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Test
Ibis Ripley 29

Ibis Ripley 29 im Test: nicht oft hat man die Gelegenheit bei einem Event wie dem Sea Otter Classic Abends noch eine ausgedehnte Runde Rad zu fahren. Wir fanden dieses Jahr die Möglichkeit eine kleine Runde in Fort Ord zu drehen. Die Bikes waren eigentlich schon verteilt, doch plötzlich stand Thomas vor mir mit dem neuen Ibis Ripley 29 in der Hand. „Kannst du das heute testfahren?“. Klar – warum auch nicht? Und ehe ich mich versah, war ich auf dem Trail und alles was ich über das Bike wusste war: Es ist blau, es hat 29 Zoll Laufräder und es ist aus Carbon gefertigt.

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Ausstattungsübersicht des Ibis Ripley 29 Testbikes

Ausgestattet ist das Trailbike mit den unauffälligen Decals mit einer 2×10 Schaltung von Shimano, soliden XT Trail-Bremsen und leichten ZTR Arch EX Laufrädern. An der Front verrichten eine Fox Float 140 CTD und am Heck ein Float CTD ihre Dienste.


# Ibis Ripley29

Ab auf den Trail

Vor der Abfahrt passte ich noch schnell den Luftdruck des Fahrwerks auf mein Gewicht an, dann bogen wir ein auf die Trails von Fort Ord. Diese zeichnen sich aus durch rollendes Gelände. Man kann sich ganz dem Flow widmen, ohne zu harte Anstiege meistern zu müssen. So sind die Rundkurse nicht allein auf einen Anstieg am Anfang und eine Abfahrt am Ende angelegt, sondern „fließen“ durch das Hügelland. Der Untergrund variiert von festem Gestein bis hin zu Sandlöchern, die für überraschendes Abbremsen der Fahrt sorgen können.


# Details

Uphill

Wir begonnen unsere Runde mit einem mehrere Kilometer andauernden leichten Anstieg. Ich bin nicht der beste Kletterer und lasse so gerne den fitteren in der Gruppe den Vortritt, während ich in meinem Tempo hinterherkomme. Schon auf den ersten Metern änderte sich das. Mit einer extremen Leichtigkeit ließ sich das Ripley beschleunigen und lief völlig ohne Mühe den Trail hinauf. Kleine Kanten wurden von den großen Laufrädern gut überrollt und das Fahrwerk gab mir guten Grip, ohne beim Pedalieren im Stehen in sich zu versacken.

Downhill

„Ein Bike das sich so mühelos den Berg hinauf bewegen lässt, wird mit Sicherheit in der Abfahrt nicht so stark punkten können.“ Das waren meine Gedanken, als wir auf die erste längere Downhillpassage abbogen. Über einige vom Wasser ausgespülten Wege nahm ich Fahrt auf und ich fühlte mich direkt sehr sicher auf dem Rad. Das niedrige Gewicht sorgte für eine sehr gute Manövrierfähigkeit über die tiefen Rillen, die immer wieder versuchten, nach meinem Vorderrad zu greifen. Ohne groß nachzudenken ließ ich die Bremse komplett offen und gab mich der Geschwindigkeit hin. Völlige Ruhe unter mir. Das Rad nahm die Schläge auf und ich fing an mit dem Gelände zu spielen. Ohne großen Aufwand verließ das Ripley den Boden an den kleinsten Kanten und ließ sich in der Luft zu Richtungswechseln animieren.

Moment – war das wirklich ein 29er? Ich war mir zeitweise nicht mehr sicher. So fing ich an das Rad etwas mehr zu quälen. Mein Gewicht von zirka 95kg bekam der Rahmen dann umso heftiger zu spüren. Im Gesamtsystem von Rahmen, Gabel und Laufrädern war nun doch einiges an Flex zu spüren. Das fiel auf – allerdings mir persönlich nicht negativ. Gripverlust kündigte sich weicher an als bei einem sehr steifen Rahmen und in der Summe wurden nicht so viele Vibrationen und Schläge an mich durchgereicht.


# Das Ripley sorgte für massives Grinsen in den Kurven.

Test-Fazit zum Ibis Ripley 29

Auf der Suche nach dem passenden Bike sammelt man eine Fülle an Informationen und oft lässt man sich von Zahlen und Geometrietabellen blenden. Welche Kinematik im Hinterbau steckt, ist allerdings nicht ablesbar. So kann das Gesamtkonzept ein völlig anderes sein als man es von den Zahlen her vermuten würde. Bei der Probefahrt des Ripley ging ich fast schon einen Blindtest ein und das Bike überraschte mich in so ziemlich jeder Lage, da es nicht unbedingt dem entsprach, was ich später auf dem Papier fand.

Warum? Der erste Blick auf die Daten des Bikes offenbarte mir 120mm Federweg am Heck. Das konnte ich nicht so ganz glauben, fühlte es sich doch auf dem Trail nach mindestens 150mm an. So passt das Heck mit seiner guten Funktion und Progression auch sehr gut zur 140mm Fox CTD trotz des ungleichen Federwegs.

Der Hinterbau in Kombination mit dem niedrigen Gewicht lässt das Rad sehr effizient nach vorne gehen. So gut, dass ich mir gut vorstellen könnte, das Rad ohne großartige Probleme mit einer 1×11 Schaltung auszustatten. Trotz Verfechter eines „Granny-Rings“ war ich zumindest nie auf dem kleinen Kettenblatt. Das mag mit am Gelände gelegen haben, aber es machte irre Spaß, das Rad im Stehen den Berg hinauf zu jagen. Beim Gewicht pendelte sich das Testbike bei zirka 11kg ein.

Plus und Minus

+ Leicht

+ Extrem guter Vortrieb

+ Hinterbau mit Reserven trotz „nur“ 120mm

Schwere Fahrer mit Vorliebe für steife Rahmen könnten es etwas zu weich finden.

Weitere Informationen zum Ibis Ripley 29

Hinterbau

Ibis verwendet bei allen Bikes das DW-link von Dave Weagle. Beim Ripley finden sie die Drehpunkte des Hinterbaus quasi im Sitzrohr. Es wird auf große gedichtete Lager wert gelegt die eine höhere Lebensdauer und ein gewisses Plus an Steifigkeit versprechen. Das Einbringen der Drehpunkte ins Sitzrohr verlagert den Hinterbau etwas nach vorne und man hat Platz geschaffen für das Hinterrad. So ist man zwar nicht ganz so kurz wie bei den Modellen von Specialized aber dennoch bei akzeptablen 445mm für die Kettenstrebe.


# Ripley Hinterbau mit allen Teilen

Gewicht

Der Rahmen inklusive Dämpfer kommt mit schlanken 2360g ins Haus. Beim Komplettbike kommen je nach Ausstattungsvariante ab 10,4kg auf die Waage.

Farben


# Ibis Ripley Blue XTR


# Ibis Ripley BlackGreen XTR


# Ripley Black Frameset left

Diese Fotos im Fotoalbum anschauen


# Frameset Blue


Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

Preise

Ausstattungsvarianten


# Ibis Ausstattung slx

Für alle Ausstattungsdetails hier [DDET (ANKLICKEN)]

# Ibis Ausstattung xt


# Ibis Ausstattung xtr


# Ibis Ausstattung xo1


# Ibis Ausstattung xx1
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Herstellerinformationen gibt es hier: www.ibiscycles.com

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