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ISPO 2019
Adamsfour will Rückenprotektoren mit RSP revolutionieren

Eine Verletzung der Wirbelsäule ist der absolute Albtraum für jeden Sportler. Laut WHO gibt es jährlich 250.000 Querschnittslähmungen – unter anderem durch Sport-Unfälle. Diese Anzahl wollen die Österreicher hinter Adamsfour verringern und haben dafür ihr RSP-System entwickelt, das Hersteller von Rückenprotektoren in ihre Produkte integrieren können. Wir haben es uns bei der ISPO näher angeschaut.

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Beim Adamsfour RSP-System handelt es sich nicht um ein Produkt, das Kunden direkt kaufen können. Stattdessen soll es, ähnlich wie das MIPS-System für Helme, seinen Weg in die Produkte von anderen Herstellern finden, die Rückenprotektoren anbieten.

# Kern des Systems sind die umlaufenden Bänder - diese sollen das Drehmoment um die Wirbelsäule im richtigen Moment abfangen.
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# Kein Ersatz, sondern eine Ergänzung - genauso wie MIPS für Helme könnte das RSP-System in andere Protektoren ergänzt werden.

Das RSP-System sorgt laut Hersteller dafür, dass eine übermäßige Verdrehung des Oberkörpers gegenüber der Hüfte vermieden wird. Laut Statistik sind solche Verdrehungen fünfmal häufiger die Ursache für eine Wirbelsäulenverletzung, als tatsächliche Stöße und Schläge. Glaubt man Adamsfour, dann verhindern herkömmliche – auf Einschläge optimierte – Rückenprotektoren nur 4 % der Querschnittslähmungen. Der Grund ist ihnen zufolge, dass die Verdrehung des Oberkörpers nicht verhindert wird. Das System soll den klassischen Protektor dabei nicht ersetzen, sondern ergänzen.

# Das Drehmoment der Wirbelsäule wird laut Hersteller im richtigen Moment auf den Protektor übertragen. - Davor soll die Bewegungsfreiheit quasi uneingeschränkt sein.
# Dieser Prüfstand zeigte die starke Verdrehung des Oberkörpers - der Winkel tat schon beim Zusehen weh.
# Hier sollte der Widerstand gegen Verdrehung deutlich steigen - bei herkömmlichen Protektoren ist dies nicht der Fall.
# Das Gurtsystem ist strategisch so platziert, dass die Kräfte möglichst direkt verlaufen.
# Im entspannten Zustand kann man sich frei bewegen - beim Endanschlag windet sich das Band um den Oberkörper und der Widerstand steigt erheblich.
# Impacts sind laut einer Untersuchung nicht die Hauptursache für Wirbelsäulenverletzungen - stattdessen sollen es Verdrehung, Kompression und Streckung sein.
# Hinter diesem Mesh-Gewebe versteckt sich ein Betterguard - ein viskoser Dämpfer soll bei diesem RSP+ genannten System statt einem recht straffen Anschlag am Ende der Bewegungsfreiheit eine gleichmäßigere Abdämpfung gewährleisten. Diese sorgt auch für ein früheres Einsetzen der Rotationsminderung, was den Schutz nochmals verbessern soll.

Würdet ihr einen Rückenprotektor mit einem derartigen System einem konventionellen Stoß-Schützer vorziehen?


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