Mountainbiking und die Natur – ein Thema, bei dem bekanntlich gern unterschiedliche Meinungen vertreten werden. Um das in NRW inhaltlich nach vorn zu bringen, haben der DAV, die Initiative MTB e.V., der Radsportverband NRW sowie das Tourismusforum MTB das neue Kompetenz- und Koordinationsteam MTB (KKT) gegründet.
Kompetenz- und Koordinationsteam MTB – die Infos
Mountainbiken hat auch in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland, NRW, eine große Fangemeinde. Um die Interessen der weiterhin wachsenden Zahl der Biker*innen zu vertreten und sich für ein Miteinander in Wald und Natur einzusetzen, haben sich jetzt die unten genannten Verbände – unterstützt vom ADFC NRW – zu einem Kompetenz- und Koordinationsteam für das Mountainbiken, kurz KKT MTB, in NRW zusammengeschlossen.
Die teilnehmenden Verbände – ein Glossar
- DAV NRW – Nordrhein-Westfalens Landesverband des Deutschen Alpenvereins e.V.
- dimb – Deutsche Initiative Mountainbike e.V.
- RSV NRW – Radsportverband NRW e.V.
- MTF – Mountainbike Tourismusforum Deutschland e.V.
Das KKT MTB in NRW ist seit Januar 2023 aktiv und setzt sich gegenüber Politik und Verwaltung sowie im Dialog mit anderen Interessengruppen für ein naturverträgliches Mountainbiken in NRW ein.
In NRW sind nicht nur in den Mittelgebirgen zwischen Teutoburger Wald und Eifel immer mehr MTB-Fans unterwegs: Auch in den Ballungsräumen wächst die Zahl zweiradbegeisterter Outdoor-Sportler:innen. Das bleibt, wie wir längst wissen, nicht ohne Folgen und Konflikte.
2,6 Mio. Mountainbiker – allein in NRW
Insgesamt sind in NRW rund 2,6 Millionen Menschen in Wald und Natur mit dem Mountainbike unterwegs: 1,8 Mio. von ihnen gelegentlich und weitere 0,8 Mio. häufig, so eine Hochrechnung aus der IfD-Allensbach-Studie 2021.
In der Fläche funktioniert das Miteinander in der Natur mit anderen Freizeitaktivitäten auf dem gemeinsam genutzten Wegenetz insgesamt recht gut. Da sich der MTB-Sport jedoch ausdifferenziert, besteht eine Nachfrage nach zusätzlicher Mountainbike-Infrastruktur: Insbesondere im Umfeld von Ballungsräumen kann dies zu eigenständigen Streckenführungen führen, die in der öffentlichen Diskussion nicht selten auch zu einer negativen Wahrnehmung des MTB-Sports führen.
Lobby in eigener Sache – MTB und Strukturen
Die Bike-Community ist allerdings bisher recht wenig in klassischen Vereins- und Verbandsstrukturen organisiert. Gerade an den Schnittstellen zu konstruktiver Öffentlichkeitsarbeit, zu Politik und in der Verständigung mit anderen Interessengruppen ist das nicht optimal, da bekanntlich umso mehr übereinander gesprochen wird, je mehr ein sachlicher Dialog miteinander brach liegt.
Um also die Interessen der Mountainbiker*innen in NRW zu vertreten und als Ansprechpartner für Politik und Verwaltung in Fragen der Jugend- und Sportförderung sowie des Umwelt- und Naturschutzes zur Verfügung zu stehen, haben sich die oben genannten Vereine als Initiatoren zum Kompetenz- und Koordinationsteam Mountainbike NRW (KKT NRW) zusammengeschlossen.
Das Kompetenz- und Koordinationsteam Mountainbike NRW verfolgt drei Ziele:
Fachkompetenz
- Das Netzwerk verfügt über die beteiligten Organisationen über ein profundes Know-how
- in Fragen des Naturschutzes,
- der gesetzlichen Rahmenbedingungen,
- sowie zur Konzeption, Planung und dem Betrieb von MTB-Infrastruktur.
- Das KKT setzt sich dafür ein, den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung Lösungswege aufzuzeigen, um zusätzliche, naturverträgliche Angebote für Mountainbiker:Innen in NRW zu schaffen.
Koordination
- Politik und Verwaltung auf Landesebene, in den Regierungsbezirken und Kommunen finden oftmals nur schwer die richtigen Ansprechpartner*innen, wenn es um das Mountainbiken geht.
- Die Verbände hinter den Initiator*innen sind bundesweit und überregional organisiert. In NRW verfügen sie mit 36 Sektionen des DAV, sieben Interessengemeinschaften der dimb und mehr als 460 Radsportvereinen des RSV über ein starkes landesweites Netzwerk.
- Hierüber sollen künftig Anfragen koordiniert und lokale Ansprechpersonen gefunden werden. Auch lokale Gruppen, die sich in Ihrer Region oder Gemeinde für ein verbessertes Angebot für Mountainbiker*innen einsetzen, finden hier Unterstützung.
Mountainbike-Infrastruktur
- Mountainbiken hat viele Facetten. Während die viele Mountainbiker*innen auf dem gesamten Wegenetz, bestehend aus Forst- und naturbelassenen Wegen Erholung vom Alltag finden, suchen gar nicht mal so wenige von uns ihre Herausforderungen auf eigens gebauten Trails und Sprüngen. Die verschiedenen Disziplinen des MTB-Sports brauchen daher das jeweils richtige Angebot.
- Die Verbände des Netzwerks unterstützen das Konzept der „Shared Trails“, also die gemeinsame Nutzung und die gegenseitige Rücksichtnahme auf allen Wegen in Wald und Natur. Wenn es mal etwas sportlicher zugehen soll, können auch kommunale oder vereinsgebundene Trail-, Bike- oder Dirtparks die richtige Antwort sein, um Betreiber- und Haftungsfragen zu regeln. Es gibt bundesweit und auch hierzulande schon zahlreiche erfolgreiche Projekte, die durch eine enge Kooperation aller Interessenvertreter*innen realisiert werden konnten.
Zur Website des neuen Kompetenz- und Koordinationsteam MTB kommt ihr hier: www.mtb-in-nrw.de.
Was meinst du – wird es der neu gegründeten Initiative gelingen, die Rahmenbedingungen für MTB-Sportler*innen in NRW zu verbessern?
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