Kali Maya im Test
Kali Maya – Technische Daten
Hersteller | Kali |
---|---|
Modell | Maya |
Modelljahr | 2015 |
Kategorie | Fahrradhelm - Halbschale |
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain, Enduro |
Aufbau / Struktur | EPS-Schaum, Inmould Helmschale |
Belüftungsöffnungen | 12 |
Verschluss | Steckschnalle |
Technologien | Kamerahalterung, Lampenhalterung |
Helmschild | ja, abnehmbar und verstellbar |
Farben | Matte Black, Matte Blue, Matte White/Black |
Größen | S / M 55-61 cm, M / L 60-63 cm |
Verstellung | Kopfumfang über Schiebe-Verstellmechanismus |
Gewicht | 350 g (Herstellerangabe), 356 g (Größe S/M, gewogen) |
Preis (UVP) | 99,90 € (Preisvergleich siehe unten) |
In der Hand

Form & Schalenaufbau
Der Kern des Helms besteht aus EPS-Schaum und ist im In-Mould-Verfahren mit der Kunststoff-Schale verbunden. Bei der besonderen Composite Fusion Technologie kommt weicherer EPS-Schaum mit einer geringeren Dichte zum Einsatz, der von Stiften mit härterem EPS-Schaum mit höherer Dichte durchzogen ist. Die Stifte sollen im Falle eines Aufpralles die Kräfte besser über den gesamten Helm verteilen, wobei der weichere EPS-Schaum Stöße besser absorbieren kann.
Durch den Einsatz der In-Mould-Technik in Verbindung mit der Composite Fusion Technologie fällt das Volumen des Helmes geringer aus, ohne Abstriche bei Stabilität und Sicherheit zu machen – so die Ansage von Kali. Somit sieht der Kali Maya im Vergleich zu anderen Enduro Helmen sehr schlank aus.

Die Halterung für Helmkamera und -Lampe ist am Visier angebracht. Moment, am Visier? Ja, das ist so gewollt: Im Gegensatz zur Montage auf dem Helm bietet dies den Vorteil, dass im Sturzfall keine zusätzlichen Kräfte auf die Schale einwirken. Das Visier ist aus einem starken, flexiblen Material gefertigt, das einiges aushalten sollte.
Verarbeitung
Der Kali Maya weist insgesamt eine hohe Verarbeitungsqualität auf. Das Visier ist zwar sehr weich, aber trotzdem stabil, sodass es den ein oder anderen Sturz aushalten sollte. Es ist mit drei Schrauben am Helm befestigt und kann somit ordentlich fixiert werden. Die im Lieferumfang enthaltenen Halterungen für Helmlampen und -kameras wirken recht filigran, hielten im Test aber ohne Probleme durch. Die Polsterung des Helmes besteht aus einem einzigen Stück mit integriertem Insektennetz – dieses kann einfach entnommen, gewaschen und wieder eingesetzt werden.

Verstellung
Der Kali Maya wird in zwei Größen angeboten:
- S / M 55-61cm
- M / L 60-63cm
Der Verstellmechanismus funktioniert über zwei Schieber, ebenso wie beim Fox Flux. Um den Helm enger zu stellen, werden diese zusammengeschoben und rasten ein, zum Lösen müssen beide Schieber eingedrückt und auseinandergeschoben werden. Hier benötigt man beide Hände, um den Verstellmechanismus zu bedienen. Im Test stellte dies kein Problem dar, da der Kali, einmal eingestellt, immer gut auf dem Kopf saß – einzig das Öffnen ist während der Fahrt einhändig so nicht möglich.
Die Sitzhöhe des Verstellmechanismus im Nacken kann nicht eingestellt werden. Jedoch ist die Aufhängung der Schnalle sehr weich gehalten, wodurch sie sich automatisch passend am Hinterkopf posititioniert; dazu lässt sich die Höhe des Visiers stufenlos in über einen großen Bereich anpassen. Fixiert wird es über eine dritte Schraube in der Mitte des Visiers, die dafür sorgt, dass das Visier auch während schneller Fahrt in der eingestellten Position bleibt.
Sicherheit
Die Rückseite des Helms ist recht weit in den Nacken gezogen, was hier für den nötigen Schutz sorgt. Durch den Einsatz der Composite Fusion Technologie der zwei verschiedenen EPS-Schäume soll der Helm die Kraft bei einem Aufprall sehr gut absorbieren können.
Montage von Helmlampen und -kameras
Die Helmlampen und -kameras werden beim Kali Maya auf einer Vorrichtung auf dem Visier montiert, dass recht weit vorne auf dem Helm sitzt. Das soll bei einem Sturz verhindern, dass die Halterung zusätzliche Kräfte auf die Helmschale überträgt.
Zunächst waren wir skeptisch, denn es sah so aus,, als müsste der Helm auf dem Kopf nach vorne rutschen, wenn man so weit vorne eine schwere Lampe oder Kamera montiert. Im Einsatz zeigte sich jedoch, dass der Maya unerwartet gut ausbalanciert ist und sich mit montierter Lampe und Kamera sehr angenehm fährt. Leider ein Nachteil der Konstruktion: Da das Visier ziemlich weich ist, können Aufnahmen mit der Helmkamera etwas verwackeln.
Die Montage gestaltet sich etwas hakelig, da das Visier wie erwähnt ziemlich weich ist und einige Kraft aufgewendet werden muss, um die mitgelieferten Halterungen auf die Montageplatte auf dem Visier zu befestigen. Die filigran wirkenden Halterungen und das Visier hielten im Test aber problemlos durch. Der große Vorteil dieser Montagemöglichkeit ist, dass man nichts mehr auf den Helm kleben muss, um seine Lampen oder Kameras zu befestigen.
Auf dem Kopf
Passform / Sitz / Tragekomfort
Der Kali Maya trägt sich sehr angenehm – der Kopf wird vom Helm gut umschlossen und selbst bei langen Touren fährt es sich mit dem Maya komfortabel. Dank des weit innen angesetzten Kinnriemens kann dieser sehr eng anliegend eingestellt werden, wodurch ein straffer Sitz gewährleistet wird.

Das im Polster integrierte Insektennetz wird jeden freuen, dem schonmal eine Wespe in den Helm geflogen ist – bei aktuellen Enduro-Helmen ist solch ein Schutz mittlerweile selten geworden. Gerne mehr davon, liebe Hersteller! An der Rückseite des Helmes wurde auf eine Polsterung verzichtet, was beim Tragen aber nicht negativ auffällt.
Trotz des Verzichts auf einen Goggle Clip kann dank der Form des Helmes auch eine große DH-Brille bequem und ohne Verrutschen getragen werden. Gegen Sonne und Matsch schützt das gut einstellbare Visier. Durch das Verstellsystem lässt sich der Kali Maya gut an die Kopfgröße anpassen, sodass sich ein straffer, aber komfortabler Sitz ohne Druckstellen ergibt. Nur bei sehr kleinen Köpfen stößt der Verstellmechanismus an seine Grenzen: Bei einem Kopfumfang von 56 cm wie bei mir ist die untere Grenze der kleinen Größe schon erreicht. Wer einen sehr geringen Kopfumfang hat, sollte den Helm also definitiv vorher anprobieren.
Belüftung
Für die Kühlung sollen 12 Belüftungsöffnungen sorgen. Während die Lufteinlässe insgesamt sinnvoll angeordnet sind, fallen die beiden an der Front recht klein aus. Da die Belüftung hier zusätzlich durch das Visier und das Insektennetz eingeschränkt wird, kann die Hitze an der Stirn nicht ideal abtransportiert werden und der Helm wird im Sommer recht warm. Allerdings nimmt die Polsterung an der Stirn den Schweiß auf und hält ihn so von den Augen fern.

Schutzwirkung
Obwohl der Helm recht schmal wirkt, soll er dank der Composite Fusion Technologie eine gute Schutzwirkung aufweisen. Durch den straffen Sitz und den recht tief gezogenen Nackenbereich sorgt der Kali Maya für ein sicheres Gefühl.

Test-Fazit – Kali Maya
Der Kali Maya ist ein vergleichsweise leichter Trail-Helm, der bequem auf dem Kopf sitzt und einen robusten Eindruck macht. Positiv aufgefallen ist die Kamera-/Lampenhalterung, welche die Montage von Klebeplatten wegfallen lässt. Auch die Polsterung des Helmes mit integriertem Insektennetz, die aus einem einzigen Stück besteht und dadurch einfach waschbar ist, gefällt uns gut. Die Belüftung des Helmes ist, bis auf die recht warme Stirn, in Ordnung. Mit dem Kali Maya erhält man insgesamt einen guten All Mountain/Enduro Helm mit durchdachten Features zum fairen Preis.
Stärken
- recht leicht
- sehr bequem
- robust
- durchdachte Kamera/Lampen-Halterung
Schwächen
- Verstellsystem am Hinterkopf kann nur beidhändig bedient werden
- Geringe Belüftung an der Stirn
- Kamera-Haltung etwas hakelig zu montieren

Kali Maya – Preisvergleich
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- Test: TSG Kraken Helm
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Weitere Informationen
Website:www.kaliprotectives.com
Text & Redaktion: Sebastian Beilmann | MTB-News.de 2015
Bilder: Sebastian Beilmann, Johannes Herden
10 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumTheoretisch ja, aber wenn der Helm auf dem Kopf sitzt, ist der Mechanismus sehr umständlich zu bedienen. Vor allem bekomme ich den Mechanismus mit einer Hand nicht mittig eingestellt und dadurch sitzt dieser dann unangenehm.
Die Drehverschlüsse anderer Helme im Vergleichstest sind deutlich einfacher mit einer Hand zu bedienen.
Meine Erfahrungen mit Helmen von Kali: Verstellsystem unpraktisch und schmutzempfindlich. Aber am schlimmsten ist, dass schon nach einem Jahr die defekten Polster nicht nachgeliefert werden können (laut Importeur Sportsnut).
Verstellsystem ich finde jetzt besser weil bei Kali war oft Problem mit Drehverschlüss der ist schnell kaputt gegangen und ich stelle Helm nur einmal ein dann brauche ich verstellsystem nicht mehr das ist nur meine Meinung.
Ciao Svato
hi welchen kopfumfang habt ihr den habe auch interesse an den maya aber bin mir nicht ganz einig mit den kopfumfang ich habe einen kopfumfang von 57cm
Hallo zusammen,
ich finde, dass dieser AM Helm von den bis jetzt allen vorgestellten Endurohelmen, mit am billigsten ausschaut.
Er hat keinerlei optische Anreize, auch aus technischer Hinsicht ist nicht ein Punkt vorhanden, der mich zum Kaufen animieren würde.
Kurz und knapp:
Eine einfache Styroporschale mit Kunststoffhülle... mehr auch nicht !
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