Bei unserem Rundgang über die Eurobike ist uns natürlich sofort der auffällige Deviate Lowlander-Titanrahmen ins Auge gesprungen. Dieser soll zu kompetitiven Preisen in Serie gehen. Bei Julbo konnten wir zudem verschiedene Brillen und Helme entdecken und auch Fidlock geht die Ideen für magnetische Verschlüsse nicht aus.
Deviate Lowlander – spannender Titan-Prototyp
Ein absolutes Highlight der Eurobike-Messe dürfte der neue Titan-Carbon-Prototyp von Deviate sein. Die Bauweise konnten wir in den letzten Wochen im Downhill World Cup beobachten – Pivot und Specialized haben ihren Teams gemuffte Carbon-Prototypen hergestellt – allerdings möchte Deviate tatsächlich an dem Fertigungsverfahren festhalten. Das Bike hat 120 mm Federweg und wurde Lowlander getauft.
- Federweg 120 mm
- Bauweise Carbon-Rohre mit gedruckten Titan-Muffen
- aktuell noch Prototyp, soll aber in ähnlicher Weise kommen
- Titan-Bauteile made in Germany
Carbon-Rahmen mit gedruckten Titan-Muffen – das kennen wir bereits von Atherton Bikes. Die britische Firma rund um die schnelle Downhill-Familie baut seit einigen Jahren Trail-, Enduro und Downhill-Bikes nach diesem Prinzip in Serie. Auch Deviate möchte in Kooperation mit der deutschen Firma Cold Metal einen ähnlichen Weg gehen, setzt allerdings größtenteils auch auf Titan-Rohre. Zudem geben die Briten an, durch einen neuen, stark automatisierten Prozess deutlich an Nachbearbeitung einsparen zu können. Die Handarbeit, um einen solchen Rahmen zu fertigen, soll von 30–40 Stunden auf 3–4 Stunden reduziert werden. Dadurch soll das Deviate Lowlander in Europa gefertigt werden, aber preislich gegen einen Carbon-Rahmen aus Asien konkurrenzfähig sein.
Die gedruckten Titan-Bauteile werden beim Deviate-Prototyp größtenteils mit verschweißten Titan-Rohren verbunden. Bisher besteht lediglich das Sitzrohr aus Carbon – allerdings könnte sich an der Bauweise noch einiges ändern. Deviate-typisch handelt es sich um einen High-Pivot-Eingelenker-Hinterbau.
Julbo
Am Stand von Julbo war man natürlich um klare Sicht bemüht, doch neben Brillen und Goggles bieten die Franzosen auch Helme an. Ziemlich schick ist die 20 g leichte Julbo Density-Brille, die ab 130 € erhältlich ist und die Wahl aus verschiedenen Gläsern lässt. So gibt es getönte Spectron-Gläser oder selbsttönende Reactive-Gläser. Eine etwas schmalere Version davon ist die Julbo Frequency. Ziemlich High-End hingegen fällt die Julbo Edge aus, die zwar etwas schwerer und erst ab 155 € erhältlich ist. Allerdings hat diese magnetisch wechselbare Gläser und einstellbare Nasen- und Ohrenbügel.
Ziemlich neu ist der Julbo Forest Evo-Helm – der erste MTB-Helm von Julbo. Der Halbschalen-Helm verfügt über das Mips-System, hat ganze 19 Belüftungsöffnungen für einen kühlen Kopf und wird über einen magnetischen Fidlock-Verschluss gesichert. Er kostet 149,90 €. Mit knapp unter 100 € deutlich günstiger ist der Einsteiger-Helm Rock. Neu und erst ab Herbst erhältlich ist die Julbo Shuttle-Goggle für 89 € mit klarem oder 120 € mit verspiegeltem Glas. Die Gläser sollen stabil und äußerst leicht zu wechseln sein.
Fidlock
Wenn man denkt, es wären bereits alle Möglichkeiten erfunden, um Dinge mit anderen Dingen zu verbinden, dann wird man am Fidlock-Stand eines Besseren belehrt. Die Magnetverschluss-Spezialisten hatten einige spannende Innovationen dabei. So zum Beispiel einen neuen Hüftgürtel, der in zwei Größen verfügbar ist und sich modular konfigurieren lässt. Außerdem gibt’s Satteltaschen, eine praktische Montagemöglichkeit für Actioncams und Thermo-Sleeves für verschiedene Flaschengrößen.
Besonders spannend ist sicherlich der Fidlock Hipbelt. Diese ist in zwei Größen verfügbar, die 119,99 oder 159,99 € kosten. Der Gurt ist modular aufgebaut und hat je nach Größe ein oder zwei Montagemöglichkeiten für eine passende Fidlock-Flasche. Dazu gibt’s noch Stauraum für sonstige Utensilien, was den Gurt optimal geeignet für den Running- oder Bike-Bereich machen soll.
Praktisch für alle, die auch extremem Wetter trotzen wollen, sind die neuen Thermo-Sleeves, die für die Größen 450 ml, 590 ml und 600 ml für 14,99 € verfügbar sind. Bei den gezeigten Satteltaschen handelt es sich noch um Prototypen. Diese sollen allerdings in den Größen S und L auf den Markt kommen und 49,99 €, beziehungsweise 59,99 € kosten. Der Verschluss ist natürlich magnetisch, mit einem Pinclip genannten Stift.
Wer seine Abenteuer gerne filmt, der dürfte sich für die neuen Actioncam-Mounts von Fidlock interessieren. Diese kosten 29,99 € und sollen den sehr schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Positionen erlauben. Es sind Adapter für den Lenker, die Sattelstütze sowie Klebepads etc. erhältlich. Auch hier kommt die Pinclip-Montage zum Einsatz. Fidlock ist zudem nun im Lampen-Geschäft und hat diese auf den Einsatz am E-Bike optimiert. Hier wird man die Pinclip-Schnittstelle in Zukunft bereits vorfinden. Diese versorgt die Lampe mit Strom aus dem Akku, außerdem soll sich die Lampe über Display und Bedieneinheit des E-Bikes steuern lassen. Es gibt drei unterschiedliche Versionen für 79 €, 129 € und 220 € – später im Jahr soll auch ein Rücklicht folgen.
Eurobike 2023 – Alle News und Highlights
23 Kommentare