Die XC-Rennen der ersten Europäischen Sommerspiele waren fest in Schweizer Hand. Bei den Herren ist das Podium komplett in Rot und Weiß bestückt, bei den Damen wurde immerhin Maja Wloszczowska noch Dritte und verhinderte somit einen möglichen Dreifacherfolg der Eidgenossen. Die besten der internationalen Schweizer Meisterschaft heißen Jolanda Neff und Nino Schurter.
Schurter nach Defekt souverän
Es entwickelte sich schon zu Beginn fast zu einem langweiligen Herrenrennen in Baku. Nino Schurter wartete eine kurze Zeit auf dem extrem windanfälligen Kurs in Aserbaidschan, ehe er die erste Attacke setzte. Die war gleich so erfolgreich, dass er sich innerhalb von kürzester Zeit mehr als 20 Sekunden Vorsprung herausarbeitete. Und als alle dachten das Rennen sei entschieden, da handelte sich der Vizeweltmeister einen Defekt ein. Er fiel zurück in die ursprüngliche Verfolgergruppe, die nun zur Spitzengruppe wurde.
Die Schweizer Lukas Flückiger und Fabian Giger zeigten sich dort zunächst sehr aktiv, während Schurter zurück in seinen Rhythmus fand – daran änderte auch ein kleiner Sturz des Schweizers nichts. Und so dauerte es bis zur fünften von acht Runden ehe der Ausnahmesportler einen neuen Angriff unternahm und sich wieder einmal von Flückiger, Giger, Ondrej Cink und Gerhard Kerschbaumer lösen konnte. Von nun an war es ein Triumphzug bis ins Ziel. Dahinter hatte Lukas Flückiger die größten Reserven und setzte sich gegen Fabian Giger durch.
Neff wartet sehr lange
Bei den Damen wurde es am Ende eine ganz klare Angelegenheit für die absolute Favoritin Jolanda Neff. Die Schweizerin wartete erstaunlich lange, circa das halbe Rennen, bis sie die erste Attacke setzte. Zu groß war wohl ihr Respekt vor dem starken Wind am Stadtrand von Baku. Doch wenn Neff aufdreht, dann kann zurzeit niemand folgen – und das änderte sich auch heute nicht. In der vierten Runde fuhr die Stöckli-Fahrerin zwei Minuten schneller als im zweiten Umlauf, als sie sich noch in der großen Spitzengruppe bedeckt im Windschatten hielt.
Um Platz zwei blieb es allerdings bis zum Schluss spannend. Kathrin Stirnemann und Maja Wloszczowska kämpften bis wenige Meter vor dem Ziel um die Silbermedaille bei der Premiere der European Games, doch die Sprintweltmeisterin Stirnemann war auf den letzten Metern erwartungsgemäß die Stärkere.
Deutsche Starter waren in Baku nicht am Start.
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