Sechs Knieschoner im Vergleichstest: Eine Mountainbike-Ausfahrt ohne Knieschoner ist für viele Radfahrer mittlerweile glücklicherweise undenkbar. Dementsprechend stehen dem geneigten Mountainbiker viele verschiedene Modelle zur Verfügung, die sich in puncto Tragekomfort und Schutzwirkung teils deutlich unterscheiden. Grund genug für uns, etwas Licht ins Dunkle zu bringen und sechs verschiedene Knieschützer ausführlich für euch zu testen. Hier gibt’s unseren Knieschoner-Vergleichstest.
Knieschützer sind beim Mountainbiken nicht mehr wegzudenken. Egal ob man mit dem Enduo-, Trail- oder gar Downhill-Bike unterwegs ist: Knieprotektoren sind Pflicht! Die teils recht luftigen, teils bulligen Schoner schützen die für unser Hobby so wichtigen Kniegelenke vor Verletzungen. Dies ist gerade deshalb immens wichtig, weil die Knie oft die ersten Körperteile sind, die im Sturzfall auf dem Boden aufschlagen. Anders als vor einigen Jahren, als die wuchtigen Protektoren mit Hartplastik-Schalen noch Ritter-Rüstungen ähnelten (und einen ähnlich schlechten Tragekomfort aufwiesen …), sind bequeme und gleichzeitig sichere Knieschützer mittlerweile keine Seltenheit mehr!
Doch was macht den perfekten Knieschoner aus? Sicherheit, Tragekomfort, Sitz, Haltbarkeit, Atmungsaktivität und Optik sind wohl die wichtigsten Attribute, die ein guter Knieprotektor mitbringen muss. Doch wie meistens im Leben, so gibt es auch den perfekten Knieschützer leider nicht. Jeder Schoner hat seine eigenen Stärken und Schwächen und jeder muss für sich selbst entscheiden, welcher Protektor am besten zu sich – beziehungsweise zu seinen Knien – passt.
Um euch diese Entscheidung zu erleichtern, haben wir über einen Zeitraum von gut zwei Jahren sechs verschiedene Knieschoner gründlich auf Herz und Nieren getestet. Dabei wurden alle Knieschoner von verschiedenen Testern bei unterschiedlichsten Bedingungen und in allen abfahrtslastigen Disziplinen getestet. So kamen die Schützer sowohl bei entspannten Trailbike-Runden als auch bei Mehrtages-Enduro-Rennen wie der Trans Provence oder auf der Downhill-Strecke im Bikepark zum Einsatz. Unser Testfeld umfasst insgesamt sechs verschiedene Knieschoner von Bluegrass, Fox, Ion, iXS, Leatt und 7iDP. Hier erfahrt ihr wie sich die sechs Knieschützer im Praxis-Einsatz geschlagen haben.
CE-Zertifizierung nach EN1621-1 | Gewicht (Paar, Größe M) | Größen | Farben | Preis (UVP) | |
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Bluegrass Skinny D3O | Level 1 | 335 g | S / M / L / XL | Schwarz | 99,95 € |
Fox Enduro Pro | Level 1 | 280 g | S / M / L / XL | Schwarz / Grau | 80,00 € |
ION K-Pact Zip | Level 2 | 529 g | XS / S / M / L / XL | Schwarz / Blau | 109,95 € |
iXS Flow Evo+ | Level 1 | 279 g | S / M / L / XL / XXL | Grau / Beige | 79,90 € |
Leatt Knee Guard 3DF 6.0 | Level 1 | 472 g | SM / LXL / XXL | Schwarz / Blau / Weiß | 99,99 € |
7 iDP Transition Knee | Level 2 | 260 g | S / M / L / XL | Schwarz | 69,29 € |
Tipp Trail: 7 iDP Transition Knee
Mit den Transition-Knieschützern wollen die Protektoren-Experten von Seven Protection den perfekten Schoner für ausführliche Enduro-Touren im Programm haben. Der schmal bauende Knieschützer wurde rund um eine flexible, herausnehmbare Sas Tec-Schale konstruiert und erfüllt die EN1621-1 Level 2-Testnorm. Auf zusätzliche Polsterung an den Seiten der Knie hat man zugunsten der schmalen Bauform und der Atmungsaktivität verzichtet. Auf der Vorderseite kommt ein stabiles, abriebfestes Material zum Einsatz, während die Rückseite aus dünnem, sehr atmungsaktiven Mesh-Material besteht. Silikon-Streifen an den Bündchen sollen dafür sorgen, dass der Schützer auch auf ruppigen Abfahrten stets an Ort und Stelle bleibt. Die 7iDP Transition Knee sind in vier Größen von S bis XL für einen Preis von rund 69 € erhältlich.
- leichter und flexibler Knieschützer mit Sas Tec-Protektor
- flexibles und atmungsaktives Material mit Mesh-Rückseite
- Silikon-Applikationen sorgen für einen guten Sitz
- CE-Zertifizierung EN1621-1 / Level 2
- Größen S / M / L / XL
- Farbe Schwarz
- Gewicht 260 g
- Preis 69,29 € (UVP)
- www.7protection.com
Auf dem Trail mussten sich die 7iDP Transition Knieschützer an den Beinen verschiedenster Mountainbiker über einen langen Test-Zeitraum beweisen – und konnten dabei voll überzeugen! Zwar fühlt sich der Sas Tec-Protektor nach dem Anziehen erstmal etwas sperrig und unkomfortabel an. Nach wenigen Metern ist dieses Gefühl jedoch komplett verflogen: Sobald die Schale vom Körper etwas aufgewärmt ist, schmiegt sie sich perfekt an das Bein an und die 7iDP Transition-Knieschützer sitzen wie eine zweite Haut. Wir mussten selbst bei langen Tages-Touren keine unangenehmen Druck- oder Scheuerstellen beklagen, auch das oft nervige Verrutschen des Schoners blieb aus. Hierfür zeichnet sich neben den Silikon-Streifen vor allem der lange Strumpf der Knieschützer verantwortlich. Dieser reicht sehr weit den Oberschenkel hinauf und verhindert dadurch außerdem, dass der Fahrer Gefahr läuft, das verpönte Twat Gap zu entblößen. Trotz der großen Körperfläche, die die Knieschoner bedecken, muss man sich mit den Transition Knee auch an warmen Tagen nicht vor übermäßigem Schwitzen fürchten. Die minimalistische Bauweise und das verwendete Mesh-Gewebe sorgen für eine gute Luftzirkulation.
Auch das Kerngeschäft – das Schützen unserer Knie im Sturzfall – beherrschen die 7iDP Knieschoner selbstverständlich. Die Schützer verrutschen nicht, sondern bleiben an Ort und Stelle und erledigen souverän ihren Job. Die Schutzwirkung der Sas Tec-Schale, die beim Aufprall blitzschnell verhärtet, konnte uns voll überzeugen. Trifft man mit dem Knie allerdings seitlich auf einen Stein oder das Oberrohr des eigenen Fahrrads, so heißt es Zähne zusammenbeißen. Hier kann man, wie schon beim ersten Blick auf den Knieprotektor erkenntlich ist, keine Schutzwirkung erwarten. Nichtsdestotrotz entwickelten sich die 7iDP Knieschützer aufgrund des hervorragenden Komforts und der guten Schutzwirkung zum Liebling der Tester, was ihn ganz klar zu unserem Tipp Trail macht. Wen der fehlende seitliche Schutz jedoch vom Kauf abschreckt, der sollte sich die 7iDP Sam Hill-Knieschoner genauer anschauen. Diese bieten auch an der Innen- und Außenseite des Knies Schutz und stabilisieren das Gelenk, sind dafür jedoch auch etwas wärmer und reichen nicht ganz an den überragenden Komfort der 7iDP Transition heran.
Pro / Contra
Pro
- sehr hoher Tragekomfort
- gute Schutzwirkung des Sas Tec-Protektors
- verrutschen nicht
Contra
- keinerlei seitlicher Schutz
Tipp Abfahrt: Leatt Knee Guard 3DF 6.0
Ein besonders interessantes Konzept hat sich Leatt bei der Entwicklung der Knee Guard 3DF 6.0-Protektoren überlegt. Die Schützer setzen auf die Kombination aus einem weichen und flexiblen Schaum-Protektor an der Basis und Hartschalen-Aufsätzen an der Oberfläche. Dies soll dem Knieschoner ein hohes Maß an Flexibilität verleihen und dabei trotzdem mit einer hohen Schutzwirkung aufwarten. Außerdem rutschen die Schützer im Sturzfall dank der Kunststoff-Applikation besser über den Boden. Auch an den Seiten sind die Knieprotektoren umfangreich gepolstert. Die Größenanpassung wird mittels Klettverschluss-Strap am Oberschenkel erledigt, während ein Gummi-Strap an der Wade zusätzlichen halt verspricht. Anders als bei den übrigen Knieschützern in unserem Testfeld wurde bei den Leatt Knee Guard 3DF 6.0 die Kniekehle ausgespart. Preislich liegen die in drei Größen sowie drei Farben erhältlichen Knieschonern bei rund 100 €.
- weicher Knieschoner mit Hartplastik-Aufsätzen
- zusätzliche Polsterung an den Seiten
- Oberschenkelweite mittels Klettverschluss-Strap einstellbar
- zusätzlicher Gummizug an der Wade
- Silikon-Applikationen verhindern das Verrutschen
- CE-Zertifizierung EN1621-1 / Level 1
- Größen S-M / L-XL / XXL
- Farben Schwarz / Blau / Weiß
- Gewicht 472 g (Paar, Größe S-M)
- Preis 99,99 € (UVP)
- www.leatt.com
Nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis hinterlassen die Leatt-Knieschoner einen sehr guten Eindruck. Die bulligen Protektoren stehen bei durchgestreckten Beinen aufgrund des vorgeformten Aufbaus zwar etwas ab. Beugt man das Knie jedoch leicht, so sitzen Knieschoner perfekt und tragen sich ausgesprochen angenehm. Lediglich an der von den Schonern ausgesparten Kniekehle kann es hin und wieder etwas zwicken und bei langen Touren sogar zu kleinen Scheuerstellen kommen. Ansonsten ist der Fahrkomfort tadellos, auch wenn die Schützer aufgrund ihrer dicken Bauweise natürlich keine Atmungsaktivitäts-Wunder sind und nicht mit den leichteren Modellen im Test mithalten können. Dafür halten die Leatt Knee Guard 3DF 6.0 allerdings jederzeit bombenfest am Bein, ohne dabei unangenehm einzuschneiden und verrutschen dementsprechend überhaupt nicht.
Das bullige Aussehen lässt es bereits vermuten: Auch in puncto Schutzwirkung können die Leatt-Schoner überzeugen. Nach mehreren Stürzen können wir festhalten, dass die Kombination aus weichem Grundprotektor und glatten Hartplastik-Applikationen sehr gut funktioniert. Durch die rutschfreudige Oberfläche kommt es außerdem zu weniger stumpfen Aufschlägen. Auch an den Seiten sorgen die recht dicken Polsterungen dafür, dass dem Knie im Worst-Case-Szenario nichts passiert. Genau wie die Ion K-Pact eignen sich die Leatt-Knieschützer somit vor allem für Bikepark-Besuche, Shuttle-Abfahrten und Enduro-Touren in rauem Gelände. Steht eine längere Trail-Tour in nicht ganz so ruppigen Terrain an, gibt es jedoch leichtere und besser belüftete Alternativen. Dank der guten Mischung aus Komfort und Schutz sichern sich die Leatt Knee Guard 3DF 6.0-Knieschützer unseren Tipp Abfahrt!
Pro / Contra
Pro
- ausgezeichnete Schutzwirkung
- Hartplastik-Aufsätze vermindern "stumpfe" Aufschläge
- im Verhältnis zur Schutzwirkung guter Tragekomfort
Contra
- können unangenehm in der Kniekehle zwicken
- relativ warm
Bluegrass Skinny D3O
Die Bluegrass Skinny D3O-Knieschützer setzen auf einen flexiblen D3O-Protektor, der die EN1621-1 Level 1 Norm erfüllt. Insgesamt fallen die Knieschoner eher schmal aus. Der Protektor reicht jedoch weiter um das Knie herum, als es beispielsweise bei den 7iDP Transition-Schützern der Fall ist. Damit die Bluegrass-Schützer zu keiner Zeit verrutschen, setzt man auf zwei ziemlich starke Silikon-Streifen an der Innenseite – auf einen zusätzlichen Strap hat man bei Bluegrass hingegen verzichtet. An der Front kommt ein strapazierfähiges Gewebe zum Einsatz, während die Rückseite zwecks besserer Atmungsaktivität komplett aus Mesh besteht. Preislich liegen die flexiblen Knieschoner bei rund 100 €.
- schmal bauender Knieschützer mit D3O-Schale
- Silikon-Bündchen sorgen für einen zuverlässigen Halt
- strapazierfähiges Kevlar-Gewebe an der Vorderseite
- atmungsaktives und dehnbares Material an der Rückseite
- CE-Zertifizierung EN1621-1 / Level 1
- Größen S / M / L / XL
- Farbe Schwarz
- Gewicht 335 g (Paar, Größe M)
- Preis 99,95 € (UVP)
- www.bluegrasseagle.com
Die Bluegrass Skinny D3O können vom Start weg mit einem hohen Tragekomfort überzeugen. Die D3O-Schale ist sehr flexibel und passt sich den Knien perfekt an. Da die Knieschoner dank der sehr starken Silikon-Streifen außerdem zu keiner Zeit herunterrutschen, steht einem langen Tag auf dem Bike mit den Bluegrass-Schützern nichts im Wege. Auch die Schutzwirkung liegt auf einem guten Niveau, obwohl die Skinny D3O hier nicht mit den Ion- oder den Leatt-Protektoren aus unserem Vergleichstest mithalten können. Im Sturzfall blieben die Protektoren dank der aggressiven Silikon-Streifen zuverlässig an Ort und Stelle und der Protektor umschließt das Knie relativ großflächig.
Nicht zu 100 % konnte uns dagegen die Haltbarkeit der Bluegrass Skinny D3O-Knieschützer überzeugen: Nach einigen Monaten lösten sich kleine Gummifäden aus dem Material. Neben diesem rein optischen Mangel rieben uns die Knieschoner nach zahlreichen Betriebsstunden ohne Vorkommnisse bei längeren Touren plötzlich die Kniescheiben auf. Dies ist insofern verwunderlich, da es in den ersten Test-Monaten überhaupt nicht auftrat. Trotz der Haltbarkeits-Probleme hinterließen die Bluegrass Skinny D3O-Schützer dank des guten Kompromisses aus Schutz und Fahrkomfort einen guten Eindruck bei unserer Testcrew und mauserten sich zum beliebten Begleiter auf unseren Enduro-Touren und Feierabend-Runden.
Pro / Contra
Pro
- ausgezeichneter Tragekomfort
- guter Kompromiss aus Schutz und Leichtbau
Contra
- Schwächen bei der Haltbarkeit
Fox Enduro Pro
Mit den Enduro Pro-Knieschonern schickt Fox Racing minimalistische Schützer für den Trail- und Enduro-Einsatz ins Rennen. Die Schoner basieren auf einem dünnen Strumpf, in die ein flexibler Protektor eingearbeitet ist. An der Vorderseite kommt robustes Coruda-Gewebe zum Einsatz, während die Rückseite zwecks Temperatur-Management aus äußerst dünnem Netz-Material besteht. Die Knieschützer werden von einem Silikon-Streifen zuverlässig an Ort und Stelle gehalten. Zum Waschen kann der Fox F3-Protektor selbstverständlich herausgenommen werden. Preislich schlagen die in vier Größen und zwei Farben erhältlichen Protektoren mit 80 € zu Buche.
- minimalistischer Enduro-Kieschoner mit Fox F3-Protektor
- Cordura-Gewebe für höhere Abriebfestigkeit an besonders beanspruchten Zonen
- verstärkte Gleitplatte für minimale Reibung auf dem Boden
- Rückseite aus dünnem Mesh-Material
- Silikon-Bund verhindert das Verrutschen
- Protekor zum Waschen herausnehmbar
- CE-Zertifizierung EN1621-1 / Level 1
- Größen S / M / L / XL
- Farbe Schwarz / Grau
- Gewicht 280 g (Paar, Größe M)
- Preis 80 € (UVP)
- www.foxracing.de
Genau wie die anderen eher dünnen Protektoren in unserem Test, können auch die Fox Enduro Pro-Knieschoner mit einem hervorragenden Tragekomfort auftrumpfen. Die Strumpf-ähnlichen Schützer tragen sich fast wie eine zweite Haut und sind auch nach mehreren Stunden auf dem Bike keineswegs störend. Allerdings fallen die Schoner relativ eng aus – Mountainbiker mit eher dicken Beinen sollten die Fox-Schützer also vorher anprobieren. Dank des dünnen und luftigen Materials sorgen die Schoner auch an heißen Sommer-Tagen für ein angenehmes Klima an den Knien. Allerdings ist der dünne Stoff auch ziemlich schnell durchgeschwitzt, wenn es wirklich heiß wird. Unschöne Schweißränder, die sich schnell auf dem Schoner abzeichnen, sind die Folge. Außerdem ist das dünne Mesh-Material nicht besonders reißfest, was einem der Test-Schützer beim etwas groben Ausziehen zum Verhängnis wurde.
Dank des weit den Oberschenkel hinaufreichenden Schnitts und den Silikon-Streifen am Bund rutschen die Fox-Knieschoner auch bei einem Sturz nicht herunter, sondern bleiben zuverlässig an Ort und Stelle. Trotz des nicht allzu dicken Protektors können die Schützer mit einer verhältnismäßig guten Schutzwirkung aufwarten. Im Vergleich mit der Konkurrenz in unserem Vergleichstest ordnen sich die Schützer in puncto Schutzwirkung jedoch eher am unteren Ende ein. Dementsprechend sind die Schützer unserer Meinung nach auch besser für lange Trailbike-Runden als für knackige Enduro- oder gar Downhill-Abfahrten geeignet. Wer also einen leichten und sehr bequemen Schoner für die Feierabend-Runde sucht, ist mit den Fox Enduro Pro-Knieschonern bestens beraten.
Pro / Contra
Pro
- hervorragender Tragekomfort
- minimalistische Bauform mit guter Belüftung
Contra
- fallen relativ eng aus
- dünner Mesh-Stoff auf der Rückseite nicht besonders Reißfest
Ion K-Pact Zip
Die Ion K-Pact Zip-Knieschoner gehören zu den etwas dickeren Protektoren in unserem Vergleichstest. Neben einer großen Sas Tec-Schale sorgen auch seitlich angebrachte Polster dafür, dass die Knie im Sturzfall bestmöglich geschützt sind. Auch im Prüflabor scheinen die Knieschützer gut abzuschneiden: Zusammen mit den 7iDP Transition erfüllen die Ion K-Pact Zip als einziger Protektor in unserem Vergleichstest die EN 1621-1 Level 2-Norm. Zwei verstellbare Klettverschluss-Straps und eingearbeitete Silikon-Streifen sorgen dafür, dass die Knieschützer stets an Ort und Stelle bleiben, während ein Reißverschluss das schnelle An- und Ausziehen der Knieschoner ermöglichen soll. Das Beste daran: die Schuhe können dabei angezogen bleiben. Damit es unter dem dicken Protektor nicht zu warm wird, besteht die Rückseite aus atmungsaktivem, aber trotzdem sehr stabilen Material. Zum Waschen lässt sich die Sas Tec-Schale selbstverständlich herausnehmen. Die Ion K-Pact Zip-Knieschützer sind in fünf Größen und zwei verschiedenen Farben erhältlich und wandern für einen Preis von rund 110 € über die Ladentheke.
- Knieschützer mit großzügigen Sas Tec-Protektor
- zusätzlicher Schutz an den Seiten
- Protektor herausnehmbar
- zwei verstellbare Straps sorgen für einen guten Sitz
- Reißverschluss ermöglicht das schnelle An- und Ausziehen der Schoner
- CE-Zertifizierung EN 1621-1 / Level 2
- Größen XS / S / M / L / XL
- Farben Blau
- Gewicht 529 g (Paar, Größe M)
- Preis 109,95 € (UVP)
- www.ion-products.com
Auf dem Trail machen die Ion K-Pact Zip eine gute Figur. Zwar können die Knieschützer was den Tragekomfort angeht nicht mit den leichteren Konkurrenz wie den 7iDP-, iXS-, Fox- oder Bluegrass-Schonern mithalten, liegen in puncto Schutzwirkung jedoch auch deutlich über den filigraneren Protektoren. Abträglich für den Tragekomfort ist vor allem der integrierte Reißverschluss, der bei uns des Öfteren für unangenehmes Zwicken oder leichte Scheuerstellen sorgte. Hier muss jeder für sich entscheiden, ob er dieses Feature wirklich braucht, oder ob er mit den normalen Ion K-Pact-Knieschützern ohne Reißverschluss besser bedient ist.
Auch bei der Temperatur-Regulierung können die Ion-Schoner nicht ganz mit den luftigeren Vertretern in unserem Vergleichstest mithalten. Setzt man die Punkte Tragekomfort und Wärme jedoch in Korrelation mit der hohen Schutzwirkung so relativieren sich diese kleinen Kritikpunkte schnell wieder. Denn die Ion-Schützer vermitteln sehr viel Sicherheit und sorgen dafür, dass man sich auch in sehr steinigem Gelände bestens geschützt fühlt. Dieses Gefühl bestätigt sich auch dann, wenn die Schoner wirklich gebraucht werden: Wir trugen von unseren Stürzen weder blaue Flecke noch sonstige Verletzungen davon.
Ein Verrutschen des Protektors konnten wir zu keiner Zeit feststellen. Abschließend lässt sich zusammenfassen: Bei langen Enduro-Touren in eher zahmen Gelände greift man wohl besser zu einem etwas leichteren Modell. Geht es aber in ruppigeres Terrain, so führt kaum ein Weg an den Ion K-Pact Zip-Schützern vorbei. Hier können die Schoner mit ihrer guten Schutzwirkung und dem im Verhältnis dazu guten Tragekomfort überzeugen. Auch hinsichtlich der Verarbeitungsqualität sind die Ion-Knieschoner über jeden Zweifel erhaben.
Pro / Contra
Pro
- hohe Schutzwirkung
- Reißverschluss ermöglicht schnelles An- und Ausziehen
- im Verhältnis zur Schutzwirkung guter Tragekomfort aber ...
Contra
- ... Komfort nicht so hoch wie bei leichteren Modellen
- Reißverschluss zwickt hin und wieder
iXS Flow Evo+
iXS schickt mit den Flow Evo+ Knieschützern einen spannenden Kandidaten ins Rennen. Die leichten Schoner setzten auf einen herausnehmbaren Protektor aus flexiblem Xmatter-Material, der sich gut an das Knie anpassen soll. Genau wie bei den meisten Knieprotektoren in unserem Test besteht auch hier die Rückseite aus atmungsaktivem Mesh-Material, während an der Front ein robusteres Gewebe zum Einsatz kommt. Anders als die anderen leichten Knieschoner im Vergleich setzten die Flow Evo+ jedoch nicht nur auf Silikon-Streifen, um den perfekten Sitz zu gewährleisten, sondern verfügen zusätzlich über einen Klettverschluss-Strap an der Wade. Wie üblich lässt sich der Protektor zum Waschen herausnehmen. Der Kostenpunkt für die Knieprotektoren aus der Schweiz liegt bei rund 80 €.
- leichter Knieschützer mit herausnehmbaren Xmatter-Protektor
- Rückseite aus atmungsaktivem Mesh-Material
- ein einstellbarer Gummizug sowie Silikon-Streifen sorgen für einen guten Sitz
- CE-Zertifizierung EN1621-1 / Level 1
- Größen S / M / L / XL / XXL
- Farbe Grau / Beige
- Gewicht 279 g
- Preis 79,90 € (UVP)
- www.ixs.com
Schon beim ersten reinschlüpfen fällt auf, dass die iXS Flow Evo+ Knieschoner etwas kürzer ausfallen als die Konkurrenz. Dies tut dem Tragekomfort jedoch keinen Abbruch: Die Schoner sitzen bequem und die vorgeformte Xmatter-Schale umschließt das Knie sehr gut. Zwar kam es zu Anfang des Testzeitraums bei langen Touren zu leichten Scheuerstellen. Nachdem die Knieschoner eingetragen waren, trat dieses Problem jedoch nicht mehr auf. Der Sitz ist allgemein sehr gut und die Schoner rutschen auch bei langen Ausfahrten nicht herunter. Kommt es jedoch zum (manchmal unvermeidbaren) Sturz, so kann dies zum leichten Verrutschen der Schützer führen. Da der Strap an der Wade sitzt und die Schoner nicht besonders weit den Oberschenkel hinaufreichen, sitzen sie hier nicht ganz so gut wie die Konkurrenz. Komplett verrutscht sind die iXS-Knieschützer während unseres Testzeitraums jedoch nie.
Der verbaute Xmatter-Protektor kann mit einer guten Schutzwirkung aufwarten und fällt relativ breit aus, wodurch das Knie teilweise auch gegen seitliche Schläge geschützt ist. Dementsprechend eignen sich die iXS Flow-Protektoren gut für lange Enduro oder Trailbike-Touren. In wirklich rauem Gelände oder im Bikepark greift man jedoch besser zu einem wuchtigeren Modell wie beispielweise den iXS Carve Evo-Knieschützern.
Pro / Contra
Pro
- bequemer Sitz
- gut vorgeformter Protektor
- relativ breit ...
Contra
- können im Sturzfall leicht verrutschen
- ... dafür jedoch auch eher kurz
Die persönlichen Favoriten der Tester
„Meine Wahl fällt ohne jede Frage auf die 7iDP-Schoner. Sie saßen von Anfang an perfekt, sind nie gerutscht, vermeiden durch ihre Länge effektiv das bei mir dank langer Oberschenkel häufig auftretende Twat Gap (die Lücke zwischen Schoner und kurzer Hose) und sind dafür aber relativ kühl. Außerdem bin ich mit keinem Schoner so oft und hart gestürzt und kann berichten, dass beide Knie noch dran sind!”
Gregor Sinn
„Mein persönlicher Favorit sind die Ion K-Pact Zip-Knieschoner. Diese vereinen eine sehr gute Schutzwirkung mit einer hohen Verarbeitungsqualität und einem guten Fahrkomfort. Außerdem sehen sie auch noch schick aus. Noch besser würden mir allerdings die Ion K-Pact ohne Reißverschluss gefallen. Wenn es in nicht ganz so ruppiges Gelände geht, greife ich auch gerne zu den Fox Enduro Pro- oder den 7iDP Transition-Knieschonern.”
Arne Koop
„Mein Favorit im Testfeld ist der Leatt Knee Guard 3DF 6.0. Der Schoner hat meine Knie auch beim ein oder anderen härteren Schutz immer zuverlässig geschützt, ist nie gerutscht – und bietet vor allem auch auf langen Touren einen erstaunlich hohen Tragekomfort! Für Shuttle-Tage, Bikepark-Besuche und auch längeren Tage im Sattel trage ich den Leatt sehr gerne. Von den leichteren Schonern im Test sagen mir der 7iDP und der Bluegrass am meisten zu. Beide sind bequem und relativ leicht. Der 7iDP hat als Trail-Schoner für mich unterm Strich die Nase vorn.”
Moritz Zimmermann
Fazit: 6 Knieschützer im Vergleichstest
Alle sechs von uns getesteten Knieschützer können mit einer guten Performance aufwarten und lassen sich ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen. Sucht man einen leichten und bequemen Protektor für lange Trailbike-Ausfahrten oder Enduro-Touren, dann macht aus unserer Sicht der 7iDP Transition Knee das Rennen. Der leichte Knieschützer ist sehr bequem und wartet mit einer hohen Schutzwirkung auf – das macht ihn für uns zum Tipp Trail. Auch die Modelle von Bluegrass, Fox und iXS sind gute Modelle, wenn man Alleskönner für Trail und Enduro sucht. Schwerer fiel uns die Entscheidung, welcher Knieschützer sich fortan mit unserem Tipp Abfahrt schmücken darf. Am Ende hat der Leatt Knee Guard 3DF 6.0 knapp die Nase vorn und verweist den Ion K-Pact Zip auf den zweiten Platz. Hätte Ion jedoch den K-Pact ohne Reißverschluss ins Rennen geschickt, wäre die hauchdünne Entscheidung womöglich zugunsten dieses Protektors ausgefallen. Abschließend ist natürlich noch zu erwähnen, dass nicht jeder Knieschoner gleich gut zu jedem Knie passt. Ein Schützer, mit dem der eine im siebten Himmel schwebt, muss bei dem anderen nicht die gleichen Glücksgefühle auslösen. Unter den von uns getesteten Modellen sollte aber wirklich jedes Knie den perfekten Schutz für alle Lebenslagen finden!
Welche Knieschützer sind eure persönlichen Favoriten?
- Fahrstil
- sauber, hohes Grundtempo
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
- Vorlieben bei der Geometrie
- geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- hinten nicht zu kurz, vorne geräumig, Lenkwinkel nicht zu flach
- Fahrstil
- Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
- Ich fahre hauptsächlich
- Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
- Vorlieben bei der Geometrie
- mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
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