Das diesjährige Downhill-Rennen im thüringischen Bad Tabarz wird wohl als eines der heißesten des Jahres in die Geschichte eingehen. Die etwa 400 Teilnehmenden aus 15 Nationen hatten schwierige Bedingungen, während die Zuschauer erstklassigen Spitzensport genießen konnten.
Rennbericht
Bad Tabarz gilt als das älteste Rennen im deutschen Downhill-Kalender. Bereits in den 90er Jahren fand in der Region am Inselsberg die noch junge Disziplin eine Bühne für spannende Wettbewerbe. Damalige Größen wie Bas de Bever und Jürgen Beneke prägten die Anfänge. Circa 30 Jahre später treten die aktuellen Stars der deutschen Szene in ihre Fußstapfen. Im Laufe der Zeit hat sich viel verändert. Die Disziplin Mountainbike Downhill ist sowohl im Breitensport als auch im Profibereich fest etabliert und insbesondere die Rennen in Thüringen ziehen Jahr für Jahr enorm viele Zuschauerinnen und Zuschauer an den Streckenrand. Bad Tabarz hat die Entwicklung des Sports maßgeblich mitgestaltet und somit ist es umso schöner, dass diese Geschichte auch im Jahr 2023 fortgesetzt wurde.
Die Location
Die Umgebung des Luftkurorts im Nordwesten des Thüringer Waldes litt auch unter dem weitverbreiteten Problem des Borkenkäfers, wodurch die Flanke des Hügels, auf dem die Strecke verlief, stark verändert wurde. Der Wald wich einer großen kahlen Fläche, die während der pandemiebedingten Pause der Veranstaltung von der Vegetation zurückerobert wurde. Der Kurs musste nahezu vollständig neugestaltet werden, was der veranstaltende Verein und die Dirtworks Crew nutzten, um eine interessante neue Streckenführung mit frischem Waldboden und vielen verschiedenen Linien den angereisten Teilnehmenden zu bieten.
Optimale Bedingungen
Aufgrund der sehr nassen Bedingungen in den letzten Wochen bot der neue Kurs äußerst anspruchsvolle Herausforderungen, da der Waldboden sehr feucht und rutschig wurde. Durch die enorme Hitze der vergangenen Tage konnte die Strecke zum Glück gut abtrocknen, was aber das Gripniveau nicht allzu sehr erhöhte. Letztendlich waren die Bedingungen für alle gleich, was zu einem spannenden Rennen um den Sieg und die wichtigen Punkte für die Gesamtwertung führte. Die Teilnehmenden hatten aber aufgrund der extrem hohen Temperaturen schwierige Bedingungen, denn es hieß, die Energiereserven genau einzuschätzen, um im Finallauf noch das Letzte herausholen zu können.
Samstag
Im Seeding Run am Samstag waren Erik Irmisch (GER – YT Racing Dudes)) und Harriet Rücknagel (GER – Rad-Art Ilmenau) die Schnellsten in den Elite-Klassen. Die geringen Abstände ließen jedoch ein extrem spannendes Finale am Sonntag erwarten.
Sonntag
Der Finaltag startete erneut mit hochsommerlichen Bedingungen, wobei die tropische Nacht nicht jeden im Fahrerlager optimal regenerieren ließ. Um die Mittagszeit füllte sich der Zuschauerraum und auch an der Strecke versammelten sich die Fans, um die Sportlerinnen und Sportler bei ihren Rennläufen lautstark zu unterstützen. Am Ende setzte sich in der Klasse Elite Men überraschend Nico Lamm (GER) mit einer Zeit von 1:52.529 Minuten durch und verwies Bryn Dickerson (NZL – Fluid Lines) und Thore Hemmerling (GER) auf die nachfolgenden Plätze. Hemmerling konnte damit seine Führung im Gesamtklassement weiter verteidigen. Bei den Elite Women gewann Lea Kumpf (GER – DH Talent Team) ihre Klasse und sicherte sich den Sieg vor Lea Stornebel (GER) und Harriet Rücknagel (GER – Rad Art Ilmenau). Mit dem zweiten Sieg nach Steinach konnte sich Lea Kumpf die Führung in der Serienwertung sichern und geht mit einem guten Polster ins letzte Rennen.
Bad Tabarz hat wieder einmal ein Rennen mit volksfestartigem Flair und einer entspannten Atmosphäre abgeliefert. Die neue Rennstrecke kam extrem gut an und somit liegt ein weiteres Highlight hinter den Athletinnen und Athleten. Nun steht nur noch der sechste und letzte Lauf der diesjährigen Serie im schweizerischen Bellwald auf dem Programm.
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Ergebnisse
RL_Finals_BadTabarz_2023Wer von euch kennt die Trails in Bad Tabarz?
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