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Der große Fatbike-Test #1
Sind Fatbikes eigentlich noch Mountainbikes?

Sie sind angesagter und zugleich verpönter denn je: Fatbikes. Kaum ein Bike-Shop kommt noch ohne ein Musterexemplar aus, kaum eine Bike-Clique hat ihren Sinn bisher nicht schon einmal diskutiert, im Bikemarkt kann man neue und gebrauchte Fatbikes kaufen und verkaufen. Fatbikes erhitzen die Gemüter mitteleuropäischer Biker nach wie vor, dennoch sieht man die fetten Schlappen immer häufiger in freier Wildbahn. Haben die Marketingabteilungen hier ganze Arbeit vollbracht oder ist was dran am Fatbike-Trend? Wir haben es für euch herausgefunden!

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MTB-News Fatbike-Test 2015: der Auftakt von MaxiMehr Mountainbike-Videos

# Fette Angelegenheit - Für euch haben wir die dicksten Dinger in die Hand genommen, um ihnen ohne Wenn und Aber auf den Zahn zu fühlen.

Was soll ein Fatbike eigentlich können?

Bis vor noch nicht all zu langer Zeit sollte es vor allem ein motorloses Fortbewegungsmittel in jenen Regionen Nordamerikas sein, wo an ein Vorankommen mit herkömmlichen Fahrrädern nicht zu denken war. Ob als Reiserad für Abenteuerlustige oder als Spaßgerät für Freizeitsportler, Fat-Tire-Bikes erschließen neue Möglichkeiten der zweirädrigen Mobilität, von den tief verschneiten Bergen Alaskas bis über die sandigen Hügel der Great Plains bis nach Texas.

Nach dem Schneeschuhprinzip machen sich die großvolumigen Reifen das Naturgesetz der Flächenpressung zunutze und trotzen dadurch den Barrieren der Wildnis – so zumindest in der Theorie. Was auf dem Papier nachvollziehbar und im Praxiseinsatz auf der anderen Seite des großen Teichs sinnvoll erscheint, muss für Biker hierzulande noch lange nicht von Nutzen sein. Weder haben wir präparierte Skimobil-Straßen auf denen wir fatbiken könnten, noch lässt sich abseits von Golfplatzbunkern Sand in großen Mengen finden. Warum also versucht die Industrie diese Fatbikes auch bei uns so vehement an den Mann zu bringen?

# Das Fat-Tire-Bike für Abenteurer - Vom simplen Fortbewegungsmittel entwickelten sich die Fatties schnell zur ersten Wahl für Radsport-Abenteurer, die mit ihnen die Befahrung der unwirklichsten Landschaften wagten. Schnell legte die Industrie mit passendem Zubehör nach.
# Für Regionen wo normale Wege keine Alternative sind - Ob auf den Schnee-Highways in Alaska, den stillgelegten Goldgräber-Bahntrassen in British Columbia oder den sandigen Wanderpfaden der Great Plains in den mittleren USA - Fatbikes kommen dort zum Einsatz, wo normale Mountainbikes stagnieren.

Die Frage beantwortet sich durch die Wirkungsweise eines Fatbike-Reifens: Ein so großvolumiger Reifen kann mit einem dermaßen geringen Luftdruck gefahren werden, dass es ihm ein Leichtes ist, sich geschmeidig an den Untergrund anzupassen, ohne dafür viel Kraft in Verformungsenergie umzuwandeln. Ein Fatbike-Reifen generiert also nicht nur eine Menge Komfort, sondern bietet auch massig Fahrsicherheit dank besserem Kurvenhalt, vor allem aber durch effizientere Bremstraktion. Selbst in puncto Rollwiderstand soll so mancher breite Schlappen einem normalen MTB-Reifen überlegen sein, zumindest in bestimmten Fahrsituationen. Fundierte Langzeitstudien gibt es bisher nicht, doch die Theorie scheint einleuchtend. Auf einem Untergrund mit ungleichmäßiger Beschaffenheit (Singletrail) passt sich der dünnwandige und großvolumige Reifen leichter an die Untergrundstruktur an als ein normaler Reifen mit kleinem Volumen, höherem Luftdruck und einer dickeren Karkasse.

Nun gut, all das bezieht sich nur auf den Einsatz abseits befestiger Wege, also auf Singletrails. Ganz recht: denn genau da gehört ein Fatbike hin, ins Gelände. Waren Fatbikes anfangs noch puristisch und entsagten jedes technischen Know-Hows, so basieren die Spaßgeräte, die neuerdings in Mitteleuropa ihren Absatz finden sollen, auf denselben Technologien ihrer schmalfüßigen Geschwister. Längst soll ein Fatbike nicht mehr nur Fortbewegungsmittel sein, sondern ein Sportgerät für jedermann.

Ob der Industrie die Umsetzung dieser Aufgabe gelungen ist, haben wir für euch in einem Fatbike-Test ermittelt.

# Fatbiken auf Sand - Eine der ursprünglichsten Absichten hinter dem Gedanken des Fatbikens. Für uns Europäer aber wohl kaum ein Kaufargument.
# Sinkt nicht ein und lässt sich gut lenken - Auf dem losen aber komprimierten Untergrund sinkt der breite Fatbike-Reifen nicht ein, weshalb er trotz widriger Verhältnisse gute Traktion bietet.
# Und jetzt wird´s interessant - Alpine Wanderwege durchsetzt mit losem Schotter und Geröll: Fatbikes könnten die Befahrung von solch anspruchsvollen Trails zum Kinderspiel werden lassen.

Fatbikes: Was dahinter steckt!

basierend auf Erfahrungen von Lutz Scheffer und Maxi Dickerhoff.

Die Vorteile von Fatbikes basieren auf ihrer unglaublichen Traktion. Aus fahrdynamischer Sicht unterscheidet sich ein Fatbike vom “normalen” Mountainbike vor allem durch die beachtliche Wirkung des Reifens als Federelement. Der Mantel mit seinem großen Luftvolumen agiert wie ein Luftfederelement, das mit einem besonders niedrigen Druck arbeitet. Hinzu kommt die doppelt bis dreifach so große Reifenaufstandsfläche (auch Reifenlatsch genannt). Federverhalten und Reifenaufstandfläche ergeben eine enorme Traktion, welche ein Fatbike letzten Endes ausmacht.

Reifenaufstandsfläche

Über den Reifenlatsch werden alle Kräfte (Antriebs-, Verzögerungs- und Seitenführungskraft) auf den Untergrund übertragen. Eine große Fläche mit niedrigem Partialdruck bedeutet eine optimale Anpassung und Verzahnung mit dem Untergrund. Das Resultat: deutlich größere Kräfte können übertragen werden. Dank des geringeren Flächenpressungsdrucks wird der Untergrund nur geringfügig verändert, wodurch Energie bei der Verschiebearbeit des Untergrundes eingespart werden kann. Dies ist vor allem auf losen Schotterabschnitten spürbar, bei welchen mit normalen MTB-Reifen eine Spur entsteht, während ein Fatbike-Reifen fast keine sichtbaren Veränderungen am Untergrund verursacht. Bei herkömmlichen Reifen bildet sich die Kontur des Reifens im Untergrund ab, bei Fatbike-Reifen verformt der Untergrund den Reifen.

Durch die bessere Verzahnung kann ein Fatbike-Reifen deutlich mehr Leistung auf den Boden bringen, wodurch es sich in technischen Anstiegen effektiver pedalieren und in Abfahrten besser verzögern lässt.

Ein Beispiel unter Optimalbedingungen: Ein 26” x 4” Reifen mit einer weichen 120 TPI-Karkasse, der auf einer schmalen Fatbike-Felge (46 mm Innenmaß) aufgezogen und mit 0,4 Bar Druck aufgepumpt ist, kann im rauen Gelände genauso gut rollen wie ein 29” x 2,2” Race-Reifen auf einer 19 mm breiten Felge (Innenmaß) mit 2,0 Bar Luftdruck. Beide genannten Modelle besitzen im Übrigen einen identischen Reifenumfang (kleine Schwankungen durch Profilierung möglich).

# Der Vorher/Nachher-Vergleich - Zu sehen ist die Spur eines herkömmlichen Mountainbikes mit 2,35"-Reifen.
# Und das zum Vergleich - Mittig die deutlich weniger tiefe Spur eines 4,8"-Fatbike-Reifens.

Je rauer und loser der Untergrund, desto besser und Energie-effizienter läuft ein Fatbike im Vergleich zu einem normalen MTB, da sich die vielen tausenden von kleinen Unebenheiten (Mikroschläge) welche überrollt werden müssen, von der Reifenaufstandsfläche einfach in sich aufgenommen werden. Auch Hindernisse wie Steine oder Wurzeln kann der Fatbike-Reifen „umschließen“, wodurch er im Vergleich zum normalen MTB-Reifen nicht vom Boden abgehoben wird. Wichtig dabei ist allerdings eine “geschmeidige” Karkasse und eine runde, ballonartige Reifenausbildung. Das Querschnittsverhältnis von Reifenbreite zu Felgenbreite ist für den geschmeidigen Leichtlauf sehr entscheidend.

Dass herkömmliche Fatbikes derzeit noch Effizienznachteile gegenüber herkömmlichen Bikes aufweisen, ist nicht abzustreiten. Grund dafür ist die längst nicht ausgereifte Entwicklung dieser Gattung. Zum einen bringen Fatbikes derzeit noch ein deutliches Mehrgewicht auf die Waage, was vor allem am schwereren Gesamtsystem Laufrad (Laufrad, Reifen, Schlauch) liegt, aber auch der ideale Aufbau eines Fatbike-Reifens sowie seine von der Felgenbreite abhängige Auswölbung sind maßgeblich entscheidend für die Effizienz von Fatbikes und bislang nur wenig erforscht. Durch schlecht verwendete Paarungen von Reifen und Felge ergibt sich bei vielen Komplett-Fatbikes ein höherer Rollwiderstand als bei normalen Mountainbikes, bei welchen über Jahre hinweg Erfahrungen im Bereich effektiver Paarungen vorhanden sind.

Querschnittsverhältnis

Kommen wir daher nochmals zurück zum Thema Querschnittsverhältnis: Dieser Aspekt ist derzeit heiß umstritten und aufgrund der noch jungen Thematik wissenschaftlich kaum erforscht. Lutz Scheffer meint, durch seine Versuche jedoch eine entscheidende Erkenntnis gewonnen zu haben:

Ich denke, das Optimum zwischen Reifenbreite und Felgenbreite dürfte bei ca. 1:1,6 und 1:1,8 liegen. Ich bin mir sicher, dass sich die Entwicklung zukünftig in allen Mountainbike-Klassen um dieses Verhältnis einpendeln wird. In der Praxis bedeutet das, dass ein 100 mm breiter Fatbike-Reifen seine beste Performance auf einer 50 – 60 mm breiten Felge abliefert. Ein 65 mm breiter Enduro-Reifen dürfte auf einer 40 mm Felge am besten funktionieren. – Lutz Scheffer

Scheffer erklärt sein ermitteltes Querschnittsverhältnis mit der rund ausgebauchten Reifenflanke, dank der sich die Reifenaufstandfläche gleichmäßiger verformen lassen würde. Unter Verwendung einer sehr breiten Felge würde die Reifenflanke bei Verformung entweder s-förmig gestaucht, oder aber im Bereich der Aufstandfläche scharf abgewinkelt, so Scheffer. Beides führt zu einem deutlich erhöhten Rollwiderstand.

Self Steering

Je runder die Reifenausbildung, desto geringer der sogenannte “Self Steering”-Effekt, womit wir bei einem weiteren wichtigen Punkt in der Physik von Fatbikes wären. Das sogenannte “Self Steering” ist ein Effekt, der durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren entsteht und zur Folge hat, dass – wie der Name schon sagt – das Vorderrad ohne Lenkintention des Fahrers einschlägt. Gerade bei einer sehr “eckigen” Ausformung des Reifens, wie es auf sehr breiten Felgen der Fall ist, geraten die Seitenstollen schnell auf dem Untergrund in Angriff, wodurch der Reifen auf die jeweilige Seite zieht. Auch bei Bremsmanövern ist dieser Effekt zu beobachten. Gerade bei Federgabeln mit einer großen Achsbreite, aber kleinem Achsdurchmesser und kleiner Nabenanpressfläche macht sich der Tauchrohrflex auf der Bremsseite stark bemerkbar. Das Vorderrad zieht bei Bremsmanövern auf die Bremssattelseite – dieser Effekt wird durch ein hohes Reifen-Felge-Querschnittsverhältnis nochmals verstärkt.

# Passt sich dem Untergrund an! - Dank seiner großen Reifenaufstandsfläche und dem niedrigen Luftdruck kann sich ein Fatbike-Reifen an jeden Untergrund anpassen und dadurch Traktion generieren.
# Soll auch bei "ungewöhnlichen" Verhältnissen seine Vorteile ausspielen - Nur auf komprimierten Flächen macht ein Fatbike Sinn: Denn ist es nötig einen weichen Untergrund zu durchschneiden, um auf festem Boden Traktion aufzubauen, ist der dicke Reifen einem dünnen unterlegen.

Q-Faktor

Zu guter Letzt wäre da noch die Sache mit dem Q-Faktor: Bedingt durch die breiten Reifen muss ein Fatbike-Hinterbau zwangsläufig deutlich breiter ausgelegt werden als an einem normalen Mountainbike. Auch im Bereich des Yoke ist eine erhebliche Verbreiterung nötig, wodurch gleichermaßen die Tretlager- und Achsbreite anwachsen müssen (auch weil die Kette irgendwie am Reifen vorbei muss). Die Folge ist ein unergonomischer Q-Faktor, also der Abstand von Kurbelarm zu Kurbelarm. Während sich der Wert eines normalen Antriebs (Shimano XT-Kurbel in 73 mm Tretlagergehäuse) auf 174 mm beläuft, bemisst sich der von uns bisher schmalste gemessene Q-Faktor an einem Fatbike auf 197 mm. In Hinsicht auf einen ergonomischen Tritt ist hier das wohl gravierendste Gegenargument gegenüber Fatbikes festzuhalten.

Alles in allem bieten Fatbikes ein beachtliches Potenzial, dass noch lange nicht ausgeschöpft ist. Insbesondere die Entwicklung der Einheit Laufrad (Reifen und Felgen) bietet noch einiges an Luft nach oben. Seien wir also gespannt, was die Industrie in absehbarer Zeit aus diesem Potenzial heraus holen kann. 

# Viel hilft viel - Dank breiterer Reifen soll das Fatbike jeder Witterung trotzen und allzeit zur Ausfahrt bereit stehen.

Das Anforderungsprofil auf den Punkt gebracht

Fassen wir den Einsatzbereich von Fatbikes einmal grob zusammen:

Das perfekte Fatbike für den Einsatz in Mitteleuropa bietet demnach folgende Eigenschaften:

# Das Fatbike als Plan B - Überall wo herkömmliche Mountainbikes den Fahrer an seine Grenzen bringen, soll das Fatbike seine Vorteile ausspielen. Sicherheit auf jedem Untergrund lautet das Motto.

Meinungen aus der Industrie

Wir stellen zwei Industrievertretern folgende Frage: Sind Fatbikes eigentlich noch Mountainbikes? Uwe Matthies von Maxx und Lutz Scheffer von Canyon schilderten uns ihre Sicht der Dinge.

„Ein Fatbike ist ein Fatbike und kein Mountainbike! Es gibt – wie auch im Mountainbike-Bereich – eine nicht gerade „bestimmungsgemäße Benutzung“ – so wird das Fatbike schon sehr bald auch auf den Trails oder in den angesagten City-Locations zu sehen sein. Für Puristen ein Graus.

Für Puristen ein Graus!

Das Fatbike ist ein Hardcore-Fortbewegungsmittel für Outdoor-Abenteurer. Ursprünglich in Alaska für Schneepisten und das legendären Iditarod-Event erfunden, erobert es neuerdings auch die Herzen aller Biker rund um die Welt – überall dort, wo die mega-fetten Reifen ihren sensationellen Dienst erfüllen: Auf Schnee- und Rodelpisten, am Meer und seinen Dünenlandschaften, in Wüsten und im unwegsamen Gelände, wo jedes Mountainbike schnell an seine Grenzen stößt.

Etwas anders liegt es beim Fatbike-Fully, also z.B. dem MAXX Huraxdax. Hier kommen wir schon eher in die Richtung Mountainbike. Die Dämpfung durch Federgabel und gefedertem Hinterbau unterbindet die spürbaren Eigenfederungs-Tendenzen der fetten Reifen, vor allem auf Trails. Dieses Gefährt hat das Riesenpotenzial eines spaßbringenden, alles niederwalzenden Trailbikes, wo Du nicht mehr sonderlich drauf achten musst, was gerade wieder im Trail auf Dich zukommt. Einfach drüber mit einem fetten Grinsen!“ Uwe Matthies, Geschäftsführer Maxx Bikes

# Wie der Ritt auf einem wildgewordenen Bullen - Mit Fatbikes wie dem Maxx Huraxdax sollen sich ganz neuen Möglichkeiten für moderne Radsport-Abenteuer ergeben.

„JA – Fatbikes sind eine tolle Sache. Seit letztem Jahr bin ich selbst mit Fatbikes unterwegs. Alles was zwei Räder hat und offroad pedaliert wird, ist für mich letztlich ein Mountainbike – Fatbikes sind dabei allerdings ein völlig neuer Ansatz. Es ist, obwohl Surly, Salsa und Co schon seit einiger Zeit Fatbikes in Europa propagieren, eine noch recht junge Sache. Das Gesamtsystem Bike wird dabei nicht von “oben” (dem Fahrwerk) ausgehend, sondern von “unten” (dem Reifen) her betrachtet.

Für mich die Interpretation des „zurück zu den Ursprüngen“-Bikens!

Fatbiken ohne Federgabel kann “knüppelhartes” Biken in seiner puristischsten Form bedeuten, aber auch flowiges Shredden auf einem gefederten Fatbike. Beides hat gleichermaßen seinen Reiz. Gerade in langsamen und technischen Passagen vermisst man die Federung an einem starren Fatbike kaum. Fatbiken mit Starrgabel stellt für mich eine moderne Interpretation des „zurück zu den Ursprüngen”-Bikens dar. Die fehlende Federung muss durch Body Suspension kompensiert werden. Sprünge sind wirklich nur was für Trail-Künstler oder extrem hartgesottene Menschen. Der Spaß am starren Fatbiken ist das völlig unkomplizierte Biken an sich: keine Einstellung, keine Wartung von Federelementen oder Lagern und kaum Pflege im Allgemeinen. Selbst der Reifendruck muss nur alle ein bis zwei Monate kontrolliert werden, da bedingt durch den niedrigen Reifendruck so gut wie keine Luft durch den Schlauch diffundiert.

Wer jedoch flowigen Singletrail-Spaß bei gleicher Geschwindigkeit wie mit einem normalen MTB, gepaart mit deutlich erhöhtem Fahrkomfort und Sicherheit erleben will, der kommt um eine Federgabel oder sogar ein vollgefedertes Fatbike nicht umher! Wichtig für die Zukunft ist es, das Gewicht der Fatbikes auf ein erträgliches Maß herunter zu bekommen. Tubeless und etwas schmalere Felgen sowie ein schmalerer Q-Faktor und ein Design was auf maximal 4″ Reifen ausgelegt ist, sind die wichtigsten Bausteine, bei denen eine signifikante Gewichtsreduzierung noch möglich sein wird.

Es wird spannend werden, ob sich das 27,5″ Plus Design als “Zwischenschritt” etablieren kann, oder ob ein 4″ Fatbike-Fully auf 26″ Felgen die optimale Allround-Spaß-Trail-Maschine der Zukunft sein wird.“ Lutz Scheffer, Canyon Entwicklungs-Designer und Konstrukteur

# Vortrieb durch Traktion - Die breiten und großvolumigen Reifen soll den Untergrund einfach "schlucken" und so auch auf technischen Uphills eine große Hilfe sein.

Der Test: Alle Infos zur bevorstehenden Testserie

Um uns ein umfassendes Bild vom derzeitigen Fatbike-Markt machen zu können, orderten wir vier Bikes, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Vom leichten Carbon-Hardtail bis zum alles überwalzenden Alu-Fully umfasste unsere Auswahl jede Fatbike-Gattung, die in unseren Gefilden für den Alltagseinsatz sinnvoll sein könnte. Aufgrund der ungleichen Besetzung soll dieser Test weniger als vergleichender Wettbewerb unter den Teilnehmern zu verstehen sein, als viel mehr ein Versuch herauszufinden, welche Art Fatbike ernstzunehmende Ambitionen hat, ein Ersatz für herkömmliche Bikes zu werden.

Wir testeten das brandneue Canyon Dude CF 9.0 SL, das dank Carbon-Rahmen und einem hochwertigen Aufbau ein beachtliches Gewicht von gerade einmal 13,2 kg auf die Waage bringt. Ebenfalls ein Hardtail, zwar nicht aus Kohlefaser, dafür aber umso solider, soll das Rocky Mountain Blizzard sein, das auch die härteste Gangart locker wegstecken soll. In der Klasse der vollgefederten Fatbikes haben wir das Maxx Huraxdax mit sage und schreibe 140 mm Federweg zu bieten. Mit seinen 17,7 kg ist es jedoch ganze zwei Kilogramm schwerer als das zweite Fully im Testfeld, das 15,65 kg schwere Salsa Bucksaw.

Diese Bikes hatten wir im Test

Canyon Dude CF 9.0 SL

Rahmen: Hardtail
Material: Carbon
Einsatzbereich: Tour, Trail, All Mountain, Sondereinsatzgebiete (Schnee, Sand, etc.)
Federungssytem: starr
Federweg: 100 mm vorn; hinten starr
Ausfallenden & Hinterbaubreite: 12 mm x 190 mm Steckachse
Max. Reifenfreiheit: bis 4,8″
Größen: Small, Medium, Large
Gewicht: 13,2 kg (bei Größe „M“, ohne Pedale)
Preis: 2.599 Euro

# Getestet: Canyon Dude CF 9.0 SL - Das Canyon Fatbike-Hardtail mit Voll-Carbon-Rahmen bringt gerade einmal 13,2 kg auf die Waage und kostet 2.599 Euro.

Maxx Huraxdax Pro FL

Rahmen: Fully
Material: Aluminium
Einsatzbereich: Adventure-Touren, Bergab-Einsätze, Sondereinsätze (Schnee, Sand, ect.)
Federungssytem: Viergelenker
Federweg: 120 mm vorn; 140 mm hinten
Ausfallenden & Hinterbaubreite: 12 mm x 197 mm (Syntace X12 Steckachse)
Max. Reifenfreiheit: bis 5″
Größen: Small, Medium, Large, X-Large, XX-Large
Gewicht: 17,7 kg (bei Größe „L“, ohne Pedale)
Preis: ab 3.399 Euro

# Getestet: Maxx Huraxdax Pro FL - Das Rosenheimer Fatbike-Fully wiegt satte 17,7 kg und fängt im Konfigurator bei 3.399 Euro Startpreis an.

Rocky Mountain Blizzard

Rahmen: Hardtail
Material: Aluminium
Einsatzbereich: Abenteuer-Touren, Trail, All Mountain, Sondereinsatzbereiche (Schnee, Sand ect.)
Federungssytem: starr
Federweg: 100 mm vorn; hinten starr
Ausfallenden & Hinterbaubreite: 12 mm x 197 mm Steckachse
Max. Reifenfreiheit: bis 4,8″
Größen: Small, Medium, Large, X-Large
Gewicht: 15,5 kg (bei Größe „L“, ohne Pedale)
Preis: 2.800 Euro

# Getestet: Rocky Mountain Blizzard - Das Fattie-Hardtail aus British Columbia kommt mit massiven 4,8"-Reifen und wiegt 15,5 kg. Das agressive Trail-Bike kostet 2.800 Euro.

Salsa Bucksaw 1

Rahmen: Fully
Material: Aluminium
Einsatzbereich: Trail, All Mountain, Sondereinsatzgebiete (Sand, Schnee, etc.)
Federungssytem: Split Pivot
Federweg: 100 mm vorn; 100 mm hinten
Ausfallenden & Hinterbaubreite: 12 mm x 177  mm (Maxle Ultimate Steckachse)
Max. Reifenfreiheit: bis 4,8″
Größen: Small, Medium, Large
Gewicht: 15,65 kg (bei Größe „L“, ohne Pedale)
Preis: 5.199 Euro

# Getestet: Salsa Bucksaw 1 - Ein Fully mit modernster Geometrie. Das lange und flache Bucksaw wiegt 15,65 kg und schlägt mit satten 5.199 Euro zu Buche.

Wie haben wir getestet?

Eine aussagekräftige Beurteilung über den Stand der Dinge in der Fatbike-Welt zu erzielen – das ist das Ziel unseres großen MTB-News Fatbike-Tests. Um das zu gewährleisten, fühlten wir den Bikes auf den unterschiedlichsten Trails und unter jeder erdenklichen Witterung auf den Zahn. Von den flowigen und mit Sprüngen gespickten Trails rund um Augsburg ging es weiter Richtung Berge, wo sich die vier Fatties auf den gemäßigten Wanderpfaden des Voralpenlandes beweisen mussten. Es folgte ein Test in Schnee und Matsch sowie lange Abfahrten an den alpinen Berghängen rund um Deutschlands höchsten Berg, der Zugspitze, und ihrem Umland. Auch im steilen und von Schotter übersäten Gelände der Innsbrucker Nordkette mussten die Wuchtbrummen ihre Berechtigung beweisen.

Da nicht nur subjektive Eindrücke gesammelt werden sollten, bedienten wir uns zudem einer Zeit- und Wattmessung, um die Effizienz eines Fatbikes mit der eines normalen Mountainbikes zu vergleichen. All das werdet ihr in den nächsten fünf Tagen in gewohnt tiefgründigen Testeindrücken hier bei MTB-News lesen können.

# Kann alles was ein "herkömmliches" Mountainbike auch kann - Max Schumann zeigt, dass sich auf einem Fatbike auch spaßig durch die Luft segeln lässt.
# Wie mit einem Geländewagen den Berg hinauf - Dank der großen Antriebstraktion sollen selbst extreme Steigungen fahrbar sein.
# Fahren wo an fahren sonst nicht zu denken ist - Der großvolumige Fatbike-Reifen passt sich dem Untergrund an, weshalb sich Sachen fahren lassen, die sonst nur Danny McAskill meistert. Für Abenteuerlustige genau das Richtige.
# Winteralternative? - Solange der Schnee trocken und verdichtet ist, macht ein Fatbike in winterlicher Landschaft mächtig Spaß.

Wer hat getestet?

Um ein möglichst umfangreiches Bild zum Thema Fatbike zu bekommen, stellten wir das Test-Team breit gefächert auf. Die Sicht eines Profis schilderten uns zwei von Deutschlands besten MTB-Athleten: World Cup XC-Fahrerin Sofia Wiedenroth vom AMG Rotwild MTB Racing Team und Enduro-Profi Max Schumann von der Carver Trailfoundation fühlten den Fatbikes für uns penibel auf den Zahn.

Über einen Zeitraum von vier Wochen legte die MTB-News Testredaktion selbst Hand an und kitzelte mit Hilfe der Testfahrer Frank und Andreas die Stärken und Schwächen aus den Fatties heraus.

Test-Redakteur Maxi

Test-Redakteur Dommaas

Testfahrer Frank

XC World Cup-Profi Sofia Wiedenroth (Team: AMG Rotwild MTB Racing)

Enduro-Profi Max Schumann (Team: Carver Trailfoundation)

# Tabletop, kein Problem!

Wie geht es weiter?

Ab morgen werdet ihr jeden zweiten Tag einen der insgesamt sechs Artikel zum Fatbike-Test auf MTB-News finden. Neben je einem Einzeltest zu jedem der vier getesteten Fatbikes werden wir euch zum Abschluss noch einen umfangreichen Highlight-Artikel präsentieren, in dem wir unsere Testeindrücke nochmals gesammelt Revue passieren lassen und unsere Empfehlungen für den Einsatzzweck der jeweiligen Modelle aussprechen werden.

Hier findet ihr alle Artikel zum großen MTB-News Fatbike-Test (stetig aktualisiert):

# Leichtfüßiges Fahren trotz höherem Gewicht - Ein Fatbike soll aufgrund der hohen Reifenauflagefläche nicht so schnell einsinken und daher auf weichen Untergründen leichter zu fahren sein.
# Wer kommt weiter durch den Matsch?
# Das 27,5" Bike mit 2,35"-Reifen steckt schon nach wenigen Metern fest.
# Trotz Matsch dreht sich der Reifen noch durch die Gabel.
# Viel weiter kommt das Fatbike auch nicht.
# Der Matsch-bepackte Reifen steckt allerdings in der Gabel fest.
# Für Regionen wo normale Wege keine Alternative sind - Ob auf den Schnee-Highways in Alaska, den stillgelegten Goldgräber-Bahntrassen in British Columbia oder den sandigen Wanderpfaden der Great Plains in den mittleren USA - Fatbikes kommen dort zum Einsatz, wo normale Mountainbikes stagnieren.
# Das Fat-Tire-Bike für Abenteurer - Vom simplen Fortbewegungsmittel entwickelten sich die Fatties schnell zur ersten Wahl für Radsport-Abenteurer, die mit ihnen die Befahrung der unwirklichsten Landschaften wagten. Schnell legte die Industrie mit passendem Zubehör nach.
# Für mehr Sicherheit! - Der Fatbike-Reifen als Sicherheitsgarant.

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Alle Artikel zum Fatbike-Test findet ihr hier:

www.mtb-news.de/news/tag/fatbike_test_2015

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