Ihr wollt Boxengasse? Ihr bekommt Boxengasse! In Teil 2 der Bike-Highlights aus Fort William werfen wir einen Blick auf einige exotische Bikes, das ziemlich abgefahrene Trek Session von Reece Wilson, das verboten schöne Pivot Phoenix von Bernard Kerr – und ein umgetschuggtes E-Bike ohne Motor …
Wohin man in Fort William auch blickt, sieht man sehr abgefahrene Bikes, extrem auffällige Outfits – oder beides. In der Boxengasse gab es also mehr als genug zu entdecken – und genau das haben wir auch am zweiten Tag des Downhill World Cup 2024-Auftakt gemacht. Während die Bikes aus dem Hause We Are One und Zerode eher zu den Exoten im Feld zählen, hat man sich bei Trek nicht lumpen lassen und Reece Wilson für sein Comeback ein mehr als auffälliges Trek Session hingezaubert. Auch das Giant Glory von Remi Thirion ist optisch ein echter Leckerbissen – und bei Canyon gibt’s einen Nachschlag vom neuen Sender-Prototyp.
Hier geht’s außerdem zum ersten Teil unserer Downhill-Boxengasse aus Fort William.
We Are One Momentum Project
Den Auftakt von Teil 2 unserer Boxengasse machen die Kanadier von We Are One, die seit diesem Jahr mit ihrem Momentum Project im Downhill World Cup vertreten sind. Beim Downhill-Rad handelt es sich um einen Prototyp, der auf dem Enduro-Bike Arrival basiert: Der vordere Teil des Hauptrahmens und der Hinterbau sind praktisch identisch. Dazwischen hat We Are One aber einige Veränderungen vorgenommen, um das Downhill-Bike an die knallharten Anforderungen des World Cups anzupassen. Im Vergleich zum Bike, das wir beim Sea Otter für euch entdeckt haben, scheint es sich hier bereits um die nächste Iterationsstufe zu handeln – das Team wollte zwar keine näheren Details nennen, aber meinte, dass sie selbst regelmäßig davon überrascht seien, wie schnell We Are One dank eigener Produktion in Kanada Veränderungen vornehmen kann.
Orbea Optimization Lab
Eigentlich ist Orbea nicht im Downhill World Cup vertreten – doch im Rahmen des hauseigenen Optimization Lab-Projekts testen die Spanier in Fort William, wie sich ein E-Bike im World Cup schlägt. So ist Martin Maes auf einem umgebauten Orbea Wild in Fort William am Start. Dabei handelt es sich um das langhubige E-Bike im Orbea-Portfolio, das für Fort William aber speziell modifiziert worden ist. Durch einen anderen Umlenkhebel dürfte der Hinterbau mehr Federweg als üblich generieren. Was genau sich im Bereich des Motors befindet, bleibt ein Geheimnis – gut möglich, dass hier Gewichte den Schwerpunkt weiter nach unten bringen. Interessanterweise hatte die UCI keinerlei Beanstandungen und war bis dato auch nicht sonderlich motiviert, das sehr spezielle Arbeitsgerät von Martin Maes näher unter die Lupe zu nehmen.
Trek Factory Racing
Ein Fahrer, der in Fort William ganz besonders im Fokus stehen wird, ist Reece Wilson. Der Lokalmatador konnte vor einigen Jahren bei seinem Heim-Rennen den ganz großen Durchbruch feiern und feiert nun nach langer Verletzungspause sein Comeback. Passend dazu hat Trek dem Flying Scotsman ein wirklich schickes und auffälliges Session mitgebracht, dessen Cockpit fast schon an die Stack-Orgie von Dakotah Norton erinnert.
Canyon Factory Racing
Nicht nur Canyon FMD, sondern auch das hauseigene Factory-Team ist auf dem neuen Sender-Prototyp unterwegs. Ob die Bremse nun auf der falschen oder der richtigen Strebe montiert ist, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen – ein interessanter Unterschied zum Bike von Tahnée Seagrave, das wir bereits gezeigt haben, ist aber die Tatsache, dass das von SRAM gesponserte Team auf RockShox Flight Attendant-Komponenten unterwegs ist.
Zerode Factory Race Team
Elektrisch geht es auch beim Zerode Factory Race Team zur Sache, denn am brandneuen Bike von Sam Blenkinsop kommt Pinions elektronisches Smart Shift-Getriebe zum Einsatz. Sechs Gänge bietet das Getriebe, das per Shifter kabellos vom Lenker aus bedient wird. Durch das Getriebe ist am Zerode G3 ein Gates-Riemen verbaut – dazu fällt am Hinterbau viel ungefederte Masse weg. In typischer Zerode-Manier hat das G3 außerdem einen sehr hohen Drehpunkt mitsamt Riemen-Umlenkung.
Giant Factory Off-Road Team
Vor kurzem konnten wir das neue Giant Glory ausgiebig testen und waren ziemlich begeistert. Ob sich Rémi Thirion unser Review durchgelesen hat? Wahrscheinlich ja, schließlich ist der Franzose mit dem zarten Händedruck in Fort William auf dem Glory unterwegs. Interessanterweise fährt Rémi Thirion trotz der hohen Geschwindigkeiten in Fort William das Heck im kurzen und das Tretlager im hohen Setting – eine Einstellung, die gut zu seinem Fahrstil passt. Ebenfalls ziemlich passend ist die sehr aufwendige Lackierung, die in natura einiges hermacht.
Pivot Factory Racing
Den Abschluss unserer Fort William-Boxengasse bildet das Pivot Phoenix von Bernard Kerr. Zu dem Rad ist eigentlich schon genug gesagt und geschrieben worden, deshalb halten wir es kurz: Wow, was für eine unfassbar schöne Kiste!
Welches der Bikes würdest du dir am liebsten ins heimische Wohnzimmer hängen?
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