Großer Enduro-Klickpedal-Test: Noch vor wenigen Jahren war der Klickpedal-Markt im Mountainbike-Bereich eine absolute Zwei-Mann-Show. Doch mittlerweile muss man sich nicht mehr nur zwischen Shimano und Crankbrothers entscheiden – das ist gut, kann aber auch schnell Kopfschmerzen verursachen. Schließlich binden uns Klickies ungemein stärker ans Rad als Flatpedale und stellen die wichtigste Verbindung zum Rad dar. Probleme an dieser Stelle können die spaßige Ausfahrt schnell zum Höllenritt werden lassen. Wir wollen etwas Licht ins Dunkel bringen und haben acht verschiedene Enduro-Klickpedale von Shimano, Crankbrothers, Nukeproof, Funn, Sixpack, Time und HT getestet!
Wenn es um die Pedale geht, dann haben Mountainbiker ein großes Streit-Thema: Flats vs. Klickies! Die leidige Diskussion wird wohl nie ein Ende haben, soll uns jedoch auch nicht weiter tangieren. Wer hier reinliest, der hat sich längst entschieden – oder will Klickpedalen wenigstens eine Chance geben. Doch auch die Klickie-Fraktion war lange Zeit gespalten: Fährt man am besten Shimano oder Crankbrothers? Seit einiger Zeit scheint das Duopol jedoch gebrochen und ein Komponenten-Hersteller nach dem anderen kommt mit einem eigenen Produkt auf den Markt. Bei einigen handelt es sich um komplette Neuentwicklungen, andere – wie zum Beispiel die Sixpack Vertic oder Funn Ripper-Pedale – nutzen das von Shimano entwickelte SPD-Klicksystem oder sind mit diesem kompatibel. Wir haben uns acht der bekanntesten Enduro-Klickpedale ausgesucht und sie auf dem Trail für euch verglichen. Unsere Testkandidaten im Klickpedal-Test sind neben Klassikern wie Shimano XT Trail und Crankbrothers Mallet E LS die Newcomer Nukeproof Horizon CS Trail, Sixpack Vertic Trail, Time Speciale 12, HT T1, Funn Ripper und die neuen Shimano Saint-Pedale.
Klickpedale bestehen immer aus einem Pedalkörper mit federbetriebenem Klick-Mechanismus und dem passenden Gegenstück – dem Cleat. Dieser wird an einen speziellen Klickschuh geschraubt. Auch wenn es hier verschiedene System gibt (im Wesentlichen SPD, Crankbrothers, HT und Time ATAC), sind alle gängigen MTB-Klickschuhe mit allen MTB-Cleats kompatibel. Lediglich im Rennrad-Bereich gibt es andere Aufnahmen, die sich teils jedoch mit Adaptern anpassen lassen. Die Metall-Cleats werden in der Schuhsohle zwar so tief wie möglich versenkt, verschleißen beim Laufen durch den ständigen Bodenkontakt allerdings mit der Zeit. Die Kosten für Ersatz-Cleats variieren je nach Hersteller, liegen jedoch meist zwischen 10 und 25 €. Während die günstigen SPD-Cleats teils mehrere Saisons gefahren werden können, müssen die eher teuren Crankbrothers-Cleats vergleichsweise oft getauscht werden.
Auch wenn sich die Klicksysteme teils recht deutlich unterscheiden, ist der Bewegungsablauf beim Ein- und Ausklicken sehr ähnlich. Man muss den Cleat von hinten kommend mit dem vorderen Ende zuerst ins Pedal fädeln und dann fest nach unten drücken, woraufhin der Mechanismus einrastet. Einige System – wie das von Crankbrothers oder die SPD-Variation von Nukeproof – erlauben es auch, „rückwärts“, also von vorne nach hinten einzuklicken. Um den Fuß wieder freizubekommen, dreht man einfach die Ferse nach außen und hebt den Fuß an. Durch diese Bewegung gleitet der Cleat aus dem Federmechanismus. Am Anfang kann der Vorgang etwas ungewohnt sein – mit der Zeit geht er jedoch ins Blut über, sodass geübte Klickfahrer auch in sehr hektischen Fahrsituationen jederzeit Ein- und Ausklicken können.
Shimano Saint M820 | Crankbrothers Mallet E LS | Nukeproof Horizon CS Trail | Sixpack Vertic Trail | Time Speciale | HT T1 | Funn Ripper | Shimano XT Trail | |
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Klickmechanismus | SPD | Crankbrothers | SPD-kompatibel | SPD | ATAC | X1E / X1 / X1F | SPD kompatibel | SPD |
Material | Köper: Aluminium | Welle: CrMo | Körper: 6061 T6 Aluminium | Welle: Stahl | Körper: 6061 T6 Aluminium | Welle: Stahl | 6061 T6 Aluminium | Körper: 6061 T6 Aluminium | Welle: Stahl | Köper: Aluminium | Welle: CrMo | Körper: 6061 Aluminium | Welle: CrMo | Körper: Aluminium | Welle: CrMo |
Q-Faktor | ca. 55,5 mm (gemessen) | 57 mm (Mallet E: 52 mm) | ca. 55 mm (gemessen) | 52,5 mm (optional 58,5 mm) | ca. 55 mm (gemessen) | 56 mm | ca. 56 mm (gemessen) | ca. 55 mm (gemessen) |
Pins | 4 pro Seite | 6 pro Seite | 4 pro Seite | 2 pro Seite | 4 pro Seite | 2 pro Seite | 4 pro Seite | keine |
Länge x Breite x Höhe | 99 x 79 x 33,5 mm | 94,5 x 76 x 31 mm | 100 x 69,5 mm | 68 mm x 94 mm x 16 mm | 101 x 90 x 36,5 mm | 68 mm x 83,5 mm x 16,8 mm | 102 mm x 93 mm x 21 mm | 19 mm x 64 mm x 95 mm |
Auslösewinkel | / | 15°, 20° | 4°, 8° | 4° | 10°, 13°, 17° | 13° | ca. 15° | / |
Gewicht | 568 g | 424 g | 432 g | 354 g | 403 g | 368 g | 570 g | 408 g |
Preis (UVP) | 119,95 € | 165 € | 120 € | 109,50 € | 275 € | 149,90 € | 139,90 € | 94,95 € |
Was muss ein gutes Enduro-Klickpedal können?
Klickpedale sind das eine, doch was macht eigentlich ein Enduro-Klickpedal besonders? Vor allem wichtig ist natürlich das Ein- und Ausklicken. Das sollte auch in extrem ruppigen Terrain problemlos gehen – sonst wird’s schnell ungemütlich! Etwas im Kontrast dazu steht der Wunsch, möglichst sicher und fest im Pedal zu stehen, denn niemand möchte gerne beim Whip oder in der Kurve unvermittelt aus dem Klickmechanismus fliegen. Außerdem sollten die Pedale einen Käfig haben, der den Mechanismus schützt und in brenzligen Situationen genug Grip bietet, um auch ein paar Meter im Flatpedal-Modus zu überstehen. Im Vergleich zu vielen reinen DH-Pedalen ist dieser etwas schmaler – schließlich können Enduro-Trails gerne mal eng und verblockt werden. Wer kein reiner Schönwetter-Fahrer ist, dem ist auch die Matschreinigung ein Anliegen – der beste Mechanismus hilft nichts, wenn er bei der ersten Herbst-Ausfahrt sofort verstopft! Selbstverständlich gehören auch langlebige Lager, ein möglichst leichter Service und kein unnötiges Gewicht ins Lastenheft eines jeden Enduro-Klickpedals!
- leicht ein- und ausklicken
- sicherer Halt im Klickmechanismus
- gute Matschreinigung
- stabiler, griffiger Käfig
- langlebige Lager
- gute Servicebarkeit
- geringes Gewicht
Die Testsieger
Warum nur einen Sieger, wenn man auch zwei haben kann? Sowohl Crankbrothers Mallet E LS als auch Shimano Saint konnten uns während unseres Klickpedal-Tests überzeugen. Beide Systeme fahren sich sehr unterschiedlich, heben sich in der Funktion jedoch von der Konkurrenz ab. Ob man nun lieber SPD oder Crankbrothers fährt, bleibt wohl Geschmackssache – glücklich werden kann man mit beidem!
Crankbrothers Mallet E LS
Die Crankbrothers Mallet-Pedale sind seit jeher so beliebt wie umstritten: Die einen lieben ihren simplen und funktionellen Klickmechanismus, die anderen kritisieren sie für ihre in der Vergangenheit teils mangelnde Haltbarkeit. Mit den Enduro-Klickies Mallet E will Crankbrothers Ersteres verfeinert und Letzteres behoben haben. Konkret bestehen die Veränderungen aus einem neuen Aluminium-Käfig mit höhenverstellbaren Grip-Plates, die das Ein- und Ausklicken erleichtern sollen, sowie neuen Dichtungen und Lagern. In unserem Klickpedal-Test konnten die Mallets vor allem mit einem extrem intuitiven Klickmechanismus, einer exzellenten Matschreinigung, soliden Haltbarkeit und sehr leichten Servicebarkeit punkten.
Crankbrothers Mallet E LS: zum ausführlichen Test
Mit den Mallet E LS-Pedalen ist es Crankbrothers gelungen, die Haltbarkeits-Schwächen der Vorgänger zu mindern und bekannte Stärken zu verbessern. Die Traction Pads erleichtern den Einklick-Vorgang und ermöglichen es, die Pedale an fast jeden Schuh anzupassen. Ein besonderer Vorteil ist für uns die Möglichkeit, im Notfall rückwärts einzuklicken oder ganze Passagen uneingeklickt auf dem griffigen Käfig zu fahren. Lediglich an den schnell verschleißenden Cleats wurde leider nichts geändert.
Pro / Contra
Stärken
Schwächen
Shimano Saint
Als Erfinder des SPD-Systems (Shimano Pedaling Dynamics) verwundert es wenig, dass Shimano für fast jeden Radfahrer das passende Klickpedal anbietet. Nur im Gravity-Bereich wurde lange lediglich das zwar beliebte, aber etwas sehr in die Jahre gekommene DX-Pedal angeboten. 2018 folgte mit dem Saint PD-M820-Klickpedal der erste Ableger der bekannten Saint-Reihe. Dieses bietet einige seit langem geforderte Verbesserungen: Der Käfig besteht nun aus Aluminium, anstatt aus Plastik, es wurden in der Höhe verstellbare Pins integriert und das Klicksystem ist fest im Käfig verschraubt. Uns konnten vor allem der sehr präzise Klickmechanismus, die breite und einfache Einstellbarkeit sowie die hochwertige Verarbeitung überzeugen. Somit küren wir die Saints als zweiten Sieger in unserem Klickpedal-Test.
Shimano Saint: zum ausführlichen Test
Als inoffizieller Nachfolger des legendären DX-Pedals treten die Shimano Saint-Pedale in ganz schön große Fußstapfen. Der präzise und gut einstellbare Klickmechanismus in Verbindung mit einem breiten und stabilen Aluminium-Käfig sorgt dafür, dass sie diese auch füllen können. Davon können nicht nur Downhill-, sondern auch Enduro-Fahrer profitieren – solange sie das ziemlich hohe Gewicht in Kauf nehmen wollen.
Pro / Contra
Stärken
Schwächen
Die restlichen Kandidaten
Nukeproof Horizon CS Trail
Auf dem Klickpedal-Markt ist Nukeproof zwar noch ein relativ unbeschriebenes Blatt, die CS Trail-Pedale von der grünen Insel haben es jedoch in sich. Um den beiden Platzhirschen Shimano und Crankbrothers einzuheizen, setzt Nukeproof auf ein modifiziertes SPD-Klicksystem. Anders als beim herkömmlichen SPD-Mechanismus bietet Nukeproofs Variante auch die Möglichkeit, rückwärts einzuklicken, was wir als großen Vorteil empfunden haben. Trotzdem sind die Nukeproof-Pedale auch mit den gängigen Shimano-Cleats kompatibel. Das Klick-Gefühl fällt etwas schwammiger als bei Shimano aus – dafür steht man einmal eingeklickt extrem sicher und kann sich in ruppigen Sektionen voll auf das Pedal verlassen.
Nukeproof Horizon CS Trail: zum ausführlichen Test
Nukeproof hat mit den Horizon CS Trail-Klickpedalen einiges richtig gemacht. Neben einer ansprechenden Optik können die Pedale vor allem mit einem guten Klickmechanismus, der auch das rückwärts Einklicken erlaubt, sowie einem tollen Stand im eingeklickten Zustand überzeugen. Auch die Servicebarkeit und die Ersatzteilversorgung stehen auf der Haben-Seite. Verbesserungspotenzial bieten die Pedale jedoch im ausgeklickten Zustand, hier könnte gerade in ruppigen Passagen mehr Grip zur Verfügung stehen.
Pro / Contra
Stärken
- auch rückwärts Einklicken möglich
- guter Stand im eingeklickten Zustand
- hochwertige Verabeitungsqualität
Schwächen
- schwammigeres Einklickverhalten als die Shimano-Pedale
Sixpack Vertic Trail
Die Sixpack Vertic Trail-Pedale wurden mit dem Ziel entwickelt, absolute Highend-Klickpedale zu einem fairen Preis anzubieten. Dafür setzten die Ingenieure von Sixpack auf einen SPD-kompatiblen Klickmechanismus und optimierten die Pedale nach ihren eigenen Vorstellungen. Der Klickmechanismus wird von einem kleinen, schick gefrästen Käfig umfasst, in den je zwei Pins pro Seite eingelassen sind. Die schicken Klickies konnten uns mit ihrem geringen Gewicht und dem bewährten SPD-Mechanismus beeindrucken – bieten in Flatpedal-Modus allerdings kaum Halt.
Sixpack Vertic Trail: zum ausführlichen Test
Die Sixpack Vertic Trail-Klickpedale können mit einer schicken Optik sowie einer soliden Funktion punkten. Außerdem sind die Sixpack-Pedale mit Abstand die leichtesten Klickies in unserem Testfeld. Das geringe Gewicht geht jedoch auf Kosten der Aufstandsfläche. Diese ist äußerst sparsam bemessen, was für relativ wenig Grip und einen etwas wackeligen Stand sorgt. Wer also ein leichtes Klickpedal zum fairen Preis sucht und nicht auf den allerhärtesten Trails unterwegs ist, bekommt mit den Sixpack Vertic Trail-Klickpedalen ein solides Pedal in Wunschfarbe.
Pro / Contra
Stärken
- geringes Gewicht
- solide Funktion
- schickes Design
Schwächen
- der kleine Käfig bietet nur wenig Grip
Time Speciale 12
Die neuen Time Speciale 12-Pedale sind eine komplette Neuentwicklung und weisen bis auf den ATAC-Klickmechanismus wenige Gemeinsamkeiten mit der vorherigen Time-Palette auf. So besteht der voluminöse Käfig nun aus Aluminium und ist in den Farben Grau, Rot und Blau erhältlich. Laut Time richtet sich das Pedal speziell an Enduro-Racer und soll Haltbarkeit, Grip und einen intuitiven Klickmechanismus vereinen. Zudem prangt auf einer Seite des Pedals nicht ohne Stolz der Schriftzug „Made in France“. Die mit Abstand teuersten Modelle im Klickpedal-Test bieten einen hervorragenden Klickmechanismus und drehen sich so leichtgängig, als wären sie mit diamantenen Kugeln auf Achsen aus Gold gelagert und mit Albinostör-Kaviar-Creme geschmiert.
Time Speciale 12: zum ausführlichen Test
Die Time Speciale 12 sind relativ teuer, doch können sie dem hohen Preis auch gerecht werden? Nüchtern betrachtet kann man sagen: ja, durchaus! Die Verarbeitung ist über alle Zweifel erhaben und dass die Pedale im Time-Werk in Nevers, Frankreich, gefertigt werden, ist vielen Menschen heutzutage auch etwas wert. An die seitlich nicht verstellbaren Cleats und den zwar hochwertigen, aber sehr präzise zu bedienenden Mechanismus muss man sich jedoch etwas gewöhnen. Wer damit klarkommt, der wird die Time-Pedale absolut lieben!
Pro / Contra
Stärken
- hochwertige Verarbeitung
- sehr gute Haltbarkeit
- präziser Klickmechanismus
Schwächen
- seitlich nicht verstellbare Cleats
- hoher Preis
HT T1
Das HT T1-Pedal ist mittlerweile ein echter Klassiker unter Trail- und Enduro-Fahrern. Der Aluminium-Körper wird CNC-gefräst und wirkt entsprechend kantig und modern. Im Vergleich zur Downhill-Version X2 fällt der Käfig um einiges schmaler und schlanker aus, was sich nicht nur im Gewicht niederschlägt, sondern auch Aufsetzer auf schmalen, technischen Enduro-Trails verhindern soll. Beim Klicksystem handelt es sich um eine Eigenentwicklung von HT, bei der die Auslösehärte verstellbar ist. Das System fühlt sich etwas undefinierter als die SPD-Konkurrenz an, punktet jedoch mit einer besseren Matschreinigung.
Klickpedale sind ein sehr individuelles Thema – schließlich binden sie den Fahrer ziemlich fest an seinen Untersatz. Die HT T1-Pedale können mit einem schicken, gefrästen Käfig und einer riesigen Farbpalette punkten. Der hauseigene Klickmechanismus kann im Großen und Ganzen überzeugen, benötigt allerdings eine etwas längere Eingewöhnungsphase als die Konkurrenz. Dafür bietet das offene Design eine vergleichsweise gute Matschreinigung und lässt sich für ambitionierte Fahrer sehr fest einstellen.
Pro / Contra
Stärken
- in vielen Farben erhältlich
- gute Verarbeitung
- solide Matschreinigung
Schwächen
- nicht der intuitivste Klickmechanismus
- schwergängige Lagerung
Funn Ripper
Mit einem Gewicht von 570 g und einer 93 mm breiten Plattform sind die Funn Ripper-Pedale eine Ecke massiger als die meisten reinen Enduro-Pedale – können dafür aber ohne Sorgen ans Downhill-Bike geschraubt werden. In der Mitte sitzt ein SPD-kompatibler Klickmechanismus, der allerdings drehbar im Pedalkörper gelagert ist, was den Einklick-Vorgang leichter gestalten soll. Vier nicht in der Höhe verstellbare Pins pro Seite sollen im unausgeklickten Zustand für Flatpedal-Feeling sorgen. Dabei hat Funn es eventuell etwas zu gut gemeint, denn die aggressiven Pins haben sich bei uns oft in der Schuhsohle verhakt – und auch ganz ohne Pins konnten wir uns nicht zu 100 % an das wuchtige Pedal gewöhnen.
Funn Ripper: zum ausführlichen Test
Die Funn Ripper-Pedale sind die mit Abstand wuchtigsten Klickpedale in unserem Test. Nach einer ungewöhnlich langen Eingewöhnungszeit boten die Pedale einen ziemlich sicheren Stand. Dafür fällt der Klickmechanismus eher undefiniert aus – und auch die Pins waren uns leider einfach zu hoch und aggressiv.
Pro / Contra
Stärken
- gute Verarbeitung
- große Farbauswahl
- stabiler Käfig
Schwächen
- Pins sind nicht in der Höhe justierbar
- etwas undefinierter Klickmechanismus
- Funn-Cleats verhaken beim Ausklicken
Shimano XT Trail
Die Shimano XT Trail-Pedale richten sich vor allem an Trailbiker und werden bei Shimano unter der etwas sperrigen Artikelbezeichnung PD-M8020 geführt. Die grundsätzliche Formsprache der dezenten Pedale ist funktionell und seit Jahren unverändert. So gehören die Shimano XT Trail-Klickpedale definitiv zu den absoluten Klassikern auf dem Klickpedal-Markt. Shimanos SPD-Mechanismus wird von einem schlanken aus Aluminium gefertigten Käfig umrandet. Dieser soll einerseits den Mechanismus vor Beschädigung schützen und andererseits ausreichend Grip im ausgeklickten Zustand zur Verfügung stellen. Die Rechnung geht zwar nicht ganz auf – dafür weiß der präzise SPD-Mechanismus in unserem Klickpedal-Test wie immer mit seiner guten Einstellbarkeit und intuitiven Bedienung zu überzeugen.
Shimano XT Trail: zum ausführlichen Test
Die Shimano XT-Pedale können mit einem großen Einstellbereich sowie einem sehr definierten Ein- und Ausklicken punkten. Schwächen leisten sich die dezenten Pedale dagegen im ausgeklickten Zustand. Hier steht aufgrund der kleinen Plattform nur wenig Grip zur Verfügung. Die Haltbarkeit überzeugt hingegen voll und ist über jeden Zweifel erhaben.
Pro / Contra
Stärken
- sehr definiertes Ein- und Ausklicken
- großer, gerasterter Verstellbereich
- gute Haltbarkeit
Schwächen
- wenig Grip im ausgeklickten Zustand
Welche Vorteile bieten Klickpedale?
Egal ob im Ausdauer- oder Gravity-Bereich: Klickpedale sind vor allem, wenn es um die Zeit geht, auf dem Siegeszug. Da man fest im Pedal verankert ist, kann man die Kurbelumdrehung runder ausführen und im Sprint durch zeitgleiches Drücken und Ziehen mehr Kraft auf einmal übertragen. Im Enduro-Sektor bieten Klickpedale den Vorteil, dass man in ruppigem Gelände keine Kraft und Körperspannung aufwenden muss, um fest mit dem Pedal verbunden zu bleiben. Außerdem lässt sich das Rad entspannter in die Luft oder über Hindernisse bewegen. Ein klarer Nachteil ist hingegen, dass man vor allem als Klickie-Anfänger etwas länger braucht, um in brenzligen Fahrsituationen die Füße frei zu bekommen. Im Amateur-Bereich erfreuen sich Flatpedale deshalb weiterhin großer Beliebtheit – unter Profis sind sie jedoch die absolute Ausnahme.
Wie haben wir getestet?
Zwei Fahrer sind für den Klickpedal-Test unsere acht Kandidaten im Verlaufe einer Saison gefahren. Sowohl Arne als auch Gregor sind bereits seit mehreren Jahren beinahe ausschließlich auf Klickpedalen unterwegs und setzen privat auf komplett verschiedenen Systeme. Die Pedale wurden dabei nicht nur auf den Hometrails im deutschen Mittelgebirge, sondern auch teils im Renneinsatz in ganz Europa bei Wind und Wetter getestet. Es kamen zudem verschiedene Schuhe zum Einsatz – bei Problemen wurden die Pedale zerlegt und im Inneren begutachtet.
Welches der Pedale ist euer persönlicher Favorit?
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