Downhill World Cup 2024 – Leogang
10 DH-Boliden aus der Boxengasse – Powered by Fox
Gregor Sinn
Zum dritten World Cup der Saison 2024 haben wir erneut unsere Runde durch die Downhill-Pits gedreht und spannende Prototypen, unglaubliche Selbstbau-Lösungen, abgefahrene Lackierungen und noch viel mehr entdeckt.
Diesmal gibt’s mit ganzen 10 Bikes eine richtige XXL-Boxengasse. Zum dritten Rennen der Saison packen die ersten Teams wie Madison und das Syndicate schon neue Custom-Lackierungen aus. Bei Lapierre und Canyon gibt es recht weit entwickelte und komplex wirkende Carbon-Prototypen zu bewundern. Der Finne Onni Rainio ist trotz der Firmenpleite weiterhin auf einem Pole-DH-Prototyp unterwegs, der natürlich komplett gefräst wurde. Bei Beyond Racing und Frameworks kann man Stahl-Bikes bewundern und Simon Maurer hat sich sein eigenes Flight Attendant-DH-Fahrwerk gebaut.
Santa Cruz Syndicate
#Nina Hoffmann ist in Leogang auf einem frischen Rahmen unterwegs, der passend zu ihrem Fox-Kit schwarz und neongrün ist.
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#Am V10 dominiert allerdings mattschwarz, was das Rad deutlich unauffälliger als das Kit macht.
#Am Bike selbst hat sich nichts geändert - es handelt sich um einen Serienrahmen.
#Seit dieser Saison setzt Nina auf ein Ochain, das den Pedalrückschlag reduzieren soll. - Die neuste Version lässt sich recht einfach extern verstellen.
#Auch in Leogang ist der mysteriöse neue Maxxis-Reifen am Rad von Nina zu sehen …
#… das Profil erinnert stark an einen Shorty - dieser wurde allerdings erst vor nicht allzu langer Zeit upgedatet.
#Eine goldene Gabel und grüne Griffe - das ist sehr schön.
#Nina möchte trotz verletztem Ellenbogen auf jeden Fall im Training starten - ob sie das Finale fährt, möchte sie vermutlich am Sonntagmorgen erst entscheiden.
Union – Forged by Steel City Media
#Lachie Stevens-Mcnab hätte auf diesem Rad vor 2 Wochen in Polen fast seinen ersten World Cup gewonnen. - das Union-Team ist seit diesem Jahr auf Trek unterwegs.
#Auch an der Federung hat sich einiges für das Nachwuchs-Team geändert. - Man ist nun auf RockShox unterwegs. Neben einer Boxxer …
#… werkelt hinten also ein Super Deluxe-Stahlfederdämpfer.
#Viele Trek World Cup-Fahrer präferieren das linearere Setting am Dämpfer.
#Den Lapierre-DH-Prototyp konnten wir zuerst in Fort William bestaunen.
#Das Bike setzt auf einen hohen Drehpunkt mit Kettenumlenkung. - Beim Hinterbau handelt es sich um einen Viergelenker. Allerdings ist die Wippe extrem weit vorne gelagert.
#Wie für Viergelenker typisch gibt's einen Lagerpunkt in der Kettenstrebe.
#Die Wippe wird an dieser riesigen Aufnahme am Unterrohr gelagert. - Die Flaschenhalteraufnahmen deuten darauf hin, dass der Enduro- und DH-Prototyp zumindest teilweise identisch sind.
#Die Aufnahme der Wippe wird vorne von einer Verstrebung versteift.
Simon Maurer – Santa Cruz V10
#Simon Maurer ist 2024 wieder als Privateer unterwegs und setzt auf das Vorgängermodell des Santa Cruz V10 - Nach eigener Aussage kennt er dieses einfach sehr gut und sieht keinen Grund, auf das neuere Rad zu wechseln.
#Besonders spannend jedoch ist das Flight Attendant-Fahrwerk des ehemaligen Deutschen Meisters. - Dabei handelt es sich um einen Eigenbau. Die Dämpfung der Gabel stammt aus einer RockShox Zeb.
#Etwas komplexer war die Sache am Dämpfer - der Piggyback samt Akku würde nämlich beim Einfedern abreißen. Also musst er entfernt und mit einem Schlauch verbunden werden.
#Das System sieht abenteuerlich aus, funktioniert laut Simon jedoch richtig gut.
#Bei der Umsetzung hat Timo Pries, Downhill-Deutschlands bekanntester Bastler, tatkräftig geholfen.
#Aktuell nutzt Simon nur den manuellen Modus. Das Fahrwerk schließt auch nicht ganz, sondern erhöht lediglich die Dämpfung durch einen stark vorgespannten Shimstack erheblich.
#Fürs Training kommt ein Cover vors Rad - nicht um etwas zu verstecken, sondern weil die Leitung zum Piggyback so lang ist. Auf die Schnelle gab es keine andere und Simon möchte nicht daran hängen bleiben.
#Der Franke hat das Fahrwerk einmal am Klinovec getestet - Marcus Klausmann hat ihm noch einen anderen, hoffentlich besseren Tune eingebaut, den er im Training das erste Mal testen wird.
#Simon verspricht sich vom elektronischen Lockout richtig viel Zeit. - Seiner Meinung nach wird der Motorway damit schneller, weil man die Sprünge besser wegdrücken kann. Das soll daran liegen, dass das Fahrwerk am Absprung nicht so einsackt und dann vom Rebound rausgekickt wird. Klingt auf jeden Fall sehr spannend!
Madison Saracen Factory Team
#Bei Madison Saracen geht es dieses Jahr sehr bunt zu. - Zum Bike von Matt Walker gibt es auch noch das passende Kit.
#Die Firma Pole ist leider dieses Jahr pleite gegangen - das Pole Factory Racing-Team macht jedoch unter selbem Management und leicht anderem Namen weiter.
#Der Downhill-Prototyp, der nun wohl nie in Serie gehen wird, ist natürlich komplett gefräst. - er besteht aus zwei Hälften, die miteinander verklebt werden.
#Der Hinterbau ist recht denkwürdig. - es handelt sich um ein System mit virtuellem Drehpunkt, wobei der untere Link extrem lang ist.
#Onni Reinio ist mit dem Rad sehr zufrieden und möchte es am liebsten die ganze Saison fahren. - Allerdings gibt es keinen Ersatzrahmen.
Gwin Racing – Crestline
#Aaron Gwin selbst ist zwar verletzungsbedingt nicht vor Ort - sein Team hält jedoch die Fahne hoch. Arbeitsgerät ist nun ein Crestline 205 VHP.
#Crestline setzt auf ein High-Pivot-System mit virtuellem Drehpunkt.
#Eine große News die total unter dem Rad ablief: Aaron Gwin fährt nun Öhlins! - Der US-Amerikaner ist seine komplette Karriere auf Fox gefahren und hat nun das erste Mal das Fahrwerk gewechselt!
#… und neuerdings sogar e*thirteen-Downhill-Reifen mit Gwin Racing-Logo.
#Auch die TRP-Bremshebel sind nicht ganz neu, aber noch nicht käuflich erhältlich. - Hebelweite und Druckpunkt sind extern werkzeuglos verstellbar. Der Druckpunkt ist zudem sehr knackig.
#Bei Canyon FMD ist lediglich Tahnée Seagrave auf dem High-Pivot-Prototyp unterwegs. - Für das Training wurde dieser mit einem Telemetrie-System verkabelt.
#Wie bei Pole ist auch hier der Dämpfer verdreht eingebaut.
#Neko setzt auch auf ein elektronisches Fahrwerk - allerdings von Fox. Es kann die Low Speed Compression und die Härte des Lockouts extern verstellt werden.
#An den Bremsen befinden sich Sensoren, durch die das Fahrwerk frühzeitig über Schläge informiert werden soll.
#So soll es quasi vorausdenken und noch schneller schalten.
#Der Hebel auf der linken Seite spricht jedoch dafür, dass Neko es eher als manuellen Lockout nutzt.
#Die Gabel kommt hier jedoch komplett ohne Elektronik aus. - Sie funktioniert rein mechanisch.
#Der Rahmen ist quasi für ein OChain designed - es ist kein High-Pivot, hat jedoch so viel Pedalrückschlag, dass es ein OChain braucht.
#Anna Newkirk ist 2024 erneut gemeinsam mit Abby Hogie auf Contra Bikes unterwegs - die kleine Manufaktur hat sich auf Stahlrahmen spezialisiert und kommt aus den USA.
#Auch hier kommt ein High-Pivot-Hinterbau mit virtuellem Drehpunkt zum Einsatz.
#Die Kettenumlenkung liegt ziemlich weit vorne - eine größere Rolle soll in der Regel effizienter sein.
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