Five Ten Trailcross Mid Pro – Infos und Preise
Als einer von insgesamt vier neuen Trailcross-Modellen (BikeStage 2020 – Adidas Five Ten: Brandneue Trailcross-Modelle und neuer Sleuth) befindet sich der Five Ten Trailcross Mid Pro ziemlich genau in der Mitte der Reihe: Nur etwas schwerer als der minimalistische Trailcross LT, aber noch kein fetter Bikepark-Stiefel. So liegt der Fokus des Schuhs primär auf dem Trail- und All Mountain-Bereich in den wärmeren Jahreszeiten mit viel Belüftung und hohem Schaft, inklusive alternativem Einsatz als leichter Wanderschuh, wenn es mal auf eine Trekking-Tour geht – hier ist der MTB Schuh Test des neuen Modells.
- Schuhtyp Flat
- Verschlusssystem Schürung
- Sohle Stealth Phantom
- Material Textil- und Mesh-Obermaterial, EVA-Zwischensohle, Stealth Phantom-Gummiaußensohle
- Besonderheiten D3O-Schutz, Neopren-Strumpf gegen Eindringen von Dreck
- Verfügbarkeit ab sofort
- Hergestellt in China
- Größen 37 1/3 bis 49 1/3
- Farben Core Black / Grey Two / Solar Red
- www.adidas.de
Preis: 149,95 € (UVP) | Bikemarkt: Five Ten Trailcross Mid Pro kaufen

Im Detail
Dank D30-Protektor am Knöchel ist der Five Ten Trailcross Mid Pro MTB Schuh das Modell der neuen Trailcross-Reihe mit der Extraportion Schutz: Während die LT-Variante den Fokus noch mehr auf Hitze-Management legt, liegt der Fokus beim Trailcross Mid Pro mit den Schaum-Pads von D3O noch mehr auf Schutz. Ebenfalls mit an Bord ist eine besondere Schaftkonstruktion: Der Abschluss ist zweigeteilt und besteht aus der äußeren D30-Schicht sowie einem dünnen, elastischen Neoprenstrumpf innen. Dieser soll dafür sorgen, dass kleine Waldbewohner, Erde und Steine möglichst keinen Weg mehr ins Innere des Schuhs finden.

Damit man aus dem Inneren keine finnische Dampfsauna macht, besteht ein Großteil des Außenmaterials aus dünnem, aber stabilem Mesh-Material. Dieses sorgt nicht nur für einen engen, sportlichen Sitz des Schuhs, sondern auch für einen besseren Luftaustausch als etwa eine Kunstleder-Außenhaut mit nur wenigen Belüftungslöchern. Standardmäßig mit an Bord ist die Stealth Phantom-Sohle: Diese sorgt schon seit Jahren dank eines enormen Halteverhaltens für eine Reduktion klassischer Bärentatzen-Verletzungen an Schienbein und Co. – oder kurz: Hier gibt’s ganz schön viel klebrigen Grip serviert.

Im Vergleich zu fetten Five Ten Impact-Schlappen ist der Trailcross Mid Pro im mittleren Bereich sportlicher und etwas enger geschnitten, auch die Schnürsenkel sind sehr schlank gehalten.
Auf dem Trail
Den Unterschied zu einem Freerider oder Impact aus gleichem Hause merkt man schon direkt beim Anziehen: Nicht nur optisch, auch beim Reinschlüpfen – das angesichts des engen Neopren-Innenschuhs etwas fummelig ist – spürt man, dass der Trailcross Mid Pro einen schlanken Fuß macht. Der Vorderfuß wird aber nicht zu sehr eingeengt, denn hier ist ausreichend Platz. Allerdings benötigt der Schuh eine kurze Einlaufzeit. Zu Beginn trägt er sich noch etwas steif, was auch am dünnen, aber recht straffen Mesh-Material liegt. Mit der Zeit jedoch gewöhnt sich der Schuh an den Fuß. Ordentlich festgeschnürt sitzt der Schuh satt und angenehm. Ebendiese gute Schnürung ist hier besonders wichtig – kann man einen Impact auch mal etwas lockerer schnüren, so ist aufgrund des zwar festen, aber dünnen Außenmaterials bei dem Mid Pro eine durchgehend gute Schnürung wichtig, damit der Schuh wirklich fest sitzt.

Einen Unterschied zu manch anderem, plüschig gepolsterten MTB-Schuh gibt es aber auszumachen: Der Schuh ist polstertechnisch eher spartanisch ausgerüstet. Das ist nicht schlimm, wenn einem der Schuh generell gut passt, ist aber definitiv im direkten Vergleich zu merken. Knöcheltechnisch geht es sorgenfrei über den Trail – die D30-Pads liegen innenseitig genau auf dem Knöchel auf und schützen den empfindlichen Bereich gut. Dennoch ist der Trailcross Mid Pro von der Schutzwirkung eines Impact zu unterscheiden. Der Name Trailcross sagt es schon: Das hier ist kein fetter Bikepark-Schuh, sondern ein eher leichter Allrounder für alles, was für den Trail-Bereich passt. Daher ist auch die Zehenkappe nicht ganz so massiv wie etwa beim Impact ausgeprägt, auch durch den dünnen Mesh-Stoff möchte man mit der Seite nur ungern an fiesen Felsen entlangrutschen. Also: Für den Enduro-Bereich rein vom Grip her top geeignet, vom Aufbau allerdings etwas luftiger als ein massiver Flatpedal-Schuh gehalten.

Auf der anderen Seite ist genau diese Luftigkeit gerade auf sommerlichen Trails praktisch: Hitzestau produziert man mit dem Mid Pro kaum. Klimatisch geht der Five Ten Trailcross Mid Pro mit gutem Beispiel voran, wenn es um richtig angenehm belüftete Bike-Schuhe für den Sommer geht. Das gefällt! Zudem steht man nicht nur gut auf dem Schuh, sondern läuft auch gerne Strecken, die mal länger sind. Zwar ist der Schuh noch lange kein Wanderstiefel, für den einen oder anderen Natur-Spaziergang lässt er sich aber gut als Allrounder tragen. Manko an der guten Belüftung allerdings: Die Nichteignung als Schuh, wenn es nach dem Sommer in herbstlich-feuchte Bedingungen geht. Nässe gefällt dem Trailcross weniger, dicht ist er nämlich nicht. Also: Definitiv ein Schuh fürs Trockene – und letztendlich auch fürs eher warme Wetter.

Das ist uns aufgefallen
- Schutz Knöchelschutz finden wir immer gut. Daher: Fein, dass der Trailcross Mid Pro diesen mit an Bord hat.
- Schnürsenkel Meckern auf hohem Niveau, aber anmerken möchten wir es doch: Die Schnürsenkel sind zwar sehr fest und sehen schlank-stylish aus, sind aber auch ziemlich dünn. In Verbindung mit der sehr dünnen Zunge ist ein übermäßiges Festschnüren eher unangenehm. Auch wenn man Schnürsenkel für wenig Geld nachkaufen kann – wir würden uns generell breitere Schnürsenkel wünschen.
- Seitlicher Support Persönliche Feststellung von mir als Tester: Besonders auf sehr langen Touren merkte ich, dass der Vorderfußbereich mit Druck auf dem Pedal auf Dauer weniger seitlichen Support bietet als etwa ein stabilerer Five Ten Impact. So schliefen bei mir einige Male auf langen Touren irgendwann die kleinen Zehen ein, was sonst eher selten passiert. Dies ist allerdings nicht als allgemeingültige Erkenntnis zu betrachten, sondern von Fuß zu Fuß unterschiedlich.
- Neoprenstrumpf Ein Feature, das besonders dann auffällt, wenn es wie beim sommerlichen Trailcross LT-Verwandten fehlt: Ein Dreckstopper für außen. Ist man in felsigem, waldigem oder staubigem Geläuf unterwegs, kommt es doch hin und wieder mal vor, dass man unterwegs einen blinden Passagier aus Erde aus dem Schuh-Innenraum entfernen muss – das passiert hier nicht mehr. Der Neoprenstrumpf ist praktisch und funktioniert. Lediglich das Hineinschlüpfen ist vergleichsweise hakelig.
Fazit – Five Ten Trailcross Mid Pro
Der Five Ten Trailcross ist ein durchweg solider Schuh für den gepflegten Trail- und All Mountain-Einsatz und macht praktisch alles mit, was man ihm an Trails vorsetzt – egal ob lange Tagestouren mit Trage- und Schiebepassagen oder sommerliche Hausrunden zum Feierabend. Dank sehr dünnen Mesh-Einsätzen ist der Schuh schön luftig und mag es daher am liebsten bei trockenen, nicht allzu frisch-feuchten Bedingungen. Nur für den Bikepark-Einsatz ist er keine Alternative zum hauseigenen Konkurrenten und weitaus stabileren Impact, denn trotz des D30-Schutzes fällt der Schuh, was Zehen- oder seitlichen Schutz angeht, eher spartanisch aus. Ach, wir haben noch nichts zur Sohle gesagt? Die ist in Sachen Grip immer noch das Maß aller Dinge.

Pro / Contra
Stärken
- extrem griffige Stealth-Sohle
- sehr gute Belüftung
- Knöchelschutz
- sinnvoller Neopren-Strumpf
Schwächen
- mit schwacher Zehenkappe nix für den härteren Enduro-Einsatz
- mag feuchte Bedingungen nicht so gerne
Was haltet ihr von den Five Ten Trailcross Mid Pro-Schuhen?
Testablauf
Die Adidas Five Ten Trailcross Mid Pro Schuhe sind wir die gesamte Saison 2021 gefahren und wurden uns für die Dauer des Tests von Five Ten zur Verfügung gestellt.
Hier haben wir die Five Ten Trailcross Mid Pro getestet
- Teutoburger Wald: Staubig bis matschig, von Trail bis in den Enduro-Bereich hinein
- Fahrstil
- verspielt und sauber
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, die Front darf gern etwas höher
50 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch sehe keinen Nutzen von zu Schwachen Zehenschutz. Entweder man hat einen Festen nach DIN Norm etwa oder gar keinen denn er ist nur ein Placebo. Wenn etwas was locker per Hand verformbar ist sehe ich da keine Schutzwirkung es sei denn wir reden von D30 oder ähnlichen wirkenden Materialen. Da stellt sich mir aber auch die Frage warum sowas nicht als Zehen Schutz verwendet wird.
Da ich wie auch schon geschrieben habe beim Impact mir die Zehen gebrochen habe und auch dort heftig sie Flossen verballert habe ist der Schutz ungenügend. Im gleichen Zeitraum mit dem Adidas ist es einfach das gleiche Ergebnis.
Da ich ja von Adidas gesponsert bin würd ich gern wissen was deine Lösung ist zum Thema kein Dreck im Schuh dank hohem Bund mit Neopren. Und zu den breiten Füßen.
Schön geschriebener Werbeartikel.
)
(Man will dem Sponsor ja nicht ans Bein pinkeln, ehrlich ist anders
Das Adidas unten "Stealth" draufschreibt ist eine Frechheit!
Das Ding ist rutschig wie Sau, bei Nässe praktisch 0 Grip.
Der Schnitt ist für Kinder, man muss mindestens 2 Nummern Grösser kaufen!
Polsterung und somit Schutz ist auch nicht mehr vorhanden!
Eine Feindliche Übernahme hätte nicht besser gemacht werden können, Bravo ADIDAS!
Das kann ich, zumindest was den Trailcross GTX betrifft, überhaupt nicht bestätigen.
Die Sohle hat auch bei Nässe wirklich fantastischen Grip. Mit meinen "normalen" Freeridern nicht zu vergleichen.
Die Haltbarkeit kann ich noch nicht beurteilen.
Ich kannte halt 5.10, lange bevor ADIDAS reingepfuscht hat
Hatte den 2011er Tiger, 2014/15er Mac Askill (oder war es doch ein 2013er Modell, ich weiss es nicht mehr...) und den 2012 Hellcat SPD...
Das neue Zeug ist Mist und das Geld nicht wert!
Nur meine Meinung...
Ich habe mich 6 Paaren noch der "alten" Five Ten Schuhen vorgesorgt.
Die "normale" Freerider und Elements haben nicht mehr als eine Saison überstanden.
Die Elements VXi habe ich immer noch, aber ich musste schon mehrmals Shoegoo für die Sohle benutzen.
Im Vergleich sehen meine alten Adidas (Five Ten) Trailcross immer noch frisch aus, die Sohle ist kompakt ohne Beulen und nichts hat sich rausgeklebt.
Und die Trailcross Mid GTX Variante ist absolut unikat auf dem Markt - auf solche Schuhe habe ich 10 Jahre gewartet.
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