Die vierte Runde des iXS European Downhill Cups wurde im Rahmen der „Ekstremsportveko 2022“ im norwegischen Voss ausgetragen. Beim größten Extremsportfestival der Welt kommen internationale Sportler*innen zusammen, um in verschiedensten Disziplinen gegeneinander anzutreten und am Abend bei guter Musik den Tag Revue passieren zu lassen. Der Reisebericht von Racement, dem Serienveranstalter der EDC-Rennen, liefert interessante Einblicke hinter die Kulissen.
Ein norwegisches Rennen im Rennkalender des diesjährigen iXS European Downhill Cups hat auf allen Seiten für große Vorfreude gesorgt. Ein neues Land, neue Eindrücke und einzigartige Erfahrungen, die man sich für das weitere Leben behält. Angemeldete Fahrer*innen planten seit Wochen ihre Reise nach Voss und auch die Racement Crew hat einige Zeit in die Organisation des Trips gesteckt. Der Plan lautete: Ein Teil der Gruppe fährt mit den gepackten Bussen nach Dänemark und nimmt die Nachtfähre nach Bergen, um dann möglichst ausgeruht weiter nach Voss zu fahren. Der andere Teil fliegt einen Tag später von Frankfurt aus nach Norwegen. Anfang der Woche wurde das Equipment vom Staub des letzten Rennens befreit und in die Transporter verladen. Nachdem die letzten Details mit dem lokalen Veranstalter besprochen waren, konnte die Reise losgehen…
Mittwochmorgen um fünf Uhr startete die Crew mit den zwei gepackten Autos von Ilmenau aus Richtung Dänemark. Die Fahrt vorbei an Hannover, Hamburg und einmal quer durch Dänemark bis zum Hafen in Hirtshals dauerte mit kleineren Pausen etwa elf Stunden. Am Ziel der ersten Etappe angekommen, wurde als Erstes der Strand unter die Lupe genommen und die Crew ließ es sich nicht nehmen, die Wassertemperatur beim Baden zu testen. Wer hätte gedacht, dass man bei einem Downhill Cup auch mal Sandburgen bauen und Muscheln hätte sammeln können.
Nach erfolgreichem Check-in wurden die Busse geparkt, der Anker gelichtet und das Land Dänemark rückte immer weiter in die Ferne. Am Mittwochabend auf der Fähre gab es nicht nur ein leckeres Buffet mit Fischspezialitäten, sondern auch einen traumhaften Sonnenuntergang über dem Meer. Da der erste Reisetag dann doch sehr lang war, ging es relativ früh in die Kojen, um am Donnerstag mit neuer Energie in den Tag zu starten. Den Seegang hat man auf der Fähre kaum bemerkt. Die Empfehlung lautet daher klar: Um nach Voss zu kommen, ist eine nächtliche Überfahrt nach Bergen absolut empfehlenswert. Und wer früh genug bucht, spart auch ein wenig Geld.
Am Donnerstagmorgen wurden die Passagiere gleich nach dem Aufstehen mit dem norwegischen Panorama und einem reichhaltigen Frühstück belohnt. Bis zur Ankunft in Bergen um 12:30 Uhr hatte man genügend Zeit, um die ersten Eindrücke des skandinavischen Landes auf sich wirken zu lassen und die Natur bei strahlendem Sonnenschein zu genießen. Um die Mittagszeit verließ die Reisegruppe dann im Hafen von Bergen die Fähre, um weiter ins Landesinnere zu fahren.
Vorbei an glänzenden Seen, grünen Wäldern und hohen Bergen gingen die letzten anderthalb Stunden schnell vorbei, sodass die Crew am frühen Nachmittag im wunderschönen Voss ankam. Ein weiteres Highlight war dann die Unterkunft mit einem grandiosen Ausblick und in direkter Nähe zum Zielbereich der Downhillstrecke. Am späteren Nachmittag traf Racement dann auf das Team, das sich im Rahmen der Ekstremsportveko um das Downhillrennen kümmerte. Neben dem iXS Cup fanden auch noch viele andere Radveranstaltungen statt, zum Beispiel Dualslalom, ein Enduro-Rennen, Urban Downhill und Slopestyle. Bis zum Abend wurde wie üblich der Zielbereich aufgebaut, sodass für den Rennbeginn am Freitag alles vorbereitet war. Das vierte Rennen des iXS European Downhill Cups im Rahmen der „Ekstremsportveko 2022“ konnte also beginnen! Zumindest fast…
Während bei der ersten Hälfte die Anreise wie geplant verlief, so war die Flugreise bei den verbliebenen Vier etwas angespannt. Da sich am Frankfurter Flughafen die Abflugzeit nach hinten verschob, gab es Komplikationen mit der Abholung des Mietwagens in Bergen. Mit ein paar Telefonaten war jedoch auch dieses Problem schnell gelöst. Im Gegensatz zur ersten Gruppe war die Fahrt nach Voss mitten in der Nacht nicht ganz so urlaubsmäßig. Frühmorgens um vier war dann endlich die Unterkunft erreicht, sodass das Team nun vollzählig war. Im Übrigen: Im Sommer geht in Norwegen die Sonne nicht ganz unter. Das heißt, es ist zu jeder Tageszeit hell und man kann auch am späten Abend noch Aktivitäten unternehmen, beispielsweise Klippen springen oder unter Wasserfällen duschen. Ja, die Racement Crew ist sehr risikofreudig.
Als am Freitagmorgen der Wecker klingelte, war das Aufstehen nicht allzu schwer. Als die Rollos hochgezogen wurden, fielen die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer und im See spiegelten sich die Berge. Es war sofort klar: Der erste Renntag wird super! Nachdem alle gefrühstückt und sich mit Sonnencreme eingeschmiert hatten, ging es mit den Fahrrädern zur Strecke. Die Crew hat meistens ihre eigenen Räder dabei, denn manchmal gibt es die Zeit her, mal die örtlichen Trails zu checken. Zudem ist es einfach das optimale Fortbewegungsmittel auf dem Rennen. Während die eine Gruppe noch den Start und die Zwischenzeit aufbaute, hatte sich der andere Teil die Kameras und Handys geschnappt, um medial den Trackwalk zu begleiten. Allein der Weg zum Start war schon sehr beeindruckend, denn die Region rund um Voss bietet ein unglaubliches Panorama.
Der erste Eindruck von der Strecke war für das Fahrerfeld und auch für die Crew sehr positiv. Mit vielen abwechslungsreichen Streckenabschnitten, von einem schnellem Motorway über steile Wurzelpassagen bis hin zu großen Sprüngen war alles dabei. Das Training konnte also bei schönstem Wetter beginnen und der Course Preview mit den norwegischen Fahrern Ole-Herman Bergby und Simen Smestad von der Media-Crew gefilmt und veröffentlicht werden.
Nachdem die Startlisten für die Qualifikation am Samstag erstellt wurden, ging es dann am Abend in die Stadt zum Festivalgelände. Hier wurde das Team mit einem Abendessen am See belohnt, während die letzten Skydiver mit Rauchfarben vom Himmel heruntergleiteten. Was für ein beeindruckendes Ambiente! Um 21 Uhr schauten sich dann alle Gäste der Ekstremsportveko – auf Deutsch Extremsportwoche – gemeinsam das Video zum Tagesrückblick an. Es wurden die jeweils stattgefundenen Wettbewerbsdisziplinen gezeigt, wodurch den Anwesenden auch ein Eindruck von anderen Sportarten vermittelt wurde. Die gezeigten Aufnahmen waren wirklich sehr beeindruckend.
In der Nacht von Freitag auf Samstag setzte dann der Regen ein und die Crew musste sich am Morgen wetterfeste Kleidung anziehen, denn der Niederschlag sollte auch tagsüber nicht aufhören. Auch für das Fahrerfeld war dieses Wetter eine echte Herausforderung. Die Strecke wurde sehr rutschig und technisch anspruchsvoll, was das Fahrerfeld bereits im Training minimierte. So auch aus dem Racement-Umfeld Maxi Kuchling und Falk Schaarschmidt, die die Crew bei der Reise begleiteten. Sie durften dann das örtliche Krankenhaus begutachten und die Ärzte auf ihr fachliches Können überprüfen.
Bei Wind und Wetter wurde dann am Nachmittag der Quali Run durchgeführt und alle Fahrer*innen erhielten in der Ergebnisliste eine erste Einschätzung ihrer Leistungen. Die Media Crew hat derweilen fleißig gefilmt und fotografiert. Es wurden Fahraufnahmen produziert und kleinere Interviews geführt, damit man auch von außerhalb des Events das Rennen mitverfolgen und über das aktuelle Geschehen auf dem Laufenden bleiben konnten. Um 18 Uhr hieß es dann: Feierabend und ab zur Band Turbonegro, die auf dem Festivalgelände für ordentlich Stimmung gesorgt hat.
Am Sonntag stand dann das Finale auf dem Programm. Sehr erfreulich war sowohl für das Fahrerfeld als auch für die Racement Crew, dass pünktlich zum Start der ersten Rennläufe der Regen aufhörte. Dennoch waren die Streckenbedingungen im Finale anspruchsvoll. Sehr bemerkenswert waren die vielen Zuschauer, die an der Strecke und auch während der Siegerehrung für eine großartige Stimmung gesorgt haben. Bei feinsten Sektduschen feierten die Sieger ihre Platzierungen. Und wer hätte es gedacht, setzte dann genau zum Abbau des Zielbereichs wieder der Regen ein. Da die Crew jedoch wetterfest ist, wurde bei guter Stimmung und einigen Witzchen das Equipment wieder zusammengepackt und in die Busse verladen. Am späten Nachmittag waren dann alle wieder in der Unterkunft und das Media-Team postete die letzten Foto- und Videobeiträge.
In der Nacht um drei Uhr traten die ersten Vier bereits wieder die Heimreise an und nahmen den Flug von Bergen in Richtung Frankfurt. Und es wäre ja langweilig, wenn alles nach Plan verlaufen würde… Dem Koffer von Videographer Marvin Gebauer hat es in Norwegen so gut gefallen, dass er beschlossen hatte, dann nur auf Umwegen den Weg zurückzufinden. Die andere Gruppe fuhr am Montagvormittag dann entspannt mit den Bussen von Voss nach Bergen. Bei einer leckeren Zimtschnecke und einem warmen Kaffee schauten sich die Fünf die beeindruckende Hafenstadt an, bevor es mittags dann auf die Fähre nach Dänemark ging. Die Überfahrt verlief wieder reibungslos und die Crew konnte sich über Nacht genügend ausruhen, um die elfstündige Fahrt nach Ilmenau anzutreten.
Das Team von Racement blickt auf eine unglaublich tolle Reise nach Norwegen zurück und bedankt sich bei dem gesamten Team der „Ekstremsportveko 2022“ für das coole Event. Auch geht ein großes Dankeschön an alle Fahrer*innen, die den teilweise weiten Weg auf sich genommen haben, um am vierten Rennen des iXS European Downhill Cups teilzunehmen. Mal schauen, was der Rennkalender im nächsten Jahr so bringt – die Racement Crew würde sich über eine erneute Austragung im schönen Norwegen auf jeden Fall freuen!
Video: Die Highlights des Festivals
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