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Ghost SL AMR X 5.9 AL im Test
Der Wolf im gelben Schafspelz?

Ghost SL AMR X 5.9 AL im Test: In Zeiten von mattschwarzen Bikes mit mattschwarzen Aufklebern und mattschwarzen Komponenten tanzt das Ghost SL AMR X aus der Reihe. Im quietschgelben Rahmen des Enduro-29ers steckt ein Cane Creek Inline Coil-Dämpfer – und dieses spannende Gesamtpaket gibt es bereits für 2.599 € zu kaufen. Wie schlägt sich das SL AMR X gegen die Konkurrenz? Wir haben es getestet!

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Steckbrief: Ghost SL AMR X 5.9 AL

EinsatzbereichEnduro
Federweg150 mm/145 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialAluminium
Gewicht (o. Pedale)15,4 kg
RahmengrößenS, M, L, XL
Websitewww.ghost-bikes.com
Preis: 2.599 Euro

Als „Smart Ass-Alleskönner mit der X-Tra Portion Abfahrtsspaß” bezeichnet Ghost das SL AMR X auf der eigenen Website. Wer sich unter dieser etwas sperrigen Bezeichnung nicht so wirklich etwas vorstellen kann, dem hilft ein Blick ins Angebot der Bikeschmiede aus Waldsassen. Die SL AMR-Serie soll der vollgefederte Allrounder der Ghost-Bikes sein – und das X hinter AMR deutet an, dass es sich hierbei nicht um ein gewöhnliches SL AMR handelt. Wieso das so ist, wird schnell deutlich: Das 29er mit 145 mm Federweg am Heck setzt auf den außergewöhnlichen Cane Creek Inline Coil-Dämpfer mit Climb Switch. Dieser soll dem Hinterbau noch mehr Performance entlocken und aus dem SL AMR X einen Wolf im Schafspelz machen. Erhältlich ist neben der Carbon-Version seit gut einem Jahr auch ein Aluminium-SL AMR X, das für günstige 2.599 € den Besitzer wechselt. Wie viel Wolf steckt tatsächlich im gelben Schafspelz?

LaufradgrößeFederweg vorneFederweg hintenGewichtPreis
Commençal Meta AM 29 Essential29"170 mm160 mm15,52 kg2.999 €
Ghost SL AMR X 5.9 AL29"150 mm145 mm15,36 kg2.599 €
Nukeproof Mega 290 Comp29"160 mm155 mm15,46 kg2.499 €
Radon Swoop 9.029"170 mm170 mm14,54 kg2.999 €
Trek Slash 829"160 mm150 mm14,10 kg2.999 €
YT Capra 29 AL Comp29"160 mm160 mm15,00 kg2.999 €
# Das Ghost SL AMR X tanzt aus der Reihe - das liegt nicht nur an der auffällig-gelben Lackierung, sondern in erster Linie am Coil-Dämpfer, der die 145 mm Federweg am Heck kontrolliert. Für 2.599 € wechselt die Aluminium-Variante des Ghost SL AMR X den Besitzer.
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Geometrie

Ghost bietet die Aluminium-Variante des SL AMR X in den vier Größen S, M, L und XL an. Während ein Großteil der Geometrie-Werte von der schon länger erhältlichen Carbon-Version übernommen wurden, gibt es beim Lenkwinkel einen wesentlichen Unterschied: Dieser liegt nun bei 65,5° – das ist zwar nicht extrem flach, aber immerhin 1,5° flacher als der Lenkwinkel des Carbon-SL AMR X. Auch sonst findet man keine zu radikalen Werte am Ghost-Enduro: Die Kettenstreben sind mit 438 mm moderat lang, das Tretlager ist um 30 mm abgesenkt und der Sitzwinkel beträgt 74°. Der Reach fällt eher kurz aus: Mit 446 mm in Größe L hat das SL AMR X den kürzesten Reach-Wert in unserem Testfeld. Erhältlich ist das Ghost SL AMR X in den vier Größen S, M, L und XL.

RahmengrößeSMLXL
Sitzrohrlänge420 mm460 mm480 mm500 mm
Oberrohrlänge569 mm595 mm621 mm655 mm
Steuerrohrlänge100 mm105 mm110 mm120 mm
Lenkwinkel65,5°65,5°65,5°65,5°
Sitzwinkel74°74°74°74°
Kettenstrebenlänge438 mm438 mm438 mm438 mm
Tretlagerabsenkung30 mm30 mm30 mm30 mm
Radstand1157 mm1183 mm1209 mm1243 mm
Reach398 mm422 mm446 mm476 mm
Stack609 mm615 mm619 mm628 mm
# Das dezente Design auf dem Oberrohr zeigt, wo das Ghost hingehört: In die Berge! - Im Vergleich zur schon länger erhältlichen Carbon-Version ist der Lenkwinkel um 1,5° flacher und liegt bei 65,5°. Insgesamt ist die Geometrie des SL AMR X aber vergleichsweise konservativ: In unserem Test ist das gelbe Ghost das kürzeste Bike. Erhältlich ist es in vier Größen von S bis XL.

Ausstattung

Mit einem Preis von 2.599 € ist das Ghost SL AMR X 5.9 AL das zweitgünstigste Bike in unserem Test, bietet aber das wohl auffälligste Feature aller Kandidaten: Der schwarz-goldene Cane Creek Inline Coil-Dämpfer mit Climb Switch sticht sofort ins Auge, tanzt aus der Reihe und suggeriert eine sehr gute Abfahrtsperformance. Auch die restliche Ausstattung ist durchaus sinnvoll gewählt: Der SRAM GX Eagle-Antrieb bietet eine ausreichend hohe Bandbreite, Magura MT Thirty2-Bremsen sollen für die nötige Verzögerung sorgen und die Kombination aus DT Swiss M1900-Laufrädern und breiten Maxxis Minion-Reifen ist sehr bewährt. An der Front des Ghosts befindet sich ein weiterer Ausreißer: An allen anderen Bikes im Testfeld sind RockShox oder Fox-Federgabeln verbaut – Ghost setzt hingegen auf eine SR Suntour Aion mit 150 mm Federweg.

# Der Cane Creek Inline Coil-Dämpfer soll ein besonders feinfühliges Ansprechverhalten bieten - dank Climb Switch-Hebel lässt er sich für längere Anstiege aber auch ruhig stellen.
# Vorne liefert eine Ghost-gebrandete SR Suntour Aion-Federgabel 150 mm Federweg.
# Im Gegensatz zum Heck halten sich die Einstellmöglichkeiten an der Federgabel in Grenzen.
# Auf den DT Swiss M1900-Laufrädern sind breite und griffige Maxxis Minion-Reifen aufgezogen.
# Der kurze Vorbau und der 780 mm breite Lenker stammen von der Eigenmarke Ground Fiftyone.
# Eine SRAM GX Eagle-Schaltgruppe liefert die nötige Bandbreite für steile Anstiege.

Im Detail

Wer ein Faible für möglichst schlichte und farblose Designs hat, der wird sich mit dem Ghost SL AMR X 5.9 AL wohl kaum anfreunden: Leuchtend gelb ist der Aluminium-Rahmen lackiert, auch die Aufkleber auf den Felgen und auf der Federgabel sind farblich genau abgestimmt. Dekore auf der Unterseite des Oberrohrs deuten jedoch an, für welches Gelände das Fahrrad eigentlich gebaut ist: Die Berge! Die Linienführung des Aluminium-Rahmens ist eher schlicht, die Silhouette weiß zu gefallen.

Das Herzstück des Ghost SL AMR X ist natürlich der goldene Cane Creek Inline Coil-Dämpfer. Ghost war die erste Firma, die konsequent auf Coil-Dämpfer an ihren eher kurzhubigen Bikes gesetzt hat, um die Performance des klassischen 4-Gelenk-Hinterbaus zu maximieren. Ein besonderes Detail am auffälligen Dämpfer ist der kleine Hebel, der bei Cane Creek passenderweise auf den Namen Climb Switch hört. Der kleine Helfer ist bereits von den Luft-Dämpfern von Cane Creek bekannt und wirkt sich auf die Low Speed Druck- und Zugstufe aus. Das soll auf längeren Anstiegen für Ruhe am Heck sorgen. Wer denkt, dass Coil-Dämpfer unweigerlich mit einem hohen Gewicht einhergehen, der liegt damit nicht ganz richtig. Dank leichter Cane Creek Valt-Feder hält sich das Zusatzgewicht des Dämpfers in Grenzen. Mit einem Gesamtgewicht von 15,36 kg in Größe L ist unser Testbike zwar kein Leichtgewicht, landet in unserem Vergleichstest aber zumindest im Mittelfeld.

# Der Cane Creek Inline Coil CS-Dämpfer bietet vielfältige Einstellmöglichkeiten, was durchaus herausfordernd sein kann - deutlich simpler ist hingegen der Climb Switch: Legt man den kleinen Hebel um, kann man in längeren Anstiegen ein Wippen des Hecks effektiv unterbinden.
# Das X im Namen deutet an, dass diese Version des SL AMRs vor allem für den Abfahrtsspaß konzipiert ist. Das Design des Aluminium-Rahmens ist klar und kantig.
# Kurz hinter dem markanten Steuerrohr wandern alle Kabel ins Innere des Hauptrahmens. Dort klappern sie leider recht deutlich hörbar.
# Das Tretlager wird direkt in den Rahmen des Ghost SL AMR X gepresst.
# An der Carbon-Version ist sie dran, am Alu-Bike fehlt sie leider: Die ISCG-Aufnahme.

Alle Kabel laufen knapp hinter dem markant geformten Steuerrohr ins Innere des Rahmens. Auch durch den Hinterbau laufen der Schaltzug und das Bremskabel. Im vorderen Rahmendreieck befindet sich Platz für einen Flaschenhalter, das Tretlager wird in den Aluminium-Rahmen reingepresst. Neu ist seit dem letzten Jahr der Umlenkhebel, den Ghost AMR Rocker nennt.  Ein schönes Detail sind die in die Rahmen-Hardware eingelaserten Drehmomente. Weniger schön ist der Schutz des Hinterbaus: Statt auf integrierte Gummi-Protektoren verwendet Ghost am SL AMR X AL einen recht kurzen Neopren-Schutz mit Velcro-Befestigung. Auch die Tatsache, dass sich am Alu-Ghost im Gegensatz zur Carbon-Version keine ISCG-Aufnahme befindet, sorgt für Verwunderung und will nicht so recht zum angedachten Einsatzzweck passen. Fans von altertümlichen Lösungen werden sich aber für die Möglichkeit, einen Umwerfer zu montieren, freuen.

Auf dem Trail

Bevor man sich aufs neue Bike schwingt, muss man zunächst ein passendes Setup finden. Das gestaltet sich am Ghost SL AMR X komplizierter als an den anderen Bikes in unserem Vergleichstest. Zunächst muss man die passende Federhärte für den Cane Creek Inline Coil CS-Dämpfer finden – der Federhärten-Finder auf der Ghost-Website schafft hier Abhilfe. Doch dann fängt der Spaß erst an: Am Inline Coil CS lassen sich extern sowohl High- und Low Speed-Druckstufe als auch High- und Low Speed-Zugstufe anpassen. Hier kommt die Dialed-App von Cane Creek ins Spiel, die derzeit via iTunes oder den Google Play Store erhältlich ist. Nachdem man in der hilfreichen App alle Daten eingegeben hat, wird von Cane Creek das passende Setup vorgeschlagen. Trotzdem muss man sich hier deutlich intensiver mit der Materie auseinandersetzen, als es an anderen Bikes mit weniger komplexen Dämpfern der Fall ist. Die Ghost-gebrandete SR Suntour Aion-Federgabel lässt sich ungleich simpler einstellen: Neben dem passenden Luftdruck kann man hier lediglich die Zugstufe und die Druckstufe verstellen.

# Bergauf nimmt man eine zentrale Sitzposition ein und kann gemütlich auch längere Anstiege erklettern - das Heck verhält sich auch ohne umgelegten Climb Switch-Hebel relativ ruhig. Auf kurzen Zwischensprints wirkt das gelbe Bike aber recht träge.
# Auf flachen Trails liegt das Heck des Ghosts sehr satt und das Bike lässt sich präzise durch Kurven zirkeln.
# Mit etwas Nachdruck ist es kein Problem, das gelbe Gerät in die Luft zu befördern.

Mit dem passenden Setup kann man dann endlich den ersten Uphill in Angriff nehmen. Direkt fällt auf, dass die Sitzposition eher kompakt ausfällt: Insgesamt ist das Ghost eher auf der kurzen Seite. Die moderat langen Kettenstreben sorgen für eine ausgewogene Gewichtsverteilung bergauf, sodass man bequem die Höhenmeter erkurbeln kann und nicht an jeder kleinen Wurzel darauf achten muss, sein Gewicht aktiv nach vorne zu verlagern. Der Cane Creek Inline Coil CS-Dämpfer lässt sich dank Climb Switch ruhigstellen – auch ohne umgelegten Hebel bleibt das Heck des Ghost SL AMR X AL verhältnismäßig ruhig, solange man auf einen runden Tritt achtet. Das eher hohe Gesamtgewicht und die breiten und griffigen Maxxis-Reifen, die bergauf einen entsprechenden Rollwiderstand haben, verhindern jedoch, dass aus dem gelben Wolf im Schafspelz eine Bergziege wird.

Bergab fühlt sich das Ghost SL AMR X kompakter und handlicher an als die Konkurrenz im Vergleichstest. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn der gelbe Alu-Flitzer hat gut zwei Zentimeter weniger Federweg als die meisten anderen Bikes im Testfeld – und bekanntlich lässt sich Federweg nur durch noch mehr Federweg kompensieren. Das Heck funktioniert bergab sehr gut: Feinfühlig werden kleine Schläge weggefiltert, ohne dass das SL AMR X tief im Federweg versacken würde. Kleine Wurzeln und Wellen nutzt man gerne als Absprünge, wenngleich das SL AMR X nicht das aktivste Rad ist. Aufgrund der kompakten Geometrie muss man zwar Abstriche bei der Laufruhe in Kauf nehmen, kann das Bike aber verhältnismäßig leicht von Kurve zu Kurve werfen. Das macht das Ghost SL AMR X zu einem spaßigen Begleiter in moderatem Gefälle.

# Auf ruppigen Untergründen kann die Federgabel nicht mit dem guten Heck mithalten: Die SR Suntour Aion fühlt sich überdämpft an und liefert viel Feedback an die Hände - den anderen Bikes im Vergleichstest muss das Ghost SL AMR X hier den Vortritt lassen.
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# Die kurze, kompakte Geometrie macht das Ghost SL AMR X zu einem eher verspielten und agilen Bike - diese Agilität wird etwas durch das Gewicht getrübt.

Bei zunehmender Geschwindigkeit und steigender Größe der Hindernisse haben sich vor allem die Federgabel und die Bremsen als das limitierende Element erwiesen. Die Magura MT Thirty2 setzt auf die Kombination aus vier Kolben vorne und zwei Kolben hinten. Das bedeutet auch: Bremsleistung satt vorne, aber leider nur wenig Power am Heck. Vor allem ist es aber die SR Suntour Aion-Federgabel, die auf harten Abfahrten den Eindruck trübt. Sie fühlt sich insgesamt überdämpft an und reagiert weder auf kleine noch auf große Schläge besonders sensibel. Außerdem gibt sie laute Geräusche von sich. Insbesondere im direkten Vergleich mit den Gabeln von RockShox und Fox, die an den anderen Bikes im Testfeld verbaut sind, wird der Unterschied deutlich. Da auch die Geometrie eher auf der kurzen Seite ist, muss man bei hohen Geschwindigkeiten und auf anspruchsvolleren Trails zwangsläufig mindestens einen Gang rausnehmen. Das ist schade, weil das Heck durchaus das Potenzial für mehr hat.

Das ist uns aufgefallen

# Eine Zeitreise in die Vergangenheit: Der Kettenstrebenschutz funktioniert, wirkt aber etwas aus der Zeit gefallen.
# Die JD Dropper Post funktioniert an sich problemlos, bietet aber leider nur 115 mm Verstellweg. - Das ist deutlich zu wenig.

Im Vergleich

Das Ghost SL AMR X 5.9 AL tanzt im Vergleich zum restlichen Testfeld am meisten aus der Reihe. Das liegt einerseits am interessanten Coil-Dämpfer, aber auch an der Geometrie, die auf der konservativen Seite ist, und am reduzierten Federweg. Auf flacheren Trails macht das SL AMR X viel Spaß und bietet ein ausgewogenes Fahrverhalten. In steilem Gelände muss es aber der Konkurrenz den Vortritt lassen. Das liegt nicht unbedingt am wenigen Federweg, sondern in erster Linie an der Federgabel, die nicht mit Lyrik, Yari und 36 mithalten kann. Auch die Geometrie kann dieses fehlende Sicherheitsempfinden nicht kompensieren. Gleichzeitig ist das Ghost SL AMR X 5.9 AL etwa 1 kg schwerer als das Trek Slash 8, das insgesamt der deutlich bessere Allrounder ist, und als das Radon Swoop 9.0, das dem Ghost bergab um die Ohren fährt. Aber: Mit einem Preis von 2.599 € ist das SL AMR X auch 400 € günstiger als die meisten Bikes im Test – und dieses Geld lässt sich schließlich sehr gut in neue Komponenten oder einen spaßigen Bike-Urlaub investieren.

Fazit – Ghost SL AMR X 5.9 AL

Ein Wolf im Schafspelz ist das Ghost SL AMR X 5.9 AL nicht ganz – dafür muss man gerade auf steilen, schnellen Abfahrten zu viele Kompromisse eingehen. Trotzdem ist das Aluminium-SL AMR X ein spannendes Bike, das für all diejenigen konzipiert ist, die sich genau mit der Materie auseinandersetzen wollen, ohne dass die neuste Anschaffung direkt ein riesiges Loch ins Portemonnaie reißt. Tauscht man diverse Komponenten aus, dann bekommt man ein durchaus potentes und auffälliges Bike für die Trail- und Enduro-Hatz.

Pro / Contra

Pro

  • attraktiver Preis
  • auffälliger Cane Creek Inline Coil CS-Dämpfer
  • gute Hinterbau-Funktion

Contra

  • vergleichsweise kompliziertes Setup
  • Federgabel und Bremsen kommen ans Limit
  • Detaillösungen
# Insgesamt ist das Ghost SL AMR X in der Aluminium-Version ein spaßiger und spannender Begleiter, der aus der Masse heraussticht - wer bereit ist, sich mit dem komplexen Dämpfer am Heck genauestens auseinanderzusetzen, der wird mit einem gut funktionierenden Fahrwerk belohnt. Leider sind die Federgabel und einige Detaillösungen nicht ganz auf der Höhe der Zeit.

Hier findest du alle weiteren Artikel unseres Enduro-29er-Vergleichstests:


Testablauf

In unserem 29″ Enduro-Vergleichstest mussten sich alle sechs Bikes im Testfeld mehrere Monate lang auf verschiedensten Strecken beweisen. Jedes Bike wurde von mehreren Fahrern getestet. Neben ausgiebigen Touren mit vielen Höhenmetern, die aus eigener Kraft erkurbelt wurden, mussten die Kandidaten im Test auch an Shuttle-Tagen im direkten Vergleich gegeneinander antreten, um die Unterschiede zwischen den verschiedenen Bikes möglichst genau zu erfahren. Getestet wurden alle Räder in der Serienausstattung.

Hier haben wir das Ghost SL AMR X 5.9 AL getestet

Tester-Profil: Arne Koop
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 87 cm
Oberkörperlänge 67 cm
Armlänge 63 cm
Gewicht 74 kg
Arne ist seit 2010 auf dem Mountainbike unterwegs. Am liebsten scheucht er Enduro- oder Trailbikes auf ruppigen, natürlichen Trails bergab. Wenn sich die Gelegenheit bietet, springt er jedoch auch gerne mal aufs Downhill-Bike oder dreht eine Runde mit dem Rennrad.
Fahrstil
sauber, hohes Grundtempo
Ich fahre hauptsächlich
Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
Vorlieben bei der Geometrie
geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

Tester-Profil: Gregor Sinn
Körpergröße 183 cm
Schrittlänge 85,5 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 73 kg
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Downhill- und Enduro-Bikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz.
Fahrstil
verspielt
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe
Vorlieben bei der Geometrie
hinten nicht zu kurz, vorne geräumig, Lenkwinkel nicht zu flach

Tester-Profil: Moritz Zimmermann
Körpergröße 186 cm
Schrittlänge 85 cm
Oberkörperlänge 61 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 93 kg
Moritz ist seit vielen Jahren auf dem Mountainbike unterwegs – vor allem auf Enduro- und Trailbikes, gerne aber auch im Bike Park.
Fahrstil
Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
Ich fahre hauptsächlich
Trail, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
Vorlieben bei der Geometrie
mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

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