Ford hat eine Emoji-Jacke für Radfahrer in Auftrag gegeben. Der Autohersteller ist der Ansicht, LED-Lichtzeichen auf der Rückenseite der Jacke könnten Kommunikation im Straßenverkehr fördern. Unsere Kollegen von Rennrad-News.de haben sich die Jacke genauer angeschaut und haben eine klare Meinung dazu.

Zum besseren Verständnis zwischen Fahrrad- und Autofahrern hat Ford eine so genannte „Emoji-Jacke“ in Auftrag gegeben, teilte das Unternehmen vor wenigen Tagen mit. Die experimentelle Jacke ist Teil des „Share the Road“-Programms von Ford, das ein besseres Verständnis zwischen Auto- und Radfahrern schaffen möchte. Das smarte Kleidungsstück, das sich vornehmlich an Radfahrer richtet, zeigt auf dem Jackenrücken Lichtzeichen, die den nachfolgenden Verkehrsteilnehmern deutlich anzeigen sollen, „was die Person auf dem Fahrrad vorhat und wie sie sich fühlt“, so Ford. Die Jacke sei ein Einzelstück und nicht käuflich zur erwerben.

Das kann das LED-Panel zeigen:

  • Drei unterschiedliche Emojis (fröhliches, neutrales oder trauriges Gesicht)
  • Richtungspfeile (links und rechts)
  • Gefahrensignal

Radfahrer schalten das passende Zeichen oder Emoji mittels einer drahtlosen Fernbedienung an, die am Lenker des Fahrrads montiert ist. Wie das geht, ist im Video von Ford zu sehen:

https://youtu.be/g756nqX-jUU

Ford: „Seit ihrem Erscheinen vor mehr als 20 Jahren werden Emojis als die erste Sprache beschrieben, die aus der digitalen Welt geboren wurde. Laut dem ersten „Emoji Trend Report“ drücken viele Menschen ihre Emotionen mittlerweile lieber durch Emojis als durch einen direkten Anruf aus.“

Angesichts der zunehmenden Zahl von Radfahrern in Städten sieht Ford es als umso wichtiger an, „dass Autofahrer angemessen auf das Verhalten von Radfahrern reagieren“. Immer häufiger käme es in Städten zu Konflikten zwischen Auto- und Fahrradfahrern.

Rund 2.160 Radfahrer kamen auf Europas Straßen 2018 ums Leben.

European Travel Safety Council

Die Jacke ist Teil der Ford-Kampagne „Share The Road“. Diese ziele darauf ab, das Verständnis zwischen den Verkehrsteilnehmern zu verbessern und unterstreiche die Überzeugung des Unternehmens, dass sicheres Radfahren allen Menschen zugutekommt, heißt es.

Neben der Smiley-Jacke hat Ford noch weitere Verständigungswerkzeuge im Rahmen der Kampagne initiiert. Etwa das so genannte „WheelSwap“. Dabei handele es sich um eine Virtual-Reality-Brille, die es Autofahrern und Radfahrern ermöglicht, rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr aus der jeweils anderen Perspektive zu betrachten.

„Wir leben – und fahren – in einer Welt, in der Kommunikation entscheidend ist. Aber allzu oft kommt es zwischen Auto- und Radfahrern nur zum Hupen oder einer unhöflichen Geste“, sagte Emmanuel Lubrani, Share The Road, Ford Europa. „Radfahrer müssen in der Regel eine Hand vom Lenker nehmen, um zu kommunizieren. Die Emoji-Jacke nutzt ein allgemein verstandenes Kommunikationsmittel, um einen Weg aufzuzeigen, wie Spannungen gelockert werden könnten. So können wir alle lernen, die Straße auf freundliche Weise zu teilen“.

„Emojis sind zu einem integralen Teil der modernen Sprache geworden. Ob Humor oder Sarkasmus, mit Emojis können wir uns schnell und unkompliziert auszudrücken. Diese Jacke, die in Zusammenarbeit mit Ford entwickelt wurde, ermöglicht es den Anwendern, ihre Gefühle zu vermitteln und schafft so eine wichtige emotionale Verbindung zwischen ihnen und anderen Verkehrsteilnehmern“, sagte Dr. Neil Cohn PhD, Assistant Professor, Department of Communication and Cognition, an der niederländischen Universität in Tilburg.

"So können wir alle lernen, die Straße auf freundliche Weise zu teilen“, Emmanuel Lubrani, Share The Road, Ford Europa
# "So können wir alle lernen, die Straße auf freundliche Weise zu teilen“, Emmanuel Lubrani, Share The Road, Ford Europa

Meinung @Rennrad-News.de

Smileys zur besseren Verständigung? Da klingelt bei mir was. Ach ja, die Verkehrsschilder vor Schulen oder Tempo 30-Zonen, die eine Geschwindigkeit und ein lachendes oder trauriges Smiley zeigen – je nach gemessenem Tempo. Schon mal gesehen? Schon mal versucht, 70 km/h mit dem Rennrad anzeigen zu lassen? Wenn ja, befindet man sich damit in (schlechter) Gesellschaft. Angeblich zeigen die Smiley-Schilder kaum Wirkung. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, entschieden sich Kommunen nach einer Pilotphase dagegen, weil sie den Temposchnitt zwar um 3 km/h senkten, aber nach Abbau die Wirkung verpuffte. Teils hätten sie zu "Schabernack" gereizt. Motto: "Mal sehen, ob das Schild auch 120 km/h anzeigt?". Hoffen wir mal, dass Verkehrsteilnehmer mit "Fuck you Greta"-Stickern an ihrem Gefährt die Emoji-Jacke ernster nehmen. Die Kommunen im SZ-Artikel fanden jedenfalls eine andere Maßnahme nachhaltiger: Strafen und Bußgelder. Ob da der Kämmerer vorher bei seiner Emoji-Kasse auf Lächeln gedrückt hat, sei mal dahin gestellt. In der Spielzone vor der Grundschule nebenan wird jedenfalls nur Schritt gefahren, wenn die Kopfbedeckung eines Polizisten hinter dem Auto am Rand hervor lugt. Von mir gibt es einen Daumen für die Entscheidung der Kommunen, und für Ford drücke ich die Emoji-Kombi "Auto-Radfahrer-Rolleyes". Wenigstens eine Kopplung mit einem automatischen Abstandsradar und einem gegebenenfalls traurigen Smiley hätte drin sein sollen – wenn die Entwickler mal die Share The Road VR-Brille aufgesetzt hätten. Zwinkersmiley, ach, lassen wir das... Jan Gathmann

Welche Emojis hättet ihr gern auf einer smarten Jacke?


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Infos: Ford/Redaktion/ Fotos: Ford
  1. benutzerbild

    PaNick

    dabei seit 12/2015

    Ursprünglich ging es mal damit los, dass ich behaupte, dass es für einen Unfall zwei Fehler von zwei Menschen braucht.
    Eine erhöhte Aufmerksamkeit von allen Verkehrsteilnehmer ist wichtig, aber schwierig noch weiter zu erzwingen. Es geht ja wiederum auch darum, dass der schnellere Radfahrer auf den langsameren Fußgänger Rücksicht nehmen sollte.
    Ich glaube nicht, dass es reicht, irgendetwas in Richtung Autofahrer zu adressieren, die dann wiederum mit "Aber die rasen doch alle wie verrückt und scheren sich nicht um die STVO" antworten.
    Für Radfahrer geegnüber Fußgängern gilt das für mich das gleiche wie beim Autofahrer gegenüber dem Radfahrer. Da wird der Geschwindigkeitsüberschuss auch gerne falsch eingeschätzt, das führt dann aber doch zu weit vom eigentlichen Thema:

    Dass ein Autohersteller mit einer Weste versucht das Problem beim Radfahrer zu lösen erscheint mir einfach zu sehr als Marketing oder vielleicht schon Lobbyarbeit, um vom eigentlichen Problem abzulenken.
  2. benutzerbild

    Mayhem

    dabei seit 09/2004

    Als ob ob es die durchschnittlichen SUV Proleten interessieren würde was auf der Jacke leuchtet.

  3. benutzerbild

    fiatpolski

    dabei seit 03/2006

    I smilie my FORD
    Anhang anzeigen 979655
    Leben und Leben lassen, immer schön Rücksichtsvoll und nicht immer auf sein Recht bestehen smilie

    Coole Karre. smilie
  4. benutzerbild

    Deleted 451635

    dabei seit 12/2015

    Könnt mir vorstellen, dass man sich mit so ner Jacke auf m Trail ziemlich zum Affen macht.
    Wie kommt es eigentlich, dass man sich hier im MTB-Forum über so ne Kirmes unterhält?
    Irgendwie geht hier so n bisschen des Motiv selber treten, Schrott daheim lassen verloren.

    P.S. Ich habe nicht Jehova gesagt!

  5. benutzerbild

    Bindsteinracer

    dabei seit 03/2012

    Sollst damit ja auch im Straßenverkehr teilnehmensmilie

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