Deutlich leichter als eine Federgabel und dennoch mehr Komfort bieten als Standard-Carbongabeln – das ist das Ziel der Lauf Blattfedergabel. Für Sommer 2016 erweitern die Isländer ihr Portfolio mit einer Gabel speziell für Rennräder bzw. Cyclocross Bikes. Ständige Schläge ermüden besonders auf Mehrtagestouren die Arme und Hände, die besonders schädlichen Lastspitzen sollen durch die 30 mm geglättet werden.

Kurz und knapp
- Federweg: 30 mm
- Gewicht: 900 g mit 210 mm Schaft und Achse
- Einbauhöhe: 409 mm berücksichtigt mit 6 mm SAG
- Gabelvorlauf: 47 mm
- Achsversionen: 12 x 100 mm, 15 x 100 mm
- Steuerrohr: 1, 1/8″ oder 1, 1/4″ (Adapter für 1,5″ liegt bei, für 1, 3/8″ verfügbar)
- Bremssockel: PM 6″ für 160 mm Bremssscheiben
- max. Reifenbreite: 700x42c bzw. 27.5”x2.1”
- Gewichtsbeschränkung: 110 kg
Verfügbarkeit: Ab August bei allen Lauf Händlern oder online auf laufforks.com
Preis: vorläufig 790 $

Lauf Grit: Federnde Alternative zur Starrgabel

Während einige Mountainbiker mit der Radgattung Gravel Bikes wenig anfangen können und sich über den Sinn eines solchen Gefährts Gedanken machen, dürften besonders Radreisende oder Langstreckenfans Gefallen an den Rädern finden. Ganze Länder lassen sich mit den Rädern fast so schnell wie mit dem Rennrad erkunden, bieten aber auch die Möglichkeit, auf schlechten Straßen, Schotterwegen oder leichten Trails unterwegs zu sein. Dabei dürften sie besonders beim Komfort den Crossrädern deutlich überlegen sein.
Ausgefahrene Schotterstraßen mit vielen Bremsrillen quer zur Fahrrichtung werden aber auf Dauer zur Qual, besonders für den Hintern und die Handgelenke. An letztere Problemzone richtet sich die neue Blattfedergabel von Lauf mit 30 mm Federweg. So werden besonders Lastspitzen, verursacht durch kleine Bodenunebenheiten, abgefedert und nicht direkt an die Hände weitergegeben. Das dürfte besonders bei schneller Fahrweise zu einer deutlich ruhigeren Fahrweise und damit mehr Sicherheit führen.

Damit das Fahrrad trotzdem nicht mit dem Gewicht einer konventionellen Federgabel belastet wird, setzt Lauf auf ein gänzlich anderes Konzept. Die Nabenachse und der Bremsscheibensattel sind durch elastische waagerecht angeordnete Blattfedern mit dem Rest der Federgabel verbunden. Durch die Anordnung wird laut Lauf ein Hub von 30 mm realisiert, welche dem Fahrer als Federweg zur Verfügung stehen. Mit 900 g ist die Lauf Blattfedergabel zwar knapp 500 g schwerer als edle, konventionelle Vollcarbon-Starrgabeln, aber eben dennoch knapp 400 g leichter als die momentan leichteste XC Federgabel Fox 32 SC. Sie liegt damit genau im Mittelfeld zwischen den beiden Alternativen Starr- und normale Federgabel.
Wartung, Verschleiß und Defektanfälligkeit soll ein weiterer großer Vorteil der Federgabel von Lauf sein. Während bei normalen Federgabeln ein regelmäßiger Service notwendig ist, hat die Lauf Grit keinerlei Komponenten, die einen Service benötigen. Je einfacher der Aufbau und je weniger Teile sich an einem Bauteil befinden, desto weniger kann auch kaputt gehen – das sollte schonmal logisch sein. Auf Langstreckenreisen lassen sich nur schwer Ersatzteile beschaffen und somit dürfte das Klientel der Lauf Gabeln besonders dort ihre Freunde finden.
Alternativ dazu könnte auch so manches Winterrad mit der Gabel ausgestattet werden: Anfällige Dichtungen und Führungselemente werden im Winter vom Streusalz hart beansprucht, die Funktion von normalen Federgabeln lässt bei der Kälte darüber hinaus eh zu wünschen übrig.
Für Lauf selber steht fest, dass jedes Gravelbike oder Crossbike, welches für Touren oder lange Ausfahrten verwendet wird, durch die Lauf Grit deutlich verbessert wird. Stolz und selbstbewusst beendeten sie deswegen ihre Präsentation mit den Worten: Für uns von Lauf gibt es nur zwei Arten von Gravel Bikes. Solche, die eine Lauf Grit Gabel haben und solche, die eine haben sollten.

Was haltet ihr von der Lauf Grit bzw. den bisher bekannten Versionen. Habt ihr selbst schon mit den Lauf Gabeln Erfahrungen sammeln können?
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22 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDas wäre halt zu diskutieren.
Alternativen anbieten kann ich natürlich nicht, denn die damaligen Rock Shox Gabeln gibt es seit 20 Jahren nicht mehr. Sie waren damals im Prinzip eine SID Luftfedergabel. Bei meiner Reba kann man das Losbrechmoment praktisch vergessen, wenn sie richtig befüllt ist. Das ist nicht das Thema. Natürlich sind Gewicht und Steifigkeit auf jeden Fall sehr heikel beim Rennrad.
Mir ist jetzt aber kein Einsatzbereich der sauteuren Carbon Federgabel bekannt, denn entweder sind es MTB XC Rennen mit normaler Gabel, oder Rennrad Rennen ohne Federgabel. Gravel Bikes haben doch keine Rennen soweit ich mich erinnere. Müsste mich mal schlau machen, interessiert mich aber derzeit nicht so sehr.
Ich denke, es ist und bleibt ein Nischenprodukt für einige wenige, die was besonderes haben wollen.
Es gibt zahlreiche Gravel-Events, vor allem natürlich in den USA (z.B. das Trans Iowa oder Dirty Kanza). Langsam schwappt die Welle auch nach Europa, u.a. in Großbritannien gibt es einige Rennen. Unter anderem für so etwas ist die vorgestellte Gabel konzipiert.
Ja, stimmt. Das hat mir der Specialized Mensch auch gesagt.
Ich frage mich halt, ob die Radindustrie wirklich jeden kleinsten Nischenmarkt bedienen will. Das Gravel Bike ist im Prinzip ein Cyclocross, nur mit etwas längerem Radstand und Ösen für Schutzbleche. Im Prinzip wiederum der ideale Randonneur, falls man keine Rennen fährt.
Nach ein paar Jahren weiss man dann, was aus dem Trend geworden ist.
Zuerst gab es die P-R SL, welche auf der Mag21 basierte. Leider war die bei Quer-Belastung wie eine Nudel al dente, weil die Holme nur per Brücke und 4 Schrauben fixiert waren.
Das sollte dann die Ruby mit Mono-Frame lösen. Aus Gewichts- und Kostengründen hatte man dann auf das damalige innovative Microcell Ulrethane (MCU ) gesetzt, plus einer kleinen Feder. Genau sowas hatte ich damals in meiner Judy XC 1995 und in meiner Indy C. Ohne Dämpfer ist das ganze aber ein Pogo Stick und die Ruby schlug nicht nur unten durch, sondern auch oben. Und das MCU löste sich nach ein paar Jahren in bunten Staub auf. Die Ruby war somit totaler Murks. Und bei den Rennrädern kamen Carbon Gabel als Innovation auf. Damit war das Thema beendet.
Die Mag21 jedoch lebt in Form der SID und gescheiten Casings weiter.
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