Gravelbikes: Magnesium, Titan und viel Carbon
Von den Gravelbikes 2020 fanden viele bereits weit im Vorfeld der Eurobike den Weg in die Öffentlichkeit. Unverkennbar an den bereits vorgestellten Modellen ist ein Trend zur Dämpfung. So kamen bereits das Cannondale Topstone Carbon 2020 mit und das BMC Urs mit neuen Komfort fördernden Hinterbauten. Mit dem Pivot Vault ist außerdem ein neues Gravelbikes mit Dämpfung in der Sattelstütze bereits vor der Eurobike erschienen.

Niner zeigte auf der Eurobike das serienreife MCR9 RDO mit Vollfederung. Aufsehen erregte auch eine Neuvorstellung am Nachbarstand: das Vaast A1, ein Gravelbike mit Rahmen aus Magnesium.
Vaast A1
Am Vaast A1 kommt der Magnesium-Fahrradrahmen zu neuen Ehren – wer erinnert sich noch an Merida Magnesium-Rennräder? Vaast legt Wert auf umweltfreundliche Produktion und hat sich durch das amerikanische Green Business Bureau einer Selbst-Zertifikation unterzogen. Vaast bezeichnet das A1 als All-Road Bike. Der „Super Magnesium-Rahmen“ (Vaast) soll unter anderem eine 20 % bessere Stoßdämpfung als Aluminium bieten. Man bietet das Modell zum Start in zwei Varianten an: mit Shimano GRX 600 1×11 Gravel Gruppe und 700c Bereifung sowie mit SRAM Rival 1×11 und 650b Reifen. Ich Sachen Ösen ordnet sich das Vaast A1 eher auf der Abenteuerseite ein, was schon die Carbongabel mit 3 Gewindeösen an den Gabelscheiden pro Seite deutlich macht.


Curve Kevin
Highlight am Stand von WTB war eine Sonderedition des Curve GXR Gravelbikes, ein Titan „Adventure Bike“, wie es die Australier nennen. Es läuft auch unter dem Beinamen „Kevin“. Wie man uns bei WTB sagte, ist „Kevin“ in Down Under ein Synonym für einen verlässlichen Kumpel. Das Curve „Kevin“ am WTB-Stand glänzte mit einer Titan-Anodisierung von Ninevoltcolour inklusive passender Kassette und Kette aus der SRAM Eagle AXS Gruppe. Kevin kann bis zu 2,2 Zoll große 650b Reifen fahren oder 700c Reifen in bis zu 45 mm Breite.


Conway GRV 1200 Carbon
Das Conway GRV 1200 Carbon ist ein neues Gravelbike der Hartje-Marke. Es kommt mit Shimano GRX 810-Gruppe, FSA Adventure Gravel Compact Kurbel sowie DT Swiss-GR1600-Laufrädern und soll so ausgestattet rund 8,8 kg wiegen. Ab Werk sind Schwalbe G-One Allround in 40 mm montiert. Interessant ist das Design, das mit charakteristischen Sitzstreben-Ansatz am Oberrohr Anleihen bei GT macht. Preis: 2.999 € (UVP)

Simplon Inissio Gravel
Simplon stellte das Inissio Gravel vor. Das neue Gravelbike der Österreicher besitzt Carbon-Rahmen und -gabel. Mit einer maximalen Reifenbreite bis 40 mm in 700c und Schutzblech- wie Gepäckträger-Montagemöglichkeit gibt es sich vielseitig. Vorne kann eine Scheibe bis 180 mm montiert werden. Das Inissio Gravel ist im Simplon-Konfigurator ab 3.799 € zu haben und soll mit 7,9 kg auch ziemlich leicht konfigurierbar sein.


Außerdem hat Simplon ein neues E-Roadbike im Programm: das Inissio PMax. Weil es auf dem Inissio Rahmen basiert, teilen die beiden viele Merkmale. Das PMax kommt mit einem Hinterrad-Nabenmotor von Ebikemotion mit 250 Watt, der bis 25 km/h unterstützt. Der Akku versteckt sich im Rahmen. Auch ein Range Extender soll verfügbar sein. Simplon verspricht ein Gewicht ab 11,9 kg. Preis: ab 4.799 €
Basso Palta
Das Basso Palta stellten die Italiener bereits 2018 vor. Der Name ist aus dem italienischen Dialektwort für Schlamm abgeleitet. Neu im Programm ist die Shimano GRX-Gruppe, die an vielen Gravelbikes auf der Eurobike zu sehen war.
Open W.I.D.E. Detour
Das Open W.I.D.E. kam in diesem Jahr erst auf den Markt und beeindruckt mit massiver Reifenfreiheit. Zur Eurobike stellte man eine Sonderedition vor, über die wir hier schon berichtet haben.
3T Exploro
Bei 3T standen neue Werkskonfigurationen des Aero-Gravelbikes Exploro im Vordergrund. Die Marke, an der Gerard Vroomen beteiligt ist, präsentierte unter anderem eine abenteuerlustige Version des Exploro mit einer Kombi aus SRAM Force und Eagle AXS 1×12-Schaltung. Vorteil: großes Gangspektrum. Montiert am Stand war außerdem die Leichtbau-Kurbel 3T Torno, die man zusammen mit THM entwickelte. Ebenfalls mit der Carbon-Expertise von THM entstand eine neue Gravel-Sattelstütze: die THM Mandibula. Sie soll hervorragende Dämpfung und Leichtbau unter einen Hut bringen. Gewicht: 156 g (Herstellerangabe). Preis im Handel: 549 €.


Rondo Mutt
Rondo hatte seine wesentlichen Neuheiten bereits auf den Eurobike Media Days präsentiert: den neue Bogan ST Bikepacking-Bolide und neue Varianten des vielseitigen Gravelbike-Klassikers Ruut. Am Stand auf der Eurobike stand das neue Mutt im Rampenlicht: Das All-Road Bike mit 650b Bereifung wurde in zwei Versionen gezeigt: Mit Stahlrahmen aus Tange Prestige und Shimano 105-Gruppe für 2.399 € sowie mit Alu-Rahmen und Shimano Tiagra 2×10 Gruppe für 1.899 €. Beide Modelle besitzen die Rondo Twintip-Gabel, mit der sich die Auslegung des Fahrwerks zwischen Langstrecke und Fahrspaß auf winkligeren Kursen tunen lässt. Außerdem gibt es neue Farben bei dem Aero-Allrounder Rondo HVRT – neben den 3T Exploro derzeit das einzige extra vielseitige Aero-Gravelbike am Markt.




Marin Gravelbikes 2020
Marin hatte gleich 3 neue Modelle im Gravelbereich im Gepäck. Das neue Headlands überträgt die Erfahrungen der Marke mit den Alurahmen der Gestalt-Serie auf ein Carbon-Rahmenset. Das ausgestellte Headlands kam frisch vom „Rift“, einem Gravelrace durch Island. Entsprechend Competition-lastig ist das neue Headlands aufgestellt. Es bietet Spielraum für 50 mm breite Reifen. Das Headlands 2 basiert auf Shimanos neuem GRX-800 1×11 Antriebsstrang und besitzt eine Variostütze. Das Headlands 1 ist das Einstiegsmodell mit einem SRAM Apex 11-fach Setup. Die Preise waren noch in Dollar angegeben, sie sollen bei 2399 $, respektive 2849 $ liegen. Ein Rahmenset in limitierter Auflage wird für 1669 $ verkauft.

Ebenfalls neu ist das Lombard: Es ist für den Einsatz in der Stadt gemacht. Integrierte Reflex-Elemente sorgen für Sichtbarkeit. Das Lombard rollt auf besonders dicken 700c Slicks. Erhältlich ist es als Lombard 2 mit einem Shimano Tiagra 2×10-Antrieb und eine Carbongabel (1.549 $) oder als Lombard 1 mit Shimano Sora 2×9 und Alu-Gabel (899 $).

Eine Ergänzung gibt es in der Nicasio-Produktreihe. Auf Basis des bekannten 4130 CrMo Beyond Road Rahmens kommt das neue Nicasio Ridge. Es besitzt einen Road Plus Laufradsatz mit 47 mm breiten WTB-Reifen und einen MicroShift Advent Antriebsstrang mit 1×9 Gängen (899 $).

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Was sind eure Highlights bei den Gravel Bike-Neuheiten der Eurobike 2019?
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25 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumGravelbike, Adventure Bike, ... Nennen kann man die Dinger irgendwie und ja der Übergang ist eben fließend. Je nach Rad könnte man sich glaube ich drüber streiten ob es mehr ins MTB Forum oder das Rennrad Forum passt. Ich bin über tausende Kilometer ein Salsa Gravelbike gefahren. 40mm Reifen etc. auf Asphalt und Schotter alles fein. Mir war aber die Trailtauglichkeit immer zu niedrig. Daher hab ich mir jetzt selber was zusammengebaut. In welches Forum das jetzt passt wird glaube ich noch schwerer zu beantworten

Schön schnell und relativ trail tauglich. Mit dem Rad kann man halt auch mal 10km Asphalt zwischen verschiedenen Trails fast wie auf nem Rennrad zurücklegen, darin liegt für mich der Reiz. Im Raum Heilbronn kannst du damit tolle Trails mit schönen Asphaltabschnitten kombinieren.
Zumindest kann man aufatmen, auf eine DOT-Diskussion muss man nie so lange warten!
Die Bilder sind zumindest mit RennRadNews markiert ...
Der Bericht von Jan (oder sind nur die Fotos von ihm?) gefällt mir eigentlich ganz gut -die Räder in Mehrheit eher nicht. Viele wirken sehr unproportioniert, was aber auch an der Fotoperspektive liegen kann, wie ich leider schon oft genug bei eigenen Bildern feststellen musste.
Mir persönlich gefällt auch das VAAST richtig gut und ich bin immer noch Fan der OPEN-Räder.
Ob die Geo zum eigenen Fahranspruch passt muss sowieso jeder für sich herausfinden und da ist Vielfalt immer hilfreich.
Bin mal gespannt, wann die ersten Gravelräder wieder puristischer, mit schmaleren Profilen und sportlicherer Geo auf den Markt kommen ...
... lang lebe das Querfeldeinrad, die Mutter aller Geländeräder.
Die Lösung heißt "Outsourcing" von den RR-Lenker Möhren und gut is!
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