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Sehr früh ging es heute los. Schon um 8 Uhr war Start, das Frühstück dementsprechend deutlich früher
Sehr früh ging es heute los. Schon um 8 Uhr war Start, das Frühstück dementsprechend deutlich früher
Letzte Vorbereitungen der Räder vor dem Start der Etappe
Letzte Vorbereitungen der Räder vor dem Start der Etappe
Das abendliche Rollout auf der Blackroll ist auch bei den Enduro-Jungs Pflicht
Das abendliche Rollout auf der Blackroll ist auch bei den Enduro-Jungs Pflicht
Das holländische "Problemknie" von Anne Terpstra. Auf der dritten Etappe hat es gut gehalten.
Das holländische "Problemknie" von Anne Terpstra. Auf der dritten Etappe hat es gut gehalten.
Auf- und Abbau des Equipments im Start-/Zielbereich nimmt jeden Tag viel Zeit in Anspruch
Auf- und Abbau des Equipments im Start-/Zielbereich nimmt jeden Tag viel Zeit in Anspruch
Wohnmobil, Teamarea und Massagebank sind dicht gedrängt auf engstem Raum
Wohnmobil, Teamarea und Massagebank sind dicht gedrängt auf engstem Raum
Für Ersatzlaufräder sorgt der Mechaniker auf der Etappe an den Verpflegungsstellen
Für Ersatzlaufräder sorgt der Mechaniker auf der Etappe an den Verpflegungsstellen
Für nötige Reperaturen sollte sich hier das passende Werkzeug finden
Für nötige Reperaturen sollte sich hier das passende Werkzeug finden
Wie im XC-Worldcup sind die Mädels auf leichtem Tune-Material unterwegs
Wie im XC-Worldcup sind die Mädels auf leichtem Tune-Material unterwegs

Für die Fahrer des Ghost Factory Racing Teams stand am vierten Tag des Swiss Epic die Königsetappe an. Für die Enduro-Jungs Michal Prokop und Tobias Müller galt es 70 Kilometer, 1500 Höhenmeter bergauf und 3100 Höhenmeter zu bewältigen, während die XC-Frauen Anne Terpstra und Lisi Osl 25 Kilometer mehr und ganze 3000 Höhenmeter hinter sich bringen mussten. Beide Teams schlugen sich prächtig auf der schwersten Etappe des Etappenrennen durch den Wallis.

Shit – schon wieder Start um 8 Uhr, aber auch kein Wunder bei 90km mit 3000Hm oder in der Flow-Variante mit 70 Kilometern. Wieder einmal bei Traumkulisse aufstehen, nur um die Uhrzeit will nicht so recht Freude darüber aufkommen. Die Vorhersage sagte schon recht früh am Tag Regen voraus: Wenigstens dabei haben sich die Schweizer mal geirrt, auch wenn die Vorhersage sonst immer recht präzise war. Also Frühstück um 6 Uhr für Betreuer und Damen, der schwer geschundene tschechische Endurovertreter gönnt sich noch 15 Minuten mehr Schlaf. Im Athletenmobil stellen zwar alle ihre Wecker, die klingeln dann aber schön parallel, weil alle dank Ohrenstöpsel eh nichts hören und am Ende verschlafen doch alle.

Sehr früh ging es heute los. Schon um 8 Uhr war Start, das Frühstück dementsprechend deutlich früher
# Sehr früh ging es heute los. Schon um 8 Uhr war Start, das Frühstück dementsprechend deutlich früher

Irgendwie schaffen es dann doch alle pünktlich zum Start, nach kurzer Fahrpassage steht die erste Laufeinheit des Tages an. Nicht weil es nicht vielleicht fahrbar wäre, sondern weil der Veranstalter aus Sicherheitsgründen alle Teilnehmer zum Laufen zwingt – gut so. Am meisten freut sich darüber wohl unser 4X Weltmeister Michal Prokop, der läuft eh auch mal beim Endurorennen bergauf‚ weil er „die Abwechslung mag“. Wunderbar! Der gleich Kollege freut sich dann im Anschluss auch, wenn er auf der Asphaltstrasse bergauf sein persönliches Erfolgserlebnis feiern kann: „I was struggeling with 9 km/h in the uphill, but we were EVEN overtaking others. I guess they did only 8 km/h. You know, I was overtaking others in the UPHILL!“

Letzte Vorbereitungen der Räder vor dem Start der Etappe
# Letzte Vorbereitungen der Räder vor dem Start der Etappe

Wir wollten eigentlich nur wissen, ob das hier eine seiner schwereren Aufgaben im Radsport ist: „This is fucking part of my Top 3. You know, it is fun in the downhills and the view is great. But when I would like to take some selfies, I always have in mind that time is running. Beside qualifying for the Olympics and the switch from 4X to Enduro, this is one of the biggest challenges I ever did. Now I am changing from 4-Cross to Marathon, and this is probably the toughest race I´ve ever done.”

Während der 70 km, die am Ende wohl nochmal 5 km Bonus obendrauf hatten, hatten sowohl Tobi als auch Michal wieder genügend Zeit ihr Stärken und Schwächen auszuspielen. Im Falle der beiden konnten sie die Trails wieder mehr als genießen und haben sich vor allem über das doch noch überraschend gute Wetter gefreut. Zur Rennmitte vor dem ersten und einzigen Shuttle/Liftkombination des Tages galt es aber noch 17 km Flachstück auf Asphalt und Schotter zu bewältigen, dabei hatten sie den Zug ihrer Konkurrenten um wenige Sekunden verpasst, Tobi musste somit als Wasserträger herhalten und die 4x-Legende im Schlepptau bis zum Lift motivieren und ziehen: „Tobi is the hero of the day.“ Knapp am Podium vorbei, Rang 4.

Das abendliche Rollout auf der Blackroll ist auch bei den Enduro-Jungs Pflicht
# Das abendliche Rollout auf der Blackroll ist auch bei den Enduro-Jungs Pflicht

Für die Mädels verlief der Tag weniger spektakulär. Während für die Baggyshort-Fraktion „nur“ 70km auf dem Plan standen, hatten die Damen nochmal 25 km extra – und keinen Lift. Epic eben. Beide hatten höllischen Respekt vor der langen und harten Etappe und vor allem schon drei Renntage in den Beinen – und Anne fuhr mit einem angeschlagenen Knie. Zur Überraschung beider hielt sowohl das Knie als auch der Rest. Für Mädels eher ungewöhnlich stimmten beide Loblieder in höchsten Tönen aufeinander an: „Lisi ist einfach nur die perfekte Partnerin. Wir hatten 23 km Anstieg vor uns und sie hat in den letzten Tagen genau herausgefunden, welche Wattwerte wir beide fahren können, um das ideale Tempo für uns beide zu fahren. Ich wollte unten schneller fahren, aber Lisi hat es mir quasi verboten und oben war ich so dankbar, sonst wäre ich wahrscheinlich nicht über die Kuppe gekommen“. Ihre österreichische Partnerin hatte heute vor allem Spaß in den Downhills und hat dann aber im Flachen auch leiden müssen: „In der ersten Abfahrt war ich froh, dass Anne nicht mehr passiert ist. Sie ist beim Überholen gestürzt und dann auch noch auf dem kaputten Knie gelandet und das hat ordentlich geblutet. Im Flachstück hatten wir dann einen guten Zug und wir konnten das Tempo in unserer Gruppe kaum halten, denn da hat ein Mann aus einem Mixed Team ordentlich Druck gemacht und ich habe mir wirklich den nächsten Berg herbei gesehnt. Aber Anne meinte nur: wenn wir jetzt dran bleiben, erholen wir uns später. Also gut.“

Nach knapp sechs Stunden verpassten die Damen – mit einem weiteren vierten Rang – zwar wieder das Podium, aber auf die Fahrzeit bezogen mit denkbar knappen drei Minuten. Es läuft also von Tag zu Tag besser, die Ladies lernen sich noch besser kennen und das holländische „Problemknie“ scheint zu halten. Demgegenüber sieht Lisi eigentlich jeden Tag aufs Neue recht entspannt aus, holt an den Verpflegungszonen die Flaschen für ihre Teamkollegin, leidet dafür in den Downhills und in den Flachpassagen. Teamwork eben und auch Teambuilding. Am Ende wollten wir nur wissen, ob bei diesem Event jetzt die Enduro-Equipe oder die XC-Ladies mehr zu leiden haben. Alles andere hatten wir gar nicht auf dem Schirm, wissen es aber jeden Tag mehr und mehr zu schätzen.

Das holländische "Problemknie" von Anne Terpstra. Auf der dritten Etappe hat es gut gehalten.
# Das holländische "Problemknie" von Anne Terpstra. Auf der dritten Etappe hat es gut gehalten.

Für die Mechaniker, den Physio oder mich selbst ist das hier im Vergleich zu XC-Weltcup oder Enduro World Series vor allem eines: Anders. Schlafen im Wohnmobil macht Spaß, weil es irgendwie etwas von Urlaub vermittelt, bis dann um 05:30 der Wecker klingelt. Dann heißt es aber wie im Fall von heute: Für zwei Betreuer alles abbauen, während die anderen beiden mit den Fahrern am Start sind. Wohnwagen angehängt, Zelt abgebaut und der Umzug von Leukerbad nach Verbier auf den nächsten Campingplatz absolviert. Alles wieder aufgebaut, eingekauft und Mittagessen gekocht. Die Mechaniker kümmern sich um die letzten Details an diversen Bikes (weil z.B. einer für die nächste EWS einen anderen Winkel im AngleSet probieren möchte) und dann kommen schon die Athleten zurück und das eigentliche Alltagsbusiness steht an. Während ich ein paar Zeilen für euch tippe sitzt ein Kollege zu Hause und schneidet aus dem amateurhaften Videomaterial, das wir so zwischendrin mit dem iPhone filmen können, noch ein kurzes Interview zusammen und dann ist schon fast Zeit zum Abendessen. Von wegen Urlaub. Da hilft es mir auch nicht, wenn die Mechaniker von erfahrenen Marathonteams davon berichten, dass die Swiss Epic zum Betreuen noch das einfachste Rennen ist. Na dann, machen wir doch weiter das was wir am besten können. Aber eigentlich, ist es schon geil hier… EPIC eben.

Auf- und Abbau des Equipments im Start-/Zielbereich nimmt jeden Tag viel Zeit in Anspruch
# Auf- und Abbau des Equipments im Start-/Zielbereich nimmt jeden Tag viel Zeit in Anspruch
Wohnmobil, Teamarea und Massagebank sind dicht gedrängt auf engstem Raum
# Wohnmobil, Teamarea und Massagebank sind dicht gedrängt auf engstem Raum
Für Ersatzlaufräder sorgt der Mechaniker auf der Etappe an den Verpflegungsstellen
# Für Ersatzlaufräder sorgt der Mechaniker auf der Etappe an den Verpflegungsstellen
Für nötige Reperaturen sollte sich hier das passende Werkzeug finden
# Für nötige Reperaturen sollte sich hier das passende Werkzeug finden
Wie im XC-Worldcup sind die Mädels auf leichtem Tune-Material unterwegs
# Wie im XC-Worldcup sind die Mädels auf leichtem Tune-Material unterwegs

Alle Ergebnisse findet ihr hier.

Video

Fotos

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Alle Artikel zum GHOST Factory Racing Team beim Swiss Epic 2016:

Fotos: Marius Maasewerd
  1. benutzerbild

    Gastautor

    dabei seit 05/2012

    GHOST Factory Racing Team: Swiss Epic Stage 3 – Die Königsetappe

    Für die Ghost-Fahrer stand auf Etappe 4 der Swiss Epic die Königsetappe an. Für Michal Prokop und Tobias Müller galt es 70 Kilometer, 1500 Höhenmeter bergauf und 3100 Höhenmeter zu bewältigen, während die XC-Damen Anne Terpstra und Lisi Osl 25 km mehr hinter sich bringen mussten.

    Den vollständigen Artikel ansehen:
    GHOST Factory Racing Team: Swiss Epic Stage 3 – Die Königsetappe
  2. benutzerbild

    fivepole

    dabei seit 10/2005

    Vielleicht doch umbenennen in Ghost-news.de?

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