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EWS #2 – Tasmanien
Teufels-Gewitter auf der Insel

Auch die EWS #2 in Tasmanien war geplagt von Unwettern und starkem Regen. Dementsprechend waren die Ergebnisse spannend zu beobachten, auch wenn man allen Fahrern lieber sonniges Wetter wie im Training gewünscht hätte. Hier die Fotostory zum Rennen!

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Das zweite Rennen der diesjährigen Enduro World Series sollte dem Ersten in Rotorua von vor nur zwei Wochen in nichts nachstehen: es regnete. Und das nicht etwa nur ein bis zwei Stunden. Während sich das Wetter an den beiden Trainingstagen von seiner besten Seite zeigte, regnete es am Sonntag wie aus Kübeln. Zwei Gewitter suchten die Fahrer heim und die sonst so schnellen Trails verzauberten sich, wie auch schon in Neuseeland, in eine Achterbahn aus Matsch. Für ein spannendes Rennen war somit gesorgt. Es gab viele, glücklicherweise glimpfliche Stürze, technische Probleme und Positionswechsel.

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# Die Wolken hingen bereits früh am Morgen sehr tief und ließen erahnen was auf die Fahrer zukommen würde

Herren

Das Rennen der Männer war geprägt durch Stürze und technische Probleme. Das Wetter schlug in vollem Umfang zu und so sah man nach fast jeder gefahrenen Stage einen Führungswechsel. Jared Graves ging aufgrund seines schlechten Ergebnisses aus Rotorua recht früh auf die Strecken und bekam vor allem auf Stage 1 nur wenig Regen ab. So verwundert es nicht, dass der Australier hier Bestzeit fuhr. Alle anderen Topfahrer hatten mit dem stark einsetzenden Regen zu kämpfen. Martin Maes kämpfte sich nach Stage zwei an die Spitze. Auf Stage drei ließ ein Moment der Unachtsamkeit seinen Vorsprung jedoch drastisch schrumpfen. Kurz vor dem Ziel blieb der GT-Fahrer stehen, weil er dachte er wäre schon durch die Zeitschranke durchgefahren. Dumm gelaufen!

# Der Großteil der Fahrer setzte auf Matschreifen
# Eine kleine Schlammpackung gefällig?
# Den Anblick sind wir spätestens seit Rotorua gewöhnt. Die Fahrer würden sich aber langsam über ein trockenes Rennen freuen

Die Zeitabstände zwischen den einzelnen Fahrern wurden immer dichter, Martin Maes verlor auf Stage vier viel Zeit und Jared Graves ging nach einer soliden Leistung abermals in Führung. Doch hinter ihm zeigten sich vor allem Adrien Dailly, Greg Callaghan, Sam Hill und Richie Rude auf dem Vormarsch.

Sam Hill, gepusht durch die ihn anfeuernden Zuschauer, holte sich auf der folgenden Stage seine erste Bestzeit. Doch es war Greg Callaghan, der nun die Führung übernahm. So war Callaghan auch derjenige, der als Führender auf die letzte Stage des Tages gehen sollte. Auf der extrem schnellen und recht anspruchslosen, letzten Stage machte er jedoch den alles entscheidenden Fehler. In einer Kurve rutschte ihm das Vorderrad weg und der Cube-Fahrer ging zu Boden. Zwar konnte er schnell wieder aufs Rad springen, doch im Ziel musste er nun zittern. Denn Adrien Dailly, der Juniorenmeister aus dem Vorjahr, hatte die sechste Stage gewonnen und war nun auf dem Vormarsch. Rang vier sollte dem jungen Franzosen reichen, um die Führung zu übernehmen und sich seinen ersten EWS Sieg zu sichern. Sam Hill gewann indes die letzte Stage des Tages und schob sich somit auf Rang drei vor.

# Sam Hill mit dem Daumen nach oben und einem dicken Grinsen auf Rang drei
# Die Fans in Derby waren trotz des schlechten Wetters hochmotiviert und kamen in Scharen zu den einzelnen Stages
# Das Rad von Curtis Keene ist mit einer Messkurbel ausgestattet, sodass nach dem Rennen präzise Analysen möglich sind
# Keegan Wright gewohnt extrem tief über dem Lenker
# Greg Callaghan flog regelrecht durch das lange Steinfeld auf Stage vier und holte sich die Bestzeit
# Ein wenig Regen kann einem echten Iren nichts anhaben. Greg Callaghan drückt sich in die rutschigen Kurven der zweiten Stage
# Nach seiner lädierten Hüfte in Rotorua war Yoann Barelli in Derby wieder voll dabei und war einer der wenigen Fahrer, der alle Sprünge mitnahm
# Mit schwachen Ergebnissen auf Stage 3 und 7 reichte es am Ende des Tages für Jerome Clementz nur für Rang 17
# Martin Maes lag nach zwei gefahrenen Stages in Führung
# Wyn Masters war eines der Opfer der mit Matsch bedeckten Steine
# Damien Oton erwischte einen rabenschwarzen Tag. Lediglich Rang 39 für den Gesamtzweiten des Vorjahres
# Florian Nicolai fuhr ein konstantes Rennen und landete auf Rang 5
# Richie Rude kam zum Ende des Tages richtig in Fahrt, verpasste aber mit Rang vier knapp das Podium
# Remi Gauvin landete nach über sieben Stunden im Sattel auf Rang 9
# Theo Gally holte sich auf Stage 6 den vierten Rang und beendete das Rennen insgesamt auf Platz 8
# Jared Graves konnte sich auf der ersten Stage des Tages die Bestzeit holen, rutschte später aber bis auf Rang 6 ab
# Sam Hill auf dem Weg zu einer weiteren Bestzeit und Rang drei in der Tageswertung
# Adrien Dailly ist in diesem Jahr in bestechender Form. In seinem zweiten Elite-Rennen holt er sich bereits seinen ersten großen Sieg
# Podium der Herren - v.l.n.r.: Greg Callaghan, Adrien Dailly, Sam Hill

Damen

Bei den Frauen führte am gestrigen Renntag kein Weg an Isabeau Courdurier vorbei. Die kleine Französin hatte sich in den vergangenen Tagen von ihrem Fieber, welches sie in Rotorua plagte, erholt, ging nach eigenen Aussagen aber noch nicht ganz hundertprozentig fit an den Start. Dennoch zeigte sie sich in bestechender Form. Mit den rutschigen Bedingungen schien sie nur geringe Probleme zu haben und konnte prompt die ersten drei Stages für sich entscheiden. Cecile Ravanel war ihr zwar auf den Fersen, doch rennentscheidende Sekunden konnte sie auf ihre Landsfrau nicht gut machen.

# Kurz bevor die Frauen in die erste Stage starteten, fing es an zu donnern und blitzen – der Wolkenbruch begann
# Die Stars zum Anfassen. Cecile Ravanel klatscht mit einem ihrer kleinsten Fans ab

Währenddessen ging es im restlichen Frauenfeld drunter und drüber. Das Wetter forderte einige Opfer und so sah man Casey Brown gleich mehrfach am Boden. Anita Gehrig ging nach einem guten Start und Podiums-Aussichten auf Stage vier zu Boden und beschädigte eine Bremse, so dass sie das Rennen mit nur einer verbleibenden Bremse beenden musste. Dass sich das, vor allem bei diesen Bedingungen, als schwierig gestalten würde, wäre an dieser Stelle eine Untertreibung und so beendete Anita das Rennen auf Rang 19.

Auch ihre Schwester Caro hatte Probleme. Ihr Ersatzschlauch löste sich inmitten einer Stage und verfing sich im Vorderrad. Bis sie diesen entfernt hatte gingen wertvolle Sekunden verloren, so dass sie auf Rang 7 endete.

Ines Thoma vom Canyon Factory Enduro Team zeigte den ganzen Tag lang konstante Leistung und sicherte sich Rang drei. Courdurier fuhr auf Stage 6 und 7 abermals Bestzeit und sicherte sich mit einem Vorsprung von über 20 Sekunden auf Cecile Ravanel ihren ersten Enduro World Series Sieg.

# Ein letzter Blick nach draußen bevor es auf den ersten großen Transfer geht
# Isabeau Courdurier hatte sich vom Fieber, das sie in Rotorua plagte, erholt und konnte 5 von 7 Stages für sich entscheiden
# Die sehr tretlastige, zweite Stage spielte Katy Winton leider so gar nicht in die Karten. Hier holte sie nur Rang 13
# Carolin Gehrig stürzte auf Stage vier und vergab somit ihre Chancen auf ein mögliches Podium hier in Derby
# Nach einem Sturz von Anita Gehrig schloss Ines Thoma auf die Schweizerin auf
# Anneke Beerten hatte sichtlich mit dem vielen Matsch zu kämpfen. Rang 11 für die sympathische Niederländerin
# Isabeau mit Warpspeed durch den Wald
# Cecile Ravanel strauchelte etwas im Regen und hatte Isabaeu Courdurier nur wenig entgegenzusetzen
# Podium Frauen - v.l.n.r.: Cecile Ravanel, Isabeau Courdurier, Ines Thoma
# Podium U21 Wertung - v.l.n.r.: Blake Pearce, Martha Gill, Benjamin Mcilroy, Ben Friel
# Podium Masters Wertung - v.l.n.r.: Michael Broderick, Karim Amour, Mary Mcconneloug, Jodi Newton, Nigel Page
# Rocky Mountain sicherte sich den Sieg des besten Teams

Die vollständigen Ergebnisse findet ihr in unserem Ergebnis-Artikel.

Hier findet ihr alle weiteren Informationen zur Enduro World Series 2017.


Text & Bilder: Rick Schubert

2017 MTB-News.de

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