
Eckdaten zur den neuen Elementen
- kleine Dropbatterie
- neue Abfahrtsrampe
- neue Wippe (kugelgelagert, länger, breiter)
- mehrere neue Balancierbalken
- Neue Tableline mit 3 Sprüngen und Startturm
- Neuer Pumptrack: 120 m Streckenlänge, Transfermöglichkeiten. Der Pumptrack ist gefühlt 3 bis 4 mal so groß wie vorher und hat wegen aufwändiger Erdarbeiten nur einen geringen Höhenunterschied über die gesamte Fläche. Als Deckschicht kommt Brechsand aus einem lokalen Kalk-Steinbruch zur Anwendung – zusammen mit Wasser ergibt sich eine harte und schnelle Oberfläche.
Übungsparcours 2018 am Flowtrail Stromberg

Der neue Pumptrack am Flowtrail Stromberg

Interview mit Sascha Marchert, 1. Vorsitzender des Flowtrail-Vereins
Sascha Marchert: Den Flowtrail und den Übungsparcours gibt es seit 2011 – seitdem haben wir regelmäßig viel Arbeit in die Strecken gesteckt. Übungsparcours und Pumptrack wurden aber nie renoviert und naja, etwas stiefmütterlich behandelt. Für die Renovierung gab es zwei Auslöser: erstens musste renoviert werden, da einige Elemente unter dem Zahn der Zeit gelitten hatten, und zweitens sieht man immer mehr Familien mit Kindern hier am Übungsparcours, sodass es mit der Zeit einfach zu eng wurde.
Als Erstes haben wir beim Forst nachgefragt ob wir den Parcours grundsätzlich vergrößern können und vom Forst kam die Antwort: „kein Problem“. Auch die Stromberger Bürgermeisterin Klarin Hering hat dem Projekt zugestimmt und ich habe dem Stadtrat nochmal den Flowtrail und das neue Vorhaben präsentiert, dort wurde es auch ohne Gegenstimme akzeptiert.
Die Fläche ist jetzt insgesamt etwa doppelt so groß wie vorher. Trotzdem sieht das Gelände, das wir nutzen, immer noch sehr natürlich aus. Die Bäume sind stehen geblieben und der Pumptrack führt drumherum. Für unser Sommerfest am 24.6. haben wir jetzt auch etwas mehr Ausstellerfläche, es haben sich auch direkt auch weitere Marken angemeldet. Dieses Jahr sind über Händler Testbikes der Marken BMC, Pivot, Rotwild, Rocky Mountain, Liteville, IBIS und Knolly mit dabei.

Wie aufwändig war die Erweiterung?
Es war ziemlich aufwändig und wir haben alles in Eigenleistung gemacht. Der Flowtrailverein hat dafür rund 12.000 Euro aus eigener Kasse für Baumaterial und Maschinenmieten gezahlt. Wir haben zwei Bagger gemietet, dazu kommen die Materialien wie Schotter, der Brechsand oder auch das ganze Holz, Schrauben und Winkel uns so weiter. Bei den Dimensionen, die wir hier haben, sind das alles gleich etwas größere Beträge. Beim Holz haben wir komplett auf Lärche gesetzt, das ist zwar teurer, hält dafür aber viel länger als das Fichten- und Tannenholz aus dem Baumarkt, das wir vorher benutzt hatten. Von einem lokalen Unternehmen wurden 20 LKW zu je 15 m³ zertifizierte Erde kostenlos angeliefert und diese dann von uns zusätzlich zur bereits vorhandenen Erde verbaut. Jeder, der schon mal gebaut hat weiß, welche riesigen Erdmengen man verarbeiten muss.
Du hast die Kosten erwähnt – wie finanziert sich der Verein?
Der Verein finanziert sich neben den Mitgliederbeiträgen über Nutzungsgebühren von gewerblichen Veranstaltern die hier Events veranstalten, über Spenden sowie über Sponsoren.
Lief der Umbau den ganzen Winter über?
Nein, angefangen haben wir erst Anfang März. Angepeilt hatten wir Januar, dann war es aber im Januar und Februar wegen Regen und Frost nicht möglich die Erdarbeiten anzugehen und wir haben es dann nach dem Ende unserer regulären Bausaison noch drangehängt. Es wurde an den Wochenenden ausschließlich am Parcours gearbeitet, jetzt wo es dem Ende zuging auch täglich unter der Woche. Auch da waren immer 5 bis 10 Leute am Start!
Im Verein haben wir rund 190 Mitglieder, 15 davon würde ich zum harten Kern des Bauteams rechnen, die wirklich jedes Wochenende mit am Start sind. Dazu kommt noch ein erweiterter Kreis von Leuten die auch häufig, aber nicht regelmäßig helfen, so das wir meist um die 20 Personen sind, die an den Wochenenden während der Bauphase mithelfen.
Die ganze Anlage sehr professionell gebaut aus – woher kommt die Erfahrung wenn ihr alles selbst gemacht habt?
Wir haben über die ganzen Jahre selbst viele Erfahrungen gesammelt, Fehler gemacht, gelernt was auf Dauer gut funktioniert und was nicht so gut ist – und einige unserer Mitglieder und „Fans“ haben Spezialwissen. Der Pumptrack z.B. wurde geshaped von unserem Mitglied Kim Christian, der mit seinem Unternehmen „Natur-Projekte“ regelmäßig Pumptracks für Kunden anlegt und dadurch über die passende Erfahrung verfügt, damit sich nachher jeder Roller und jede Kurve auch wirklich gut fahren lassen. Die Unterkonstruktion der Wippe kam von Jürgen Ritzert, einem Flowtrail-Fan hier aus Stromberg, der hauptberuflich in der metallverarbeitenden Branche tätig ist. Von Markus Leitner, einem anderen Flowtrail-Fan, kommt die neue Tool-Wand am Start des Wildhog-Trails, wir sind über solche Unterstützung sehr dankbar.

Auf dem Flowtrail trifft regelmäßig Biker, die auch eine weitere Anreise auf sich nehmen, um hier zu fahren – was bekommt ihr da mit?
Das bekommen wir so natürlich auch mit – aktuell ist es so, dass wir mindestens einmal im Monat Besuch fremder Gemeinden hier haben, die sich unser Modell anschauen und überlegen, wie sie es auf sich anpassen können. Letztes Jahr gab es rund 32.000 Abfahrten nur auf der Wildhog-Abfahrt – ein Zähler registriert dort jede Abfahrt. Falls man von durchschnittlich 4 Abfahrten je Besucher rechnet, kommt man auf rund 8.000 Besucher, in den nur sieben Monaten, in denen geöffnet ist. Wir bekommen von der lokalen Hotellerie auch das Feedback von gestiegenen Übernachtungszahlen zurück. Neben dem permanenten Engagement hier ist sicher auch die Lage nahe der A61 ein Pluspunkt.
Ist das neue Gelände jetzt fertig oder habt ihr weitere Pläne?


Sascha, dir und den tatkräftigen Mitgliedern vielen Dank für euren Einsatz!
Weitere Infos: www.flowtrail-stromberg.de
21 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumGegend!=Stadt
Einen großen Dank auch meinerseits für die tolle Arbeit, die für den Flowtrail Stromberg geleistet wurde. Ich war vor kurzem mal wieder dort und da kann man echt ne Menge Spaß haben! Danke!
Na dann los! Such dir 5 Leute, opfere ca. 5 Jahre deines Lebens mit den Behörden und ab gehts.Trippel- Daumen! Die Strecken sind top, auf dem Übungsparcour waren wir aber noch nicht, da er noch nicht fertig war.
180 Kilometer zurückfahren und ein Paar zu holen, war zu weit. Spontan hat uns Frau Kleeberg ein paar Turnschuhe organisiert, und der Kurs war gerettet. 
Auch der Kids Fahrtechnik-Kurs mit Jutta Kleeberg hat den Kids gut gefallen. Da wir die Schuhe Zuhause vergessen hatten, fiel der Kurs für meinen Kleinen fast ins Wasser.
Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: