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Eurobike
Kollaps & Rausch – Warum wir stets über die Eurobike schimpfen – und es dann doch jedes Mal aufs Neue ein Fest ist!

Die Eurobike bringt jedes Jahr wieder Kollaps und Rausch. Es brechen zusammen: Verkehr, Netz, Nerven. Der Stau von Lindau nach Friedrichshafen (und zurück) ist legendär. Die Unterkünfte horrend teuer, ewig weit weg oder nicht vorhanden. Die Menschen, die man trifft, will man gar nicht treffen.

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Warum fahren wir trotzdem alle wieder hin? Weil die Eurobike unser jährlicher Branchen-Fest ist. Die Partys sind rauschend, die neuen Sachen glitzernd und man trifft massig Menschen, die man unbedingt treffen wollte.

Das ist der Messe-Grundtenor – zumindest nach unserer Umfrage.

# Frohe Weihnachten, Herr Bösl. Aber Geschenke gibt’s keine?

Christoph Bösl von SRSuntour

„Die Eurobike ist wie Weihnachten. Man überlegt das Jahr über, was man unter den Baum legt und dann wird’s am Schluss wieder stressig. Es ist einfach ein fixer Termin und ich will nicht, dass man mir den wegnimmt. Die Messe gehört zu unserem Rhythmus und irgendwie ist man sehr stolz, das präsentieren zu können, woran man so lange gearbeitet hat.“

# Lena & einer der begehrtesten Männer der Messe: „Viva Barista“ Mike aus Schweinfurt

Lena Kleine Kalmer von World Bicycle Relief

„Das tröpfelnde WLAN nervt schon gewaltig. Auf der Messe haben wir unseren eigenen Spot, aber in unserem Hotel geht kaum was. Dafür haben wir in drei Tagen so viel wichtige Mensch-zu-Mensch-Gespräche wie sonst in drei Monaten – und dazu den besten Kaffee der Messe bei uns am Sram-Stand.“

# War ungelogen schon ungeboren auf der Eurobike: Der Liam!

Liam, 4 Jahre alt und das 5. Mal auf der Messe!

„Ich langweile mich total, während meine Eltern mit lauter Leuten reden. Aber ich bekomme Geschenke. Eine Klingel und so.“

# Geht in der Schlange nie unter: Die 2 Meter lange Vinschger Bike-Legende Piri.

Martin Pirhofer, Bike-Hotelier vom Jagdhotel Latsch

„Was nervt? Das Schlange stehen: auf der Fahrt, beim Essen, aufm Klo. Warum ich immer gerne wieder komme? Weil es ein cooles Ambiente ist und du unglaublich viel Leute triffst und kennen lernst. Es ist der wichtigste Marktplatz der Bike-Branche!“

# Hin und weg jedes Jahr aufs Neue: Der Peter vom Samerberg.

Peter Brodschelm, Chef der Bike-Schule „Fahrtwind“

„Ich sitze jedes Jahr auf der Herfahrt wieder fluchend und entnervt im Auto. Der Verkehr ist ab der Autobahn eine Katastrophe. Und jedes Jahr sitze ich auf der Heimfahrt wieder voll unter Strom im Auto: Aber dann weil ich voller positiver Eindrücke und Ideen bin. Die Messe ist einfach schrecklich und sensationell zugleich.“

# Herr Lenzen zieht seinen Hut nicht vor der Messe – aber mag sie trotzdem gern.

Mario Lenzen, FiveTen Athlet & noch mehr

„Mich nervt, dass es immer voller wird, weil jeder denkt, er muss auf der Messe sein, weil er das Rad neu erfunden hat. Oder den Schuh. Und gleichzeitig ist es auch richtig so, weil sich irgendwo doch auch ein paar Perlen verstecken, die man eben nur auf der Eurobike entdecken kann. Schon unsere neuen Schuhe gesehen?“

# Der Chef von Pinkbike Karl kuschelt mit Kollegen.

Karl Burkat, CEO von Pinkbike

„Die Eurobike hat nur positive Seiten: Sie bringt unser Team näher zusammen. Jedes Jahr darf ich mir wieder das Bett mit 4 Typen teilen. Außerdem liebe ich Schnitzel. Ja, ich liebe Schnitzel.“

# Wünscht sich mehr Überraschungen: Der Erwin.

Erwin Metz, Branchen-Intimus

„Ich finde schade, dass es nichts Neues mehr auf der Messe zu entdecken gibt. Alles ist schon vorab durch die Presse gegangen. Irgendwie ist es nur noch Vergangenheitsbewältigung. Aber auf der Eurobike läuft dir einfach jeder über den Weg und es ist inspirierend und motivierend zu sehen, wie wer was umsetzt.“

# Nick zelebriert Freiburger Lokalpatriotismus pur, kühl und spritzig. Dominik Kronauer, Chef von Local Outerwear

Dominik Kronauer, Chef von Local Outerwear

„Die 30er-Zone am See macht mich jedes Jahr wieder total fertig. Aber nach der Messe sieht’s dann wieder anders aus. Der See bringt einfach das richtige Flair für unsere Branche und wir hängen jedes Jahr ein paar Urlaubstage dran. Und wenn uns das Freiburger Bier ausgeht, trinken wir Bodensee-Wein.“

# Maria ist total Lover und null Hater! Maria Frykman, Bikende Schwedin aus Tirol

Maria Frykman, Bikende Schwedin aus Tirol

„Alles eine Frage der Perspektive. Ich finde alles gut. Ich finde den Stau total praktisch, weil ich mich dann endlich in Ruhe organisieren kann. Und ich liebe die „Free Hugs everywhere“ auf der Messe.“  

# Sie wollte anonym bleiben, freut sich aber über das asiatische Essen auf der Messe. Sie schmeißt ne Runde.
# Max Schumann, einarmiger ION-Barista, findet alles top

Text & Fotos: Sissi Pärsch

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