das Low-Budget Camp des World of MTB-Teams. Neben den zahlreichen Luxus-Camper-Karossen aus aller Welt geniessen die beiden die Freiheit und das Chaos an der Basis.
# Der Großteil der Höhenmeter wird mit den lokalen Gondeln und Sesselliften erledigt...
# Jakob Breitwieser schiesst sich auf der ersten Stage ein. Die langen alpinen Stages blind zu fahren erfordert schon alleine viel Erfahrung und volle Konzentration. Fehler werden hier fast immer schmerzhaft bestraft.
# Viele Engländer, Schotten und Iren haben den weiten Weg in die Westalpen auf sich genommen - entsprechend sieht man viel Bikes von der „Insel“. Hier ein ausgesprochen hübsches (und schnelles) Exemplar.
# Sieht schlimmer aus als es ist. Man fühlt sich bei den Einheimischen willkommen und einige erlauben sogar die Streckenführung ...
# ... durch den eigenen Vorgarten. Wer sieht den (legalen) Shortcut?
# Abwechslungsreich sind die Trails hier oben. Von wilden Bikeparkstrecken, über ruppige Geröllfelder und lockeren Nadelwaldboden findet sich fast alles.
# Der Sommer schlägt zurück und die Trails sind staubtrocken ...
# ... und oftmals verschwindet der eigene Teamkollege und mit ihm Steine, Wurzeln und Bodenwellen in einer dicken Staubwolke. Kein Wunder: heisst es doch „Blind Racing“
# Die schnellen Schweizer bei der Mittagspause. Vor lauter Powernapping verpassen sie ...
# ... den Mädels hinterherzuschauen. - Reggie Bichard und Raewyn Morrison gewinnen nicht nur die Mixed-Kategorie, am Ende landen sie sogar bei den Herren auf Platz 12! Um Missverständnisse auszuschliessen: Ein bedauernswerter Mangel an reinen Frauenteams führt dazu, dass die beiden Wertungen zusammengelegt wurden.
# Wer hat hier wohl die Hosen an? Team „Pivot Specialized Mixed Enduro“! Am Ende Platz 2.
# „If it's „green“ under your tire, you`re definitely cutting course“ Abkürzen und damit natürliche Trails zu beschädigen ist ausdrücklich verboten und wird mit empfindlichen Strafen geahndet.
# Spionage unter Freunden? Na klar! Was die USA können, kann Ali schon lange. Gut getarnt geht er persönlich auf Jagd nach fiesen Shortcuttern. Natürlich nicht ohne vorher alle Teilnehmer gewarnt zu haben.
# Einige Fans haben sich am Montag zum letzten Renntag eingefunden und packen tatkräftig mit an. Die Zeit wird immer erst gestoppt, wenn beide Fahrer die Ziellinie überquert haben.
# Neuseeland, Schweiz, Italien, England, Schottland, Irland, Spanien, und, und, und. Auf dem Campingplatz sind Biker aus aller Welt unsere Nachbarn. Die Slowenen nebenan wecken uns morgens mit recht ambitionierten Kung-Fu-Übungen.
# Das Material muss stimmen. Ein Defekt und schon ist die Führung futsch! Daniel hat gut lachen bei den abendlichen Vorbereitungen auf den nächsten Tag.
# Camping im Freien ist schon ja schon schön - die Einladung zum Essen ins luxuriöse Chalet schlagen Daniel und Jakob allerdings doch nicht aus.
# Teamwork. Bis spät in die Nacht wird im Camp geschraubt und getüftelt. Für knifflige Fälle hilft ein kühles Bier vom Nachbarn.
# Geteilter Spass ist doppelter Spass. Das Format hat ein riesiges Potential und wir würden uns freuen, wenn`s davon mehr geben würde.
# Daniel Eiermann und Jakob Breitwieser düsen mit Dauergrinsen zum Gesamtsieg nach drei grandiosen Trailtagen. Herzlichen Glückwunsch!
# Ergebnisse

Text: Daniel Eiermann | Fotos: Michael Kirkman

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