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FAZUA Evation – Mal E-Bike, mal MTB dank Modul von Münchner Start-Up

Für mich ist es eines der Highlights auf der ISPO Bike gewesen – gleich mehrere Nachteile von klassischen E-Bikes oder Pedelecs weiß das Münchner Start-Up Fazua mit seinem Produkt Evation zu beseitigen: Leichter, unauffälliger und vor allem Modular sind mit dem Evation-Kit ausgestattete Rahmen Mountainbike und E-Bike zugleich. Der Clou: Nicht nur der Akku, sondern sämtliche E-Bike-Komponenten, also neben der Batterie auch Steuerung, Motor und Getriebe, lassen sich mit einem Handgriff ans Fahrrad bauen. Ohne das Modul fährt der Fahrer ein klassisches Mountainbike, das Mehrgewicht liegt dann lediglich bei ca. 500g für den vorbereiteten Rahmen.


# Links der Innenlagerblock, rechts das Antriebsmodul

# Mit Evation erhält man die MTB-Optik…

Entscheidet man sich, das Rad als Pedelec zu nutzen, steckt man – click – den Akku an und erhält damit eine Unterstützung von 250W und bis zu 25Nm, der 36V Akku fasst 210Wh. Dennoch liegt das Gewicht der Einheit bei gerade einmal 3,7kg, womit recht leichte E-Bikes denkbar werden. Bei Volleistung ist der Akku nach unter einer Stunde leer, doch Evation richtet sich ohnehin an Fahrer, die den Sport noch als Sport und das Pedelec wirklich als Unterstützung sehen. Lässt man den Akku weg, ersetzt eine leichte Abdeckung das „Loch“ im Unterrohr und schützt die Technik vor Dreck.

Wo ist, bei so vielen besonderen Eigenschaften, der Haken?

Nun, anders als beispielsweise EGO-Kits lässt sich Evation nicht an das MTB anpassen, was schon im Keller steht – der Rahmen muss bei Konstruktion dafür vorbereitet worden sein. Dazu braucht es neben dem Unterrohr mit Aufnahme nach dem Tretlager und dem Steuerrohr vor allem das von Evation entwickelte Innenlagergehäuse, in dem ein Kegelradgetriebe die Kraft des Motors auf eine Welle und von dort per Polygonprofil auf die Kurbel überträgt.


# …und ohne Motor ist es tatsächlich ein MTB – hier fehlt noch die Abdeckung

Clever: Evation ist mit sämltlichen 24mm (also Hollowtech II, Howitzer…) Kurbel von SRAM und Shimano kompatibel. Das Innenlager ist wasserdicht gekapselt und wartungsfrei, der Widerstand beim Treten ohne Unterstützung fällt minimal aus.


# Plug & Play am Innenlager
Geschichte Evation

„Evation ist ein junges Gründerteam, welches sich aus der Hochschule heraus gebildet hat. Im Rahmen einer ersten Förderung durch das SCE (Strascheg Center for Entrepreneurship; einem An-Institut zur Existenzgründungsförderung an der Hochschule München), konnte die innovative Idee des Fahrzeugtechnik-Studenten Johannes Biechele das erste Mal auf Papier gebracht werden. Nach erfolgreicher Suche nach Mitstreitern, um so unterschiedliche Kompetenzen zu vereinen, hat es das junge Team geschafft, die Köpfe des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) für die Idee zu begeistern und konnte somit einen weiteren Meilenstein erreichen. Ein Gründerstipendium („Exist-Gründerstipendium“) mit einem Volumen von bis zu 100.000,- Euro gibt Evation nun die Möglichkeit, die innovative Antriebstechnik soweit zu optimieren, bis sie serien- und marktreif ist. Der nächste Schritt für Evation ist nun, sich neben technischer Optimierung eine Finanzierung zu sichern, welche einen Markteintritt in 2013/2014 ermöglichen soll.“ (aus der PM)


# Mountainbike und Pedelec – je nachdem, wann man was braucht.

Das Unterrohr wiegt, wie gezeigt, etwa 200-300g mehr – besteht dann aber auch alle DIN Tests. Ob die Unterrohrform wirklich bei allen Evation kompatiblen Bikes gleich sein wird, zeigt sich in der Arbeit mit den Rahmenbauern. Momentan ist das System noch lauter als ein Bosch, doch man arbeitet daran diesen nicht nur in Sachen Gewicht und Optik zu schlagen, sondern auch noch deutlich leiser zu werden. „Jedes Geräusch ist für uns zu viel“, sagt Marcus dazu. Fazua Evation – der Name stammt übrigens aus dem Bayerischen: „Fahr’zua“, Fahr zu – viel Erfolg.

Technische Daten Antriebseinheit:

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Innenlagereinheit:


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Studiobilder: Foto – Stefan Schmalzgruber

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