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EWS Rotorua – Saison-Auftakt im Dschungel

Mit dem Rennen in Rotorua starten wir in unsere sage und schreibe siebte volle Enduro World Series-Saison. Es scheint mir noch gar nicht so lange her, dass wir in Punta Ala das erste Mal am Start gestanden haben und doch ist viel Zeit vergangen. Nun hier sind wir also in Rotorua, der Stadt auf der Nordinsel von Neuseeland, in der es dank der geothermischen Aktivitäten ständig nach verrotteten Eiern stinkt und zugleich eine der Top MTB-Destinationen weltweit ist.

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Da wir im Winter wenig auf dem Bike waren, haben wir uns entschieden, schon einige Wochen früher nach Neuseeland zu reisen, um das Verpasste nachzuholen und uns einen Feinschliff für die Saison zu verpassen. In Christchurch und Nelson und mit der Teilnahme am NZ Enduro fanden wir dafür die besten Bedingungen und wir hatten eine super Zeit auf den Trails.

# Yeah, Saison 2019 hat gestartet! Wir starten in unsere siebte EWS-Saison und in die zweite als Norco Twins Racing.
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Ab in den Race-Groove

Kurz vor dem ersten Rennen kommt aber trotzdem etwas Bammel auf und die Nerven spielen verrückt, es dauert halt einfach, bis man wieder richtig im Race-Groove ist. Um diesen etwas anzukurbeln, entschieden wir uns, beim Crankworx Air DH Rennen zu fahren. Das klappte ganz gut und wir konnten unsere Lungen und Beine wieder mal so richtig zum Brennen bringen – was wir den normalen Intervallen als Race-Präperation definitiv vorzogen! Mit einem 8. (Caro) und 9. (Anita) Platz in einem superschnellen Feld ist uns das prima gelungen.

# Die Aussichten in Neuseeland hauen uns immer wieder vom Hocker – Marlborough Sounds
# Rich, unser Mechaniker für den Down Under-Trip, hat uns viel Arbeit abgenommen
# Coffee Time mit den EWS-Koffeinsüchtigen
# Am Mittwoch vor der EWS sind wir beim Crankworx Air DH mitgefahren, Spaß garantiert
# Cécile Ravanel hat trotz ihren schweren Wirbelverletzungen die lange Reise nach NZ auf sich genommen

Typisch für das Rennen in Rotorua beim Crankworx handelt es sich um einen ein Tages-Event mit 5 Stages. Zwei davon im Skyline Park beim Crankworx Eventgelände und weitere drei Stages im Redwood Forest „Whakarewarewa“. Das Training dafür war auf zwei Tage verteilt und somit eine relativ stressfreie Angelegenheit. Wie seit letztem Jahr üblich gibt es nur einen Trainingslauf pro Stage und darum gilt es, sich die Schlüsselstellen gut einzuprägen, im Zweifelsfall hochzuschieben und nochmals zu fahren. Die Trails in Rotorua sind fast alle sehr gut auf Sicht fahrbar und haben einen natürlichen, sehr guten Trailflow, der gut „zu lesen“ ist. Nur auf bei den Skyline Trails mit loosen Offcamber-Trails waren wir uns nicht so sicher, ob das eine gute Idee der Veranstalter war, denn normalerweise wurden wir in Rotorua immer von sintflut-artigen Regenfällen heimgesucht. Da wären diese Trails quasi unfahrbar geworden. Sind sie aber nicht, denn die Wettergötter waren uns dieses Jahr zum ersten Mal gnädig gestimmt! Der Regen, der über Nacht vor dem Rennen gefallen ist, hat den Boden zu ungefähr gleichen Teilen in Herodirt und rutschige Wurzeln verwandelt.

# Zwei hübsche rote Raketen haben wir uns dieses Jahr aufgebaut. Auf dem Norco Range 29 fühlen wir uns wohl
# La Marzocco hat uns eine Maschine nach Rotorua geschickt, an feinstem Kaffee hats nicht gefehlt
# Ein ganz cooles Häuschen habe wir in Rotorua zur Miete gefunden
# Unser Espresso-Maschine wollten wir natürlich auch noch mit anderen teilen …
# Kiwi-Style all the way von Dilly Socks

Das Rennen

Mit einem guten Selbstvertrauen starteten wir also am Sonntagmorgen von der Crankworx-Stage ins Rennen. Anita hat die Augen klar auf Podium gesetzt, wie sie es in Rotorua vor zwei Jahren bereits geschafft hatte. Für mich persönlich war es schon ein Erfolg, das Training schmerzfrei überstanden zu haben – denn drei Wochen zuvor bin ich erst meinen Handgelenksgips losgeworden und deshalb wollte ich mich selbst auch noch gar nicht zu sehr mit Erwartungen unter Druck setzen.

# Wie man sich beim ersten großen Rennen schlägt, weiss man einfach nie so genau … Deshalb ist die Angespanntheit auch einiges größer
# Loam to the dome – die tiefen Staubrillen auf Stage 1 und 5 waren gar nicht so einfach zu bewältigen
# Drop to Flat im unteren Bereich der ersten Stage

Auf der ersten Stage konnten wir beide gut ins Rennen finden und klassierten uns absolut im Rahmen der Top-Fahrerinnen. Wir hatten beide ein gutes Gefühl auf dem Bike und freuten uns auf die weiteren Stages im Redwoods Wald. Denn diese waren etwas von längerer Natur und kamen unseren Stärken etwas mehr entgegen, wie wir glaubten …

# Stage 2, Tumeke, hatte einen großen Spaßfaktor: Sprünge, schnelle Richtungswechsel und verschiedene Bodenverhältnisse
# Stage 3 (Tihi o Tawa – Te Munga) war mit über 12 Minuten die längste der Stages. Den Speed konstant hoch zu halten war echt harte Arbeit mit viel Treten und Pumpen
# Katore – Stage 4 war die Queen-Stage. Oben recht flach und unten viele wilde Drops über Wurzelstöcke. Der Regen hat die Sache noch etwas schwieriger gemacht. Die einen Stellen waren komplett trocken, andere nass und rutschig
# Oft sind die Tracks leicht hängend und mit vielen Richtungswechseln gespickt

Ernüchterung im Ziel

Trotz Fahrfehlern und einigen Missgeschicken fühlten wir uns beide gut auf dem Bike und waren uns eigentlich ziemlich sicher, gut und schnell gefahren zu sein! Der Blick auf die Resultatblätter am Schluss war eher ernüchternd, Anita klassierte sich als 7. und somit nicht wirklich da, wo sie hinwollte in Rotorua.

# Und zack war es schon wieder vorbei! Gut, das erste Rennen aus dem Weg zu haben, auch wenn wir uns etwas mehr erhofft hätten

Ehrlich gesagt war ich schon fast etwas erschrocken mit meinem 14. Platz. Trotz meiner langen Zeit, die ich wegen meiner Handverletzungen nicht biken konnte, fühlte ich mich gut auf dem Bike und hatte noch nicht mal Stürze zu verbuchen. Die technischen Sektionen, bei der es eine Linie zu treffen galt, konnte ich sehr gut absolvieren und eigentlich habe ich mir auch die Lunge aus der Brust pedaliert. Ernüchternd musste ich also feststellen, dass ich wohl doch noch nicht ganz da bin wie ich es mir vorgestellt hatte. Es ist halt trotzdem nicht ganz so einfach, eine Verletzung einfach so zu vergessen.

Der Bremsfinger des Unterbewusstseins hat sich wohl noch etwas zu fest eingeschlichen und mir den Garaus gemacht … Na ja, irgendwo muss man ja wieder einsteigen und ich freue mich schon riesig, diese Woche in Tasmanien schon die nächste Gelegenheit zu bekommen, um wieder zurück in meinen alten Race-Modus zu finden! #allin #sendislife

Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit damit, Australiens Wildlife abzuchecken! Wallabies und Pelikane haben wir schon gesichtet und Schlangen und giftige Spinnen zum Glück noch nicht! ;-)

# Twinning
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