Kürzlich berichteten wir vom Start der neuen Chili Enduro Series, welche dafür sorgt, dass bekannte und beliebte Enduro-Klassiker nicht aussterben und in Zukunft auch weiter verbessert werden. Um etwas mehr darüber zu erfahren und sich ein besseres Bild von den Gründern und Hintergründen der neuen Rennserie zu machen, haben wir den Kopf der Chili Motion Racing GmbH, Henry Leon Heitmüller, für euch interviewt.
Mit der Chili Enduro Series sollen altbekannte und beliebte Enduro-Klassiker weiter am Leben erhalten und in Zukunft auch noch verbessert werden (Chili Enduro Series 2023: Alle Infos und Termine zur neuen Enduro-Rennserie). Der Kopf hinter der Chili Motion Racing GmbH, Henry Leon Heitmüller, und Gründungspartner Florian Kulike sind bereits vertraut mit der Organisation von Enduro-Rennen und wollen nun ihre eigene Rennserie etablieren. Wie bereits bekannt, beendete Bike Projects sein Engagement im Enduro-Segment (Das Aus für die Trailtrophy und die Gründe für das Ende der Enduroserie). Das Team der Chili Enduro Series möchte die vorhandene Expertise nutzen, um bekannte und beliebte Austragungsorte weiter mit Flatterband zu bestücken.
Wer hier genau dahintersteckt, wie es zum Entschluss kam eine eigene Serie zu veranstalten, welche Herausforderungen damit verbunden sind und was euch vor Ort erwartet, erzählt uns Henry im Interview.
MTB-News.de: Hallo Henry! Stell dich doch mal kurz vor: Wer bist du, wie kommst du zum MTB Enduro-Sport und was hast du bisher so gemacht?
Hi, ich selbst bin nun seit mehr als 10 Jahren auf dem Mountainbike unterwegs. Angefangen mit Radtouren durch norddeutsche Wälder, dann die ersten Bikeparktage und schnell auch erste Downhill- und Enduro-Rennen. Damals war ich oft als Teilnehmer bei der TrailTrophy unterwegs. Hier hatten Anfänger bis Profi Spaß und so konnte ich mich nicht nur fahrerisch weiterentwickeln, ich habe auch viele meiner heute besten Freunde durch diese Rennen kennengelernt. Neben dem Studium durfte ich dann letztendlich auch in die Organisation bei Bike Projects einsteigen und konnte so die TrailTrophys, die Alpine Enduro Series und das 3 Länder Enduro Race mitgestalten.
Bei der Chili Enduro Series sind wir zu zweit. Gegründet habe ich gemeinsam mit Florian Kulike. Er bringt knapp 15 Jahre Erfahrung als Racer mit und ist daher tief in der Szene verknüpft. Von Rookies Cup bis World Cup ist er selbst schon alles gefahren und unterstützt mich bei den Events mit seinen Erfahrungen. Viele kennen ihn sicher als den Mann hinter dem UCI Downhill Team Banshee Racing Brigade, welches nun auch von der Chili Enduro Series supportet wird und damit ab sofort als Chili Racing Brigade bei den DH-Weltcups vertreten ist.
MTB-News.de: Du hast bereits viel Erfahrung mit der Organisation von Enduro-Rennen sammeln können. Wie kam es letztlich zum finalen Entschluss, eine eigene Rennserie zu starten?
In erster Linie haben wir einfach Spaß am Radfahren und möchten unsere Leidenschaft teilen. Wir haben immer wieder von Freunden und aus der Industrie gehört, wie schade es ist, dass wir in der DACH-Region keine Enduro-Events mehr haben. Insbesondere für diejenigen, wo der Spaß im Vordergrund steht, wird einfach kein rundes Wochenende mehr angeboten. Die EWS fokussiert sich, besonders durch die Fusion mit dem UCI World Cup, immer mehr auf Profis.
Andere Enduro-Veranstaltungen bieten oft nur einen Renntag und Stagezeiten von insgesamt nur 15 Minuten. Dem wollen wir mit der Chili Enduro Series entgegenwirken. Bei uns stehen der Spaß am Radfahren, die Begegnungen, das Bier danach und die Trails im Vordergrund. Aus Überzeugung und Erfahrung möchten wir Rennen für Einsteiger bis Profis anbieten, bei denen man sich weiterentwickeln kann und unabhängig von der Platzierung glücklich wieder heimfährt.
MTB-News.de: Welche Herausforderungen musstet ihr meistern, um solch eine Rennserie auf die Beine zu stellen?
Aktuell ist es tatsächlich nicht die beste Ausgangssituation, ein solches Projekt zu starten. Themen wie Inflation und die Ungewissheit zu Energiepreisen und der damit einhergehenden Kaufkraft im nächsten Jahr beschäftigen uns. Wir denken, mit unserem Konzept zwar den Zahn der Zeit zu treffen, benötigen für einen langfristigen Erfolg aber auch den Rückhalt aus der Industrie und jede Menge Bock bei den Starter*innen.
MTB-News.de: Generell soll das Konzept und die Qualität der Veranstaltungen der bekannten TrailTrophy übernommen werden. Hier warst du bereits federführend in die Organisation involviert. Gibt es Punkte, die du für die Chili Enduro Series noch verbessern willst oder sonstige erwähnenswerte Neuerungen?
Wie du bereits sagst, war die TrailTrophy immer sehr beliebt. Die Locations, das Rahmenprogramm, die Atmosphäre und die Auswahl der Trails haben diese Events so besonders gemacht. Wir gehen mit dem Trend und bieten nun erstmals auch eine eigene E-Bike Wertung an. In den Kategorien E-Bike Men und E-Bike Women wird am Freitag eine extra angelegte Stage mit technischem Up- und Downhill gefahren. Am Samstag und Sonntag werden dann die regulären Enduro Stages gefahren. Ebenso ist Kids-Racing ein Thema für uns. Dazu gibt’s zeitnah noch mal weitere Infos.
MTB-News.de: Kannst du den Lesern noch eine kurze Zusammenfassung des Konzepts in Kurzform geben?
Gerne. Die Chili Enduro Series bietet Enduro- und eMTB-Racing für jedermann. Drei Tage Racen auf feinsten Trails. Flow, Downhill, Singletrails und Secret Lines – Abwechslung ist garantiert. Dazu: Good Times! Fachsimpeln, Racesupport, Schlemmen, Freunde und Party. Ein Wochenende ganz im Zeichen des Enduro-Sports.
MTB-News.de: An wen richtet sich die neue Serie? Sind hier Neulinge wie Profis willkommen? Was sollte man an Fähigkeiten mitbringen, um bei euch starten zu können und auch Spaß dabei zu haben?
Wie bereits gesagt, ist es uns sehr wichtig, dass wirklich jeder Spaß hat. Egal, ob Anfänger oder Profi, wir garantieren dir am Ende des Tages ein breites Grinsen. Dementsprechend werden auch unsere Stages gewählt und ausgeschildert. Gefahrstellen werden explizit markiert, dürfen trainiert werden und werden bei Bedarf durch Umfahrungen ergänzt. Außerdem kannst du auswählen, in welcher Kategorie du startest. Entweder als Solo in deiner jeweiligen Altersklasse oder mit einem Kumpel im DUO-Team.
MTB-News.de: Aktuell startet ihr mit drei Rennen in die erste Rennsaison 2023. Auf welcher Grundlage entstand die finale Auswahl der Locations?
Wir haben für unser Debüt nur Locations ausgewählt, wo wir auch privat Urlaub machen würden. Dabei stehen die Trails und die Infrastruktur der Region im Fokus. Für das Auftaktrennen fahren wir nach Sušice (CZE). Der Ort hat schon mehrmals EWS-Qualifier Rennen ausgetragen und bietet extrem gute und handgebaute Trails.
Für Rennen Nr. 2 sind wir zurück in Deutschland. Der Bikepark am Geisskopf bietet die perfekte Infrastruktur für ein Wochenende mit reichlich Tiefenmetern. Außerdem finden wir hier extrem vielfältige Trails. In Zusammenarbeit mit den Trailbuildern vor Ort können wir die ein oder andere Überraschung kaum abwarten. Das Finale dürfen wir dann beim 3 Länder Enduro Race am Reschenpass (Nauders/Reschen) erleben. Uns erwarten Pizza, Bier und einige der wohl beliebtesten Trails in den Alpen.
MTB-News.de: Soll es für 2024 mehr Rennen geben, gibt es hier schon konkrete Pläne?
Wir freuen uns erst einmal sehr auf die bevorstehende Saison 2023. Aber natürlich laufen auch schon Gespräche, um im Jahr 2024 noch mehr spicy Racing zu erleben!
MTB-News.de: In unserem Vorstellungs-Artikel zur neuen Chili Enduro Series haben viele Leser die hohen Startgebühren moniert. Kannst du an dieser Stelle etwas zur Kostenstruktur sagen?
Ja, das ist uns natürlich aufgefallen. Leider ist auch auffällig, dass oft schneller getippt, als gelesen und verstanden wird. Grundsätzlich orientieren sich unsere Startgebühren immer an der jeweiligen Location, dem Leistungsumfang und insbesondere an den Preisen für Lifttickets. Diese sind für 2023 deutlich gestiegen und müssen berücksichtigt werden.
Als Basis gilt jedoch bei allen Rennen das Paket aus 3 Tagen Rennen, Zeitmessung und Live-Timing, Mittagessen oder Race-Snack, einem Goodie Bag und Rahmenprogramm. Unabhängig davon geht die Inflation auch an uns nicht spurlos vorbei. Auch wir vermissen die Zeiten, in denen ein Döner nicht 8 €, sondern 4 € gekostet hat.
MTB-News.de: Möchtest du unseren Lesern und Leserinnen noch etwas mitteilen?
Wir freuen uns auf eine spaßige Saison mit euch und haben schon jetzt für alle drei Veranstaltungen Kaiserwetter bestellt. Wer nichts verpassen will, sollte sich sofort unter www.chilimotion.de für unseren Newsletter eintragen. Pünktlich zur ersten Anmeldung am 9. Februar werden wir hier auch Pre-Access Codes für die Anmeldung verteilen und euch so einen Startplatz garantieren!
Wer von euch ist am Start bei der Chili Enduro Series 2023?
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