Ludovic May gewinnt in Disentis

Nachdem der iXS Swiss Downhill Cup vor 3 Wochen mit seiner erstmaligen Austragung in Anzère/Wallis für viel Begeisterung gesorgt hatte stand nun ein weiterer neuer Veranstaltungsort auf dem Programm. Diesmal beherbergte Disentis in Graubünden knapp 200 Teilnehmer aus 12 Nationen zum vorletzten Lauf der Schweizer Serie.

Schon von Beginn an war deutlich, dass sich der Veranstalter alle Mühe gab, um ein perfektes Rennen zu präsentieren. Am Zielgelände gab es eine schöne Expoarea, eine Boulderwand, eine Hüpfburg und vieles mehr. Die Organisation war einwandfrei, viele Zuschauer kamen und auch das Wetter war durchweg angemessen für ein weiteres Rennwochenende im Schweizer Downhillkalender.

Leider wurde die Strecke nicht vorher von Swiss Cycling homologiert, so dass dem Veranstalter keine Hinweise zu Streckenführung und Sicherheitsstandards gegeben wurden. Trotz dass alles nach bestem Wissen und Gewissen erledigt wurde, beispielsweise nahm man auch den enormen Aufwand in Kauf und modellierte aus unzähligen LKW-Ladungen einen riesigen Zielsprung, waren die Meinungen zur Strecke eher zweigeteilt. Viele fanden den Kurs „absolut perfekt“ aber einige andere auch „total schrecklich, zum Teil unfahrbar“. Marcel Waldmann (SUI – Fatwork), der mit einigen anderen Masters Fahrern dann gar nicht zum Rennen antrat, sagte, „hier ist es wie in Champery vor 4 Jahren“. Dass bedeutete also, er gehörte zur zweiten Gruppe. Alles in allem lastete man allerdings der Organisation keinen Fehler an, sondern war sich einig, dass durch die Abnahme von Swiss Cycling im Vorfeld Veränderungen an der Strecke möglich gewesen wären und dass im nächsten Jahr hier eines der schönsten Rennen stattfinden kann.

Nichts desto trotz wurde am Sonntag bei optimalen äußeren Bedingungen ein sehenswertes Downhill Rennen ausgefahren. Als erste Lizenz Klasse gingen die Elite Women an den Start und wie schon im Seeding Run lies Miriam Ruchti (SUI- SC-Nukeproof) nichts anbrennen und sicherte sich mit 4:43 min und 13 Sekunden Vorsprung die Bestzeit. Zweite wurde Carina Cappellari (SUI – iXS/Yeti), wobei deutlich ist, dass bei der Zwanzigjährigen ein Sieg nur noch eine Frage der Zeit ist. Als dritte reihte sich die bis dato Gesamtwertungsführende Noemi Derron (SUI – aendus-bike-gallery.ch) ein und übergibt unter Berücksichtigung des Streichergebnisses die Führung an Cappellari.

Die Kategorie Elite Men gewann Ludovic May (SUI – Norco) mit einer Zeit von 3:45 min und stand somit erstmalig in dieser Saison auf dem Podest. Mit 2 Sekunden Rückstand klassifizierte sich als zweiter Oscar Härnström (SWE – Vario) und fuhr damit eines seiner besten Ergebnisse ein, schließlich startet er erst seit 2009 in dieser Kategorie. Mit einem dritten Platz konnte Dominik Gspan (SUI – EWZ Loop) den Platz verlassen. Der Seeding Run Schnellste Claudio Cozzi (ITA – GT 360 Degrees) wurde seiner Favoritenrolle nicht gerecht und landete schlussendlich auf dem 49. Platz.

In der U17 male Klasse konnte Blaise Turin (SUI – Bicross Club du Chablais) den ersten Platz einfahren, gefolgt von Philippe Frey (SUI – Power-Bike DH Team) und Alex Hinnen (SUI – EWZ Loop). Die Masters Kategorie gewann Matthias Reichmann (GER – Doubledragon) mehr oder weniger konkurrenzlos.

Das letzte Rennen der Schweizer Saison findet wie gewohnt am ersten Oktoberwochenende in Bellwald/Wallis statt. Alle weiteren Ergebnisse sind wie immer auf ixsdownhillcup.com.

iXS SDC 2011 Results Final Disentis Sui

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Quelle: Text – iXS Racement PM / Bilder – Thomas Dietze

  1. benutzerbild

    ms06-rider

    dabei seit 08/2006

    Gibts dazu vielleicht n paar Bilder oder am besten Videos? Auf den Bildern oben sieht das ja nach ner super entspannten Spaßstrecke aus ...

  2. benutzerbild

    B.Scheuert

    dabei seit 11/2007

    Ich würde auch gerne wissen, was genau das Problem an der Strecke war. Waren einzelne Abschnitte zu anspruchsvoll(zu steil, zu verblockt, etc.) oder fehlten Auslaufzonen, Prallschutzmatten und ähnliche Sicherheitsvorkehrungen?

  3. benutzerbild

    werwurm

    dabei seit 08/2007

    hab mir von einem der Kommissare sagen lassen, dass das Reglement der Swiss Cycling besagt, dass die strecke für alle Teilnehmer "fahrbar" sein muss. Das war sie ja eher bedingt. Wobei das nun auch eine Definitionssache ist. Sonst war die Strecke nach dem Motto "Friss oder Stirb". Aber wie will man denn Chickenways zu sehr steilen verwurzelten Hängen im Wald einrichten. Jeder suchte sich seine eigene Linie und davon war es mehr als genug. Definitionssache ist aber auch, was als zu steil, zu anspruchsvoll, uzw. gelten soll. Immerhin sind ja alle, mehr oder weniger gut, runtergekommen und hatten Spass dabei.

  4. benutzerbild

    slayer80

    dabei seit 04/2005

    Also. ich melde mich auch mal zu Wort: Ich fand die Strecke sehr anspruchsvoll, und es hat mir auch sehr Spass gemacht dort.
    Vom Fahrerischen würde ich es mal mit Garmisch 2007 vergleichen. Damals hat auch keiner gemeckert. Jedoch würde ich weder Garmsich noch Disentis einem Einsteiger empfehlen. Allerdings würde ich auch keinen Einsteiger auf ein Rennen schicken.

    Lob an die Veranstalter, DANKE!!

  5. benutzerbild

    werwurm

    dabei seit 08/2007

    hehe, dass du ordentlich Spass hattest glaube ich auch gerne.. ;-)

    Ich hoffe, nächstes Jahr ist Disentis auch wieder ein Austragungsort..

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