Am vorletzten Wochenende fand in Oberndorf in Tirol das Future Bike Festival statt. Ein von der Radunion St. Johann und der Bikeacademy von Kurt Exenberger organisiertes Event, bestehend aus Cross Country-Wettbewerben am Samstag und Downhill-Rennen am Sonntag sowie weiteren Events. Tommy, als Rennbetreuer seiner beiden Söhne, beide für ION Bike und Earlyrider Bikes unterwegs, war ebenfalls vor Ort. Lest hier seinen Rennbericht.
Hallo liebe Leute, Kids-Rennen? Auf den OD Trails in Oberndorf? Während unseres Camping-Urlaubs? Dazu noch schönes Wetter in Österreich? Wir kommen! So hieß es, während wir noch im sonnenverwöhnten Finale Ligure zwischen Trails, Meer, Pizza und Gelato hin und her hüpften.
Und da es auch ein U5-Kinderrennen im Cross Country geben sollte, war es umso mehr ein Grund, dort teilzunehmen, weil dadurch unser Kleinster endlich auch mal ein Rennen fahren durfte – so wie er es immer bemängelt hatte, als nur der große Bruder in Rabenberg (wir berichteten vom Rennen: Funduro U9 Rennbericht) an den Start gehen konnte.
Rund um das Future Bike Festival
So wurden im XCO die Klassen U5 bis U17 männlich sowie weiblich ausgetragen und im Downhill U7 bis U17 männlich sowie weiblich. Ergänzt wurden die beiden Tage noch durch verschiedene Side Events wie Sprint, Trackstand, Bunny Hop oder Whip Off-Contest, welche allesamt zu einer Extrawertung, dem King oder der Queen of Future Bike Festival, zusammengefasst wurden. Die Organisatoren hatten sich also viel ausgedacht und auch viel in eine ordentliche Vorbereitung gesteckt, zu der auch ein schönes Booklet gehörte, in welchem alle Details wie Events, detaillierte Streckenbeschreibung, Event Area sowie Infos zu den Örtlichkeiten der Parkplätze noch mal schön zusammengefasst waren. Dieses Booklet gibt’s auf der Homepage der Radunion noch mal nachzulesen: Future Bike Festival.
Um also an dem Event teilzunehmen und noch ein paar entspannte Tage vor dem Rennen zu haben, sind wir am Mittwoch von dem Rennwochenende angereist. Auf einem Campingplatz, der zwischen St. Johann und Oberndorf (Veranstaltungsort) liegt, haben wir uns in herrlicher Alpenkulisse und mit dem stetigen Blick auf das Kaisergebirge niedergelassen.
Neben den umfangreich gestalteten OD Trails in Oberndorf, auf welchen das Rennen stattfinden sollte, gibt es in St. Johann auch noch einen neu angelegten Trail, beginnend von der Mittelstation der Harschbichlbahn, zu dessen Start man entweder mit der Harschbichlbahn selber oder auf Asphalt/Forstweg mit dem Rad gelangt.
Der Trail selber geht anschließend nach St. Johann runter. Die oberen zwei Drittel sind rot markiert, das untere Drittel blau. Unserem Empfinden nach unterscheiden sich diese beiden Bereiche nicht großartig. Für unseren ganz Kleinen mit seinen knapp 4 Jahren waren im gesamten Trail (auch im blauen Bereich) 3-4 kurze steile Stellen dabei, bei denen wir geschoben haben. Ansonsten ist der Trail gut gelungen und auch mit E-Bike gut und zügig zu fahren.
Nachdem wir also am Anreisetag den Trail nach St. Johann runter ausprobiert hatten, war am Donnerstag Schlepperliftfahren an den OD Trails angesagt. Das ausgeklügelte Einhängesystem des Schlepperlifts ermöglichte es sogar den Kleinen, alleine hochgezogen zu werden. Die Strecken der OD Trails sind wie bereits erwähnt sehr vielfältig: Aufgrund der nicht allzu langen Streckenlänge sind so mehrere Abfahrten auf dem gleichen Trail möglich, wodurch man schnell die Fortschritte von Jung und Alt sehen kann. Ein perfektes Übungsgelände also. Es gibt eine grüne Line, welche wirklich hervorragend für die ganz Kleinen zu fahren ist, daneben finden sich eine blaue und eine rote sowie eine Jumpline mit verschiedenen Längen an Tables. Auf der roten Line gibt’s dann noch einen Drop sowie ein darauffolgendes Steinfeld. Es können auf den OD Trails also fast alle Facetten des Mountainbikens ausprobiert und geübt werden. Wie immer bei sehr schönem Panorama.
Nun zum Rennablauf. Wie erwähnt war Samstag Cross Country- und Sonntag Downhill-Tag. Ich hatte zuvor aufgrund der fairen Startgebühr beide Kinder für XC als auch für Downhill angemeldet. XC ist dann allerdings schon mal ins Wasser gefallen, weil der Große „keinen Bock“ auf berghoch treten hatte und der Kleine schlicht und ergreifend nicht zweimal so früh aufstehen wollte.
Also haben wir den Samstag entspannt angehen lassen und dem Training und Rennen der XC-Fahrer zugesehen, was nicht weniger spektakulär war. Aufgrund der altersabhängigen, unterschiedlichen Streckenlängen und technischen Raffinessen der Strecke war für die entsprechende Altersklasse ein jeweils angepasst gutes Level geboten. Besonders beeindruckend fand ich, dass bereits die U13 den Drop vor dem Steinfeld als Option vor der wenig längeren Umgehung hatte. Drop mit ausgefahrener Sattelstütze mit über einem Meter Höhe ist auf jeden Fall spannend. Das Training und auch das spätere Rennen an dieser Stelle war auf jeden Fall sehr beeindruckend.
Während den XC-Rennen ging es für Jona, Max und mich zur Anmeldung. Ein kleines Starterpaket bestehend aus einer Tüte mit Startnummer, Kleinigkeiten der Sponsoren des Events sowie das ausgedruckte Booklet zur Veranstaltung brachte kurzzeitig etwas Geschenke-auspacken-Stimmung auf.
Training
Am Sonntag hieß es dann früh aufstehen, da der Start der Trainingsläufe bereits um 8.30 war und jeder zwei Trainingsläufe absolvieren musste, um zum Seeding Run zugelassen zu werden. Der Plan war der, dass ich zuerst mit Max die beiden Trainingsläufe mache und dann mit Jona, im Training waren die Elternteile noch mit auf der Strecke erlaubt. 4 Läufe also innerhalb von einer Stunde. Mit Max, der mit seinen 7 Jahren in der U9-Klasse startete, hatte das sehr gut funktioniert: Die U9 startete von ganz oben, wir konnten die beiden Trainingsläufe zügig abschließen.
Eine kurze Streckenbeschreibung: Direkt nach dem Start ging es in einen Wiesenhang mit zwei Stufen, welcher eigens für das Rennen in den Streckenverlauf genommen wurde und dessen Ausgang ein hängendes Offcamber-Wiesenstück gefolgt von einem kurzen Gegenanstieg auf Schotter bildete, bevor es wieder in den regulären Streckenverlauf der Red Line der OD Trails ging. Von hier an hieß es, Geschwindigkeit durch die reguläre – durch Anlieger, Tables, Step Up, Step Down, Drop, Steinfeld sowie Wurzelpassage durch Waldstück – abwechslungsreich gestaltete Strecke zu machen. Die U9 und die U11 hatten den Drop, das Steinfeld sowie das Waldstück ausgelassen und wurden dafür mit ein paar parallel laufenden extra Anliegern belohnt, bevor es im letzten Drittel der Strecke in das trittlastige Stück hinzu zum Zielbereich ging.
Auch mit unserem Kleinen wären zwei Trainingsläufe notwendig gewesen. Eigentlich kein Problem, da er die Strecke an den Tagen davor bis auf das Holzelement im Mittelteil ziemlich runtergeballert war. Aufgrund eines kleinen Sturzes im Training und der Änderung, dass im Rennlauf nun doch kein Erwachsener mehr hinter dem Kind mitfahren darf, hatte der kleine Mann dann allerdings gesagt, dass er nicht mehr fahren möchte. Auch wenn er dadurch nun doch nicht seinem größten Wunsch, nämlich endlich zusammen mit seinem großen Bruder mal wieder ein Rennen zu bestreiten, nachkommen konnte, war seine Entscheidung, mit seinen fast 4 Jahren nicht in der U7 mitzufahren, sehr vernünftig und für uns Eltern die größte Leistung an diesem Wochenende.
Nach den Trainingsläufen gab es die verpflichtende Fahrerbesprechung, in der noch mal alle Infos zur Strecke und zum Ablauf verkündet wurden.
Seeding Run
Anschließend gings direkt zum Seeding Run. Ein Lauf, der nicht als Qualifikation gilt, um am Finale teilnehmen zu dürfen, jedoch schon mal eine gute Möglichkeit war, auf Zeit seine Leistung auf der Strecke einzuschätzen. Eine Generalprobe quasi. Max war hier gleich als Erster an der Reihe. Auf einer im oberen Teil noch nassen Strecke ließ er es vorsichtig angehen. Im Mittelteil stürzte er leicht, konnte aber noch weiterfahren, sodass er mit einer Zeit von 2 Minuten und 24 Sekunden mit 3 Sekunden Rückstand auf den Ersten auf dem 5. Platz landen konnte. In seiner Klasse fuhren 11 Jungs mit, 3 Sekunden Rückstand bei über 2 Minuten Streckenlänge waren also nicht so viel. Der Umstand, dass die ersten 3 nur wenige Zehntelsekunden auseinander lagen, zeigte allerdings die hohe Leistungsdichte, welche wiederum gegen ein einfaches Finale sprach.
Nach dem Seeding war nun allerdings erst mal 2 Stunden Ausruhen und Relaxen angesagt. Sowohl für Fahrer als auch für Betreuer, also mich, ist so ein Event eine aufregende Sache. Wir kamen also bei Kuchen und Kaffee/Apfelschorle erst mal etwas runter und haben uns ein wenig im Eventgelände umgeschaut.
Finale
Um 13.30 Uhr sollten sich dann alle Fahrer bis U11 am Start der Strecke versammeln. Zuerst startete die U7 weiter unten in der Strecke, bevor dann Max in der U9 aufgrund seines 5. Platzes im Seeding als Fünftletzter an der Reihe war.
Kurz vorher sind wir noch mal die entsprechenden Stellen auf der Strecke durchgegangen. Beim Start war ich immer oben mit dabei, schaute mir diesen an und schwang mich dann aufs Rad und den Berg hinab, um unten im letzten Teilstück der Strecke noch mal anzufeuern. Hier konnte man auch die Moderatoren und die Zeitdurchsagen einwandfrei hören.
Der Start oben war im Eingang des Wiesenstücks auf jeden Fall besser, zudem war die Strecke mittlerweile abgetrocknet. Die Fahrt durch das Wiesenstück und den Gegenanstieg war dann zwar nicht ganz sauber gelungen, jedoch muss Max im Mittelstück der Strecke sehr flüssig runtergekommen sein. Denn im Ziel landete er mit der bis dahin schnellsten Zeit von 2 Minuten und 15 Sekunden und war somit ca. 9 Sekunden schneller als in seinem Seeding Run. Spitzen Leistung! Nun galt es, die Schnelleren aus dem Seeding Run abzuwarten. Die Spannung stieg also. Am Ende hat die Zeit von Max für einen zweiten Platz gereicht. Er wollte unbedingt auf Platz 3, einen Pokal haben. Dass es am Ende sogar für Platz 2 gereicht hat, hätten wir nach dem Seeding Run nicht für möglich gehalten. Wahnsinn! Gratulation auch an die beiden Erst- und Drittplatzierten.
Wir sind gerne auf dem Rennen zu Gast gewesen: Die Organisation, die Unterhaltung von zwei erfahrenen Kommentatoren sowie der kindgerechten Professionalität der Offiziellen hat sehr imponiert und eine tolle Rennatmosphäre, aber auch entspanntes Treiben geschaffen. Tolles Event der Radunion St. Johann sowie Kurt Exenberger von der Bikeacademy. Trails, tolles Panorama, Schwimmbad mit Innen- und Außenbereich, Bauernhöfe, Kühe und weitere Tiere auf den Almen war für unsere aktuelle Situation ein toller Rahmen für einen familienfreundlichen Aufenthalt mit viel Abwechslung und Programm. Zudem gibt es mit La Rustica einen leckeren Italiener in St. Johann.
Macht’s gut! Bis zum nächsten Mal.
Tommy von den Umbreits
Ergebnisse
Die Ergebnisse aller Rennen aller Wettbewerbe findet ihr hier zusammengefasst: Ergebnisse Future Bike Festival.
Was sagt ihr zum Rennbericht vom Future Bike Festival von Tommy Umbreit?
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