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e*thirteen TRS Race Carbon-Kurbeln im Test
Leichte Carbon-Kurbeln mit Überbreite

e*thirteen TRS Race Carbon-Kurbeln im Test: Anfang 2019 präsentierten die Kettenführungs-Experten die von e*thirteen die vierte Generation der TRS Carbon-Kurbeln. Mit der Einführung versprachen die Amerikaner einige Schwächen des Vorgängermodells ausgemerzt zu haben. Außerdem sollen die neuen Kurbelarme deutlich benutzerfreundlicher geworden sein. Wir haben getestet, ob die leichten Carbon-Kurbeln halten was sie versprechen. Hier gibt’s den Testbericht.

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e*thirteen TRS Race Carbon-Kurbeln – Infos und Preise

Mit den aktuellen TRS Race Carbon-Kurbeln geht e*thirteen bereits in die vierte Generation der Produktfamilie. Im Vergleich mit dem Vorgängermodell bringen die neuen Kurbeln einige nicht unerhebliche Änderungen mit: So wurden der Q-Faktor und das Volumen der recht wuchtigen Kurbel reduziert. Außerdem ist die Welle an den Kurbelarm der Nicht-Antriebsseite gewandert, wovon man sich eine leichtere Kettenblatt-Montage und verbesserte Wartbarkeit verspricht. Dies ermöglicht es zudem, mit ein und demselben Kettenblatt eine Boost- oder Non-Boost-Kettenlinie zu realisieren. Auch mit dem extrabreiten Superboost-Standard sind die Carbon-Kurbeln kompatibel. Last but not least verfügen die TRS Race-Kurbeln nun über einen integrierten Abzieher, wodurch für Montage und Demontage lediglich ein 8 mm Inbus-Schlüssel nötig ist.

Ausgeliefert wird die Kurbel inklusive Montagewerkzeug für Innenlager und Kettenblatt sowie zwei Crank-Boots. Je nach Belieben kann der Kunde zwischen den drei Kurbellängen 165 mm, 170 mm und 175 mm wählen. Das passende Innenlager muss separat für einen Preis von 45 € erworben werden und auch das Kettenblatt ist nicht im Lieferumfang enthalten. Das von uns getestete SL-Kettenblatt ist in Größen von 28 Zähnen bis 38 Zähnen für einen Preis von 60 € erhältlich. Die Kurbelarme wechseln für einen Preis von knapp 400 € den Besitzer. Das Gewicht von 391 Gramm für die Kurbelarme in der von uns getesteten 170 mm-Länge ist mehr als respektabel.

# Die e*thirteen TRS Race Carbon-Kurbeln sollen Trailbiker und Enduro-Piloten glücklich machen und bringen inklusive 32 Zähne-Kettenblatt unter 460 g auf die Waage - je nach Bedarf kann die Kurbelgarnitur mit einer Non-Boost-, Boost- oder Superboost-Kettenlinie gefahren werden. Der Kostenpunkt für die leichten Kurbeln liegt bei rund 400 € exklusive Kettenblatt oder Innenlager.
Diashow: e*thirteen TRS Race Carbon-Kurbeln im Test:
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Im Detail

Bereits beim Auspacken fallen die e*thirteen TRS Race-Kurbeln mit ihrem relativ breitem und verhältnismäßig wuchtigen Erscheinungsbild auf. Das schwarz-graue Design wirkt schlicht und hochwertig. Die angebrachten Schutzfolien sollen dafür sorgen, dass dies auch lange so bleibt. Insgesamt finden wir beim ersten Betasten und Untersuchen der Kurbeln keinen Grund zur Beanstandung.

# Das schlichte schwarz-graue Design macht einen hochwertigen Eindruck - auch sonst bietet die Haptik der Kurbeln keinerlei Grund zur Beanstandung.

Also ab ans Bike mit der Kurbelgarnitur: Die Montage beginnt mit dem Kettenblatt. Dieses wird per Lockring direkt am Kurbelarm befestigt. Je nach Position der mitgelieferten Spacer kann entweder eine Boost- oder eine Non-Boost-Kettenlinie eingestellt werden. Zum Schließen des Lockrings ist ein im Lieferumfang enthaltenes Spezial-Werkzeug nötig. Dieser Adapter dient auch zur Montage des Tretlagers und nimmt einen gewöhnlichen Shimano-Tretlagerschlüssel auf. Damit sind sowohl Kettenblatt als auch Innenlager schnell und einfach montiert.

# Beim Kettenblatt setzt auch e*thirteen auf ein Narrow-Wide-Design, das die Kette während unseres Tests zuverlässig an Ort und Stelle gehalten hat.
# Crank-Boots schützen die Kurbeln bei Bodenkontakt und gehören bei den e*thirteen-Kurbeln wie üblich zum Lieferumfang.

Auch die Montage der Kurbeln gestaltet sich denkbar einfach: Den Kurbelarm der Nicht-Antriebsseite durchs Tretlager führen, mit dem zweiten Kurbelarm verheiraten und dann nur noch mittels 8 mm Inbus-Schlüssel und einem gewaltigen Drehmoment von 40 Newtonmetern festziehen. Wie bei vielen aktuellen Kurbeln üblich muss anschließend noch das Spiel mithilfe eines Plastik-Extenders per Hand eingestellt werden und schon kann man sich in Richtung Trails aufmachen. Alle einzelnen Montageschritte werden auf der e*thirteen-Website ausführlich und gut beschrieben, sodass auch weniger geübte Schrauber problemlos in der Lage sein sollten, die e*thirteen TRS Race-Kurbeln zu montieren. Allerdings sollte man des Englischen mächtig sein – eine deutschsprachige Anleitunge gibt es nicht.

# Das Kurbelspiel wird nach der unkomplizierten Montage mittels Plastik-Extender per Hand eingestellt.

Auf dem Trail

Nach der schnell erfolgten Montage musste sich die Kurbel im Verlauf der kompletten Saison auf einer Vielzahl an Trails beweisen. Auch hier konnte uns die Kurbelgarnitur aus Carbon überzeugen. Das Tretlager läuft seidenweich und die Kurbelarme bringen mehr als genug Steifigkeit mit, um eine effiziente Kraftübertragung zu ermöglichen. Das Allerwichtigste bei einer guten Mountainbike-Kurbel ist unserer Meinung nach jedoch, dass man sich nach der Montage keinerlei Gedanken mehr darüber machen muss. Genau so erging es uns mit der e*thirteen TRS Race Carbon-Kurbel. Wir mussten uns während des Tests zu keiner Zeit über Spiel oder nerviges Knacken im Tretlagerbereich ärgern.

# Im Fahrbetrieb wussten die e*thirteen TRS Race Carbon-Kurbeln zu überzeugen - die Kurbelarme verfügen über eine hohe Steifigkeit und fielen während unseres Testverlaufs weder durch Knarzen oder Knacken noch durch Spiel negativ auf.

Doch wie haben die leichten Carbon-Kurbeln unseren Test überstanden? Nach gut einer Saison zeigt das Narrow-Wide-Kettenblatt zwar Verschleißspuren, hält die Kette jedoch nach wie vor sicher an Ort und Stelle. Auch die Kurbelarme präsentieren sich bis auf einige Kratzer in einem guten Zustand. Dies ist auch den mitgelieferten Crank-Boots zu verdanken, die aufgrund des sehr niedrigen Tretlagers unseres Testsbikes diverse Male auf Tuchfühlung mit dem Untergrund gehen mussten. Einer der Kurbel-Schützer quittierte seinen Einsatz mit einem Riss und musste daraufhin ausgetauscht werden.

# Für diesen Crank-Boot war es wohl ein Aufsetzer zu viel - ein Riss des Kurbelschützers war die Folge eines Steinkontakts und er musste ausgetauscht werden.

Das e*thirteen-Tretlager unterscheidet sich äußerlich etwas von der Konkurrenz, was den positiven Effekt zur Folge hat, dass an der glatten Oberfläche weniger Dreck hängenbleibt als es bei gewöhnlichen BSA-Tretlagern. Nach einer Saison, in der weder beim Fahren noch beim Reinigen des Fahrrads viel Rücksicht auf das Tretlager genommen wurde, laufen die anfangs seidenweichen Lager jedoch rau und müssen demnächst ausgetauscht werden. Die nicht ganz so lange Lebensspanne ist bei Tretlagern zwar eher häufig, über eine etwas bessere Haltbarkeit hätten wir uns jedoch gefreut.

Fazit – e*thirteen TRS Race Carbon-Kurbeln

Mit der vierten Generation der TRS Race Carbon-Kurbeln hat e*thirteen einiges richtig gemacht. Die schicken Carbon-Kurbeln können nicht nur mit einem geringen Gewicht und einer benutzerfreundlichen Montage überzeugen, sondern machen auch auf dem Trail eine gute Figur. Einzig das nicht ganz so haltbare Tretlager und der hohe Preis sind verbesserungswürdig.

Pro / Contra

Pro

  • geringes Gewicht
  • leichte Montage
  • kein Knarzen oder Spiel feststellbar

Contra

  • hoher Preis
  • Tretlager könnte haltbarer sein
# Mit den TRS Race Carbon-Kurbeln hat e*thirteen eine interesante und leichte Alternative zu den Platzhirschen im Programm, die mit einer leichten Montage einer gelungenen Steifigkeit und einem geringen Gewicht überzeugen kann - einzig das nicht ganz so haltbare Tretlager trübt den guten Gesamteindruck.

Welche Erfahrungen habt ihr mit den e*thirteen TRS Race Carbon-Kurbeln gemacht?


Testablauf

Wir haben die e*thirteen TRS Race Carbon-Kurbeln eine Saison lang bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen getestet. Von Bikepark-Besuchen über klassische Feierabend-Runden bis hin zum Bike-Urlaub war alles mit dabei.

Tester-Profil: Arne Koop
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 87 cm
Oberkörperlänge 67 cm
Armlänge 63 cm
Gewicht 74 kg
Arne ist seit 2010 auf dem Mountainbike unterwegs. Am liebsten scheucht er Enduro- oder Trailbikes auf ruppigen, natürlichen Trails bergab. Wenn sich die Gelegenheit bietet, springt er jedoch auch gerne mal aufs Downhill-Bike oder dreht eine Runde mit dem Rennrad.
Fahrstil
sauber, hohes Grundtempo
Ich fahre hauptsächlich
Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
Vorlieben bei der Geometrie
geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

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