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Gut gelaunt am Start stehen?
Gut gelaunt am Start stehen? - Das war für Texi speziell vor diesem Rennen alles andere als leicht.
Nochmal kurz das Rad präparieren …
Nochmal kurz das Rad präparieren …
… und dann heißt es auch schon: Los geht's!
… und dann heißt es auch schon: Los geht's!
Der Fokus passt, das Ergebnis in Stage 1 auch.
Der Fokus passt, das Ergebnis in Stage 1 auch.
20230917 UCI EDR WorldCUp Chatel H8A8806
20230917 UCI EDR WorldCUp Chatel H8A8806
20230916 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A2332
20230916 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A2332
20230916 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A0248
20230916 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A0248
„Und dann musste ich da nochmal hoch. Ist ja nicht so, dass wir nicht genug Höhenmeter heute hätten!"
„Und dann musste ich da nochmal hoch. Ist ja nicht so, dass wir nicht genug Höhenmeter heute hätten!" - so könnte dieses Gespräch abgelaufen sein (Symbolbild).
20230917 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A6784
20230917 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A6784
20230916 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A0289
20230916 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A0289
Irgendwie ging es am Ende dann doch noch bis ins Ziel.
Irgendwie ging es am Ende dann doch noch bis ins Ziel.
Platz 19 in der Gesamtwertung!
Platz 19 in der Gesamtwertung!
Platz 19 in der Gesamtwertung!
Platz 19 in der Gesamtwertung!

Nun also der abschließende Rennbericht 2023. EDR Châtel. Wo soll ich anfangen? Tatsächlich war das ein sehr emotionales und mental herausforderndes Rennen für mich, da im Vorfeld einfach viel los war und am Tag des Aufnahmetermins des Pokal oder Spital-Podcast (kommt am Freitag, Anm. d. Red.) war ich tatsächlich drauf und dran nach Hause zu fahren, weil hier zu Hause einfach viel los war. Eines unserer Kinder hatte eine Lungenentzündung, die jetzt Gott sei Dank schon besser ist. Das war einfach sehr herausfordernd. Ich habe mit mir gehadert und war hin- und hergerissen, ob ich fahre oder nicht.

Mentaler Trubel im Vorfeld

Dazu kam die Schwierigkeit, dass mein Papa im Krankenhaus ist, weil eine OP nötig war und wir nicht genau wussten, wann das gemacht werden sollte. Es war einfach so ein Hin und Her und man hat jeden Tag darauf gewartet, ob es jetzt mal losgeht. Da war ich mental tatsächlich ziemlich durch, schon im Aufbau zum Rennen die ganze Woche und war nicht so richtig bei der Sache. Ich war auch im Practice gestürzt, weil ich an dem Tag gemerkt hatte, dass der Kopf nicht richtig da ist. Ich hatte am Freitag wirklich überlegt, ob ich nach Hause fahre, weil ich das Gefühl hatte, dass ich hier zu Hause meine Frau im Stich lasse. Auch wenn wir tolle Freunde haben und auch Familie, die mitgeholfen und auch das Wochenende mitgetragen haben – es hat dann alles auch funktioniert – war es super schwierig und keine leichte Entscheidung, da zu bleiben.

Gut gelaunt am Start stehen?
# Gut gelaunt am Start stehen? - Das war für Texi speziell vor diesem Rennen alles andere als leicht.

Das ist eine Herausforderung, die wahrscheinlich die wenigsten Racer da vor Ort haben, aber das ist eben ein Teil von unserem Weg und von unseren Herausforderungen. Und an dem Rennwochenende war es tatsächlich sehr extrem mit allen Umständen. Deshalb war es unterm Strich überhaupt schon mal crazy, dass ich am Sonntag starten konnte, denn gerade der Practice Day am Freitag war schon nicht optimal. Die Strecken waren eigentlich Hammer und haben mega Spaß gemacht. Es war ein bisschen rutschig, weil es draufgeregnet hatte und ich bin einfach gestürzt, weil ich nicht richtig konzentriert war und habe da schon gemerkt, dass ich mit dem Kopf echt nicht bei der Sache und eher zu Hause bin. Im Vorfeld sind wir die Strecken diesmal alle abgelaufen, ich war grundsätzlich schon motiviert aufs Fahren und hatte auch voll Bock drauf. Ich wusste: wenn ich ein gutes Rennen aufs Parkett lege, könnte ich es in der Gesamtwertung eventuell doch wieder in die Top 20 schaffen, nach einer etwas durchwachsenen Saison. Ich wusste aber auch, dass dafür wirklich alles funktionieren muss.

Diashow: Enduro World Cup – Blog Christian Textor: „Startnummer 19 ist Texi. Ab sofort!“ – Rennbericht aus Châtel
Platz 19 in der Gesamtwertung!
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Gut gelaunt am Start stehen?
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Beim Trackwalk habe ich schon gemerkt: Das sind eigentlich Strecken, die mir von den Bedingungen her liegen können. Viel technisches Radfahren, frische Stages dabei und dann ein guter Mix mit ein bisschen Bikeparkstuff, wo ich dieses Jahr jetzt zum Beispiel in Leogang auch gut unterwegs war und mich gut geschlagen habe. Könnte also gut gehen, die Nummer – und so hatte ich voll Bock drauf.

Wir hatten donnerstags und samstags Training und an jenem Donnerstag bin ich auch eingeschlagen, mit dem Kopf zuerst. Hatte noch ein bisschen steifen Nacken von der Aktion, aber es war Gott sei Dank nichts Schlimmeres. Dennoch war das erst mal ein Dämpfer. Am Samstag, am zweiten Practice Day, hat sich Gott sei Dank hier zu Hause die Lage etwas entspannt, wenn auch noch nicht optimal, aber ich konnte mich etwas mehr aufs Fahrradfahren konzentrieren und Spaß haben. Anschließend sind wir die sehr technischen, naturbelassenen Stages gefahren, die mega viel Bock gemacht haben. Ich habe mich wirklich gut gefühlt, hatte Spaß bei der Sache und konnte ein paar schwierigere Sektionen auf Anhieb echt gut fahren, was natürlich gepusht hat – weil man merkte, dass das Sektionen sind, wo im Practice viele Leute zugucken. Wenn man sowas direkt gut fährt, ist es immer ganz schön für das Gefühl, mit dem man ins Rennen geht.

Nochmal kurz das Rad präparieren …
# Nochmal kurz das Rad präparieren …
… und dann heißt es auch schon: Los geht's!
# … und dann heißt es auch schon: Los geht's!

Race Day!

Dann kam der Renntag. Nach all dem mentalen Trubel wusste ich, dass es nicht leicht wird, sich aufs Rennen zu fokussieren. Um auf dem Level zu performen und abzurufen, muss der Kopf zu 100 Prozent bei der Sache sein. Eigentlich darf man an nichts anderes denken als das, was wirklich gerade vor einem passiert, nicht mal an das, was, keine Ahnung, zehn Meter hinter einem passiert ist. Das war mit den Umständen überhaupt nicht leicht. Es war ein recht emotionaler Start, dann doch einfach auch überhaupt da zu sein und irgendwie auch so das Team um sich herum zu sehen, die einen unterstützt haben und mir das, glaube ich, hoch angerechnet haben, dass ich überhaupt noch da war und gefahren bin – auch wenn mir die Wahl völlig frei stand, ob ich nach Hause fahren will.

Hoher Fokus in Stage 1

So waren alle stoked und happy, dass ich am Start bin und racen kann. Es wurde mitgefiebert, sich mitgefreut, das war richtig cool. Tatsächlich habe ich es ab der ersten Stage – die dann auch sogar meine beste Stage war – geschafft, ein hohes Level an Fokus zu finden. Ich bin im Nachgang fast selber von mir beeindruckt, wie ich das geschafft habe. Das war schon krass und ich glaube, dass ich aus so herausfordernden Situationen extrem viel Motivation ziehen kann und wusste: okay, es kostet gerade so viel hier zu Hause, gerade auch meine Frau und die Familie, dass ich weg bin. Jetzt will ich das erst recht wertschätzen und das Beste draus machen. So habe ich mich vor jeder Stage richtig bewusst mit so ein paar Atemübungen fokussiert und hab motivierende Musik gehört von einer geilen Band. Von einem guten Homie, der leider letztes Jahr verstorben ist. Das hat mich mega gepusht.

Der Fokus passt, das Ergebnis in Stage 1 auch.
# Der Fokus passt, das Ergebnis in Stage 1 auch.

Außerdem habe ich mir noch ein paar kleine Reminder auf den Lenker geschrieben. Beispielsweise: „Spaß“, „Fokus“, „selbstbewusst“. Quasi die Keynotes für mein Rennen. „Kein Halbgas, Attacke“ stand noch rechts am Lenker. Und ein kleines Herz für die Fam, für die Gang und all glory to God, weil ich einfach glaube, dass ich gerade in solch herausfordernden Situationen was Größeres brauche, was mir hilft, als nur meine eigene Kraft. Das hat sich tatsächlich so ein Stück weit bewahrheitet und bewiesen. Denn so krass, wie ich da von dem einen auf den anderen Tag oder Moment auch umswitchen konnte und den Fokus gefunden habe, das war schon irgendwie ein bisschen übernatürlich.

So konnte ich in die erste Stage mit einem unglaublich starken zehnten Platz starten, was richtig richtig Hammer war. Ich hatte gar nicht auf die Zeiten geguckt und nur nach der Stage von ein paar Leuten so Blicke bekommen: „Alter, was war denn bei dir los?“ und „Krass, Respekt, good job!“ und dann weiß man natürlich schon so „Ja, okay, muss irgendwie gut gewesen sein“. Ein 10. Platz auf der ersten Stage war auf jeden Fall ein fetter Einstieg und wieder super motivierend, weil ich natürlich auch immer wieder ein Stück weit an mir zweifle, an meinem Setup vielleicht zweifle, was könnte ich besser machen, was müsste ich verändern …

Aber so eine Platzierung passiert nicht zufällig. Ich hatte dieses Jahr schon ein paar Top 10-Stages und das motiviert mich sehr, weil ich weiß: Ich kann das, ich kann da hinfahren, kann das auch mehrfach abrufen. Oben bin ich sogar noch im ersten Wald mit beiden Füßen ausgeklickt und so die erste Sektion gefahren. Bin also auch gar nicht lupenrein runtergekommen, aber die Pace war direkt da, ich war fokussiert und bin einfach gut Rad gefahren.

Am Limit in Stage 2

Mit dem Mindset bin ich auch in die nächste Stage gegangen. Auch da habe ich mich wieder vorbereitet, fokussiert und bin losgeschossen! Habe auf der Stage zwei, drei kleine Fehler gemacht, bei denen ich gemerkt hatte: „Oh krass, das war jetzt gerade knapp, das war das Limit.“ Vielleicht so ein bisschen über dem Limit. Dennoch bin ich auf der Stage noch mit einer guten Zeit runtergekommen und war glaube ich auch wieder Top 20, 19. oder so. Sehr, sehr schnelle Stage.

20230917 UCI EDR WorldCUp Chatel H8A8806
# 20230917 UCI EDR WorldCUp Chatel H8A8806

Dann ging es Schlag auf Schlag ziemlich direkt ohne langen Transfer in die dritte Stage, die wohl die herausforderndste und technischste im Rennen war. Irgendwie habe ich mich da so ein bisschen verpokert, weil ich dachte: okay, das ist vielleicht so die rennentscheidende Stage, weil dort unglaublich viel Potenzial für große Fehler vorhanden war. Und ein Stück weit hat sich es auch gezeigt, weil sehr, sehr viele Leute auf der Stage gestürzt waren. Es gab viele hängende Wurzelfelder, rutschige, glitschige Sektionen und steile Sachen mit Steinen und Wurzeln, bei denen man mit einem kleinen Fehler schon hart bestraft wurde. Daher bin ich einfach ein Stück zu safe gefahren im Nachgang. So war es, glaube ich, meine schlechteste Stage vom Rennen, obwohl ich relativ clean runtergekommen war. Und das zeigt, dass ich dort ein bisschen die Pace habe schleifen lassen.

20230916 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A2332
# 20230916 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A2332
20230916 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A0248
# 20230916 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A0248

Falscher Transfer plus extra Uphill

Im Anschluss bin ich, wie einige andere auch, in den falschen Transfer abgebogen und habe mir da 20 Minuten oder so einen Extraclimb gegeben, bis ich mit anderen Fahrern realisiert hatte, dass der Anstieg eigentlich woanders herging. Weil wir den falschen Climb im Practice als Climb genommen hatten, da dort die Aufteilung der Stages anders war. Also bin ich zurückgerollt und habe einen kleinen Time Trial eingelegt, um noch pünktlich in die Pits zu kommen. Natürlich hat das ein paar Körner gekostet, aber was wäre so ein Rennen, wenn alles glatt laufen würde?

So bin ich mit meinem Extra-Transfer ein bisschen zu spät in den Pits angekommen, hatte nur eine kurze Mittagspause und dann ging es auch schon weiter in den etwas bikepark-lastigeren Teil, rüber nach Morzine. Da wusste ich eigentlich auch von meiner Vergangenheit, selbst, wenn ich mich im Practice bei so Bikeparksachen nie toll fühle, dass ich das eigentlich kann und mir auch gute Stages zusammenfahren kann. Gott sei Dank hatte es nicht mehr geregnet, deshalb waren die Sachen nicht ganz so unberechenbar glitschig. Daher war ich auch echt motiviert zu pushen, hatte eine richtig gute Zeit auch auf den Transfers mit vielen anderen Rennfahrern und habe den Tag voll genossen. Mit Torben hatte ich auch eine geile Zeit, der die letzten Rennen jetzt auch bei den Top 30-Männern im Startfeld war und das war richtig cool. Wir haben uns gut gegenseitig ermutigt und vor den Stages gepusht.

„Und dann musste ich da nochmal hoch. Ist ja nicht so, dass wir nicht genug Höhenmeter heute hätten!"
# „Und dann musste ich da nochmal hoch. Ist ja nicht so, dass wir nicht genug Höhenmeter heute hätten!" - so könnte dieses Gespräch abgelaufen sein (Symbolbild).

Zweite Rennhälfte und Rang 13

Anschließend ging es quasi in die zweite Rennhälfte. Hier bin ich auf der ersten, recht bikepark-lastigen Stage, auf der ich im Practice gestürzt war, stark gestartet, sogar noch mit einem kleinen Linienfehler. Bei dem wusste ich, dass der eigentlich schon bitter ist, weil die Zeiten so eng waren. Trotzdem wurde ich 13., also supergeil. Ich war demnach sehr happy, auch generell mit dem Einstieg in die zweite Hälfte. Allerdings merkte ich auch, dass es langsam richtig tough wird, den Fokus zu behalten, weil sich der Tag auch in die Länge gezogen hatte. Auf der nächsten Stage war ich auch wieder solide unterwegs: Es gab viele technische Linien, in denen man in Steinfeldern und so ein paar glitschigeren Sachen auf jeden Fall nicht einfach nur loose draufhalten, sondern präzise fahren musste.

20230917 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A6784
# 20230917 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A6784

Hüft-Malheur und Triggerpunkt

Und so ging es auch schon auf die letzten beiden Stages Richtung Châtel runter, mit viel Lift-Unterstützung am letzten Teil. Auf der vorletzten Stage, die eine unglaublich geile Stage war, mit viel frisch gebauten Anliegern und geilen offenen Sektionen auf der Wiese, bin ich wirklich gut unterwegs gewesen. Allerdings gab es irgendwann zwei glitschige Holzbrücken mit Gummimatten drauf – auf einer rutschte ich weg und musste mein Fahrrad mit dem Bein quasi safen bzw. einklemmen, damit ich keinen Abflug mache. Dabei habe ich mir meine Hüfte verletzt, die vor vielen Jahren mal gebrochen war.

Und wenn ich so einen blöden Schlag von innen in meinem Bein bekomme, von der Innenseite gegen den Oberschenkel, ist es so, als würde der Körper in dieses Trauma zurückverfallen. So hatte ich direkt einen ziemlichen Schmerz, die Muskeln machten dicht und klemmten den Nerv mit ab. Das fühlt sich an wie eine eingeschlafene Hand, nur halt ab der Hüfte abwärts. Das war extrem schmerzhaft. Gott sei Dank war danach nicht mehr viel zu fahren.

Als ich aus der Stage rauskam, hatte ich richtig starke Schmerzen, konnte nicht mal mehr einbeinig stehen und war dann schon ziemlich besorgt, ob ich das Rennen jetzt überhaupt noch so fertig fahren kann. Auf dem Transfer zur letzten Stage, der recht kurz war, ließ sich das Ganze wieder etwas entspannen: Auf der Straße habe ich mich mit einem faustgroßen Stein praktisch gerollt, wie eine Trigger Point Massage, und so versucht, die Muskeln wieder zu lösen. Besser ging es in die letzte Stage und ich wusste: bis hier bin ich ein echt ein gutes Ding gefahren. Wenn ich jetzt einfach noch mal die Stage genauso fahre wie jede andere, nicht zu safe, sondern mein Ding auf meiner Pace fahre, wird das eine gute Sache. Und hoffentlich mein erstes Top 20-Ergebnis der Saison.

20230916 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A0289
# 20230916 UCI EDR WorldCUp Chatel Z4A0289

Fast noch das Rennen versaut

Nach ungefähr 40 Metern in der Stage gab es einen lauten Knall und ich bin voll auf irgendeinen fiesen Stein gedonnert, der sich in einem Schlagloch befand. Und merkte auch schon in der nächsten Kurve, dass mein Hinterrad so ein bisschen wobbly war und dachte: „oh nein, jetzt hat alles mal hingehauen heute und jetzt verliere ich so“, weil ich wusste, die Stage ist noch lang, die Pace hoch, wir haben sogar einen kleinen Gegenanstieg und viele enge Kurven, wo man wirklich reinhält, um auf Pace zu bleiben. Und ich wusste, mit einem platten Reifen sieht das gar nicht gut aus. Dann hatte das Ding allerdings so halbwegs abgedichtet – ich glaube, ich bin im Endeffekt mit 0,5 oder 0,7 bar, wenn überhaupt, unten rausgekommen. Aber ich musste echt ab dem Start – mehr oder weniger ab diesem Knall – relativ safe fahren und gucken, dass ich das Ding in den Kurven nicht von der Felge ziehe oder jetzt mit noch krasseren Durchschlägen das Ding komplett durchlöchere.

Irgendwie ging es am Ende dann doch noch bis ins Ziel.
# Irgendwie ging es am Ende dann doch noch bis ins Ziel.

So bin ich mit so einem relativ abenteuerlichen Manöver in die Ziellinie eingeflogen, wo ich neben übelsten Absätzen nah am Tape reingesprungen bin, weil ich davor die Kurve nicht so eng fahren konnte – und hatte es so geschafft, auf der Stage noch 30ster zu werden. Und am Ende 18. in der Tageswertung, worüber ich super happy bin und was ergebnistechnisch auf jeden Fall sehr zufriedenstellend ist. Das ist das, wofür ich gearbeitet habe und was ich mir für die Saison auch gewünscht habe: Ein Top 20-Ergebnis.

Aber vor allem kann ich nach dem Tag sagen, dass ich unglaublich bewegt war, dass ich den Tag überhaupt fahren konnte, dass ich das geschafft habe, so durchzuziehen. Ich bin auch dankbar für viele Leute, die da mitgewirkt haben. Dass ich dem Team so ein Ergebnis geben konnte, was mega cool war. Die Saison auf so einem Hoch abzuschließen war richtig schön nach vielen durchwachsenen Enduro-Rennen. Ein bisschen überrascht war ich außerdem, dass ich vom 21. vor dem Wochenende auf Platz 19 in der Gesamtwertung nach vorne springen und damit meine Vorjahresnummer Nummer 19 halten konnte. Also permanente Startnummer 19 ist Texi. Ab sofort. Mega geil, bin ich richtig, richtig happy drüber. Alles in allem auf jeden Fall ein sehr emotionales Rennen.

Platz 19 in der Gesamtwertung!
# Platz 19 in der Gesamtwertung!

Klar sind wir alle auf der Suche nach Ergebnissen oder auf der Jagd nach Ergebnissen und Erfolgen. Aber bei dem Rennen ist mir noch mal ganz neu bewusst geworden, dass eigentlich das Wertvollste, was man von all diesen Rennen und Strapazen mitnehmen kann, Einsicht und Lernen über sich selbst ist. Über seine Fähigkeiten, wie man als Mensch tickt, was man schaffen kann, was man auch nicht schaffen kann. Das war richtig cool. Jetzt geht es erstmal in eine verdiente Pause. Und damit für mich nicht Pina Coladas am Strand, sondern Hausbau, Strecken für den Winter wieder fit machen im Wald und E-Bike fahren.

Bis bald

euer Texi

Welches Rennen oder welche Tour ist für euch schon einmal fast kritisch geendet?


Alle Blog-Beiträge von Texi:

  1. benutzerbild

    LaserRatte

    dabei seit 07/2022

    war der falsche Thread
  2. benutzerbild

    FloImSchnee

    dabei seit 08/2004

  3. benutzerbild

    Rick7

    dabei seit 10/2008

    Seit einer halben Stunde geht die Nachricht um die Welt, dass SRAM einen eigenen Motor rausgebracht hat. Kommt im Paket mit Automatik-Transmition. Wenn DAS die Zukunft vom Enduro World Cup ist...
    Danke, ich hab kein interesse mehr. Ist ja dann nichtmal mehr Motorsport sondern 50cc fahren für Teenager.
    Oh mei... in deiner Welt ist einfach alles Scheisse.

    Super Leistung Texi! Gratu!
  4. benutzerbild

    konamann

    dabei seit 05/2001

    Boah mir reichts ja schon wenn ich auf Fortbildung oder auswärts zum arbeiten bin und ich dann die SMS von Zuhause bekomme was die Zwerge wieder für einen Quatsch machen und wer weint und wer rotzt....

    Unter solchen Umständen noch eine Weltklasse-Leistung abliefern zu können (und das ist Top20 ganz klar!!!), höchsten Respekt!

  5. benutzerbild

    LaserRatte

    dabei seit 07/2022

    Auch Piloten und Chirurgen haben Kinder. Warum sowas als Sonderbelastung gesehen wird. Wenn ich in der Arbeit bin denk ich auch nicht drüber nach was meine Kinder gerade machen

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