Am vergangenen Wochenende hatte der iXS European Downhill Cup seinen Saisonabschluss. Dazu fanden sich 220 Athletinnen und Athleten aus 23 Nationen im schweizerischen Verbier ein. Den Tagessieg in den Elite-Rennen erreichten Veronika Widmann und Phil Atwill.

Rennbericht

Den iXS European Downhill Cup gibt es nun bereits seit 15 Jahren und dabei hat er schon viele großartige Schauplätze im Rennkalender gehabt. Einer der wohl beeindruckendsten Orte ist das hoch im Wallis gelegene Verbier. Das Bergdorf im französisch-sprachigen Teil der Schweiz war schon öfter Gastgeber eines Rennens der Serie, allerdings in der jüngeren Vergangenheit suchte man das Rennen vergeblich im Programm des Europacups. Umso erfreulicher also, dass in diesem Jahr der krönende Abschluss in Verbier zelebriert werden konnte.

Die Location

Austragungsort des Wettbewerbs war die herausfordernde Strecke „Tires Fire“. Der Start liegt auf 2.090 Metern Höhe unterhalb von Les Ruinettes. Von dort aus stehen den Fahrerinnen und Fahrern 2.200 Meter Streckenlänge und 550 Meter Höhenunterschied bevor, bis sie im Ziel in Médan ankommen. Allein diese Kennzahlen lassen die hohen Anforderungen erahnen. Aber zusätzlich zu den äußeren Bedingungen kommt noch die Beschaffenheit der Strecken selbst, denn der Kurs hat alles, was im Repertoire eines Streckenbauers enthalten ist. Highspeed wechselt sich mit technischen Passagen ab. Steinfelder, Sprünge, Absätze und Kurven aller Art sind die Zutaten, die volle Konzentration fordern. Und dann wäre da noch die Auswahlmöglichkeiten der verschiedenen Linien in einigen Abschnitten, die wohl teilweise der Schlüssel zum Erfolg waren.

getimage (1)
# getimage (1)

Trackwalk

Los ging es wie immer am Freitag mit dem Track Walk, wobei hier schon bei einigen der Teilnehmenden ein breites Grinsen im Gesicht zu sehen war. Diese etwas längere Wanderung war auch eine Anstrengung für den Kopf, schließlich sollte man sich den Kurs ja einprägen. Anschließend standen sechs Stunden freies Training auf dem Programm, wonach nun wirklich jeder die Strecke verinnerlicht haben sollte.

Pflichttraining und Qualifikation

Am Samstag erwarteten die Teilnehmenden erneut beste Bedingungen und nach dem morgendlichen Pflichttraining hieß es dann volle Konzentration, denn die Qualifikation erlaubt nicht nur bei den Elite Men den Einzug ins Super Final, sondern auch klassenübergreifend werden wichtige Punkte für das Serienranking vergeben. Das Ergebnis lieferte aber auch einen ersten Gradmesser auf die Ambitionen der Protagonisten hinsichtlich des Rennausgangs. Gewinner in den Elite Klassen waren Simon Maurer (GER – Schornsteinfeger Maurer) und Veronika Widmann (ITA – Continental Nukeproof Factory), wobei die Tagesbestzeit bei den Frauen von Eliana Hulsebosch (NZL) aus der Klasse U17 eingefahren wurde.

Veronika Widmann dominierte die Elite Women Klasse das ganze Wochenende
# Veronika Widmann dominierte die Elite Women Klasse das ganze Wochenende

Rennen

Der Sonntag bot wieder ausgesprochen gute Verhältnisse und somit stand einem ereignisreichen Finale nichts im Weg. Die Athletinnen und Athleten nutzten am Morgen noch einmal die Trainingssession, um ihre Linien zu festigen und sich ein gutes Gefühl auf dem Rad zu verschaffen. Klar war, dass man aufgrund des sehr langen Kurses und der Höhe des Veranstaltungsortes mit der Energie haushalten musste, schließlich war der Finallauf das Einzige, was am Ende zählt.

Den Auftakt machten wie immer die Masters, bei denen Marcus Klausmann (GER – Klausmann Suspension Propain) den Sieg einfahren konnte. In der nachfolgenden Klasse U17 war die Aufmerksamkeit auf die junge Neuseeländerin gerichtet, denn der Paukenschlag vom Vortag hallte noch etwas nach. Die Zeit von 5:01.335 Minuten hätte am Ende für Eliana Hulsebosch für den zweiten Rang in der Elite Klasse gereicht, so dass sie ihre Qualität noch einmal untermauern konnte. Aber auch in der männlichen U17 Klasse hätte die Siegerzeit von 4:14.170 Minuten von Lorenzo Mascherini (ITA – ASD Afrer Skull-Rogue Racing) für einen Top Ten Platz im Super Final gereicht.

In der U19 female Kategorie sicherte sich Amelia Dudek (POL – HR Racing Team) die Bestzeit und damit auch den Sieg in der Gesamtwertung. Schnellster U19 male Fahrer war Marco Lamaris (GER – PROPAIN Positive), wobei der Seriensieg an Ondrej Kolečík (CZE – Kellys Factory Team) ging.

Marco Lamaris fuhr seinen ersten Sieg in diesem Jahr ein
# Marco Lamaris fuhr seinen ersten Sieg in diesem Jahr ein

Die Klasse der Elite Women war ziemlich stark besetzt und somit wurde es der Serienführenden Justine Welzel (GER) nicht gerade einfach gemacht, ihren Titel souverän einzufahren. Ungünstige Voraussetzungen kamen bei der Deutschen dann am Renntag auch noch hinzu, da sie mit Fieber an den Start gehen musste. Umso mehr wird sie am Ende gefreut haben, dass ihr der fünfte Platz reichte, um sich Europacup-Siegerin 2023 nennen zu dürfen. Der Tagessieg ging erneut an Veronika Widmann (ITA – Continental Nukeproof Factory). Die italienische Meisterin absolvierte als einzige den Kurs in unter fünf Minuten wiederholte damit ihren Sieg vom letztjährigen Europacup-Finale in Pila. Den zweiten Platz sicherte sich Kerstin Sallegger (AUT – Bike Club GIANT Stattegg), die wohl nicht allzu viele auf dem Podium vorhergesagt hätten. Dritte wurde Kine Haugom (NOR – Haugom Racing Team), die damit ihr erstes Elite Podium einfahren konnte.

Justine Welzel gratuliert Veronika Widmann
# Justine Welzel gratuliert Veronika Widmann

In der Elite Men Klasse war das Super Final kaum an Spannung zu übertreffen. Die zahlreich erschienen Fans verliehen dem Rennen die würdige Atmosphäre und somit war der Wettbewerb wieder eine absolute Werbeveranstaltung für den Downhillsport. Als Sieger konnte Phil Atwill (GBR – Propain Positive) den Platz verlassen. Der sympathische Brite verwies mit einer Zeit von 4:07.506 Minuten und einem deutlichen Vorsprung von 4,5 Sekunden den Qualifikationsschnellsten Simon Maurer auf den zweiten Rang. Dritter wurde Felix Bauer (GER – SportOkay.com Racing). Adam Rojcek (SVK – Osmos Gravity Team) erreichte den fünften Rang und sicherte sich damit den Seriensieg.

Podium Overall Ranking Elite Men
# Podium Overall Ranking Elite Men

Damit ist der iXS European Downhill Cup Geschichte. Im Hintergrund wird schon am Rennkalender 2024 gearbeitet, der wieder um einiges umfangreicher werden wird. Am kommenden Wochenende steht das Finale des PROPAIN Rookies Cups mit den iXS International Rookies Championships in Schladming auf dem Programm bevor der Saisonabschluss des iXS Downhill Cups im schweizerischen Bellwald ansteht.

Ergebnisse

RL_Finals_VERBIER_2023
Infos: Racement | Bilder: Sebastian Gruber
  1. benutzerbild

    Racement

    dabei seit 05/2013

    iXS European Downhill Cup #3 Verbier: Welzel und Rojcek sind die Seriensieger

    Am vergangenen Wochenende hatte der iXS European Downhill Cup seinen Saisonabschluss – dazu fanden sich 220 Athletinnen und Athleten aus 23 Nationen im schweizerischen Verbier ein. Den Tagessieg in den Elite-Rennen erreichten Veronika Widmann und Phil Atwill.

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    iXS European Downhill Cup #3 Verbier: Welzel und Rojcek sind die Seriensieger
  2. benutzerbild

    MindPatterns

    dabei seit 07/2010

    Jan Langer P2 Finale! bester Mann!

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