Evoc Hydro Pro: Infos & Preise
Die Firma Evoc gilt bereits seit Langem als Spezialist für MTB-Rucksäcke – meist mit integriertem Protektor. Nun stellen die Münchner mit dem Hydro Pro einen sehr minimalistischen Rucksack samt Trinksystem und Stauraum für die nötigsten Utensilien vor (siehe auch: Camelbak Chase Bike Vest-Test). Einen Protektor hingegen sucht man vergeblich. Dafür soll das Rucksäckchen, das es mit 1,5 l oder 3 l Volumen gibt, mit einem sehr sicheren Sitz, geringen Gewicht und praktischen Features überzeugen. Wir konnten die kleinere 1,5 l-Version bereits im Enduro-Einsatz auf die Probe stellen.
- minimalistischer Rucksack für den Mountainbike- & Gravel-Einsatz
- inklusive 1,5 Liter Trinkblase
- Hauptfach / 1–2 Reißverschlusstaschen sowie 2 Netztaschen an den Schultern
- Material N210 D Taffeta, 3D Air Mesh, Airo Flex
- Volumen 1,5 l / 3 l
- Größe 23 x 33 x 2 cm (1,5 l) / 23 x 33 x 4 cm (3 l)
- Gewicht 344 g (1,5 l, mit Trinkblase, gewogen) / 250 g (3 l, ohne Trinkblase, Herstellerangabe)
- Farben Schwarz / Stahl
- www.evocsports.com
Preis Evoc Hydro Pro (UVP): 100 € (1,5 l) / 110 € (3 l) | Bikemarkt: Evoc Hydro Pro kaufen

Im Detail
Auch beim neuen Hydro Pro-Modell setzt Evoc auf das Body Hugging-System, das einen möglichst sicheren Sitz am Oberkörper gewährleisten soll. Im Gegensatz zu den anderen Modellen der Münchner verzichtet man am Hydro Pro jedoch auf einen breiten Hüftgurt samt Klettstreifen. Es gibt zwar weiterhin zwei Gurte, diese sind jedoch sehr schlank und befinden sich beide vor der Brust. Der obere verfügt über einen Magnetverschluss, an den auch die Magnethalterung des Trinkschlauchs andockt, der untere über einen klassischen Clipverschluss. Beide lassen sich in der Länge verstellen, zusätzlich besteht der untere Gurt aus einem Gummi-Material und ist stark dehnbar.

Die Träger fallen extrem breit aus, bedecken einen guten Teil der Brust und werden als zusätzlicher, leicht erreichbarer Stauraum genutzt. Die von uns getestete 1,5 l-Version verfügt über zwei tiefe Mesh-Taschen, die etwa Platz für Riegel bieten. Auf der linken Seite ist darunter zudem eine Reißverschlusstasche für Wertgegenstände untergebracht, in der sich auch ein Haken zu sicheren Lagerung eines Schlüssels befindet. Die größere 3 l-Version verfügt auf beiden Seiten über verschließbare Taschen. Seitlich am Brustkorb gehen die Träger in sehr breite, elastische Streifen über, die sich auch in ihrer Länge verstellen lassen und somit bestimmen, wie eng der Rucksack am Rücken aufliegt.


Das Hauptfach unseres Modells wird vor allem für die 1,5 l-Trinkblase benutzt. Diese findet direkt am Rücken hinter einer dünnen Abtrennung Platz und wird mit einem Klett gesichert. Einzelfächer für Utensilien sucht man vergeblich, der Stauraum ist allerdings auch begrenzt. Ein Ersatzschlauch, Flicken und eine minimalistische Regenjacke sollten jedoch Platz finden. Der größere Evoc Hydro Pro 3 bietet ein weiteres Reißverschlussfach im wie von Evoc gewohnt komplett aufklappbaren Vorderteil sowie mehr Volumen im Hauptfach.

Auf dem Trail
Eigentlich bin ich nicht der größte Rucksack-Fan und tendiere wenn möglich dazu, einen Hipbag (Evoc Hip Pack Race 3 l-Test) zu tragen. Grund ist, dass ich den Wärmestau am Rücken nicht mag und auch nicht so viel herumrutschendes Gewicht so weit oben am Körper tragen möchte. Hipbags sitzen allerdings auch nicht immer perfekt – vor allem, wenn sie voll beladen sind –, weshalb mich eine minimalistische Lösung wie der neue Evoc Hydro Pro schon seit Längerem interessiert hat.
Da ich also so gut wie nie einen Rucksack trage, ist es wenig verwunderlich, dass mich das Tragegefühl zu Beginn nicht unbedingt vom Hocker gehauen hat. Um einen sicheren Sitz zu gewährleisten, habe ich die Gurte eher straff gezogen. Da diese allerdings ausschließlich den Brustkorb umschließen, führt das bergauf, beim schwerem Atmen, relativ schnell zu einem eher eingeengten Gefühl. Nachdem die noch fabrikneuen Gurte sich etwas gedehnt hatten – und ich meinen Fehler eingesehen und mir Lockerung verschafft hatte – verschwindet dieses jedoch gänzlich.


Bergauf merkt man so außer einer etwas wärmeren Brust also nicht viel vom Evoc-Rucksack. Da der untere Rücken weiterhin frei ist, fand ich den Wärmestau auch bei 35° C und 2.800 hm im italienischen Aostatal akzeptabel. Mir war warm … aber dafür konnte der Rucksack wohl eher nichts. Ein Hipbag wäre hier immer noch etwas angenehmer, sitzt in ruppigem Gelände aber definitiv nicht ganz so gut. Und da kommen wir schon zum springenden Punkt: dem Sitz! Der ist nämlich wirklich ausgezeichnet.
Mit voller Trinkblase und den nötigsten Utensilien vollgestopft, die man für eine Tagestour in den Alpen so braucht, bewegt sich der Evoc Hydro Pro 1.5 keinen Millimeter. Evocs Marketing-Terminus „Body Hugging-System“ scheint hier perfekt in die Tat umgesetzt zu sein. Konzentriert man sich stark darauf, hat man wirklich das Gefühl, von etwas umklammert zu werden. Achtet man jedoch eher auf die Fahrt, was ohnehin stets zu empfehlen ist, vergisst man den Hydro Pro ziemlich schnell. Jedenfalls so lange, bis man etwas benötigt.

Dinge, an die man schnell heranmuss, wie etwa ein Riegel, Geld, die Liftkarte oder der Autoschlüssel, sollte man in den Brusttaschen aufbewahren. Mit Handschuhen ist der Zugang zu den zwei oben recht engen und vor allem tiefen Netztaschen etwas fummelig. Dafür dürfte es einigermaßen unmöglich sein, dass etwas hinausfällt. Außerdem sollte man stets darauf achten, dass die Reißverschlusstasche geschlossen ist, da diese ziemlich weit aufgeht und Wertgegenstände beim Vornüberbeugen schnell weg sind. Praktisch hingegen ist der sehr gut erreichbare Sicherungsclip für den Schlüssel. Auch der Trinkschlauch ist gut gelegt, schnell erreichbar und einfach in der Bedienung. Die Trinkblase lässt sich zudem leicht reinigen.
Wenn wir uns etwas wünschen dürften, dann wären das vermutlich kleine Netztaschen im Hauptfach. Gerade, wenn man die Trinkblase nicht komplett voll macht – weil man beispielsweise an Restaurants oder Quellen vorbeikommt–, ist hier nämlich noch etwas Platz übrig. Tools, Flickwerkzeuge oder Riegel fliegen so jedoch recht lose auf dem Boden des Fachs herum.
Fazit – Evoc Hydro Pro
Der neue Evoc Hydro Pro 1.5-Rucksack begeistert vor allem mit einem extrem sicheren Sitz – selbst voll beladen in härtestem Gelände bleibt er stets sicher an Ort und Stelle. Das geringe Gewicht und Volumen sorgen zudem für viel Tragekomfort, gehen aber natürlich auf Kosten des Stauraums. Wer genau weiß, was er für eine Tagestour oder ein Enduro-Rennen benötigt und gerne minimalistisch unterwegs ist, sollte sich die smarte Evoc-Lösung unbedingt genauer anschauen.

Pro / Contra
Stärken
- sicherer Sitz unter allen Bedingungen
- sinnvoller Stauraum in Schultergurten
- hochwertige Verarbeitung
Schwächen
- keine Unterteilung im Hauptfach

Was ist deine Meinung zu minimalistischen Rucksäcken für Rennen oder Tagestouren?
Testablauf
Wir sind den Evoc Hydro Pro-Rucksack in der 1,5 l-Version mehrere Wochen lang auf unseren Hometrails sowie auf mehreren Tagestouren in hochalpinem Gelände gefahren.
Hier haben wir den Evoc Hydro Pro 1.5 getestet
- Thüringer Wald, Deutschland Tagesausflüge auf unseren wurzeligen Hometrails bei Wind und Wetter
- Alpenraum Im Bikepark Pila sowie auf den Enduro-Trails in Flims oder am Reschenpass musste sich der Evoc-Rucksack beweisen.
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- unauffällig, eher progressiv, wenig Druckstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- ausgewogen, nicht zu lang, Lenkwinkel nicht zu flach
31 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumJa oder Tailfin "Gepäckträger"! Nicht minimalistisch aber elegant!
wasserdicht???
@boing, vielen Dank für den Hinweis!
Ich hatte USWE garnicht auf dem Schirm, habe mir dem RAW 3 bestellt.
Die Idee mit der anklickbaren Tasche und dem GoPro Harness find ich super.
VG
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