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Gamux Downhill-Prototyp
CNC-gefrästes High Pivot-Bike mit Pinion-Getriebe

Auf dem Downhill World Cup in Les Gets haben wir einen CNC-gefrästen Protoypen von Gamux vor die Linse bekommen. Was direkt auffällt: der Hauptrahmen des Downhill-Boliuden der Schweizer ist aus einem Stück gefräst und setzt außerdem auf einen Pinion-Antrieb. Mehr Infos und eine Antwort auf die Frage, warum schon ein Jahr nach der Präsentation des ersten Downhillers von Gamux ein Prototyp auftaucht, gibt es hier.

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Gamux Downhill-Prototyp: Erste Infos zum CNC-gefrästen Downhiller

Wie es sich für einen Prototyp gehört, gibt es zum Gamux Downhiller noch nicht allzu viele Infos. Immerhin kann sich auch alles schnell wieder ändern. Aktuell rollt das Downhill Bike mit Mullet-Bereifung und einem Manitou Mara-Luftdämpfer gen Tal und nutzt dabei einen Horst Link-Hinterbau mit einer High Pivot-Anlenkung. Angetrieben wird das Bike von einem Pinion-Getriebe, das nicht nur besonders wartungsarm sein soll, sondern auch die gefederte Masse am Hinterrad reduziert und damit die Fahreigenschaften optimieren soll.

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Diashow: Gamux Downhill Prototyp: Horst Link und Pinion Getriebe
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# Das Pinion Getriebe soll die ungefederte Masse reduzieren und für einen tiefen Schwerpunkt sorgen.
# Die Dämpferanlenkung ist beim Prototypen anpassbar.

Keine Schweißnähte, soweit das Auge reicht: Der Hauptrahmen des Prototyps von Gamux ist tatsächlich aus einem Stück gefräst worden. Das hat auch ganz praktische Hintergründe: Aufgrund der coronabedingten Rohstoffknappheit haben die Schweizer einfach auf Rohre verzichtet und fräsen alles Teile des Downhillers jetzt aus einem Block.

# Auch die Ausfallenden können angepasst werden und bieten so Spielraum bei der Geometrie.

Aber nicht nur die Fertigung ist eine Besonderheit. So hat man sich vom VPP Hinterbau vorerst verabschiedet, jetzt wird mit einem eher konventionellen Viergelenker mit Horstlink getestet, der aber mit einem High Pivot-Ansatz inklusive Kettenumlenkung und Manitou Mara Dämpfer daherkommt (Manitou Mara Dämpfer im Test) daherkommt. Hauptsächlich geht es hier laut Gaumux um das Pedalgefühl beim Bremsen ohne Kickback, sowie das beim Einfedern nach hinten wandernde Hinterrad. Grundsätzlich gilt aber: es handelt sich um einen Prototyp, mit dem verschiedene Ansätze getestet werden.

# Der Gripshifter erfordert in Verbindung ...
# ... mit dem Pinion Getriebe vorausschauende Schalten.

Eine weitere Besonderheit ist das verbaute Pinion-Getriebe, was sowohl Vor- wie auch Nachteile besitzen soll. So müssen die Fahrer beim Prototypen mit einem Gripshifter zurechtkommen, der vorausschauende Schaltvorgänge erzwingt. Gerade das Schalten unter Volllast in bestimmten Gängen soll laut Pascal Tinner, einem der schnellen Gründer von Gamux, nicht reibungslos funktioniert. Für die Kinematik des Bikes ist die Schaltung aber großartig. Außerdem nimmt die ungefederte Masse am Hinterrad ab. Hier führen die nicht vorhandene Kassette und das Schaltwerk zu einem erheblichen Gewichtsvorteil.

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# Der Prototyp setzt auf einen Horst-Link Hinterbau mit High Pivot.
# Durch den Verzicht auf Kassette und Schaltwerk wird ungefederte Masse eingespart.

Das Pinion-Getriebe sorgt zudem für einen tiefen Schwerpunkt, der das Bike satt auf der Piste liegen lassen soll. Erfahrung haben die Schweizer mit dem Getriebe schon gesammelt. An ihrem Trail Bike Runi kommt solch ein System optional schon zum Einsatz. Besonders wartungsarm und widerstandsfähig soll es darüber hinaus auch sein.

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Letztes Jahr präsentiert, jetzt schon veraltet?

Erst im letzten Jahr ging der Start der Marke Gamux mit zwei Modellen über die Bühne. Das Downhill Bike Marca und das Trail Bike Runi wurden damals präsentiert. Und jetzt haben die Schweizer schon das nächste Downhill Bike in der Pipeline? Ganz so schnell wird es dann doch nicht gehen. Dass nicht das aktuelle Modell beim World Cup eingesetzt wird, hat einen Hintergrund.

# Auch wenn es sich nur um einen Prototypen handelt ...

# ... wurde der Rahmen fein ausgefräst.

Gamux macht aus der Not eine Tugend – da Teamfahrer Loris Michellod einen Kreuzbandriss erlitten hat und gerade nicht auf höchstem Level performen kann, nutzt man die Gelegenheit, um mit dem Prototyp Daten bei den World Cups für zukünftige Projekte zu sammeln. Die Gelegenheit, auf den offiziellen Strecken zu testen, kommt so schnell nicht wieder und gute Ergebnisse sind aktuell nicht realistisch – was eben keinesfalls heißen soll, dass man in Zukunft nicht wieder auf den aktuellen Boliden zurückkehrt, um dann wieder bei 100 % Gesundheit anzugreifen.

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