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Schnee auf über 2300m
Schnee auf über 2300m
Zum Glück mussten die Fahrer nicht in den Schnee
Zum Glück mussten die Fahrer nicht in den Schnee
Eines der schönsten Rennen was die Aussicht betrifft
Eines der schönsten Rennen was die Aussicht betrifft
Ein letztes mal sich zum Frühstück zwingen
Ein letztes mal sich zum Frühstück zwingen
Dick eingepackt sind die Damen
Dick eingepackt sind die Damen
Anne und Lisi versuchten nochmal alles..
Anne und Lisi versuchten nochmal alles..
Bei Michal und Tobi ist es am Berg ein ungleiches Duell
Bei Michal und Tobi ist es am Berg ein ungleiches Duell
Beide freuen sich die 6 Tage überstanden zu haben
Beide freuen sich die 6 Tage überstanden zu haben
Das Damen Team schafft es am Ende auf den 4. Gesamtrang
Das Damen Team schafft es am Ende auf den 4. Gesamtrang
Fast wie bei Olympia
Fast wie bei Olympia
Total Ausgepowert
Total Ausgepowert
Wird die Medaille einen Ehrenplatz bekommen?
Wird die Medaille einen Ehrenplatz bekommen?
Finisher 2016
Finisher 2016
Anne und Lisi liegen sich nach den Strapazen in den Armen
Anne und Lisi liegen sich nach den Strapazen in den Armen
Total ausgepumpt im Ziel
Total ausgepumpt im Ziel
Auch Profis freuen sich über die Finisher-Medaille
Auch Profis freuen sich über die Finisher-Medaille
Die wohl verdiente Belohnung für das Team
Die wohl verdiente Belohnung für das Team
Die Sachen sind gepackt, das war das Swiss Epic 2016
Die Sachen sind gepackt, das war das Swiss Epic 2016

Eine letzte Etappe wartete noch auf die Athleten, wirklich ernst nimmt sie keiner mehr. Ja, es wird noch einmal weh tun, ja es wird wieder nass, ja es wird wieder kalt.

Das Frühstück wird zur Routine, zwei Stunden vor dem Start sammeln sich so langsam alle vor dem Wohnmobil und jeder versucht so gut es geht noch einmal etwas in sich hinein zu stopfen. Nicht weil man Hunger hätte, sondern nur weil man weiß, dass es sonst noch früher noch länger weh tut. Wie froh alle sind, dass es am Ende nur zwei Tage Regen und Kälte waren, spürt man bei jeder Bewegung. Schuhe von gestern? Klitschnass. Da hilft auch der Heizstrahler nicht, vor dem in schöner Regelmäßigkeit die nassen Klamotten ausgetauscht werden. Wie gut, dass es fünf Tage trocken war und die Räder, noch die Athleten zu viel unter schlechtem Wetter leiden mussten.

Schnee auf über 2300m
# Schnee auf über 2300m
Zum Glück mussten die Fahrer nicht in den Schnee
# Zum Glück mussten die Fahrer nicht in den Schnee
Eines der schönsten Rennen was die Aussicht betrifft
# Eines der schönsten Rennen was die Aussicht betrifft
Ein letztes mal sich zum Frühstück zwingen
# Ein letztes mal sich zum Frühstück zwingen

Es heißt also noch einmal aufstehen, der Veranstalter hat schon am Vorabend angekündigt, dass es wohl echt kalt werden würde. Wie kalt soll es schon werden. Achso, Schnee. Naja gut, dann wird’s eben richtig kalt. So kalt, dass am Vorabend die letzte Etappe gekürzt werden muss. Es sollte eigentlich bis auf knapp 2700m gehen, aber bis 2300m könnte es schneien. Schön blöd. Die Strecke wird um einige wenige Kilometer gekürzt, der höchste Punkt liegt jetzt bei 2200m, sollte sich also ausgehen. Soviel sei vorweg genommen, Schnee war am letzten Tag dann auch nicht das Problem.

„Wie lange müssen wir jetzt heute eigentlich nochmal?“ Nach der ersten Tasse Kaffee am Morgen beginnen doch alle darüber nachzudenken, was sie heute erwartet. So ganz genau weiß es dann aber auch niemand, denn mit der Streckenkürzung gibt es doch die ein oder andere Überraschung. Die Eckdaten am Vorabend lauteten 39km, 1800hm für die Swiss Epic, für die Flow Kategorie beginnt der Tag 30 Minuten später und mit einem Lift.

Ganz so kalt wie am Vorabend angekündigt war es dann mit der Temperatur doch nicht, der Regen tat aber sein Übriges und alle starteten mit dicken Handschuhen, Überschuhen, Mützen unter dem Helm und dicken Jacken.

Dick eingepackt sind die Damen
# Dick eingepackt sind die Damen
Anne und Lisi versuchten nochmal alles..
# Anne und Lisi versuchten nochmal alles..

Pünktlich zum Start wurde es auch noch einmal nass und alle waren froh, dass die Etappe mit einem Anstieg begann. Michal und Tobi kürzten mit dem Lift, nach einem professionellen Warumup auf der Rolle, den ersten Berg ab und trafen oben wieder auf die Damen. Diese Besonderheit gibt es wohl wirklich nur beim Swiss Epic.

Mehr oder weniger gemeinsam kämpften sie sich den Rest des Berges nach oben, zu dem Zeitpunkt hatten die Ladies schon die ersten 700hm in den Beinen. Die Jungs konnten heute noch einmal einen auspacken und auch am letzten Tag den zweiten Rang nach Hause bringen und den zweiten Gesamtrang absichern.

Bei Michal und Tobi ist es am Berg ein ungleiches Duell
# Bei Michal und Tobi ist es am Berg ein ungleiches Duell

Die letzte Etappe war tendenziell eher nicht so spektakulär wie die an den Tagen vorher. Dennoch machte der Veranstalter aus dem schlechten Wetter und der verkürzten Wegführung definitiv noch das Beste und es kam auch heute kein Zweifel an der Organisation auf.

Beide freuen sich die 6 Tage überstanden zu haben
# Beide freuen sich die 6 Tage überstanden zu haben

Bei den Damen war die Luft zum Ende hin raus und die Schmerzen wurden mehr und mehr. Überall. Rang fünf am letzten Tag und Rang vier gesamt standen am Ende zu Buche. Aber was bleibt nach einem Rennen über sechs Tage mit echt vielen Kilometern und Höhenmetern übrig? Schmerzen, im ersten Moment vor allem Schmerzen. Michal beschrieb es im Ziel recht treffend: „Keine Ahnung, warum die sich nach dem Rennen alle gefreut haben. Alle haben sich umarmt oder HighFive gegeben. Ich wollte nur weinen und in mein Bett.“ Rückblickend bleibt aber dann doch noch viel mehr hängen. Ein Rennen mit den wohl beeindruckendsten Ausblicken die man in den Alpen haben kann, Trails die sonst zum Teil für Biker gesperrt sind und jede Menge Erlebnisse und Grenzerfahrungen mit seinem Teamkollegen, die man wohl lange Zeit nicht vergessen wird. Fünf Tage mit strahlendem Sonnenschein, den am Vortag vor dem Rennen niemand erwartet hat.

Aber das wirkliche Fazit erlaubt vor allem eines: Zwei Enduropiloten haben bewiesen, wie anpassungsfähig sie eigentlich sind. Obwohl sie das ganze Jahr nur auf 3-10 minütige Stages trainieren, haben sie jetzt eine Woche lange ihre Grundfitness unter Beweis gestellt und sich einen respektablen Podiumsplatz erarbeitet, mit dem eigentlich niemand gerechnet hat. Klar konnten sie bergab viel Zeit gewinnen, aber am Ende sieht jedes Etappenprofil doch eher nach Marathon aus.

Michael „das Chamäleon“ Prokop konnte seinem Vielseitigkeitsprofil noch ein Kapitel hinzufügen. Von RB Crashed Ice bis 4Cross, von Enduro bis Marathonetappenrennen, dieser Typ kann einfach alles. Weltmeister wird er vermutlich bei keinem Etappenrennen mehr, aber er ist einfach durch und durch eine Kämpfernatur. Er musste von Tag zu Tag leiden, hasste es abgrundtief bergauf zu fahren, aber ganz ohne Spuren sind die X-Wochen auf Mallorca auf dem Rennrad auch an ihm nicht vorüber gegangen.

Tobi war Michal’s Held. Der sechsfache Telemarkweltmeister ist einfach ein Bewegungstalent durch und durch. Enduro macht er aus dem Stehgreif und als Vorbereitung auf den Winter, an seiner Form und Kondition gab es schon vor dieser Woche keinen Zweifel. Wie souverän er aber die Etappen jeden Tag aufs Neue wegstecken konnte war dann doch beeindruckend. Ein erfahrener Etappenrennfahrer trifft es dazu wohl am besten mit den Worten: „Es ist egal wie fit du bist, leiden musst du immer. Hauptsache du bist 1% fitter als dein Partner.“

Lisi’s Rennen konnte man wohl auch unter das 1% Motto stellen. Sie musste wohl etwas weniger Leiden als ihre Teamkollegin und konnte dem gegenüber vor allem im Downhill profitieren. „Ich wurde von Tag zu Tag schneller bergab, mir blieb aber auch nichts anderes übrig so schnell wie Anne gefahren ist.“ Die gesamte Woche Stand für Lisi unter dem Aspekt Erfahrungen zu sammeln. Egal ob Fahren im Feld und damit ihre Startfähigkeiten verbessern, Downhilltraining ohne Streckenkenntnis oder vor allem all die positiven Erlebnisse mit ihrer Teamkollegin, die sie noch näher zusammenrücken ließen.

Anne bleibt nach der Woche nur die Zusammenfassung, schon am dritten Tag gestorben zu sein. Kein Wunder bei der Vorbereitung und der Ungewissheit ob sie das Rennen überhaupt in Angriff nehmen könnte, geschweige denn zu Ende fahren. Das Leiden war ihr jeden Tag ins Gesicht geschrieben und umso beeindruckter waren alle, dass es zur Rennmitte auf der schwersten Etappe von allen noch einmal so gut ging. Beide Damen konnten voneinander profitieren und von der Herangehensweise der Anderen viel für sich lernen. Auch wenn Rang vier nach vielen Tagen des Leidens nicht nach einem großen Erfolg klingt, war es dennoch eine wichtige Erfahrung für beide, aus der sie viele Lehren für die kommende XCO Saison ziehen können. Vielleicht wartet ja auch einmal wieder ein Etappenrennen auf die beiden…

Das Damen Team schafft es am Ende auf den 4. Gesamtrang
# Das Damen Team schafft es am Ende auf den 4. Gesamtrang

Die Bikes? In beiden Kategorien ohne Fehl und Tadel. Vom ersten bis zum letzten Tag natürlich super gewartet, aber die Mechaniker mussten vor allem Reinigen und zur Wochenmitte einmal Reifen wechseln. Sonst gab es nicht viel zu tun. Das ist natürlich ein gutes Zeichen, zeugt aber auch davon, dass sich vor allem die Athleten zusammen mit den Mechanikern viele Gedanken über den gesamten Aufbau gemacht haben. Trotzdem, eine harte Woche. Und jetzt aber nach Hause.

Das Video von Etappe 5

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Fotos

Fast wie bei Olympia
# Fast wie bei Olympia
Total Ausgepowert
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Wird die Medaille einen Ehrenplatz bekommen?
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Finisher 2016
# Finisher 2016
Anne und Lisi liegen sich nach den Strapazen in den Armen
# Anne und Lisi liegen sich nach den Strapazen in den Armen
Total ausgepumpt im Ziel
# Total ausgepumpt im Ziel
Auch Profis freuen sich über die Finisher-Medaille
# Auch Profis freuen sich über die Finisher-Medaille
Die wohl verdiente Belohnung für das Team
# Die wohl verdiente Belohnung für das Team
Die Sachen sind gepackt, das war das Swiss Epic 2016
# Die Sachen sind gepackt, das war das Swiss Epic 2016

Alle Artikel zum GHOST Factory Racing Team beim Swiss Epic 2016:

Fotos: Marius Maasewerd

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