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GOREWEAR zeigt Initiative
Interview mit den Trailbuildern von Moe Moea

GOREWEAR ist zwar hauptsächlich bekannt für ihre Mountainbike-Kollektion, unterstützt aber auch legale Trailprojekte wie das der Community Moe Moea in Schwäbisch Gmünd und dem Trail Collective Broken & Coastal. Mit welchen Herausforderungen man dort zu kämpfen hat, ist oft auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Deshalb haben wir uns aufgemacht und mit Moe Moea ein kleines Interview geführt. Viel Spaß beim Lesen!

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In diesem Frühjahr und Sommer hat GOREWEAR nicht nur eine neue Mountainbike-Kollektion herausgebracht, die mit langlebigen und leichten Designs erweitert wurde. Auch ist es dem Unternehmen ein Anliegen, legale Trail-Projekte in Deutschland zu unterstützen. Dabei geht es darum, den Leuten hinter eurem Lieblingstrail ein Gesicht zu geben. So wie die MTB-Community Moe Moea aus Schwäbisch Gmünd. Sie setzen sich dafür ein, dass Singletrails für Mountainbiker*innen geschaffen und erhalten werden. Neben ihrem Engagement beim Trail-Bau und der Pflege helfen sie anderen Communities bei der Legalisierung ihrer Trails.

Interview mit den Trailbuildern von Moe Moea

Welcher Aufwand steckt hinter einem solchen Projekt wie dem Trail-Bau? Hat man das an einem Wochenende erledigt oder handelt es sich um einen längerfristigen Prozess?

Ein Wochenende wird ganz schön knapp – aber es kommt natürlich auf viele Faktoren an: Anspruch, örtliche Gegebenheiten, Vorarbeit, Streckenlänge usw. Was den reinen Bau betrifft, kann man erfahrungsgemäß eine volle Woche pro 100 Meter Trail einplanen. Viel wichtiger und zeitintensiver ist die Planung und Abstimmungsarbeit im Vorfeld, nicht zu vergessen die spätere Streckenpflege.

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Wie läuft der Prozess einer Trail-Legalisierung ab?

Zuerst sollte man sich in der lokalen Bike-Szene zusammensetzen und über mögliche Streckenkorridore außerhalb jeglicher Schutzgebiete Gedanken machen. Gibt es bereits Trails, die bekannt, viel befahren, vielleicht sogar „geduldet“ sind und sich für eine Legalisierung anbieten, oder soll etwas Neues geschaffen werden?
Danach müssen alle Entscheider und „Interessengruppen“ wie Forst, Gemeinde, Jägerschaft, Naturschutz und ggf. örtliche Vereine an einen Tisch gebracht werden – hier wird dann das „Betreibermodell“ besprochen, also wer haftet, wer kontrolliert und ob es ggf. einen Kooperationspartner in Form eines Vereins oder einer Firma gibt.

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Wie läuft der Entscheidungsprozess in Bezug auf den Förster und die Stadt ab, falls ihr neue Kicker/Anlieger/Drops bauen wollt? Muss vor jedem Spatenstich Rücksprache gehalten werden oder habt ihr ein Gebiet bekommen, in dem ihr euch austoben dürft?

In unserem Fall ist das relativ einfach, weil wir uns sehr gut mit dem Revierförster, dem Forstamt und den Verantwortlichen der Stadt verstehen und im Prinzip dieselben Interessen haben: Sobald es um neue Features wie z.B. größere Sprünge, bauliches aus Holz oder Streckenanpassungen und -erweiterungen anstehen, müssen alle mit ins Boot geholt werden– aus Perspektive der Haftung, Versicherung und weitere Streckenprüfungen durch den TÜV.

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Wie finanziert sich dieses Projekt, verlangt ihr Eintritt? Oder gibt es eine Art Spendenkasse?

Die Stadt Schwäbisch Gmünd, die in unserem Fall als offizieller Betreiber der Strecke auftritt, hat die meisten Kosten für das Projekt übernommen. Das heißt, wir mussten uns über das Baumaterial und über die Erstausstattung mit Werkzeug kaum Sorgen machen. Ansonsten unterstützt uns unser Kooperationspartner, der DAV.

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Gibt es Regeln für die Nutzung eurer Trails?

Wir haben gemeinsam mit der Stadt und dem DAV ein Regelwerk erstellt, das über die Nutzung und Haftung der Strecke genaustens aufklärt. Daneben gibt es noch einen „Biker-Kodex“, mit dem wir auf einige Verhaltensregeln hinweisen.

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Was ist eurer Meinung nach das Problem, weshalb vielerorts die Trail-Legalisierung nur schleppend vorangeht und Mountainbiker*innen häufig auf illegalen Trails unterwegs sind? Und wie könnte man dieses Problem lösen?

Wir glauben, dass das Hauptproblem in der mangelnden Offenheit der verschiedenen Interessengruppen liegt. Dazu hat in der Vergangenheit jeder der Sparringspartner seinen Teil beigetragen – sei es der Konflikt zwischen Mountainbiker*innen und Wanderer*innen, die manchmal kurze Sicht der Jäger und auch des Naturschutzes oder ein reges Desinteresse der Kommunen. Wenn man es aber schafft, offen für die Bedürfnisse und Ansprüche der anderen zu sein, ist der erste Schritt in die richtige Richtung schon getan.

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Weshalb ist die Legalisierung von Trails eurer Meinung nach gut für die Natur? Inwiefern seht ihr euch in der Verantwortung gegenüber Natur und anderen Mitmenschen auf dem Trail?

Der Mountainbike-Sport ist in Deutschland nicht mehr wegzudenken und gewinnt auch aus Tourismus-Sicht an Bedeutung. Da ist es wichtig, eine legale und vernünftige Plattform für diesen Sport zu schaffen. Aus unserer Sicht gilt es, den Wildbau, der oft ohne jegliche Rücksicht auf Flora und Fauna betrieben wird, einzudämmen und in wortwörtliche „kontrollierte Bahnen“ zu lenken. Legale und damit auch vom Forst- und Naturschutzamt freigegebene Trails bringen allen Vorteilen: Sie verlaufen in naturverträglicher Weise durch weitgehend unproblematisches Gelände, werden gut gepflegt und beschildert, sind daher sicher und bieten so viel Spaß.

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Wie ordnet ihr den andauernden Streit zwischen Wanderer*innen und Mountainbiker*innen ein? Bietet der Wald genügend Platz für beide Gruppen und habt ihr hier auch bereits Erfahrungen sammeln können?

Der Streit war lange in unserer Region omnipräsent – neben Beschimpfungen wurden u. a. Drahtseile gespannt, Sperrungen aus Holz, ernstzunehmende Fallen auf den Trails gebaut, gleichzeitig aber auch Verbotsschilder demontiert und auf stark frequentierten Wanderwegen „gewildert“. Jedoch gibt es auch positive Entwicklungen. Es steigen immer mehr Leute aufs (E-)Bike, dadurch steigt das Verständnis der Leute für Trails. Der Wald bietet definitiv genügend Platz für alle und bei uns wird über die ersten „Shared Trails“ gesprochen.

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Was wünscht ihr euch für die Zukunft? Für euch als Community und auch generell für die MTB-Szene?

Natürlich wünschen wir uns weniger Bürokratie – was in unserem Land aber Utopie ist. Daher wünschen wir uns mehr ernsthaftes Interesse und Mitwirken an dem Thema Legalisierung, aber noch mehr, dass bei all den Hürden der Spaß nicht abhandenkommt – also auch mehr Gelassenheit an allen Fronten.

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Mehr zu den Trailbuildern findet ihr auf der Instagram-Seite von Moe Moea. Und wer mehr zu unserer neuen Sommer / Herbstkollektion erfahren möchte, darf natürlich auch unsere Website besuchen: www.gorewear.com. Hier findet ihr alles von Jacken und Jerseys, bis hin zu Hosen, Shorts und Handschuhen. Die Kollektion bietet bis ins letzte Detail durchdachte Produkte, die einen Unterschied machen, der spürbar ist. Für abenteuerlustige Trailrider, die sich ihren eigenen Weg bahnen.

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