MTB-News.de

XC WM 2018 Lenzerheide
Courtneys Sensationsfahrt und Schurters Heimsieg – die Fotostory vom Finale

Die Organisatoren der 29. XC-WM in Lenzerheide versprachen im Vorfeld ein Spektakel – am Ende wurde es regelrechtes Feuerwerk. Das lag einerseits daran, dass eben die Macher des Events eine WM auf die Beine gestellt haben, wie sie in einer solchen Perfektion noch nie stattgefunden hat und andererseits weil die Protagonisten, also die WM-Fahrer, den sage und schreibe 25.000 Zuschauern am Samstag eine Show der Extraklasse geboten haben. Die Krönung für das enthusiastische Publikum war selbstverständlich der WM-Titel ihres Nationalhelden Nino Schurter. Für die ganz große Überraschung des Tages sorgte allerdings Kate Courtney. Ein kleiner Rückblick auf die XC-Rennen und eine XXL-Fotostory.

Vollständigen Artikel lesen …

Herren: Schurter lässt seine Fans ausflippen

Nino Schurter hat es wieder einmal geschafft. Zum vierten Mal in Folge sicherte sich der Schweizer einen WM-Titel in der Elite-Kategorie. 2011, bei der letzten WM in der Schweiz in Champery, musste der Ausnahmeathlet noch Jaroslav Kulhavy den Vortritt lassen, doch nun hat es endlich mit dem Gewinn des Regenbogentrikots in seiner Heimat geklappt.

Zur Freude der unglaublichen Zuschauermenge war der Olympiasieger von 2016 von Beginn an an der Spitze des Feldes, hatte allerdings mit Gerhard Kerschbaumer einen ernstzunehmenden Konkurrenten an seinem Hinterrad kleben. Bis in die vorletzte Runde duellierten sich die beiden Protagonisten, ehe der Südtiroler Kerschbaumer in einer technischen Wurzelpassage kurz vom Bike musste und so die Tür für Schurter aufstieß, um seinem insgesamt siebten WM-Titel entgegenzufahren. Nur kurzzeitig kam Mathieu van der Poel in der Mitte des Rennens bis auf zehn Sekunden an Schurter und Kerschbaumer heran, doch die Beiden ergriffen daraufhin die Initiative und ließen den Niederländer sofort wieder abblitzen, sodass dieser keine Chance hatte, jemals den Anschluss an das Spitzenduo herzustellen.

# -117

Am Ende sicherte sich Schurter souverän und verdientermaßen dem Titel vor Kerschbaumer und van der Poel. Der neue Weltmeister kam nach dem Rennen gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus und bezeichnete die Zuschauerkulisse als eine noch nie dagewesene.

Aus deutscher Sicht verlief das WM-Rennen durchwachsen. Ben Zwiehoff erreichte als bester Deutscher auf Rang 30 das Ziel und konnte für sich damit ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis verbuchen. Nichtdestotrotz wäre beim Essener mehr möglich gewesen: Am Start kam vor ihm ein Fahrer nicht ins Pedal, weshalb er weit zurück geworfen wurde. Er produzierte noch einige Top 20-Rundenzeiten, die damit andeuten, dass mit einem optimalen Start ein Ergebnis unter den ersten 20 im Bereich des Möglichen gewesen wäre. Ähnliches gilt für Georg Egger, der als 33. finishte und in erster Linie während des gesamten Rennens Probleme mit seiner Kette hatte.

Manuel Fumic erlebte einen komplett gebrauchten Tag. Kurz nach dem Start brachte ein Konkurrent den deutschen Meister zu Fall, sodass er sich bei dem Sturz am Ellenbogen verletzte und nur unter gravierenden Schmerzen das Rennen fortsetzen konnte – am Ende brachte er das Rennen als 52. ins Ziel, einen Platz vor Martin Gluth.

Diashow: Courtneys Sensationsfahrt und Schurters Heimsieg – die Fotostory vom Finale
Diashow starten »

Fotostory Herren

# Die Ruhe vor dem Sturm - Das Nationalteam aus der Schweiz überließ bei der Heim-WM nichts dem Zufall
# Georg Egger konzentriert vor dem Start - Der deutsche Vize-Meister wollte sein starkes Ergebnis bei der Europameisterschaft vor einigen Wochen, als er Neunter wurde, bestätigen
#
# -59
# Dritter in der Gesamtweltcup-Wertung, Zweiter der Weltrangliste - Dem Brasilianer Henrique Avancini gelang in diesem Jahr der Sprung in die absolute Weltspitze
# -66
# -61
# Scheinwerfer an für den großen Helden der Zuschauermassen - Nino Schurter strebte vor den heimischen Fans den siebten WM-Titel an
# -64
# Gerhard Kerschbaumer galt als größter Konkurrent für Nino Schurter - Der Italiener konnte Schurter beim Weltcup in Andorra bezwingen, bei den letzten Rennen warfen ihn Defekte und Stürze zurück
# Jaroslav Kulhavy konnte im Vorjahr beim Rennen in Lenzerheide fast Nino Schurter bezwingen - Doch in dieser Saison läuft es beim Tschechen nicht so wirklich rund, bei der WM landete er auf dem 44. Rang
# Das Duell der letzten Weltcuprennen wiederholte sich - Nino Schurter und Gerhard Kerschbaumer schlossen sich in der zweiten Runde zusammen und fuhren der Konkurrenz auf und davon
# Dahinter formierte sich eine Verfolgergruppe um Henrique Avancini, den Schweizer Mathias Flückiger und den Italiener Luca Braidot
# Mathieu van der Poel erwischte einen schwachen Start und rollte erst als 16. über den Zielstrich nach der ersten Runde
# Manuel Fumic kündigt einen Stopp in der Tech-Zone an - Der deutsche Meister wurde in der ersten Abfahrt von einem Konkurrent abgeräumt und verletzte sich dabei am Ellenbogen
# Das bekannte Duett an der Spitze - Schurter schien an diesem Tag mindestens genauso stark am Berg wie Kerschbaumer - die bessere Fahrtechnik des Eidgenossen machte einmal mehr den entscheidenden Unterschied
# -75
#
# Anton Cooper erwischte einen gebrauchten Tag - Der Neuseeländer hat schon seit längerem Probleme mit Rennen in dünner Luft. Auch in Lenzerheide hatte er auf 1500 Meter keine Chance, um das Podium mitzufahren
# In der vorletzten Runde gelang es Schurter, sich rennentscheidend von Kerschbaumer abzusetzen - Kerschbaumer musste in einer Wurzelpassage den Fuß absetzen, Schurter ergriff die Möglichkeit und zog auf und davon
# Ben Zwiehoff wurde bester deutscher Fahrer als 30. - Der Essener erwischte keinen guten Start und musste sich durch das Feld vorarbeiten. Ziwschenzeitlich produzierte er Rundenzeiten, die ihn in unter die besten zwanzig Fahrer gebracht hätten
# Schwarzer Tag für Manuel Fumic - Nachdem ein Fahrer zu Beginn des Rennens in ihn reinfuhr, konnte der Kirchheimer nicht mehr so schnell fahren wie gewohnt. Als 52. beendete er das Rennen
# Schurter schwerelos auf dem Weg zum siebten Triumph!
# Gerhard Kerschbaumer konnte seinen zweiten Rang im Folgenden absichern, aber keinen Boden mehr auf Schurter gutmachen
# Mathieu van der Poel gelang es zur Verfolgergruppe aufzuschließen und sich daraufhin abzusetzen - Bis auf 10 Sekunden kam er an das Führungsduo heran, doch dabei blieb es auch
# -92
# -88
# Geoerg Egger hatte Probleme mit seiner Kette und musste mehrfach anhalten, um die Kette wieder in die Führung zu bringen - Somit war eine Platzierung unter den besten 20 nicht im Bereich des Möglichen, am Ende wurde er 33.
# Henrique Avancini war zeitweise 30 Sekunden hinter der Spitze, konnte in den Downhills den Rückstand aber schnell wieder egalisieren.
# Manuel Fumic zeigte im Team Relay eine starke Leistung. Auf welchem Platz landet der deutsche Cannondale-Profi bei der WM? - Foto: Archiv WM Lenzerheide 2018
# Ein gewohntes Bild - Nino Schurter allein auf weiter Flur
# -94
# Auf den Platzen vier und fünf beharkten sich lange Zeit Henrique Avancini und Mathias Flückiger - Flückiger verlor am Ende den Anschluss …
# ...dafür drehte sein Landsmann Florian Vogel mächtig auf
# -97
# Freude pur bei 25.000 enthusiastischen Fans - Nino Schurter ist der Weltmeister 2018
# Die Freude reicht bis hin zu den kleinsten Familienangehörigen
# Mathieu van der Poel war einer der konstantesten Fahrer der Saison, konnte aber den erhofften Weltcupsieg bzw. den großen Coup bei der WM nicht feiern - Bronze für das Allroundtalent
# Erneut ein starkes Ergebnis für Henrique Avancini - Im Sprint hielt er sich am Schluss Florian Vogel vom Leib
# -104
# -105
# -107
# -106
# Ben Zwiehoff schwer gezeichnet nach acht harten Runden
# -108
# -110
# Die Nummer 1 bleibt im Land der Alphornbläser
# -112
# Da ist das Ding! Nino Schurter hielt dem ernomen Druck stand und sicherte sich den siebten WM-Titel
# Ein weiteres Jahr in den Regenbogenfarben für Nino Schurter
# Das Podium der WM 2018 in Lenzerheide: Nino Schurter, Gerhard Kerschbaumer und Mathieu van der Poel
# -119
# Das war die WM 2018 aus Lenzerheide!

Damen: Die große Show der Kate Courtney

Vor dem WM-Rennen hießen die Favoriten in erster Linie Annika Langvad, Pauline Ferrand-Prevot, Emily Batty und Jolanda Neff. Das Regenbogentrikot überstreifen durfte sich am Ende Kate Courtney. Klar, die US-Amerikanerin hat zuletzt auch ihre starke Form unter Beweis gestellt, unter anderem mit Platz sieben beim Weltcupfinale in La Bresse oder mit Rang sechs beim Weltcup in Mont-Sainte-Anne, doch für den WM-Titel hatten wohl die Wenigsten die junge Amerikanerin auf der Rechnung, die zum ersten Mal bei einer Elite-WM teilnahm.

# -51

Der Reihe nach: Vom Start weg brannte vor allem Annika Langvad ein regelrechtes Feuerwerk ab und drehte lange alleine und einsam ihre Kreise an der Spitze. Doch die Kräfte der Dänin schwanden allmählich – die Investitionen zu Beginn des Rennens waren doch etwas zu hoch. Ihre erste Verfolgerin war zu diesem Zeitpunkt aber nicht etwa Lokalmatadorin Jolanda Neff, sondern ihre 22-jährige Teamkollegin Kate Courtney. Die Amerikanerin schloss in der Mitte des Rennens die Lücke zur Dänin und hinterließ fortan in den technischen Passagen einen stärkeren Eindruck als Langvad. Aufgrund der schwindenden Kräfte produzierte die Weltmeisterin von 2016 auch prompt einen Fehler in einer technischen Wurzelpassage und Courtney konnte enteilen. Die Specialized-Fahrerin fuhr daraufhin souverän ihrem größten Triumph in ihrer jungen Karriere entgegen. Platz zwei ging an Annika Langvad vor Emily Batty, die Jolanda Neff gegen Ende des Rennens sicher auf Distanz halten konnte.

Aus deutscher Sicht überzeugte Elisabeth Brandau auf Rang acht. Die deutsche Meisterin reihte sich zu Beginn des Rennens um Position 20 ein und arbeitete sich dann kontinuierlich nach vorne. Adelheid Morath stürzte in der Startrunde und musste danach mit technischen Problemen kämpfen. In der zweiten Runde gab die Schwarzwälderin frustriert das Rennen auf.

Fotostory Damen

# Kate Courtney mit guter Laune vor dem Start - Ob die Amerikanerin schon dort wusste, dass ihr ein wahnsinnig guter Tag bevorstehen würde?
#
# -7
# Elisabeth Brandau im Tunnel - Beim Saisonhighlight wirkten die besten Fahrerinnen der Welt noch fokussierter als sonst
# Emily Batty brachte sich durch tolle Resultate in den letzten Weltcuprennen in eine Geheimfavoritenrolle
# Auch Annika Langvad wirkt hochkonzentriert vor dem Start
# Alle Augen der großen Zuschauermassen richten sich auf Jolanda Neff - Die große Frage: Kann die Topfavoritin dem enormen Druck standhalten?
# -9
# -8
# -10
# -11
# Und los geht's! - Punkt 12:20 Uhr ging es für die Damen am Samstag auf die Rennstrecke
# Von Beginn an drückte die Dänin Annika Langvad dem Rennen ihren Stempel auf
# Kate Courtney und...
# ...Emily Batty waren zunächst die einzigen Fahrerinnen, die in Schlagdistanz zur Dänin bleiben konnten
# Dei deutsche Meisterin Elisabeth Brandau erwischte einen schlechten Start und musste sich von Rang 21 nach der ersten Abfahrt vorkämpfen
# Annika Langvad riskierte mit ihrem hohen Anfangstempo viel - zu viel, wie sich später herausstellen sollte
# Lange sah es so aus, als würde keine Fahrerin Langvad auf dem Weg zum WM-Titel in Bedrängnis bringen
# Elisabeth Brandau auf Verfolgungsjagd - Die Schönaicherin arbeite sich Stück für Stück nach vorne
# Kate Courtney konnte in dieser Weltcupsaison schon des Öfteren mit guten Starts und schnellen ersten Runden ihr Potential andeuten - Doch bisher fiel sie immer wieder aus den besten Fünf
# Emily Batty auf der Verfolgung von Langvad und Courtney
# Nach zwei von sieben zu fahrenden Runde drehte Kate Courtney so richtig auf - Mit großen Schritten holte sie den Rückstand von bis zu vierzig Sekunden zur Führenden Annika Langvad auf - vier Runden vor Schluss konnte Courtney dann aufschließen
# Was Kate Courtney gelang, blieb Emily Batty verwehrt - Die Kanadierin lag das gesamte Rennen über auf einem ungefährdeten dritten Rang mit viel Abstand nach vorne und nach hinten
# Die Niederländerin Anne Tauber galt als Geheimtipp für eine Medaille - Am Ende belegte die ehemalige Eisschnelläuferin den siebten Rang
# Ein schwerer Tag für Jolanda Neff - Nach einem furiosen Start geriet die Topfavoritin bereits im ersten Anstieg ins Hintertreffen und kam lediglich als Achtplatzierte aus der ersten Runde
# -32
# -30
# Im Fokus der Zuschauer! - Jolanda Neff startete nach ihrem verpatzten Start eine Aufholjagd, doch die tolle Form aus den vergangenen Weltcuprennen schien teilweise verflogen
# -34
# -35
# Die Entscheidung in der letzten Runde: Annika Langvad attackierte am ersten langen Anstieg der Runde und konnte eine kleine Lücke aufreißen - Doch in einer folgenden Wurzelpassage musste die Dänin vom Rad. Courtney schloss auf und zog direkt auf und davon
# Die Sensation ist perfekt! - Kaum jemand hatte die Amerikanerin als Kandidatin für den Weltmeistertitel auf dem Papier
# Die Freude über den Überraschungscoup steht Kate Courtney ins Gesicht geschrieben
# Das Unfassbare wurde Realität!
# -40
# -39
# Etwas geknickt im Ziel - Annika Langvad sah zwischenzeitlich aus wie die sichere Siegerin - doch die Dänin hatte zu hoch gepokert
# Faire Gratulation zwischen den beiden Teamkolleginnen, die gemeinsam im Frühjahr das Cape Epic gewinnen konnten
# Bronze für Emily Batty! - Die Kanadierin beendet ihre starke Saison mit einem erneuten Erfolgserlebnis
# Undankbarer vierter Platz für Jolanda Neff - Trotz dessen bejubelten die 25.000 Zuschauer ihre Heldin wie eine Siegerin
# -45
# Platz fünf ging nach Polen an Maja Wloszczowska
# Elisabeth Brandau erschöpft im Ziel - Sie legte zum wiederholten Male in dieser Saison eine tolle Aufholjagd hin, am Ende landete sie mit dem neunten Rang in den Top Ten
# -50
# -49
# Ein neues Gesicht im Regenbogentrikot für die neue Saison: Kate Courtney
# Die Medaillengewinnerinnen der WM 2018 im Cross-Country: Annika Langvad (2), Kate Courtney (1) und Emily Batty (3)
# Feuer frei für die Champagner-Dusche!
# -55

Alle Artikel zur WM 2018 in Lenzerheide:

Die mobile Version verlassen