Ergon BE3 Enduro im Test: Der Ergon BE3 Enduro soll der ideale Begleiter für alle sein, die sich einen Rucksack mit perfektem Sitz für die Abfahrt wünschen. Der Rucksack bietet 10 Liter Stauvolumen und fällt durch die von Ergon bekannte zweigeteilte Form auf, die eine hohe Bewegungsfreiheit gewährleisten soll. Wie sich der Ergon BE3 Enduro in der Praxis geschlagen hat, erfahrt ihr in unserem Test!
Steckbrief: Ergon BE3 Enduro
Der Ergon BE3 ist als kompakter Mountainbike-Rucksack für einen Einsatzbereich von der Tagestour bis hin zum Bikepark-Ausflug gedacht. Das Stauvolumen fällt mit 10 Litern eher kompakt aus, dürfte den meisten Fahrern jedoch durchaus ausreichen. Das Highlight des Rucksacks soll die von Ergon bereits bekannte zweigeteilte Form des BE3 Enduro sein. Diese soll einen perfekten Sitz mit hohem Tragekomfort und Beweglichkeit verbinden.
- Volumen: 10 Liter
- Zuladung: empfohlen bis 6 kg
- Material: Nylon, Neopren, Polyester
- 4-fache Rückenverstellung
- Adaptive Carrier System
- verstellbare Rückenlänge
- optional erhältlicher Rückenprotektor
- Lieferumfang: Trinkblase (2,5 l) & Regenhülle
- Gewicht: 1.339 g (mit Rückenprotektor, Regencover & leerer Trinkblase)
- Farben: Schwarz / Schwarz-Blau / Schwarz-Rot
- Größen: Small, Large (für unterschiedliche Körpergrößen)
- www.ergon-bike.com
Preis: 159,95 € (UVP) | Bikemarkt: Ergon BE3 Enduro kaufen
Im Detail
Das auffälligste Merkmal des Ergon BE3 Enduro ist die zweigeteilte Form. Im unteren Teil des Rucksacks ist die im Lieferumfang enthaltene, 2,5 Liter große Trinkblase platziert – dadurch soll der Schwerpunkt sehr tief liegen. Der obere Abschnitt bietet Stauraum für das leichte Gepäck von Werkzeug bis Ersatzbekleidung. Verbunden sind die beiden Teile durch ein bewegliches Mittelstück aus Leichtbau-Formschaum, das eine hohe Flexibilität im Rückenbereich gewährleisten soll. Der Ergon BE3 Enduro ist in zwei verschiedenen Längen für verschiedene Körpergrößen erhältlich. Unser Testmodell kommt in Größe L.
Zusätzlich zu den beiden erhältlichen Grundgrößen lässt sich der Rucksack über selbstjustierende Schultergurte und eine Verstellmöglichkeit der Rückenlänge in vier Stufen anpassen. Der elastische Hüftgurt lässt sich ebenso wie der Brustgurt einfach verstellen, um eine optimale individuelle Passform zu erreichen.
Der Ergon BE3 Enduro bietet hauptsächlich zwei große Taschen, wobei der untere Teil lediglich die 2,5 Liter große Trinkblase beherbergt. Das obere Hauptfach bietet ausreichend Platz für eine kleine Pumpe, Minitool, Ersatzschlauch, Regenjacke und kleinere Ersatzteile. Für die Trans Provence quetschte ich sogar noch eine kleine Systemkamera mit kompaktem Objektiv (Olympus OM-D E-M10 Mark II mit Panasonic Lumix G 20 mm 1.7 II ASPH) mit in das Fach – dann wurde es allerdings schon etwas eng. Die mitgelieferte Regenhülle hat im flachen Front-Fach ihren eigenen Platz. Hier können zusätzlich etwas Geld oder andere flache Gegenstände untergebracht werden. Schnellen Zugriff auf Energieriegel oder das Smartphone bieten die beiden großzügigen Taschen am Hüftgurt, die selbst während der Fahrt gut erreichbar sind.
Zusätzlich verfügt der Rucksack über Gurte, die sich in einer zweiten kleinen Tasche an der Front verbergen und über die sich in kurzer Zeit ein Helm befestigen lässt. Da sich der Helm mit der Kopföffnung über den oberen Teil des Rucksacks schieben lässt, liegt er sehr nah am Körper an, was für einen angenehm sicheren und wackelfreien Sitz sorgt.
Im Lieferumfang enthalten ist eine passende Trinkblase mit 2,5 l Volumen und eine praktische Regenhülle. Der passende Rückenprotektor mit der Bezeichnung BP100 ist TÜV/GS geprüft und erfüllt die Norm CE EN 1621-2 (Level 1). Er ist optional für etwa 30 € erhältlich und nicht im Lieferumfang enthalten.
Auf dem Trail
Dank des kompakten Volumens und des gelungenen Tragesystems lässt sich der Ergon BE3 Enduro schnell an die persönlichen Bedürfnisse anpassen und sicher auf dem Rücken fixieren. Trotz des absolut verrutschfreien und sicheren Sitzes kommt der Tragekomfort aufgrund des breiten und flexiblen Hüftgurtes nicht zu kurz. Der Rucksack wackelt weder hin und her, noch rutscht er nach oben in den Nacken, wenn es steil bergab geht. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Trinkblase einen Großteil des Gewichts ausmacht und direkt zwischen den Enden des Hüftgurtes liegt, wo sie ideal fixiert werden kann.
Da der Rucksack trotz des im Vergleich zu den beiden anderen Ergon Enduro-Rucksäcken BE1 (3,5 l) und BE2 (6,5 l) gewachsenen Volumens noch immer recht kompakt ausfällt, ist in Verbindung mit den großen Belüftungskanälen eine sehr gute Belüftung gewährleistet. Bei heißen Sommertemperaturen wird es lediglich im Bereich des breiten Hüftgurtes aufgrund der großen Auflagefläche recht warm.
Haltbarkeit
In Sachen Haltbarkeit konnte uns der Ergon BE3 Enduro im mehrmonatigen Einsatz absolut überzeugen. Alle Schnallen und Reiß- & Klettverschlüsse funktionieren noch einwandfrei, die Nähte sind sauber verarbeitet. Die Unterseite des Rucksacks besteht aus einem haltbaren, schwarzen Kunststoff, sodass der Ergon BE3 Enduro auch beim Abstellen im felsigen Gelände keinen Schaden nimmt. Einzig die helle blaue Hauptfarbe des Rucksacks ist im matschigen Wintereinsatz etwas anfällig für Flecken.
Fazit – Ergon BE3 Enduro
Mit perfektem Sitz, hohem Tragekomfort und einer guten Belüftung kann der Ergon BE3 Enduro als hervorragender Enduro-Rucksack mit Rückenprotektor überzeugen – vorausgesetzt, man investiert das zusätzliche Geld in den Ergon BP100 Protektor, denn dieser ist nicht im Lieferumfang enthalten. Immerhin kommt der Rucksack aber samt Regenhülle und 2,5 l Trinkblase. Das Packvolumen von 10 l reicht für eine ausgedehnte Tagestour vollkommen aus.
Pro / Contra
Stärken
- perfekter Sitz
- gute Taschen-Aufteilung
- Lieferumfang inklusive Trinkblase & Regenhülle ...
Schwächen
- ... aber ohne Rückenprotektor
- begrenztes Packvolumen
Testablauf
Der Ergon BE3 Enduro begleitete uns viele Monate lang auf die verschiedensten Abenteuer. Von vielen Tagestouren bis zum absoluten Härtetest bei der Trans Provence musste der zweigeteilte Rucksack aus Koblenz so einiges aushalten, um uns zu überzeugen.
Testerprofil
- Testername: Sebastian Beilmann
- Körpergröße: 174 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 68 kg
- Schrittlänge: 81 cm
- Armlänge: 63 cm
- Oberkörperlänge: 56 cm
- Fahrstil: Verspielt
- Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro, Park
- Vorlieben beim Fahrwerk: recht straff mit Progression
- Vorlieben bei der Geometrie: relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau