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LAST Bikes
Abschied von 4X-Weltmeister Aiko Göhler

Nach drei Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit verlässt Aiko Göhler das LAST Factory Team. Mit seiner Goldmedaille bei der WM hat sich Aiko für immer in die Bestenliste eingetragen, darf die Regenbogenstreifen tragen und hat die Firmengeschichte von LAST mitgeschrieben.

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# VIELEN DANK für drei tolle Jahre und viel Erfolg für Deine weitere Karriere, Aiko!
 - Foto: Rick Schubert

Joscha Bazynski – heute LAST Teamfahrer und ehemals LAST Teammanager erinnert sich:

Ins Team geholt haben wir Aiko 2012 als 4X Fahrer, ohne große Erwartungen, ohne Druck. Schon bei ersten Gesprächen war die Sympathie groß. Aiko ist umgänglich, höflich, witzig und klug. In der ersten Saison bei LAST war Aiko in der deutschen 4X Szene schon bekannt für seine Überholmanöver, aber ihm fehlten bis dahin gute Starts und Konstanz. Wie wir alle wissen, kann er mittlerweile auch starten, hat einen unglaublichen Flow auf dem Rad und die gesamte MTB-Szene kennt ihn jetzt als den amtierenden 4X-Weltmeister.

2013 waren wir zusammen mit ein paar Freunden von mir beim Megavalanche. Ich hatte meinen Jungs im Vorfeld von Aiko erzählt, ihnen gesagt dass er sicher gut zu uns passen würde und dass man sich nicht wundern müsse, wenn er auf seinem HERB 160 schnell sein würde. Aiko hatte zu dieser Zeit sein erstes Fully und im Frühjahr des Jahres war er zum ersten Mal mit dem Rad in den Bergen.

In der Woche vor dem Rennen zeigte ihm jeder, aus unserer Partykommune, „seine geheimen Lines“ auf den Trails. Aus unserem Haus hatte jeder schon mal in Alpe d´Huez teilgenommen, außer dieser 4Xer aus Berlin. Er suchte sich zig verrückte Shortcuts und Überholmöglichkeiten und versuchte, sie sich alle einzuprägen. Ich hab ihm erklärt, dass man sich die sowieso nicht alle merken könne und es im Rennen mit 250 anderen Verrückten ohnehin anders käme als geplant. Vor allem versuchte ich ihm aber einzuschärfen, dass man nicht so risikoreich fahren solle. Aiko kam jeden Tag als einer der letzten zu unserer Blockhütte. Es schien, als könne er gar nicht genug vom Fahren bekommen – ein bisschen wie ein Duracell Hase.

# Zweimal nahm Aiko bei der Megavalanche in Alp d'Huez teil und startete 2013 sogar aus der ersten Reihe. - Foto: Tom Jedrzejas


Was dann geschah, überraschte dann doch ein wenig. Aiko gewann seinen Qualifikationslauf und war somit bester Deutscher in dem Jahr! Zusammen mit meinem 7. Platz im Qualirennen waren somit zwei LAST-Fahrer im Finale der Megavalanche!

Am Tag des großen Rennens hatten wir das nötige Glück leider nicht auf unserer Seite. Aiko geriet noch auf dem Gletscher in eine Kollision, zerstörte sein Vorderrad und kam nicht ins Ziel. Als zweiter LAST Fahrer bin ich zwar ins Ziel gekommen, aber durch einen Platten weiter hinten im Feld, als erhofft.


# Aiko im Rennmodus bei der 4X Pro Tour 2013 in Fort William - Foto: Sebastian Schieck

Ich finde es schade, dass wir nun keine Teamkollegen mehr sind. Er wird mir u.a. bei den Teammeetings mit seiner Persönlichkeit und seiner Art des Radfahrens fehlen. Ich wünsche ihm alles Gute für die Zukunft, privat, wie sportlich!
..und wer weiß, Megavalanche 2017????

cheers,
Joscha


# Das Highlight der Zusammenarbeit zwischen LAST Bikes und Aiko - Das Regenbogentrikot 2015 bei der 4X-WM in Val di Sole - Foto: Sebastian Schieck

Aiko Göhler zu seinem Abschied:

„Die Trennung von LAST Bikes ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Das Team hat mich damals herzlich aufgenommen und die familiäre Atmosphäre hat mich immer begeistert und mir ein tolles Gefühl der Zusammengehörigkeit gegeben.

# Aiko dominierte 2014 den Mitteldeutschen Fourcross Cup und erkämpfte sich den Gesamtsieg. - Foto: Rick Schubert

Wir hatten tolle drei Jahre zusammen, in denen wir viel erreicht haben: Bronze bei der DM 2013, Gesamtsieg MDC 2014 und Gold bei der 4X WM 2015 sind nur die großen Highlights, die ich mit diesem tollen Team erreicht habe. Dank LAST konnte ich meine ersten großen Enduro­ und Downhillrennen fahren!

# Im Flugmodus mit dem Big Bike in der Heimat. - Foto: Rick Schubert

Einen besonderen Dank geht vor allem an die Macher, Jochen und Jörg, die das Alles möglich gemacht haben. Natürlich auch ein großes Dankeschön an Joscha Bazynski und Bernd Schachermeier, ehemaliger und aktueller Team­Manager, die für mich da waren, wenn es um Ersatzteile und Sponsoring ging.

Jetzt freu ich mich auf neue Herausforderungen, ein neues Team und neue Projekte. Man lernt neue Gleichgesinnte kennen und ich freue mich jetzt schon darauf die Jungs und Mädels von LAST auf dem nächsten Rennen zu treffen.“

# Der Beginn der Zusammenarbeit - Aiko mit seinem LAST TREMONIA über den Dächern Berlins. - Foto: Rick Schubert

Jochen Forstmann – Gründer und Miteigentümer von LAST:

Aiko hat uns mit seinem Weltmeistertitel letztes Jahr sehr überrascht. Und er hat damit seinen sportlichen Erfolg konsequent fortgesetzt – war er doch schon im Vorjahr im Finale der WM und weit vorne in der Weltrangliste.

Als Konstrukteur freue ich mich unglaublich darüber, dass einer unserer Teamfahrer mit einem meiner Entwürfe einen solchen Titel erringen konnte. Unser 4X-Modell entstand natürlich auch mit viel Input von befreundeten Fahrern und ist nicht alleine auf Grübelei am Schreibtisch zurückzuführen. Und so ist es auch mit Aikos Erfolg: Wir sind froh, dass wir ihm mit unserem Rahmen eine Basis für seinen Erfolg geben konnten. Gewonnen hat er jedes einzelne Rennen selbst! Sein Talent auf dem Bike wird Aiko stets erhalten bleiben und wir sind gespannt wie er es einsetzten wird.

Danke für die gute Zeit!

Info: Pressemitteilung LAST Bikes
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