Anfang Januar hatte die Prophete Group Insolvenz angemeldet. Wenige Wochen später gab es dann bereits konkrete Übernahmeangebote aus dem Ausland. Nun scheint die Zukunft gesichert zu sein. Hier die Infos direkt vom Hersteller:
Der Insolvenzverwalter Manuel Sack, Sanierungsexperte und Partner in der bundesweit tätigen Kanzlei Brinkmann & Partner, erklärt: „Innerhalb von nur zehn Wochen ist es gelungen, die Prophete-Gruppe auf neue unternehmerische Grundfeste zu stellen. Der internationale Verkaufsprozess hat gezeigt, für wie nachhaltig strategische Investoren den Trend zur E-Mobilität einschätzen. Gleichzeitig beweist das rege Bieterinteresse an Prophete und Cycle Union, dass die strategische Ausrichtung der beiden E-Bike- und Fahrrad-Hersteller stimmt.“ Der Verkauf folgt unmittelbar auf die Eröffnung der Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Bielefeld am 1. März. Der M&A-Prozess wurde vom Distressed M&A-Team der internationalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC durchgeführt.
Großen Anteil am gelungenen Verkaufsprozess haben die Belegschaft und die Kunden von Prophete und Cycle Union: Die Unterstützung beider Seiten war enorm groß, weshalb die Auslieferungen von Fahrrädern und E-Bikes aus Rheda-Wiedenbrück und Oldenburg früh im vorläufigen Insolvenzverfahren wieder aufgenommen werden konnten. Auch die beteiligten Banken sowie Lieferanten und Dienstleister haben die Betriebsfortführung im Insolvenzantragsverfahren erheblich unterstützt. Die Zusammenarbeit mit den Kunden war sehr zuverlässig, Aktionen in den Märkten der unterschiedlichen Großkunden wurden in dieser Zeit geplant und umgesetzt. „Hier haben alle Seiten hohen – zum Teil weit überobligatorischen – persönlichen Einsatz gebracht, was wiederum die Interessenten nachhaltig beeindruckt hat. Hoch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein treuer, vertriebsstarker Kundenstamm sind auch ein Markenzeichen von Prophete und Cycle Union“, betont Manuel Sack.
Zum Hintergrund
Ende Dezember 2022 hat das Amtsgericht Bielefeld dem Antrag des Unternehmens auf ein Insolvenzverfahren entsprochen, mit dem sich die Chance zur konsequenten Umsetzung eines wirtschaftlichen Turnarounds eröffnet hat.
Vorher hatte es bei Prophete erhebliche Probleme in der Beschaffung gegeben, was sich wiederum auf Absatz und Umsatz auswirkte. Bestimmte Komponenten zur Fertigstellung der Fahrräder, die überwiegend von Lieferanten aus Fernost kommen, waren nicht rechtzeitig und nicht in ausreichender Menge verfügbar. Außerdem hatten hohe Lagerbestände weitere Kosten verursacht. Zusätzlich wurde Prophete Ende November 2022 Opfer eines Cyberangriffs. Die zuletzt entstandenen Verluste wollte niemand mehr tragen.
Über den Erwerber Dutech
Dutech ist ein weltweit führender Entwickler und Hersteller von Sicherheits- und Heimprodukten mit über 2.600 Mitarbeitern in Europa, Nordamerika und Asien. In Deutschland beschäftigt Dutech bereits 800 Mitarbeiter. Der Dutech-Konzern erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 300 Millionen Euro, unter anderem mit E-Bike-Komponenten. Er wurde in die Forbes-Liste der 200 besten Asien-Pazifik-Unternehmen aufgenommen. Angesiedelt in Singapur befindet sich der Konzern im Eigentum des US-amerikanischen Unternehmers Dr. Johnny Liu.
Mit dem Schwerpunkt auf Umwelt- und grüner Technologie hat Dutech viele Anwendungen erfunden und mehrere Preise für grüne Technologie gewonnen. Die Übernahme des E-Bike-Geschäfts der Prophete & Cycle Union Gruppe wird das Profil der grünen Technologieprodukte von Dutech weiter schärfen.
Indem Dutech Prophete & Cycle Union sein Fachwissen in den Bereichen Herstellung und Lieferkette zur Verfügung stellt, wird es die zukünftige Rentabilität und die Wachstumskraft der Gruppe erheblich steigern.
Meinung @MTB-News.de
Die Übernahme von Prophete und Cycle Union durch Dutech kann als gute Nachricht für Gläubiger und Mitarbeiter beider Unternehmen betrachtet werden. Der Investor hat die Vermögenswerte der Gruppe erworben und wird die gesamte Belegschaft übernehmen. Ziel des Investors ist es, bestehende Kunden- sowie Liefer- und Leistungsbeziehungen fortzuführen. Die Unterstützung der Belegschaft und Kunden beider Unternehmen war enorm groß, wodurch die Auslieferungen von Fahrrädern und E-Bikes früh im vorläufigen Insolvenzverfahren wieder aufgenommen werden konnten. Aus unserer Sicht stellt die Übernahme ein sehr positives Signal für die Zukunft von Prophete und Cycle Union dar.
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8 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch warte auf ein Kreidler Florett E ...
Wenns qualitativ Mist ist ist die Karke wohl auch vergurkt ...
Für meine MT5 werde ich hier regelmässig angemacht wie man nur so ein Billo-Zeug ans Rad schrauben kann. Ebenfalls mein TRP DH Schaltwerk was für viele den gleichen Status 0815 Tektro-Parts hat.
Aber einen Bericht über Prophete in MTB-News hat schon was skurriles... im humoristischen Sinne!
Mein Dad liebt sein Bike genauso wie ich meins... auch wenn ich kein elementares Körbchen und Klingel habe
Fein fein, würde mich als neuer CEO anbieten. Lasst VSF einfach die selben schwarzen Fahrräder bauen, wie die letzten Jahre/ Jahrzehnte und setzt ausschließlich auf Shimano und Magura HS Bremsen. Dazu dann gruppenreine Antriebe. Prophete sollte neben den Damen Tiefeinsteiger ein paar E-Falträder (gern mit Bosch!) in "leicht" bauen, schon läuft der Laden...
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