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Leatt DBX 6.0 Carbon im Test
Carbon-Fullface aus Südafrika

Mit dem Leatt DBX 6.0 Carbon stellen die Südafrikaner einen leichten Fullface-Helm vor, der mit vielen neuen Technologien ausgestattet ist. Highlight ist die „360° Turbine Technologie“, Einsätze aus Armourgel, die zwischen Kopf und EPS-Schale liegen und einen erhöhten Schutz vor Gehirnerschütterungen und Rotationskräften bieten sollen. Durch die Kombination mit einem im 3D-InMold Verfahren gefertigtem V-Foam EPS, wurde das Volumen und Gewicht des Helmes reduziert, wodurch die auf den Kopf wirkenden G-Kräfte zusätzlich sinken sollen.

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Leatt DBX 6.0 Carbon – kurz & knapp

Größen

# Der Leatt DBX 6.0 Carbon
# Geringes Volumen und Gewicht ...
# ... dank in 3D-InMold Verfahren gefertigtem V-Foam EPS

In der Hand

Der Leatt DBX 6.0 Carbon wirkt auf den ersten Blick sehr schlicht, fast ein wenig altbacken. Die meisten dürften den Helm im World Cup schon auf dem Kopf von Sam Hill gesehen haben. Das Visier ist in einem ausreichend großen Bereich verstellbar und sicher zu fixieren. Alle Belüftungslöcher sind mit Netzen versehen, sodass keine Insekten in den Helm gelangen können.

Die Außenschale des Helms wirkt, wie beworben, tatsächlich sehr klein. Das System zu Verlegung eines Trinkschlauchs ist geschickt und kaum sichtbar in den Helm integriert. Der einteilige Liner ist einfach herausnehmbar und waschbar. Zusätzlich zur Polsterung finden sich auf der Innenseite des Helmes die „Turbine“ genannten Armourgel-Pads. Insgesamt wirkt der Helm qualitativ sehr hochwertig verarbeitet.

# Belüftungsöffnungen auf der Rückseite sorgen für eine gute Zirkulation

Sowohl der gestete DBX 6.0 Carbon als auch die günstigere 5.0 Composite Version des Helms verfügen über die komplett neue, von Leatt entwickelte 360° Turbine Technologie. In den Helm sind elf Armourgel-Pads integriert, die zwischen Kopf und EPS-Schale liegen und im Falle eines Sturzes zur Verbesserung des Schutzes vor Gehirnerschütterungen und Rotationskräften beitragen sollen. Sie wirken wie eine Art „Stoßdämpfer“, verhärten unter Krafteinwirung und behalten auch bei mehreren hintereinander auftretenden Schlägen ihre Wirkung. In Zahlen spricht Leatt von einer um bis zu 30% geringeren Wahrscheinlichkeit einer Gehirnerschütterung und um bis zu 40% reduzierte schädliche Rotationsmomente die auf den Kopf wirken.

Durch die Kombination mit einem im 3D-InMold Verfahren gefertigtem V-Foam EPS wurden zudem Volumen und Gewicht des Helmes zu reduziert, was die auf den Kopf wirkenden G-Kräfte zusätzlich senken soll.

Auf dem Trail

Bei einem Kopfumfang von knapp 56 cm griff ich zunächst zu Größe S (Herstellerangabe: 55 – 56 cm) und stellte überrascht fest, dass der Helm nur sehr schwer über den Kopf zu ziehen ist. Einmal angezogen saß er dann aber perfekt. Zum Vergleich probierte ich auch Größe M aus, hier allerdings saß der Helm nicht ganz passend. Der enge „Racefit“, der die Größe der Außenschalte reduziert und damit auch die Rotationskräfte im Falle eines Sturzes reduzieren soll, hat also seinen Preis. Diejenigen, die den Helm einmal aufsetzen und längere Zeit tragen, dürfte das nicht weiter stören – zumal der perfekte, absolut wackelfreie Sitz wirklich beeindruckt. Wer allerdings einen Helm für kurze Bikeparkabfahrten sucht, den er bei jeder Liftfahrt ausziehen möchte, wird mit dem Leatt DBX 6.0 Carbon nicht unbedingt glücklich werden.

# Der Helm sitzt perfekt auf dem Kopf
# Leatt Helm Test-7
# Leatt Helm Test-9

Die Belüftung des Helmes fällt erstaunlich gut aus. So kamen wir mit dem Helm auch bei Enduro-Rennen, bei denen das Tragen des Helmes bergauf Pflicht war, gut zurecht. Der enge Sitz des Helmes sorgt hier nicht wie befürchtet für eine schlechtere Belüftung. Bei Temperaturen um die 20°C schwitzt man im Leatt auch bergauf nicht übermäßig stark. Die Polster nehmen Schweiß zudem gut auf und halten ihn von den Augen fern.

# Vollgas-Einsatz auf dem Flowtrail Stromberg ...
# ... hier überzeugt der Leatt mit top Belüftung

Haltbarkeit

Einige kleinere Stürze und grobe Behandlung über die ganze Saison hat der Leatt schon hinter sich. Bisher zeigt er trotzdem nur minimale Kratzer und befindet sich insgesamt in einem sehr guten Zustand. Auch die Polster zeigten sich von der Dauerbelastung unbeeindruckt.

# Das Visier soll dank einer Sollbruchstelle die Sicherheit im Sturzfall erhöhen
# Klassischer Doppel-D Verschluss

Fazit – Leatt DBX 6.0 Carbon

Wer einen Helm mit perfektem Sitz, guter Belüftung und einem hohen Fokus auf das Thema Sicherheit sucht, der wird beim Leatt DBX 6.0 Carbon fündig. Als Nachteile sind der hohe Preis und das unkomfortable Aufsetzen aufgrund der kleinen Kopföffnung zu nennen. Wenn der Helm nicht oft auf- und abgesetzt wird, fällt dieser Punkt allerdings nicht allzu stark ins Gewicht.

Stärken

Schwächen

# Eingang für den Trinkschlauch auf der linken Seite des Helmes
# Insgesamt fünf der Turbine Armourgel-Pads ...
# ... sind im Helm verteilt

Testablauf

Den Leatt DBX 6.0 Carbon hatten wir über die gesamte Saison in verschiedenen Einsatzbereichen im Einsatz. Das erste Mal hatten wir den Helm beim Drift Biken im Rahmen des Sea Otter Classic Festivals in Monterey auf dem Kopf. Zusätzlich wurde er bei diversen Enduro Rennen, inklusive dem Mehrtagesrennen Enduro2 gefahren. Aber auch der klassische Bikepark- und Downhill-Einsatz kam natürlich nicht zu kurz.

Leatt Drift Biking in Monterey von IBC_RedaktionMehr Mountainbike-Videos

Testerprofil

  • Testername: Sebastian Beilmann
  • Körpergröße: 174 cm
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 68 kg
  • Schrittlänge: 81 cm
  • Armlänge: 63 cm
  • Oberkörperlänge: 56 cm
  • Fahrstil: Verspielt
  • Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro, Park
  • Vorlieben beim Fahrwerk: recht straff mit Progression
  • Vorlieben bei der Geometrie: relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau

Preisvergleich


Weitere Informationen zum Leatt DBX 6.0 Carbon

Website: www.leatt.com
Text & Redaktion: Sebastian Beilmann | MTB-News.de 2016
Bilder: Johannes Herden

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