Intense Sniper XC im Test: Als Hersteller von Cross Country-Bikes ist Intense wahrlich nicht bekannt, doch die Zeiten ändern sich: Mit dem Sniper XC hat die amerikanische Kultmarke erstmals ein federleichtes Carbon-Fully mit 100 mm Federweg im Programm, das den Spagat zwischen Cross Country und Trail perfekt beherrschen soll. Geht diese Rechnung auf? Wir haben das Intense Sniper XC getestet!
Steckbrief: Intense Sniper XC
Einsatzbereich | Cross Country, Trail |
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Federweg | 100 mm/100 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 10,5 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL |
Website | www.intensecycles.com |
Mit dem Sniper XC sorgt Intense für ein Novum in der jüngeren Firmenhistorie: Der neuste Spross in der Intense-Familie hat gerade einmal 100 mm Federweg am Heck und soll das perfekte Cross Country-Bike für alle Trail- und Enduro-Enthusiasten sein. Auch Fans von Carbon dürfte das Intense Sniper XC ansprechen: Nicht nur der Rahmen inklusive Umlenkwippe, sondern auch die Laufräder, die Kurbeln und der Lenker sind aus dem leichten Kohlefaser-Material gefertigt. Dank kurzem Vorbau, abfahrtsorientierter Geometrie und Dropper Post will Intense aber nicht nur Gewichtsfetischisten ansprechen – stattdessen soll das Intense Sniper XC den perfekten Spagat zwischen Cross Country und Trail beherrschen.
Neben der von uns getesteten XC-Variante mit 100 mm Federweg vorne und hinten bietet Intense deshalb auch ein Sniper Trail mit 120 mm an Front und Heck an. Wir haben das 6.798 € teure Sniper XC Elite über Stock und Stein gejagt und getestet, ob sich das Präzisionskaliber nahtlos in die glorreiche Intense-Historie einreiht.
Geometrie
Wirft man einen Blick auf die Geometrie-Tabelle des Intense Sniper XC, könnte man glatt meinen, man hätte es mit einem modernen Trailbike und nicht unbedingt mit einem XC-Fully zu tun: Der Lenkwinkel ist mit 67,5° auf der flachen Seite, das Tretlager ist niedrig und das 74° steile Sitzrohr ist verhältnismäßig kurz. Die Kettenstreben sind mit 439 mm eher lang – selbiges gilt auch für den Reach. Ein niedriger Stack soll hingegen für viel Druck auf dem Vorderrad sorgen. Erhältlich ist das Intense Sniper XC in vier Größen von S bis XL.
Größe | S | M | L | XL |
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Sitzrohr | 406 mm | 437 mm | 488 mm | 538 mm |
Oberrohr | 584 mm | 609 mm | 635 mm | 660 mm |
Stack | 570 mm | 575 mm | 584 mm | 593 mm |
Reach | 421 mm | 445 mm | 468 mm | 490 mm |
Tretlagerhöhe | 330 mm | 330 mm | 330 mm | 330 mm |
Tretlagerabsenkung | 38 mm | 38 mm | 38 mm | 38 mm |
Steuerrohr | 90 mm | 95 mm | 105 mm | 115 mm |
Lenkwinkel | 67,5° | 67,5° | 67,5° | 67,5° |
Sitzwinkel | 74° | 74° | 74° | 74° |
Überstandshöhe | 769 mm | 771 mm | 776 mm | 781 mm |
Radstand | 1127 mm | 1152 mm | 1179 mm | 1206 mm |
Kettenstreben | 439 mm | 439 mm | 439 mm | 439 mm |
Ausstattung
Intense bietet das Sniper XC in Europa in insgesamt vier verschiedenen Versionen an. Diese liegen preislich zwischen 4.498 € (Expert) und 8.898 € (Factory) – alle Varianten setzen mit Ausnahme der oberen Umlenkwippe auf identische Rahmen. Am günstigsten Sniper XC ist die Umlenkwippe aus Aluminium gefertigt, bei den drei teureren Varianten besteht diese genauso wie der Hauptrahmen und Hinterbau aus Carbon.
Leicht geht es auch am Rest unserer 6.698 € teuren Elite-Variante weiter: Die Carbon-Felgen stammen genauso wie der 760 mm breite Lenker und der 50 mm kurze Vorbau von Intense selbst, verzögert wird mit Shimano XT-Bremsen. Beim Antrieb setzt Intense durch die Bank weg auf 1×12 – an unserem Testbike sorgt ein Mix aus SRAM X01 Eagle und GX Eagle für knackige Schaltvorgänge. Die 100 mm Federweg an Front und Heck werden von einem Kashima-beschichteten Fox Factory-Fahrwerk kontrolliert. Einen Lockout per Fernbedienung sucht man vergeblich – stattdessen ist an der linken Seite des Lenkers lediglich der Hebel der Kindshock Carbon LEV Ci mit einem Verstellweg von 125 mm montiert.
- Federgabel Fox Factory 32 Kashima (100 mm)
- Dämpfer Fox Factory Float DPS (100 mm)
- Antrieb SRAM X01 Eagle
- Bremsen Shimano XT
- Laufräder Intense Recon Trail 29″ Carbon / DT Swiss 350 Classic
- Reifen Maxxis Rekon 29″ x 2,25″
- Cockpit Intense Flat Carbon (760 mm) / Intense Recon Elite (50 mm)
- Sattelstütze Kindshock Carbon LEV Ci (125 mm)
Modell | Santa Cruz Blur CC XX1 Reserve 29 | Yeti SB100 X01 Turq | Intense Sniper XC Elite |
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Dämpfer | Fox Float Factory DPS Kashima Remote | Fox Float Factory DPS Kashima | Fox Float Factory DPS Kashima |
Federgabel | Fox Step-Cast 32 Factory 100 mm Remote | Fox 34 Factory 120 mm | Fox Step-Cast 32 Factory 100 mm |
Steuersatz | Cane Creek AER Integrated Headset | Cane Creek 40 | Cane Creek AER |
Vorbau | Syntace LiteForce | Race Face Turbine Basic 50 mm | Intense Recon Elite 50 mm |
Lenker | SCB XC Carbon Flatbar 750 mm | Yeti Carbon 760 mm | Intense Flat Carbon 760mm |
Griffe | ESI Chunky Grips | Ergon GE1 | Intense Nano Foam |
Sattelstütze | Syntace P6 Carbon HiFlex | Fox Transfer, 150 mm | Kindshock Carbon LEV Ci, 125 mm |
Sattel | WTB Silverado Carbon | WTB Custom Volt | Fabric Line Elite |
Schalthebel | SRAM XX1 Eagle 12spd | SRAM GX Eagle | SRAM GX Eagle |
Schaltwerk | SRAM XX1 Eagle | SRAM X01 Eagle | SRAM X01 Eagle |
Kurbelsatz | SRAM XX1 Eagle Carbon DUB 34t 170/175(M-XL) | SRAM X01 Carbon Eagle 30t | SRAM Stylo Carbon Eagle |
Innenlager | SRAM DUB | SRAM DUB | SRAM DUB |
Kette | SRAM X01 Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM GX Eagle |
Kassette | SRAM XG1295 Eagle / 10–50 t | SRAM XG1275 Eagle / 10–50 t | SRAM XG1295 Eagle / 10–50 t |
Bremsen | Sram Level Ultimate, 160 mm | Shimano XT | Shimano XT |
Laufräder | Santa Cruz Reserve 25 Carbon 28h auf DT 240 | DT Swiss M1700 | Intense Recon Trail, Carbon auf DT Swiss 350 Classic |
Reifen | Maxxis Aspen TR 29" x 2,25" | Maxxis Minion DHF 29" x 2,3" / Maxxis Aggressor 29" x 2,3" | Maxxis Rekon 29" x 2,25" |
Preis | 9399 € (UVP) | 8.149 € (UVP) | 6.698 € (UVP) |
Im Detail
Für ein Bike, das auf den Namen Sniper hört, erweckt das edle Carbon-Geschoss sehr viel Aufmerksamkeit. Das liegt auch an der eher extravaganten Lackierung, bei der das Unterrohr und der Hinterbau in schrillem Rot-Orange-Camouflage gehalten sind. Wer Understatement bevorzugt, der dürfte die dunkelgraue Variante des Intense Sniper XC bevorzugen. So oder so kann sich die Verarbeitung sehen lassen – was man von einem Rad dieser Preisklasse jedoch auch erwarten darf. Ein echter Hingucker ist die edle Plakette am kurzen Steuerrohr.
Der kurze Dämpfer des Intense Sniper XC sitzt unterhalb des Oberrohrs und wird von einer leichten Umlenkwippe aus Carbon angelenkt. Direkt oberhalb vom Tretlager sitzt eine weitere Wippe, die sich beim Einfedern in die entgegengesetzte Richtung dreht – so wird ein virtueller Drehpunkt erzeugt. Genauso wie das vordere Rahmendreieck ist auch der einteilige Hinterbau aus Carbon gefertigt. Um das Gewicht (noch weiter) zu drücken und gleichzeitig den berühmten Bling-Faktor zu erhöhen, setzt Intense am Sniper XC außerdem auf Titan-Hardware. Ein schönes Detail ist die Hinterrad-Achse, die sich dank integriertem Hebel ohne Werkzeug bedienen lässt und gleichzeitig sehr sauber aussieht. Das Tretlager wird in den Rahmen gepresst, ein Umwerfer lässt sich nicht montieren: Das Intense Sniper XC ist ein reines 1x-Bike.
Mit einem Preis von 6.798 € ist das Intense Sniper XC in der von uns getesteten Elite-Variante das günstigste der drei Down Country-Bikes in unserem Vergleichstest – was man durchaus als Sensation bezeichnen kann, schließlich ist Intense seit jeher als absolute Nobel-Marke mit Nobel-Preisen bekannt. Vor gut einem Jahr hat die amerikanische Firma ihr Geschäftsmodell komplett umgestellt und verkauft die Bikes nun im Direktvertrieb, was sich positiv auf die Preise ausgewirkt hat.
Und auch wenn die Ausstattung des Intense Sniper XC nicht ganz mit der von den beiden Konkurrenten mithalten kann, ist das schnelle Bike aus Kalifornien hochwertig bestückt. Beim Blick auf den 50 mm kurzen Vorbau und die Vario-Sattelstütze mit 125 mm Verstellbereich wird schnell klar, dass das Sniper XC kein herkömmliches Cross Country-Bike ist. Mit einem Gewicht von 10,46 kg ist das Sniper rund 600 Gramm schwerer als das Santa Cruz Blur, das allerdings ohne Dropper Post auskommen muss. Im Vergleich zu den anderen Bikes im Test wirkt das Intense Sniper XC auf den ersten Blick außerdem recht kompakt. Eine nähere Inspektion bestätigt den Verdacht: Fälschlicherweise wurde das Testbike eine Nummer zu klein verschickt.
Auf dem Trail
Intense hat eine mehr als glorreiche Vergangenheit im Downhill World Cup und auch in den vergangenen Jahren haben zahlreiche Fahrer auf den Downhill-Geschossen der Firma aus Kalifornien für Furore gesorgt. Doch wie würde sich die Intense-Interpretation eines progressiven Cross Country-Bikes fahren? Mit dem von Intense empfohlenen Sag von 30 % am Heck starten wir die erste Testfahrt. Bergauf nimmt man dank 74° steilem Sitzwinkel eine sehr zentrale Position zwischen den Achsen ein. Etwas ungewohnt ist die Kombination aus 67,5° flachem Lenkwinkel, kurzem Vorbau, 760 mm breitem Lenker und sehr niedrigem Cockpit.
Trotz für XC-Verhältnisse flachem Lenkwinkel und kurzem Vorbau hat man jedoch stets genug Druck auf dem Vorderrad und nimmt im Sattel eine sportliche Position ein. Es überrascht kaum, dass das Intense Sniper XC sehr viel Vortrieb erzeugt und auch bergauf mit Höchstgeschwindigkeit bewegt werden will. Das gelingt auch praktisch mühelos, aber nicht wippfrei. Fährt man den Fox Float DPS-Dämpfer im offenen Modus, dann bewegt sich der formschöne Hinterbau des kalifornischen Scharfschützen spür- und sichtbar. Auf einen Lock Out per Fernbedienung hat Intense verzichtet – und der Plattform-Hebel des Dämpfers ist während der Fahrt eher ungünstig zu erreichen.
Im direkten Vergleich hat man mit dem Intense Sniper XC im Uphill allein schon aufgrund des deutlich geringeren Gewichts und der schneller rollenden Reifen gegenüber dem Yeti SB100 die Nase vorn – das antriebsneutralere Santa Cruz Blur zieht seinem kalifornischen Konkurrenten jedoch davon. Auch mit einem insgesamt strafferen Setup hat sich das Wippen des Hinterbaus nicht vollständig eliminieren lassen. An dieser Stelle sei erwähnt: Im Vergleich zu Trailbikes wird man mit dem Intense Sniper XC jeden Anstieg deutlich schneller und effizienter erklimmen. Wer jedoch einen Hinterbau erwartet, der sich trotz Wiegetritt keinen Millimeter bewegt, sollte vor der Fahrt den Plattform-Hebel des Dämpfers umlegen.
Auf Trails, wo sich Bergab-Sektionen mit kurzen Gegenanstiegen abwechseln, ist das Intense Sniper XC voll in seinem Element. Kleinere Unebenheiten werden durch den sensiblen Hinterbau sehr gut herausgefiltert, ohne dass sich der schnelle Scharfschütze leblos anfühlt. Dank der steifen Rahmenkonstruktion wird der Input des Fahrers sofort umgesetzt. Um flache Kurven zirkelt des Sniper XC nicht ganz so agil wie so manch anderes Cross Country-Bike. Hier machen sich der flache Lenkwinkel und der kurze Vorbau bemerkbar – durch den verhältnismäßig langen Radstand vermittelt das Sniper XC für ein Bike dieser Kategorie viel Sicherheit und bietet eine hohe Laufruhe auf flowigen Trails. Dank Vario-Sattelstütze ist der Fabric-Sattel dann, wenn man ihn nicht braucht, jederzeit aus dem Weg.
Nicht nur im Uphill, sondern auch auf eher ruppigen Streckenabschnitten überrascht die Performance des Intense Sniper XC. Trotz vorsätzlicher Versuche, durch wenig überlegte Sprünge in Wurzelpassagen hinein die 100 mm am Heck des Sniper XC zum Durchschlagen zu bringen, ist es nicht gelungen – wohlgemerkt auch in Passagen und mit Geschwindigkeiten, die normalerweise eher nach einem Trail- oder Enduro-Bike schreien. Kleine bis mittlere Schläge werden sehr sensibel vom Intense Sniper XC weggeschluckt, zum Ende hin wird der Hinterbau dann sehr progressiv. Unser anfänglicher Verdacht, dass möglicherweise der Dämpfer bis aufs Maximum mit Volumenspacern vollgepackt ist, hat sich zu unserem Erstaunen als falsch erwiesen: Auch mit einem einzigen Volumenspacer war es kaum möglich, den Dämpfer zum Durchschlagen zu bringen.
Durch die abfahrtslastige Geometrie möchte man das Intense Sniper XC auf ruppigen Strecken am liebsten wie ein Trailbike fahren. Doch aufgrund des sehr progressiven Hinterbaus hat man fast schon das Gefühl, noch weniger Federweg als die auf dem Papier angegebenen 100 mm zu haben. Auch die Reifen und die Fox 32 Step Cast-Federgabel erinnern einen in solchen Situationen daran, dass man gerade auf einem federleichten Bike mit wenig Federweg unterwegs ist.
Insgesamt ist das Intense Sniper XC in der Praxis ein gewagtes Experiment mit einigen spannenden Ansätzen, die gerade im direkten Vergleich mit dem eher Cross Country-orientierten Santa Cruz Blur und dem ganz klar Trail-fokussierten Yeti SB100 oft nicht ganz aufgehen. Um auf der Rennstrecke vorne mitzufahren fehlt der Lock Out, um das Wippen des Hinterbaus zu eliminieren. Bergab wird das eindeutig vorhandene Abfahrtspotenzial von der Cross Country-lastigen Ausstattung eingeschränkt. Neben dem Sniper XC bietet Intense noch eine Trail-Variante an, die auf demselben Rahmen basiert, aber vorne und hinten 20 mm mehr Federweg und etwas solidere Komponenten bietet. Gut möglich, dass das Intense Sniper Trail die insgesamt stimmigere Variante ist.
Das ist uns aufgefallen
- Gespaltene Persönlichkeit Bergauf klettert das Intense Sniper XC zwar zügig, muss Bikes wie dem Santa Cruz Blur aber klar den Vortritt lassen. Bergab könnte das Sniper durchaus mit einem Rad der Kategorie Yeti SB100 mithalten, wird jedoch etwas von den Anbauteilen und dem sehr progressiven Heck limitiert. Wer keinen Wert auf das letzte Quäntchen Uphill-Performance legt, der dürfte mit der Trail-Version des Intense Sniper möglicherweise besser bedient sein.
- Preis-Leistung Das Intense Sniper XC in der Elite-Variante ist das günstigste Rad in unserem Down Country-Vergleichstest, muss sich aber hinsichtlich der Ausstattung nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Die kleinen Spar-Maßnahmen haben keine negative Auswirkung auf die Performance.
- Intense-Komponenten Keinerlei Anlass zur Kritik bieten die hauseigenen Anbauteile, die Intense am Sniper XC Elite verwendet: Lenker, Vorbau, Griffe und auch die Carbon-Felgen stammen aus von Intense selbst. Während das Cockpit angenehm unauffällig seinen Dienst verrichtet, überzeugen die Laufräder mit den Intense Carbon-Felgen durch geringes Gewicht, ein direktes Fahrgefühl und ein gutes Maß an Flex.
- Vario-Sattelstütze Im Cross Country haben sie sich (noch) nicht flächendeckend durchgesetzt, Trail- oder Enduro-Fahrer können ohne sie praktisch kaum mehr leben – und auch am Intense Sniper XC haben wir die Dropper Post aus dem Hause Kind Shock sehr häufig benutzt. Gerade auf Trails, wo sich An- und Anstiege häufig abwechseln, wäre ein Trigger-Hebel jedoch eine willkommene Änderung gewesen.
Fazit – Intense Sniper XC
Das Intense Sniper XC ist ein spannendes Bike mit gelungener Geometrie und einem hohen Spaßfaktor. Es kann sich jedoch nicht ganz entscheiden, was genau es denn sein möchte: Bergauf klettert es zwar zügig, muss jedoch effizienteren Bikes den Vortritt lassen. Bergab arbeitet der Hinterbau zwar sehr feinfühlig und die Geometrie lädt zum Heizen ein, doch in ruppigen Sektionen wird der kalifornische Scharfschütze vom sehr progressiven Hinterbau und der XC-lastigen Ausstattung ausgebremst. Andererseits: Wer auf der Suche nach einem spaßigen und pfeilschnellen Bike ist, das sich in keine Kategorie so richtig einordnen lässt, der dürfte mit dem Intense Sniper XC genau richtig liegen.
Pro / Contra
Pro
- gelungene Geometrie
- hoher Fahrspaß auf flowigen Trails
- edler Rahmen und hochwertige Ausstattung
Contra
- Dämpfer wippt bergauf im offenen Modus
- kommt in ruppigen Passagen (zu) schnell ans Limit
Testablauf
Während unserem Vergleichstest wurde das Intense Sniper XC von vier Testern im ständigen Wechsel und Vergleich mit den anderen Testbikes gefahren. Dabei mussten sämtliche Höhenmeter auf Straßen oder natürlichen Trails und aus eigener Kraft bewältigt werden.
Hier haben wir das Intense Sniper XC getestet
- Bad Kreuznach Natürliche Trails und Wanderpfade mit eher steinigem, hartem Untergrund und dem ein oder anderen scharfkantigen Felsen. Die Anstiege gehen über etwa 200 hm mit teils knackigen Passagen. Bergab geht es meist auf steilen, technischen Singletrails oder langgezogenen Rundwegen.
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- hinten nicht zu kurz, vorne geräumig, Lenkwinkel nicht zu flach
Testername: Arne Koop
Körpergröße: 182 cm
Gewicht (fahrfertig): 74 kg
Fahrstil: sauber, hohes Grundtempo, wird von seinen Freunden liebevoll als Airtime-Arne bezeichnet
Was fahre ich hauptsächlich: Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk: vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
Vorlieben bei der Geometrie: mittellanges Oberrohr, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
- Fahrstil
- Bergab zügig, aber saubere Linie; bergauf meist gleichmäßig
- Ich fahre hauptsächlich
- XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, für eine optimale Traktion – auch in Anstiegen
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kompakte Sitzposition; kurzer Hinterbau für mehr Agilität; tiefe Front
- Fahrstil
- Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
- Ich fahre hauptsächlich
- Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
- Vorlieben bei der Geometrie
- mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
Hier findest du alle weiteren Artikel unseres Cross Country-Vergleichstests:
- 3 Down Country-Bikes von Intense, Santa Cruz und Yeti im Vergleich: Edle Grenzgänger zwischen XC und Trail – unser Fazit
- Intense Sniper XC im Test: Im Fadenkreuz der Geschwindigkeit
- Santa Cruz Blur im Test: Spaßige Rennfeile mit Abfahrts-Fähigkeiten
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