Forschungsprojekt „MTB-Situation in NRW” Neue Perspektiven für die Trail-Infrastruktur

Mit dem Forschungsprojekt „MTB-Situation in Nordrhein-Westfalen“ möchte das Kompetenz- und Koordinationsteam MTB in NRW künftig neue, nachhaltige Trailkonzepte entwickeln – und dabei sowohl die Bedürfnisse der Mountainbike-Community als auch andere Interessen berücksichtigen. Hier gibt es einen Überblick über die Initiative.
Titelbild

Ausgangslage: Mountainbiken im Aufwind

Die Freizeitaktivität Mountainbiken erfreut sich in Deutschland weiterhin großer Beliebtheit – über 16 Millionen Menschen nutzen nach Angaben des Kompetenz- und Koordinationsteam MTB in NRW ihr Mountainbike. Besonders in Nordrhein-Westfalen, wo von der Eifel über das Sauerland bis ins Ruhrgebiet zahlreiche Biker unterwegs sind, mangelt es bislang jedoch an eigens ausgewiesener Trailinfrastruktur. Studien zufolge bevorzugen rund 83 Prozent der Mountainbiker schmale, naturbelassene Wege – was den Bedarf an speziell konzipierten MTB-Trails unterstreicht.

Ziel des Forschungsprojekts: Mehr Trails, weniger Konflikte

Mit dem Vorhaben „MTB-Situation in Nordrhein-Westfalen“ sollen in mehreren Phasen Konzepte erarbeitet werden, die den bestehenden und zukünftigen Ansprüchen der MTB-Szene gerecht werden. Nach den Angaben der Initiatoren soll dabei nicht nur der Ausbau zusätzlicher Trails vorangetrieben, sondern auch das Zusammenleben mit anderen Nutzergruppen verbessert werden. Es wird angestrebt, durch die Analyse bereits erfolgreich umgesetzter Projekte und das Einbeziehen aller relevanten Interessengruppen tragfähige Modelle für die Erweiterung der Trailinfrastruktur zu entwickeln – und damit Konflikten vorzubeugen.

Kooperation und Mitgestaltung: Alle Beteiligten sind gefragt

Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und Verbänden. Das Kompetenz- und Koordinationsteam (KKT) MTB in NRW – ein Zusammenschluss des Landesverbandes NRW des Deutschen Alpenvereins, der Deutschen Initiative Mountainbike (DIMB), dem Mountainbike Forum Deutschland sowie dem Radsportverband NRW – wird die Mountainbike-Community aktiv in den Entwicklungsprozess einbinden. Die Initiatoren laden zudem MTB-Vereine und andere engagierte Akteure ein, ihre Erfahrungen aus bereits abgeschlossenen, in Planung befindlichen oder auch gescheiterten Projekten einzubringen.

Studienauftrag und organisatorische Rahmenbedingungen

Das Forschungsprojekt wird im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW durchgeführt. Federführend bei der Umsetzung ist die IU Düsseldorf unter Leitung von Prof. Dr. Felix Wölfle – in Kooperation mit Wald und Holz NRW. Im Rahmen der Studie soll zunächst der Ist-Zustand der MTB-Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen erfasst werden, um darauf aufbauend praxisnahe und lösungsorientierte Konzepte zu entwickeln.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Einreichung von Erfahrungsberichten und Projektbeispielen finden Interessierte unter mtb-in-nrw.de. Die Verantwortlichen betonen, dass die vorgestellten Ansätze aktuell auf Basis der Angaben der Projektinitiatoren entwickelt werden und sich im Laufe des Forschungsprozesses weiter konkretisieren sollen.

Wie steht ihr zu den geplanten Trailkonzepten in NRW?

Informationen: IU Düsseldorf, KKT MTB NRW – Projekt „MTB-Situation in Nordrhein-Westfalen“ | Bild: Florian Sporleder

61 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. • Spezielle Mountainbike-Angebote stellen ein Zusatzangebot zum allgemeinen Betretungsrecht dar.
    Was soll der Satz bedeuten? Das wir uns Wege im Wald wünschen, für die das Betretungsrecht nicht gilt?
  2. Jetzt steht die öffentliche Hand vor den Alternativen 1) gar kein Ansprechpartner mehr in "der Community" zu haben oder 2) bedarfsgerechte Konzepte zu entwickeln, die den drei Dimensionen des Waldgesetz gerecht werden und nicht nur Biotopfunktion und Forstwirtschaft ermöglichen.
    Dass eine natürliche oder jusitische Person als Ansprechperson den Behörden angenehm(er) ist, kann ich mir schon vorstelen. Und auch, wenn man bestimmte Anliegen hat.

    Aber, in Deutschland ist doch das Fahren im Wald ohnehin erlaubt.
    Wo besteht nun das Problem? Bzw das Problem von Land- und Forstwirtschaft, Politik, Jägern etc?
    Doch nur, wenn etwas gebaut werden soll?
  3. Dass eine natürliche oder jusitische Person als Ansprechperson den Behörden angenehm(er) ist, kann ich mir schon vorstelen. Und auch, wenn man bestimmte Anliegen hat.

    Aber, in Deutschland ist doch das Fahren im Wald ohnehin erlaubt.
    Wo besteht nun das Problem? Bzw das Problem von Land- und Forstwirtschaft, Politik, Jägern etc?
    Doch nur, wenn etwas gebaut werden soll?
    Die UNB der Region Hannover verfolgt mit diversen Waldbesitzenden das Ziel, Radfahren auf Trails zu verbieten. Dafür will man alle Beschilderungen entfernen. Radfahren dürfte man nach deren Interpretation dann nur noch auf Forststraßen. Ist aber zugegeben ein lokales Problem...
  4. Bis vor etwa 3 Jahren hat die DIMB keine Strecke in eigener Regie betreiben, da unsere regionalen DIMB IGs rechtlich nicht selbständig sind. Wir haben aber jetzt ein System entwickelt, wie wir das trotzdem handhaben können. Aktuell haben wir etwa 7 Projekte in eigener Regie. Weitere sind in Bau oder Planung und deshalb noch nicht veröffentlicht. Eine Übersicht hier:
    https://www.dimb.de/trails/
    Darüber hinaus beraten wir seit vielen Jahren Vereine, wie Strecken genehmigt werden können. Das sind über 30 Projektanfragen pro Jahr die wir bearbeiten. Von kleinen bis großen Projekten. Manchmal sind es nur ein paar Mails oder Anrufe als Hilfe zur Selbsthilfe. Oftmals zu Genehmigungsfragen oder zur Haftung. Manchmal auch mehr. Von Trail, über Dirtparks bis Pumptracks. Manche sind erfolgreich, andere scheitern aus verschiedenen Gründen.
    Als Beispiele wo wir im Hintergrund mit beteiligt waren: Flowtrail Stromberg, Bikeländ Eberbach, Trailkonzept Koblenz, Juratrails Neumarkt, Wartburgtrails, LE Trails Leinfelden, Habichtswald Kassel, Steinbrechertrails Dossenheim, Trails Deidesheim, Eisenwaldtrails Iserlohn, Franztrail Tübingen, Trailpark Ahrweiler, Trails in Stuttgart

    Da kann man der DIMB ein paar Projekte auf der Habenseite gutschreiben. Im Saldo überwiegen auf der Sollseite für mich die Feigenblattprojekte.
  5. Die UNB der Region Hannover verfolgt mit diversen Waldbesitzenden das Ziel, Radfahren auf Trails zu verbieten.
    Diverse "Waldbesitzende". 😳 Dagegen kommen nicht einmal mehr Firefox Erweiterungen an.
Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: