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EWS 2015 #2
Emerald Enduro in Irland – Rennbericht von Tobias Woggon

Schon als im Winter der Kalender für die 2015 Enduro World Serie herausgegeben wurde, ging ein großes Raunen durch die Enduro Welt-Elite. Wie kann man denn in Irland, der kleinen grünen Insel im Atlantik, die bis jetzt nur durch rothaarige Kobolde, Bier ohne Kohlensäure und verrückte Filme bekannt ist, ein Enduro-Rennen veranstalten, welches auch die schnellsten Fahrer der Welt an ihre Grenzen bringt. Gar nicht!?

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Dies war wohl auch noch die Meinung der meisten Fahrer, als sie sich am Mittwochmorgen zu Fuß zum ersten Trackwalk machten.

# Für Anne Caroline Chausson war das Layout der Strecken einfach zu flach, wie sie mehrmals während des Rennens erwähnte. Trotzdem konnte sie bei den technischen Teilstücken ihre brillante Fahrtechnik voll ausspielen und wichtige Sekunden aufholen. Am

Doch schnell war klar, dass Organisator Nial Davis und seine Crew Unglaubliches geleistet haben und teils technische, teils aber auch flowige Trails in den Berg gegraben haben. So hatten die Fahrer am Sonntag sieben Stages zu bewältigen, die sich alle ohne Shuttle erarbeiten mussten. Was in Zahlen eine Gesamtstrecke von 47 km und 1750 hm hieß.

Schon während der zwei Trainingstage tauchten hier und dort immer wieder einige Fans auf, die ordentlich Stimmung machten und vor allem aus einem Grund gekommen waren, um ihren Lokalhelden Grag Callaghan zu unterstützen. Jedoch sollte dieses nichts im Vergleich zum Sonntag sein, an dem sich Massen den Berg hinaufschleppten und von Strecke zu Strecke wanderten.

# Letztes Jahr lag Justin in der Gesamtwertung der EWS lange Zeit vorne - dann machte ihm eine Schulterverletzung einen Strich durch die Rechnung.

Da Jared Graves schon vor dem Rennen verlauten ließ, dass seine Schulterverletzung, die er sich bei einem Trainingscrash schon vor dem ersten Rennen in Neuseeland zuzog, noch nicht 100% auskuriert ist und er deshalb auf dieses Rennen verzichten musste, rechneten sich einige Fahrer Podiumschancen aus.

Auch Jerome Clementz fühlte sich am Renntag nicht 100% gesund und musste sich im gesamten Rennverlauf immer wieder durch einige andere Fahrer geschlagen geben und fuhr am Ende auf Platz 8, welches sein schlechtestes EWS-Ergebnis aller Zeiten ist.

# Für Jerome Clementz startete der Renntag mit einem Anflug von Krankheit, welches ihm bei einem so dichten Fahrerfeld zurück auf Platz 8 warf.

Nach den ersten drei Stages führte Fabien Barel mit einem guten Vorsprung auf Justin Leov und Greg Callaghan die Rangliste an. Ein platter Hinterreifen warf ihn aber, kurz vor der Mittagspause und Halbzeit des Rennens, weit ins Feld zurück. Nachdem sich in den folgenden Stages Justin und Greg ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten, konnte nach Stage 7 Greg den Sieg für sich klar machen und damit die Fans zum Ausrasten bringen. Den ganzen Tag schnell war auch Richi Rude, der sich am Ende auf Platz 3 wieder fand.

# Richie Rude fuhr wie immer kraftvoll und beeindruckend und konnte seinen fehlenden Teamkollegen gebührend vertreten und sicherte sich einen Platz auf dem Podium.

Als deutscher Vertreter konnte sich nach einem soliden Rennen Max Schumann mit einem Rang 53 zufrieden geben und seinen Punktestand als schnellster Deutsche weiter ausbauen. Auch Ines Thoma hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und entschloss sich erst kurzfristig doch am Rennen teilzunehmen und noch einige Punkte für die Gesamtwertung mitzunehmen. Am Ende Platz 13 für sie. Julia Hofmann, die dieses Jahr nur vereinzelt an Rennen teilnehmen wird, fuhr einen überraschenden 17. Platz ein und konnte sich gegen ihre deutschen Konkurrentinnen behaupten.

# Wer in die Augen von Josh Carlson schaut, sieht, daß auch er gerne zu den Top drei gehören würde. Noch fehlen einige Sekunden, jedoch ist er immer ein Kandidat für Überraschungen.

Nach zwei Trainingstagen und einem Renntag, einigen Überraschungen und einem wohl am emotionalsten gefeierten Sieger, waren sich alle einig: Man kann wohl doch ein EWS-Rennen in Irland veranstalten – und vielleicht sogar das beste der bisherigen Geschichte der Serie.

# Fast as Always. - Tracy Moseley dominierte von Stage 1 an das Rennen und ließ sich den Sieg nicht abnehmen.
# Für Fabien Barel endete der Kampf um Platz 1 zwei Sekunden nach diesem Bild, als ihm der Reifen von der Felge sprang und er den Rest der Stage auf der Felge zurück legen musste.
# Max Schumann überzeugte auch in Irland wieder durch kreatives Fahren.
# Ines Thoma startete schon mit gesundheitlichen Problemen ins Rennen, konnte jedoch wichtige Punkte für die Gesamtwertung mitnehmen.
# Mit sicherlich einem der spektakulärsten Fahrstile zauberte Max Schumann den meisten Fotografen ein Lächeln aufs Gesicht. Evtl. sind das die Sekunden, die am Ende fehlen, ganz vorne mitzufahren.
# Anita Gehrig konnte sich nach einem guten Rennen erneut in den Top Ten behaupten.
# Anneke Beerten schnell wie immer, jedoch immer noch von der Spitzengruppe entfernt.
# Teilzeit Racerin Julia Hofmann konnte sich trotz nicht perfekter Vorbereitung, einen 17 Platz sichern und schien damit mehr als glücklich zu sein.
# Greg Callaghan bahnt sich seinen Weg durchs Grün auf Stage 1
# Die teils gebauten Downhill Strecken luden hier und dort zum spielen ein.
# Unbeschreibliche Szenen, wie Greg von seinen Fans unterstützt wurde.
# Volle Konzentration um trotz immensem Druck auf seiner Heimstrecke zu gewinnen.
# Noch nie wurde ein EWS Sieger so bejubelt wie Greg Callaghan, als er am Ende eines langen Tages triumphierend ins Ziel fuhr.
Text & Fotos: Tobias Woggon
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